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Autor Thema: Internationale Politik  (Gelesen 1677 mal)

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Seeteufel

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Internationale Politik
« am: Dezember 08, 2021, 12:52:38 »


Ein Denkanstoss: Schon lange vor Corona, nahm der Strom russischer Touristen nach Thailand spürbar ab.
Warum wohl? Putin kann sich natürlich von weiteren Sanktionen unbeeindruckt zeigen, wird es aber nicht sein.
Wer das in Frage stellt, dem empfehle ich eine längere Reise durch das russische (arme) Reich. Ich war dort.



goldfinger
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Re: Russen Bashing u. Kriegs Rhetorik
« Antwort #375  »
Biden droht Putin mit «starken» Sanktionen

Das hat den Putin sicher beeindruckt

https://www.20min.ch/story/biden-droht-putin-mit-starken-sanktionen-773233892205
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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #1 am: Dezember 13, 2021, 08:20:48 »

Kalter Winter

Die Eichkaetzchen haben ihren Wintervorrat besonders grosszueg-
ig angelegt,was darauf hindeutet,dass der Winter besonders streng
und kalt werden wird.

Und der 31.Dezember kommt in Riesenschritten.Ein Tag,der diesmal
besondere Aufmerksamkeit verdient.

Zwar waere die Abdankung der Queen,einige grosse Ueberschriften
wert,aber keine weitere Folgen hinterherziehend.
Anders,wenn Herr Putin in der Ost-Ukraine einmarschieren wuerde
und die guenstige Gelegenheit ausnuetzt,die vielleicht in einem Jahr
nicht mehr besteht.

Die Ueberlegungen des Herrn Putin,Tatsachen zu schaffen,koennte
sein,dass er dringend einen innenpolitischen Erfolg braucht,aehnlich
der patriotische Tat einer Annektion der Krim.
Mit militaerischen Widerstand in Luhansk und Donbass muss er
nichtrechnen.

Und die Rest-Ukraine ?

Die ist militaerisch Alleinstehend.Kein Beistandspakt,keine Nato-Mit-
gliedschaft,die beim Einmarsch der Russen einen Buendnisfall aus-
oesen wuerde und Uncle Joe ist weit weg.
Von einer "Befreiungsaktion",gedeckt durch eine UNO-Resolution,
muss Herr Putin keine Sorge haben.
China wird jeden diesbezueglichen Beschluss blockieren.

Bleibt die Last bei der ukrainischen Armee den Invasor zu vertreiben.

Da ist zwar die ukrainische Armee besser geruestet,als vor einiger
Zeit,doch der Militaermaschinerie der Russen weit unterlegen.

Daher,wie auch angekuendigt,wird man neue Sanktionen gegen
Russland verhaengen.
Nur auf welchen Feldern ? Dort wo es die Russen wirklich treffen
koennte,ist,sie vom internationalen Finanzverkehr auszuschliessen.

Sanktionen sind aber immer ein zweischneidiges Schwert und die
Russen haben ein Gegenblatt in der Hand.

Offenbar haben die Europaeer uebersehen,dass die Gasspeicher
fuer die Jahreszeit relativ schwach gefuellt sind.
Die unterirdischen Gasspeicher der Firma Gazprom gar nur mit 22 %
und europaweit mit ca.60 %.
Vor einem Jahr lag der Fuellstand bei 84 %.

Bekommen die Russen kein Geld fuer ihr Gas,werden sie,Vertrag hin
oder her,keines liefern.

Sanktioniert man daher die Gaslieferungen,indem man die Nord -
Stream 2 Pipeline nicht in Betrieb nimmt,werden die Vorraete ueber
den Winter weiter abnehmen,zum Schaden womoeglich warmer
Wohnungen und des Energiebedarfs der Industrie.

Nicht ganz verstaendlich ist schon,dass man eine leistungsfaehige
Pipeline bauen laesst und sie dann politisch bekaempft.

Daher ist zu hoffen,dass die russische Militaermassierung an der u-
krainischen Grenze ein Bluff ist,um die Pipeline nutzen zu koennen.

Jock





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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #2 am: Dezember 15, 2021, 12:00:20 »

Eines scheint klar zu sein - Der von dem Nazi-Regime ausgeloesten
Krieg hat zu gebietsmaessigen Veraenderungen in Polen gefuehrt.

Die Art,wie der Krieg gefuehrt wurde und die Folgen daraus,sind eine
schwelende Wunde in der Seele der Polen,die 80 Jahre danach noch
immer nicht vernarbt ist und derzeit wieder zu bilateralem Reizthema
fuehrt.
Die derzeitige polnische Regierung wuenscht sich eine Reparations-
zahlung von 850 Mrd.Euro,was deutsche Regierungen von sich wiesen.

Die Reparationsforderungen waren auch Gespraechsthema beim Be-
such von Frau Aussenminsterin Baerbock und Kanzler Scholz.

Da Frau Baerbock neu im Geschaeft der Diplomatie ist,bangte man
ein wenig vor ihrem Besuch.

Doch Frau Baerbock hat sich tadellos verhalten,was sogar "Die Welt"
positiv vermerkt hat.
Allerdings,fuhr dem Herausgeber der Schreck in die Knochen und hat
in einem Kommentar ihr Verhalten wieder relativiert.

Wie gut sich Frau Baerbock und Herr Scholz sich dabei geschlagen ha-
ben,erkennt man an den enttaeuschten Kommentaren auf der poln-
ischen Seite.

Gar nicht einverstanden ist Herr Tim Kellner,wie man aus dem vom
Kollegen @Alex eingestellten Clip entnehmen kann.
@Alex zeigt sich unbeeindruckt davon,dass er einem verurteilten Ver-
brecher seine Autmerksamkeit schenkt und sich zudem dahinterstellt.

Es laege an Polen,die Sache mit der Reparationsforderung endgueltig
zu klaeren.
Sie muessten nur die Causa vor ein internationales Gericht bringen
und das Risiko eingehen,dass der Schuss nach hinten losgeht.

Allerdings wissen sie auch,dass wenn ihr Begehren stattgegeben wird,
gleichzeitig eine Unmenge an Vertraegen aufgeschnuert werden,da-
runter auch der 2+4 Vertrag und sie nicht ungeschoren davon kaemen.

Die Achillesferse der Polen sitzt in der "Wiedererlangung"der Gebiete
bis zur Oder-Neisse Grenze.
Wie damals vorgegangen wurde,ist nicht nur ein klarer Bruch der Ha-
ager Landskriegsordnung,sondern es geschahen auch Verbrechen gegen
die Menschlichkeit.Und dafuer gibt es keine Verjaehrung.

Da ein Urteil pro Polen auch andere Staaten animiert werden koennten,
sich an Verzichte auf Reparationen,nicht zu erinnern,sitzten am Tisch
der Londoner Schuldenkonferenz auch die Wuestensoehne von Libyen,
die Kompensation fuer die Flurschaeden im Wuestensand durch die Ket-
tenfahrzeuge von Rommel,geltend machen.

Aber dazu wird es nicht kommen.Die Deutschen koennen argument-
ieren,dass Polen 2x schriftlich auf Ansprueche aus dieser Zeit verzicht-
et haben und der polnische Premierminister Belka,noch 2004 dem Kanz-
ler Schroeder verbal zugesagt hat,dass die Sache begraben ist.

Dass 2/3 der Polen fuer die Zahlung der 850 Mrd.dafuer sind,ist klar,
denn das bedeutet fuer eine 4 -koepfige Familie ein Scheck ueber fast
60.000 Euro.

Jock


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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #3 am: Januar 19, 2022, 23:32:53 »

NATO - Ukraine - Russland

Im August 1914 stellte Oesterreich-Ungarn den Serben ein unan-
nehmbares Ultimatum.

Von den 16 Punkten waren 2 darunter,die ein selbststaendiger Sta-
at nicht in Betracht nehmen kann.

Damit wurde der WK I. ausgeloest.

Aehnlich ist die Situation heute und die Kriegsgefahr zum Greifen
nahe.

Russland hat dem Westen inklusive NATO eine rote Linie aufgezeich-
net und dabei einen Pflock eingeschlagen,den die Gegenseite nicht
akzeptieren wird koennen.

Die Ukraine darf nicht Mitglied der NATO werden.Dafuer will Russ-
land eine vertragliche Zusicherung.Die Ukraine darf nicht vom Westen
aufgeruestet werden und darf auch keine Manoever mit NATO - Ver-
baenden abhalten.

Der Westen/NATO steht aber auf dem Standpunkt,dass die Ukraine
selbst entscheiden muss,ob es zum Militaerbuendnis beitreten will
oder nicht.
Und ausserdem laesst man sich nicht vorschreiben,wer aufgenom-
men wird oder mit wen man kooperiert.

Herr Putin hat mit der roten Linie so hoch gepockert,dass er davon
nicht mehr wegkommt,ohne seine Reputation im In-wie im Ausland,
einzubuessen.

Russische Militaerverbaende sind in Stellung gegangen und werden,
nahe der Grenze zwischen Belarus und der Ukraine,gerade aufgezog-
en.Nur Manoever ?

So oder so wird eine Reaktion erfolgen,auch selbst wenn es auf eine
militaerische Konfrontation hinauslaeuft.

Gelindere Massnahmen,wie weitere wirtschaftliche Sanktionen gegen
Russland oder die Abkoppelung Russland vom Kapitalverkehr,werden
keine Wirkung (mehr)zeigen.

Eine kleine Chance gegen eine Eskaltion,sind die Aktivierung der Nor-
mandie - Gespraeche die das Sicherheitsbeduerfnis der Russen be-
ruecksichtigt.
Allerdings verlangt Herr Putin,dass am Verhandlungstisch auch die
USA sitzen,was aber von den Europaeern bislange nicht goutiert wird.

Daher ist klar,warum die Gespraeche von Frau Aussenministerin Anna-
lena Baerbock und dem russischen Aussenminister Lawrow,in einer
eher eisigen Atmosphaere abgelaufen sind.

Obwohl beim  Pressestatement vor Beginn des Gespraechs der Ein-
druck entstanden ist,fuer Herrn Lawrow ist die Begegnung eher ein
laestiger Zeitaufwand und dient nur,herauszufinden ob die deutsche
Aussenpolitik jetzt vom Kanzler bestimmt wird oder ob das deutsche
Aussenministerium eigene Akzente setzt,hat er mitbekommen,dass
neben Frau Baerbock (unsichtbar)zumindest Frankreich und die NATO
sitzt.

Als alter Fuchs hat er registriert,dass in seinem Blatt nicht nur Asse
sind,die Nordstream - Pipeline eine wirtschaftliche Achillesferse werden
kann und dann lauert auch noch China,das jede Schwaeche der Rus-
sen ausnuetzen wird.

Aber wer nimmt das Schwert und durchschlaegt den Gordischen
Knoten ?

Jock

         
 
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Seeteufel

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Re: Internationale Politik
« Antwort #4 am: Januar 26, 2022, 11:38:30 »


Ich halte das Wort "Gefahr" auch für eher unpassend - seit ich Schiene und Lung Tom lesen "darf". ;D

Re: Russen Bashing u. Kriegs Rhetorik
« Antwort #391 am: 15. Januar 2022, 16:13:00 »
Will Putin auch die ehemalige DDR zurückerobern? :]

Die Ukraine rechnet jeden Moment mit einem Einmarsch russischer Truppen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko
warnt Deutschland, dass nebst ehemaligen Sowjetrepubliken auch das Gebiet der ehemaligen DDR in Gefahr sei.

https://www.blick.ch/ausland/der-kiewer-buergermeister-vitali-klitschko-warnt-deutschland-will-putin-auch-die-ehemalige-ddr-zurueckerobern-id17145775.html
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Seeteufel

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Re: Internationale Politik
« Antwort #5 am: Januar 26, 2022, 11:50:00 »


Die grosse Fresse hat wohl eher @goldfinger. Kein Mensch kann heute beurteilen, wie sehr ein Krieg in der
Ukraine eskalieren könnte. Ausser, man ist ein Schweizer Deutschland- und Ami-Hasser und schreibt im Tip.


goldfinger
Thailand Guru
*******
Re: Russen Bashing u. Kriegs Rhetorik
« Antwort #395 »
Grosse Fresse aber keine Ahnung von Geschichte, vor allem der amerikanischen Militärgeschichte.
Ukraine-Invasion wäre wohl grösste Invasion seit Weltkrieg

https://www.nau.ch/news/europa/biden-ukraine-invasion-ware-wohl-grosste-invasion-seit-weltkrieg-66093787
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Seeteufel

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Re: Internationale Politik
« Antwort #6 am: Januar 27, 2022, 19:53:35 »


Genau Kern und dein Schmarrn kommt mir auch bekannt vor. Es hiess dereinst - die Russen würden doch nie die Krim "Heim ins Reich"
holen. Die sind ja gaaaanz lieb. Darum hat die Nachbarschaft seit Generationen nur lobende Worte für das friedliebende Russland übrig.



Kern
*****
Re: Die Arbeit der deutschen Bundesregierung
« Antwort #1711 am: Heute um 19:27:18 »
Zitat von: dolaeh am Heute um 17:00:58
Russland steht kurz vor einem Krieg ...

Ach was! Man sollte nicht jeden übertriebenen Schmarrn der öffentlich rechtlichen Sender (ungefähr = Staatsfunk)
und der im Gleichklang blödelnden privaten Massenmedien glauben.
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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #7 am: Februar 11, 2022, 16:52:33 »

Grossbritannien

Da gebe ich @franzi recht,wenn er meint,die spinnen,die Briten
und fuehrt als Beweis den Besuch der britischen Aussenministerin
in Moskau an.

Herr Lawrow ist ein alter Fuchs und mit allen Wassern gewaschen.

Aber wenn der sich schon oeffentlich wundert,was fuer ein ungebrieftes,
ungebildetes weibliches Wesen ihm vorgesetzt wurde,anstatt ihren
Auftritt zum spaeteren Zeitpunkt (politisch) gewinnbringend auszu-
spielen,muss wohl ein besonders niedriger Stellenwert in den beiden
Beziehungen erreicht worden sein.

Wo sind die Gestalten wie Winston Churchill oder Antony Eden oder
auch Magaret Thatcher geblieben ?

Ein irrlichternder Premierminister Johnson schwenkt lieber die Champ-
agnerflasche,als die innenpolitschen Probleme anzugehen.Laesst es zu,
dass Versorungsengpaesse entstehen und streitet sich lieber wegen
der paar Heringe in der Nordsee.
Boris Johnson hat ueberhaupt kein gutes Haendchen bei der Auswahl
seiner Regierungsmitglieder und sollte langsam draufkommen,dass
ein gekonnter Traeger eines "bespoke" Anzugs,keine Gewaehr fuer
eine gute Poltik ist.

So sieht auch das Standing der englischen Politik aus.

Nach Ausscheiden aus der EU,das man als Geschenk des Himmels
versprochen hat un wo es andauernd in England,statt Wasser Milch
und Honig fliessen wird,wartet man noch.

Die Vorstellungen der Englaender,dass nach Austritt aus der EU,alles
besser wird,hegt auch die AfD.

Man muss nur die EU verlassen,alle Vereinbarungen aufkuendigen,die
DM wieder einfuehren und alle Auslaender ausweisen.
Wichtig ist auch,ohne Ruecksicht auf andere Laender,eigene Interes-
sen durchzusetzen.

Also kann man davon ausgehen,dass beim Besuch der Frau Aussen-
ministerin Dr.Weidel,in Moskau, der Herr Aussenminister Lawrow vor
lauter Maennchenmachen,nicht dazu kommt "Njet"zu sagen,aber
ein besseres Bild gaebe sie schon ab,als die "Funze" Baerbock.

("Funze" ist eine Wortcreation eines bekannten Charmeurs)

Jock





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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #8 am: März 18, 2022, 14:05:47 »

Wenn es dazu kommen sollte,dass die NATO widerwillig,voll
oder unterstuetzend der Ukraine zur Hilfe eilt,steigt die Sorge,
wie sich Herr Erdogan verhalten wird.

Ist er buendnistreu und setzt seine Soldaten ein oder setzt er
auf Sieg Putins und realisiert seinen Traum von der Neuer-
richtung des Osmanischen Reiches.

Was steht im Side-Letter ueber die Post-Aera nach dem Sieg,
ueber die Ukraine,unterschrieben von Putin und Erdogan ?

Vielleicht ist da vereinbart,dass die Tuerkei freie Hand erhaelt,
um seine Hegemonie im Nahen Osten voranzutreiben ?

Die Kurden,Syrer,Libanesen,dann Irak,die kaukasischen Gebiete,
alle unter dem Schirm von Erdogan ?
Dafuer freie Hand fuer Putin in Libyen.

Die Annaeherung der Tuerkei an Russland ist unuebersehbar.

Der Kauf des russischen S400 Raketensystems,gegen den Protest
der NATO wurde durchgefuehrt,die Turkstream-Pipeline 2020
eroeffnet,Freundschaftspreis gabs noch obenauf.
Jetzt versagt sich die Tuerkei,sich an den beschlossenen Sanktionen
anzuschliessen.
Die Sperre des Bosporus fuer Kriegsschiffe betrifft nicht mehr die
russische Navy sondern die der NATO.

Aus der Sicht des Herrn Erdogans ist das Agieren logisch.

Die Vision eines Osmanischen Reiches ist da,die Tuere fuer den Bei-
tritt zur EU verschlossen und um von den inlaendischen Problemen
abzulenken,ist ein auslaendisches Feld,das man beackert,eine will-
kommene Ablenkung.

Jock
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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #9 am: April 10, 2022, 11:16:05 »

Finnland wie auch Schweden diskutieren offen ueber einen
NATO - Beitritt.

Das gefaellt den Russen gar nicht,aber erregt auch keine
Freudengefuehle bei der NATO oder in den Staatskanzleien
der NATO-Laendern und schon gar nicht beim alten @Jock.

Bei den Russen wuerde sich beim Beitritt eine Huerde bei
einem Angriff auf die nordischen,noch neutralen Laendern
auftun,weil sie damit rechnen muessten,einen Buendnisfall
auszuloesen.

Wenn es daher einen Plan des Herrn Putin gibt,in diese Ge-
biete einzudringen,muss er sich beeilen.
Fuer dieses Fruehjahr und Sommer ist es zu spaet.Eine Offen-
sive ist erst wieder materialschonend und zeitverkuerzende
moeglich,wenn der Boden im Winter wieder festgefroren ist,
damit schweres Militaergeraet nicht nur auf befestigten Stras-
sen unterwegs sein muss.

Militaerische Truppenverlegungen auf den Strassen haben den
Nachteil,leichtes konzentriertes Ziel der Verteidiger zu sein.

Da jedoch sowohl Finnland wie Schweden keine grossartigen
Armeen unterhalten und die aggressiven Toene aus Moskau
vernehmbar sind,trachten sie,schnellmoeglichst unter den NATO-
Schirm zu kommen.

Der Buendnisfall ist das Schreckenswort bei der NATO und man
achtet sehr darauf,dass dieser nicht eintritt.Der Verzicht auf Er-
richtung einer Flugverbotszone ueber der Ukraine,ist ein Be-
weis dafuer.
Auch eine "irrtuemliche" Bombardierung oder eine verirrte rus-
sische Rakete,die in Ungarn einschlaegt,wird gerne unter den
Teppich gekehrt werden.

Allerdings ein offener Angriff auf Finnland durch die Russen,kann
man,wenn Finnland bei der NATO ist,nicht ignorieren und wird
entsprechend beantwortet werden.

Damit haben wir aber die Gefahr,dass Europa zum Kriegsgebiet
wird,mit allen Verwerfungen wie Wirtschaftseinbruch und Fluecht-
lingsstroeme und u.U. den Einsatz von Atomwaffen.

Es ist wie Poker mit der Zeit.

Gewinnen die Ukrainer ? Kommen Finnland und Schweden noch
rechtzeitig unter dem NATO-Schirm ? Verabschiedet sich Ungarn
aus der NATO und wendet sich wegen dem Rechtsstaatsverfahr-
en der EU,Russland zu ?Wie wird sich die Tuerkei verhalten ?
Gewinnt Frau Le Pen die Praesidentenwahl in Frankreich ?
Wandert @schiene nach Ungarn aus ?

Jock









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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #10 am: April 26, 2022, 14:03:59 »

Praesidentenwahl in Frankreich

@schiene ist veraergert.Schon wieder hat ein Volk eine schlechte
Wahl getroffen.Statt Marine Le Pen haben sie Macron bestaetigt.

Aber was haette sich denn geaendert,waere die Wahl fuer Le Pen
gut ausgegangen ?

Nicht viel bis gar nichts.

Das rechtsnationalistische Vokabular hat Mme. Le Pen verraeumt
und ihre frueheren Absichten,wie Austritt aus der EU und Wieder-
einfuehrung des Frances dementiert.
Geblieben sind Seitenhiebe auf Deutschland und das Vorhaben fuer
eine Veraenderung der EU - Politik einzutreten.
Es fehlte auch nicht an Balsam fuers Volk,fuer mehr Chancengleich-
heit zu kaempfen und das Ohr dem Maul der Franzosen zu leihen.

Frankreich ist ein gespaltetes Land,headlinete eine Zeitung.Das
ist richtig und das seit jeher.

Paris ist der Mittelpunkt,wo alle Entscheidungen fallen und der Rest
ist Frankreich.
Eine Elite beherrscht das Geschehen in Frankreich und Mme.La Pen
gehoert dazu.

Will man einst zur Elite in Frankreich gehoeren,ist es wichtig,das richt-
ige Gymnasium zu besuchen und anschliessen die beruehmten Hoch-
schulen (ENA,oder aehnliche)zu absolvieren.
Als Absolvent solcher Einrichtungen,hat man die Wahl zwischen Politik
oder Wirtschaft.Einmal hin,aber auch wieder zurueck.

In diesen Kreisen kennt man sich und unterstuetzt sich gegenseitig.

Daher wird es noch lange dauern,bis Reformen eingeleitet werden.

Zudem finden ultrarechte und ultralinke Positionen keine Heimat
in franzoesischen Parteien.Mal ein Streik da,mal dort und das war
es auch schon.

Jock









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Re: Internationale Politik
« Antwort #11 am: Mai 21, 2022, 20:58:23 »

Vom @Suksabai kann man was lernen.

Zum Beispiel,wie der politische Hase laeuft.Zur Verwunderung
vieler Leser teilt er mit,dass das diesjaehrige WEF -Treffen in
Davos,ein Tribunal und eine Befehlsausgabe ist.

Bisher ist man ausgegangen,dass das Treffen fuer Diskussionen
eingerichtet war und die Teilnehmer sich gebauchpinselt fuehlten,
wenn sie dazu eingeladen wurden.

Aber jetzt werden Herr Nehammer und Herr Scholz VORGELADEN
und wehe,sie kommen nicht.

Das ist natuerlich Schmonzes,was da "Report 24.news" schreibt,
aber deckt es sich zu 100 % mit der Ansicht bzw. dem Wissen des
bald 5 -jaehrigen @Suksabai auch ?

Denn,wenn ein 5 -jaehriger so etwas von sich gibt,erntet er ein
verzeihendes Laecheln oder nach oben gedrehte Augen,
Das schenke ich dem @Suksabai jetzt auch.

Jock

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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #12 am: Juni 07, 2022, 17:10:51 »

Diplomatische Gesprache

Die Sanktionen der EU -Staaten gegenueber Herrn Lawrow
haben verhindert,dass er Serbien besuchen konnte.

Das ist nicht sehr geschickt.

Zwar steht in den Sanktionsbedingungen drinnen,dass der
Herr Aussenminister,selbstverstaendlich fuer Gespraeche mit
der EU (und den EU -Staaten)einreisen darf.

Die Frage ist,gilt die Einreiseerlaubnis auch fuer diplomatische
Gespraeche mit Drittstaaten,die in einer Hauptstadt eines EU-
Mitgliedlands stattfinden ?

Zum Beispiel zu den Gespraechen/Verhandlungen zum Atom-
abkommen mit dem Iran in Wien.

Durch die leichtfertige Aufkuendigung des Deals durch Donald
Trump und die darauf folgende verstaerkte Urananreicherung
im Iran,waren neue Verhandlungen notwendig.

Die Verhandlungen wurden durch eine unnoetige Demonstration
von Kurz/Schallenberg unterbrochen und verspaeteten sich um
Monate.

Doch jetzt waere der neue Vertrag unterschriftsreif,wird aber
durch neue Forderungen der russischen Seite,die fordern,dass
zukuenftige Sanktionen gegen den Iran,fuer Russland keine Gelt-
ung haben,blockiert.

Den Iranern kann es recht sein.

Auf der einen Seite koennen sie verstaerkt Oel/Gas exportieren
und verdienen sich eine goldene Nase,auf der anderen Seite be-
kommen sie Zeit,genuegend atombombenfaehiges Material zu
produzieren.
Auch das Gluecksvogerl hat sich auf die Schulter der Mullahs ge-
setzt,indem Israel offiziell Abstand genommen hat,die iranischen
"Atomfabriken" dem Erdboden gleichzumachen.

Bei guten Willen ist alles paletti.Die iranische Atombombe wird
nicht gebaut und die eingefrorenen iranischen Guthaben werden
freigegeben.Die Region bleibt ruhig.

Aber was ist,wenn den Mullahs der Hafer sticht ?

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Seeteufel

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Re: Internationale Politik
« Antwort #13 am: Juni 08, 2022, 17:13:56 »

Bruno99 stört sich daran, dass sich die USA, die "EU-Hampelmänner", die MM etc. zu innerrussischen Angelegenheiten äussern.

Vielleicht sollte der Schweizer Hampelmann Bruno mal bei sich anfangen, weiss er doch täglich viele Kübel Dreck über Deutschland
auszuleeren. Zum Anfang würde es schon helfen, wenn er bei RT schaut, zu was sich der russische Staat so alles (hetzerisch) äussert.
« Letzte Änderung: Juni 08, 2022, 17:14:57 von Seeteufel »
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Jock

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Re: Internationale Politik
« Antwort #14 am: Juni 13, 2022, 22:24:18 »

China - Taiwan

Es scheint so,als wuerde @Bruno99 es gerne sehen,wenn China
Taiwan angriffe.
Nur weil damit die USA vielleict eine auf die Nase bekaemen.

Xi Jingping wird ihm aber nicht den Gefallen erweisen,denn er kann
gut abschaetzen,dass es damit mit der wirtschaftlichen Prosperitaet
in China vorbei waere.

Die Sicherheitsgarantie ist einmal,dass erst kuerzlich Praesident
Biden nochmals betont hat,Taiwan militaerisch zu verteidigen und
daneben,die Existenz der Firma TSMC.

China hat zwar 2.000.000 Mann in der Armee,doch die Meisten
davon werden alleine im Inland benoetigt.
Die Grenzen zu den Nachbarlaendern sind fragil.Indien,Pakistan
und auch Russland,hatten und haben Grenzkonflikte,die fallweise
aufpoppen.
Aber auch im Inneren von China sind Konflikherde vorhanden,die
durch die Armee unter Kontrolle gehalten werden.

Ein Flugzeugtraeger reicht sicherlich nicht aus,Taiwan zu erobern
und eine Meeresdistanz von ca.200 Km muss erst logistisch ueber-
wunden werden.
Auch mit der Lufthoheit wird es nichts,denn die Taiwanesen haben
hochmoderne Luftabwehrsysteme.

Aber auch fuer den unwahrscheinlichen Fall,dass China Taiwan
ueberrollen sollte,gewinnen sie nicht das,was fuer sie interessant
ist - die Firma TSMC.
Am Firmengelaende wuerde es nur rauchende Truemmer vorfinden.

TSMC ist eine der wichtigsten Chip/Halbleiterproduzenten und liefert,
abgespeckt auch an die chinesische Industrie.

Fallen diese Importe aus,wackelt der,auf toenenen Fuessen stehende,
Gigant.
Der chinesische Export braeche ein und die chinesische Mittelschicht
ruettelt dann an der poltischen Fuehrung.

Viel zu grosses Risiko,besser abwarten,bis sich vielleicht in 50 Jahren
die taiwanesische Bevoelkerung fuer eine Eingliederung ins chin-
esische Reich begeistert.

Jock
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