Ich will mal schildern,wie ich zum stolzen Besitzer einer thai-
laendischen Steuernummer wurde.
Ich war in Oesterreich abgemeldet und bekam meine Pension
ohne Abzuege auf mein Konto in Oesterreich.
Es war vor gut 14Jahren,ich lebte zufrieden mit Frau und Hund
im vergroesserten Haus in Khanu,als ploetzlich ein Anruf eines
Freundes,der auch in Thailand lebt,kam.
Ganz aufgeregt war er,und frug mich,ob ich auch ein Schreiben
von der Pensionsversicherung erhalten habe.
Nein,sagte ich,warum auch ?
Weil,er ein Schreiben erhalten hat,wonach wir nachweisen mues-
sen,dass wir Steuern in Thailand zahlen.Dies muss durch einen
Stempel und Unterschrift vom Finanzamt bestaetigt werden und
das Formular innerhalb einer ganz kurzen Frist zurueckgeschickt
werden.
Ein paar Tage spaeter bekam ich auch Post.
Die PVA teilte mit,dass bei einer Steuerpruefung bei ihnen fest-
gestellt wurde,dass sie keinen Beleg haben,dass wir unter eine
andere Steuerhoheit fallen,die Nettobezuege damit korrekt sind
und dass die oesterreichische Finanz droht,5 Jahre rueckwirkend
die Steuern nachzufordern.
Zahlt man die Steuer nicht in Thailand,wollen sie sie selber haben.
Ich war noch immer nicht sehr beunruhigt.
Ich dachte,da gehe mit dem Formular (englisch/deutsch)halt vor-
bei und ersuche um den Stempel.
Gesagt,getan.Am Finanzamt war man sehr freundlich,das Formu-
lar kannten sie nicht und den Stempel bekomme ich nur,wenn ich
eine Steuernummer loese.
Loese ich aber eine Steuernummer,muss ich auch Steuern zahlen.
Ich vertagte mich und versuchte alles moegliche,das Unheil ab-
zuwenden.
Volksanwaltschaft,Datenschuetzbehoerde,bestaetigten jedoch
das Vorgehen ist berechtigt,die entfallene Steuer nachzufordern.
Auch im Tip-Forum war damals grosse Unruhe.
Mir blieb daher nichts anderes uebrig,als mittels Bankbuch die
eingegangenen Betraege offenzulegen.
Ich hatte mir vorher schon grob ausgerechnet,wieviel Steuern
anfallen werden und wurde kurz ohnmaechtig.
Naemlich deswegen,weil ich wegen Hausumbau,2x groessere
Betraege mir angewiesen habe und mir eine Steuerlast von
ueber 200.000 THB drohte.
Zu meinem,erst ,Schreck,dann Glueck habe ich bemerkt,dass
ueber 4 Monate kein Up-date bei der Bank gemacht wurde und
diese Zeit rausfallen.
Ich ging also zur Bank und lies mir alle Bewegungen die im Vor-
jahr angefallen waren,separat ausdrucken.
So ausgeruestet betrat ich das Finanzamt und versuchte einen
Deal.
Ich bot an,pauschal 40.000 THB Steuern zu zahlen,wenn ich da-
fuer den Stempel auf das Formular bekomme.
Mit ausgesuchter Freundlichkeit lehnten die zwei Damen ab.
Was blieb mir ueber,als das Bankbuch vorzulegen und meinem
Ruin entgegenzusehen?
Eine der Damen nahm das Bankbuch und machte sich daran,die
Steuer auszurechnen,waehrend ich die zweite Dame umgarnte,
damit sie abgelenkt wird,der ersten Dame auf die Finger zu
schauen.
Diese uebersah,dass das Bankbuch nicht vollstaendig ist,weil
eben die Bewegungen von 4 Monaten nicht erfasst waren.
Und das genau jene Monate,wo ich besonders hoehe Eingaenge
hatte.
Entsprechend niedrig fiel die Steuervorschreibung aus.
Laecherliche 20.000 THB waren zu zahlen,die ich auf 3 Raten
beglich.
Meine Frau,die mich begleitete trat ich gegen ihr Schienbein um
anzuzeigen,wir muessen fluchtartig von da wegkommen,bevor
sich die Damen nochmals mit der Sache beschaeftigen.
Das war im Finanzamt in Kampheng Phet.Seither machen wir
das anders.
Auch in Khanu gibt es ein Buero,wo die Finanz ist.
Wenn wir dort aufkreuzen,ich lange Hose,meine Frau in Uniform,
sage ich ausser Guten Morgen,kein Wort mehr.Sitze auch gar
nicht davor,sondern bleibe im Hintegrund,bis man mich ruft,
ein paar Unterschriften zu leisten.
Erledigt der Fall.
Jock