Dass bei kriegerischen Auseinandersetzungen,die Wahrheit das
erste Opfer ist,ist bekannt.
Alle am Konflikt Beteiligten froenen dieser Methode.
Ueberraschend ist aber,dass Herr Putin den Verlauf der Ge-
schichte zwischen der Ukraine und Russland bzw.Sowjetunion,
derart verstuemmelt,dass einem der Mund offenbleibt.
Ich meine damit,seine Rechtfertigung des Angriffs mit dem
Argument,die Ukraine sei keine selbststaendiger Staat sondern
ein Teil Russlands.
Einige Witzbolde glauben das prompt und reden sich ein,dass
daher die Ereignisse in der Ukraine eine innerstaatliche Ange-
legenheit sind,in die man sich nicht einmischen darf.
Sie sollten sich die Frage stellen,wieso dann die Ukraine 1944
als Gruendungsmitglied der Uno Sitz und Stimme hatte.
Auch aus dem "Budapester Memorandum" (1991)geht hervor,
dass Russland die Ukraine als selbststaendigen Staat,insoferne
anerkennt,indem es als Vertragspartner behandelt und sogar be-
kraeftigt,die Beschluesse von Helsinki an sie anzuwenden.
Die springenden Punkte sind Souverenitaet und Beachtung der
Grenzen der Ukraine.
Auch aus dem Prozess der Aufloesung der Sowjetunion,kann
man schliessen,dass Russland zu dem Zeitpunkt keinerlei terri-
toriale Ansprueche oder Vorhalte ins Treffen brachte,die die Souver-
enitaet der Ukraine in irgendeiner Weise beeintraechtigen oder be-
schraenken.
Auch wenn es irgendeinen Passus in einem Vertrag zwischen der
Ukraine und Russland geben sollte,wonach die Ukraine an Russ-
land zurueckfaellt,wenn es seine Grenze nicht jaehrlich "registriert",
waere dieser mittlerweile hinfaellig geworden.
Nach 30 Jahren (1991 - 2021)haette sich die Ukraine,seine Grenze
zu Russland "ersessen",weil offensichtlich,das Verhalten von den
Russen hingenommen wurde und nun Verjaehrung eingetreten ist.
Jock