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Autor Thema: Einfach nur Kunst und Kultur  (Gelesen 2298 mal)

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Jock

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Einfach nur Kunst und Kultur
« am: Oktober 30, 2021, 09:10:24 »

Ist die Oper ein haerteres Geschaeft als die Formel 1 ?

Am 14.12.1994 war in der Wr.Oper die Abschiedsvorstellung der weltberuehmten
Sopranistin Christa Ludwig,als Klytaemnestra aus Elektra.

Standing Ovation,ihre Kuenstlergarderobe ging ueber mit Blumenstraeussen und
als sie das Haus verliess,verbeugte sich der Operndirektor tief und sagte,es war ihm
eine Ehre.

Christa Ludwig ging mit offenen Hals zu Fuss durch die eiskalten Strassen und hoffte,
dass sich nun ihr Herzenswunsch erfuellt.

Der Wunsch war eine Halsentzuendung !

Die Stimmbaender eines Opernsaengers oder Opernsaengerin sind ihr Kapital und
werden mehr gehuetet als ihre Augenaepfel.
Eine Halsentzuendung kann das Ende ihrer Karriere bedeuten.

Bis jedoch jemand den Status einer Elina Garanca oder eines Jonas Kaufmann erreicht
hat und sich zu den Besserverdienern zaehlen kann,ist der Weg dazu ein langer und
steiniger Weg.
Neben dem Talent,Koennen,muss auch eine Portion Glueck im Spiel sein und ein guter Agent.

Fast alle beginnen mit dem Klavierspiel und Chorgesang,haben Muetter oder Vaeter,
die Musikpaedagogen sind und besuchen spaeter ein Konservatorium.
Nach Abschluss der Ausbildung startet das Vorsingen bei Openhaeusern,die meist schon
ein Agent arrangiert hat.
Wird man ins Ensemble aufgenommen oder engagiert fuer eine bestimmte Auffuehrung,
singt man erstmals als 5.Magd oder 3.Mohr.

Die Gage ist da noch eher spaerlich und davon muss man noch 15 % Vermittlungs-
gebuehr fuer den Agenten abgeben.
Weitere 10 % sind faellig,wenn man auch das Management in die Haende einer ent-
sprechenden Agentur gibt,die sich allerdings um das Rundherum kuemmert.
(Tickets,Hotels,Fanbetreuung etc.)

Um einen Vergleich mit der Formel 1 zu bringen.

Auf diesem Level bringen die Piloten Sponsoren mit,damit sie bei einen Rennstall ueber-
haupt ins Auto steigen duerfen und dabei hoffen,durch Unfaelle in die vorderen Raenge
zu kommen,damit sie wahrgenommen werden.

Weit,weit weg sind Lewis Hamilton oder Max Verstappen.

In dieser Liga war auch Christa Ludwig,die den weltberuehmten Dirigenten Leonard
Bernstein dazu brachte,dass er seinen Dirigentenstab zerbrach und wuetend das Haus
verliess.

Er dirigierte zu schnell und Christa Ludwig konnte dem Takt nicht folgen.Das sagte sie
ihm auch.
Als Bernstein abgekuehlt wieder kam,war er handzahm und leitete das Orchester an- gelehnt an die Vibrationen der Stimmbaender von Christa Ludwig.

Nur wenige Opernstars haben die Autoritaet zu bestimmen,was fuer sie gut ist.

Davon bald mehr.

Jock


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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #1 am: November 01, 2021, 10:55:11 »

Anna Netrebko und Elina Garnanca haben den Olymp der Opernsaengerinnen erreicht.

Sie erhalten die hoechsten Abendgagen die zwischen 14.000 Euro und 18.000 CHF
liegen.
Ein bisschen ist noch durch Tontraegeraufnahmen und Liederabende dazuzuverdienen.
In spaeteren Jahren,nach der Karriere,ist mit "Meisterklassen" und Gesangspaedagogik
nicht nur eine Beschaeftigung vorhanden,sondern auch das Klingeln der Kasse,

Trotzdem muessen sie mit ihrem Kapital (die Stimme)sorgfaeltig umgehen und genau
beachten,welche Rolle sie entweder ueberfordert ( Kundry) oder sie damit punziert.

Eine,die das alles im Griff hat,ist Elina Garanca.

Da spielte auch eine Rolle,welchen Ehemann sie waehlt.Frau Garanca heiratete einen
Dirigenten.
Ein Mann,der aus beruflichen Gruenden gewoehnt ist,mit Diven umzugehen und der
nicht selber singt.

Der erste Ehemann der Frau Netrebko ist auch Opernsaenger und das ging schief.
Beide mussten ihre Stimmbaender in Schuss halten und "trainieren" auch abseits
eines Opernhauses.
Das Klangbild,das in ihrer Wohnung dabei entstand,liess den Verputz von den Waenden
fallen und kratzte auch an der ehelichen Harmonie. Zudem kommt noch als Stoerung hinzu,weil die Partner oft wochenlang getrennt sind und sich dabei entfremden.

Frau Garanca und ihr Mann loesen das anders.

In deren Vertraegen stimmen sie so ab,dass die Familie (Mann,Frau,2 Kinder) nicht
laenger als 11 Tagen getrennt sind.Nach den 11 Tagen sind einige Tage fuer das Familien-
leben eingeplant.

Beim Familienleben werden unterschiedliche Sprachen gesprochen.Lettisch,Englisch,
Deutsch,Franzoesisch und Spanisch.
Auch die engagierten Nanny's sind multilingual.

Sopran ist Sopran - gibt es da ueberhaupt einen Unterschied ?

Einen gewaltigen Unterschied und das hoert man,wenn man z.B. "Ave Maria" von
Schubert lauscht und die verschiedenen Interpretinnen (vom Netz)aufruft.

Diesen "Evergreen" haben alle in ihrem Repertoire und sind leicht vergleichbar.

Laengst ist der Soundtrack "Once Upon a Time in the West" aus "Spiel mir das Lied
vom Tod in der klassischen Musik verankert worden.

Wer mag,kann ja das mitsingen und wird bald feststellen,es geht einem dabei die
Puste aus.

Aber auch den maennlichen Opernstars kann die Puste ausgehen,wie z.B. Jonas Kauf-
mann,der sich gezwungen sah,ein Jahr lang zu pausieren um seine Stimmbaender
zu schonen.
Das bedeutete,ein Jahr lang kein Einkommen.
Dafuer konnte er hinterher seine Karriere fortsetzen und bleibt als Fixstern am Opern-
himmel.

Fixsterne wolle alle werden und sein.Um dieses Ziel zu erreichen ist neben Koennen
auch Glueck notwendig und hilfreich,wenn man sich unter die Fittiche der Universal
Music Group begibt.

Jock






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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #2 am: November 03, 2021, 12:27:44 »

Bayreuth - Parsifal - Richard Wagner

Die Werke Richard Wagners beruehren die nordisch-germanische-Mythen-und Sagen-
welt.
Also duestere und schwere dramatische Buehnenwerke,die nicht jedermann zugaengig
sind.

Der Parsifal sticht besonders hervor,weil er das laengste Opernstueck ist,das gespielt
wird.Ganze 4,5 Stunden muss man ausharren und in Bayreuth beginnt die Vorstellung
bereits um 16 h.Meist bei Sonnenschein,wo die festlich gekleideten Besucher (Abend-
garderobe bei den Damen und Smoking bei den Herren)einen seltsamen Kontrast zu
den ueblichen Kleidervorschriften abgeben.(Einen Smoking darf kein Sonnenlicht treffen)

Die auffuehrenden Saenger sind nicht zu beneiden.

Sie muessen nicht nur die eigene Partitur auswendig kennen,sondern auch die,des
Gesangspartners.
Sie muessen sekundengenau mit der Arie einsetzen und abschaetzen koennen,holt der/
die Figur auf der Buehne nur eine Sekunde Luft oder ist er/sie fertig damit.
Ausserdem ist zu achten,dass man mit dem Orchester bzw. Dirigenten abgestimmt ist.

Ueber 4,5 Stunden ist das eine beachtenswerte geistige und gesangliche Leistung.

Richard Wagner hat es sich nicht leicht gemacht,als er an die Schopefung des Parsifals
dranging.

Die Idee geisterte schon jahrelang als Konzept in seinem Kopf.Doch es dauerte bei
der Komposition ein wenig und wurde erst 1880 damit fertig.

Es ist ja auch nicht so einfach,den Violinen,den Pauken,den Floetisten,den Trompeter
u.s.w. die jeweiligen Noten zu schreiben,damit es einen guten Klangkoerper ergibt.

Richard Wagner verfuegte,dass nur in Bayreuth der Parsifal gespielt wird und sonst
nirgends.
Das war der New Yorker Met zuviel.
1901 setzte sie eine Auffuehrung des Parsifals an und das hatte fuer die Auffuehrenden
fatale Folgen. Sie wurden niemals mehr fuer Auffuehrungen in Europa engegiert.l

1913 nach dem 30.Todestag des Richard Strauss,fielen die Schutzrechte weg.Jedes
Opernhaus konnte den Parsifal auf das Programm setzten.Allerdings blieben auch die
Tantiemen fuer die Familie Wagner weg.

Daher ersuchte die Witwe die Schutzfrist um weitere 20 Jahre zu verlaengern und
scheiterte bei der deutschen Regierung.

Vor einiger Zeit sang die blaukatzenaeugige Elina Garanca in Wien die Kundry und der
Opernhimmel war voller Geigen.
Trotzdem,wen das Werk zu schwer ist,empfehle ich "Im weissel Roessel am Wolfgang-
see",vielleicht mit Peter Alexander und Gunther Philipp.

Jock





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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #3 am: November 07, 2021, 11:24:35 »

Durch das Orchester wird Musikgeschichte geschrieben.Es ist das Herz jeder musi-
kalischen klassischen Auffuehrung und der Herrscher ist der Dirigent.

Meist stimmt das auch,aber nicht immer.Auch er/sie findet einen Meister,der ihnen
die Show stiehlt.

Ein Dirigent nimmt seine Aufgabe sehr ernst.Nicht nur,dass er die Komposition in-
und auswendig kennt,macht er sich noch darueber Gedanken,in welcher Stimmung
der Kompositeur war,als die die Noten niederschrieb.

War es am Morgen,dann wollte er die Passage Allegro haben,war es am Abend,dann
sicherlich Adagio.War es Fruehling,dann so,war es Winter,dann anders.

Glaubt er,die richtige Ausdruckweise gefunden zu haben,uebt er das Stueck mit sein-
em Orchester ein.
Innerlich hofft er dabei,ein Werk zustande zu bringen,von dem noch viele Generationen da
von gesprochen wird.

Istanbul - ein Werk von Beethoven steht als "Overtuere" am Programm.

Die in Abendaufmachung gekleideten Musiker betreten die Buehne und werden bereits
von einer Katze erwartet.
Besonders die Violistinnen in ihren langen Garderoben interessiert die Katze,weil man
damit sehr gut spielen kann.
Will die eine nicht spielen oder streicheln,geht man zu anderen.
Erstes Gelaechter beim Publikum kommt auf.

Ein Buehnenarbeiter tritt auf und versucht die Katze einzufangen.Doch die zeigt ihm
eine lange Nase und legt sich auf der Stufe zum Parterre nieder.

Der Dirigent,der tradtionellerweise als Letzter die Buehne betritt,wirft einen pruefen-
den Blick auf die Musiker und gibt den ersten Takt.

Viel zu laut,empfindet es die Katze und springt auf das Dirigentenpodest.

An dieser Stelle des Musikstueckes ist kein,aber wirklich kein Applaus angebracht,aber
der genau der brandet nun auf.

Darauf hin unterbricht der Dirigent die Auffuehrung und goennte sich eine Pause.

Das war aber nicht das einzige Mal,dass ein Tier ein Orchester aus dem Takt bringt.

Da gab es noch einen Soidog,der sehr musikalisch war und ohne Ticket eine Auffuehr-
ung genoss,

Jock







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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #4 am: November 09, 2021, 09:13:11 »

Die Verdienste der Philharmoniker

Ein Dirigent,der sich einen Namen gemacht hat,erfreut sich ueber ein Jahresein-
kommen von mindestens 1,5 Mio.Euro.Nebengeraeusche nicht eingerechnet.

Die Mitglieder eines Philharmonikerorchesters geben es natuerlich billiger.

Besonders die ersten 5 Jahre sind Hungerjahre,weil das Monatsgrundgehalt bei
nur 5.859,27 liegt.Steigt aber bis auf 7.105,25 an.

Da man davon unmoeglich leben kann,hat man die wunderbare Welt der Zulagen
geschaffen.

Das beginnt mit der Stellung in seinem Bereich.Es ist ein Unterschied,ob man ein-
facher Violinist ist,oder Stimmfuehrer.
Dafuer gibt es eine Zulage von 390,05 Euro.

Ein Pauker kann sich ueber 802,65 zusaetzlich erfreuen u.s.w.

Das reicht natuerlich immer noch nicht.Um diesen Mangel abzustellen gibt es Zu-
lagen,wie das Rohrgeld oder das Blattgeld.

Unter Rohrgeld versteht man das Spielen auf dem eigenen Instrument,das Blattgeld
fuer das Verwenden eines eigenen Notenblattes.

8,60 furer die Benuetzung des eigenen Bogens oder 167,79 fuer die Violine.
Dabei ist zu beachten,ob das Instrument das Hauptinstrument ist,oder das Nebenin-
strument.
Das wird unterschiedlich abgegolten.

Der Kollektivvertrag fuer Philharmoniker regelt aber auch die Arbeitszeiten.

So darf eine Auffuehrung oder Probeeinheit nicht laenger als 4 Stunden andauern
oder die Sitzprobe nicht laenger als 30 Minuten.
Wird der Zeitrahmen um 5 Minuten ueberschritten,wird eine halbe Stunde als Ueber-
stunde angerechnet.

Das sind nur Teile es ausgekluegelten Tarifvertrags,worin auch die Kleiderzulage von
61,40 nicht fehlen darf.

Mitglieder eines Philharmonierorchesters haben selbstverstaendlich auch aliquoten
Anteil fuer Nettoinnahmen,die aus eigenen Aufnahmen an Verkaufserloesen und Tan-
tiemen fliessen.

Nebeneinnahmen ergeben sich auch,wenn der Herr Bundespraesident,Bundeskanzler
oder Buergermeister,einen Verdienstvollen einen Orden ueberreicht.

Da sitzt meist ein Quartett,Quintett oder ein paar mehr Musiker im Hintergrund und spielen passende Musikstuecke.

Eher selten ist es jedoch,dass Philharmoniker am offenen Grab spielen.Diese Mark-
chance ueberlassen sie gerne den Mitgliedern des Opernchor- Ensemble.

Jock











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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #5 am: November 21, 2021, 13:34:28 »

Heinz Conrads und Zeitgenossen

Die "Zeit" widmete heute einen kurzen Artikel dem Heinz Conrads und
merkt an,er sei vergessen.

Das ist richtig,denn seine Zeit bzw. seine Zuhoerer und Zuseher sind,wie
er,verstorben.

Aber damals war er unbeschreiblich populaer und seine Popularitaet
speiste sich nicht nur aus seiner Begruessung (Kuess die Hand die Da-
men,einen guten Morgen,den Herren,Griass eich die Madl und servas die Buam),sondern auch,weil er am Sonntagvormittag (spaeter samstags ab-
ends)verlaesslich (via Radio) zu Besuch kam.

Mitte der 1950ger war die Automobilisierung noch in den Kinderschuhen.
Man blieb an Sonntagen zu Hause und ging nachmittags in der Naehe
spazieren,vielleicht abends ins Kino.Sonst tat sich nichts.

Zudem war zu dieser Zeit noch krass der letzte Weltkrieg zu spueren,der
eine Menge an Kriegsopfer mit sich brachte und die Scheidungsraten sehr
hoch waren.

Da sehnten sich viele nach Trost und Zerstreuung von den Sorgen und
Heinz Conrads brachte beides zustande.

Er sang,stets von einem Klavierspieler begleitet,informierte ueber Triviales,
boehmakelte ein wenig und verabschiedete sich nach einer Stunde wieder.

Damit erfuellte er einen sozialen Auftrag,waehrend seine schauspielerisch-
en Leistungen auf der Buehne eher erbaermlich waren.

Als sein Program in den Samstagabend verlegt wurde,auch hier feierte Er-
folge,war seine Zeit eigentlich dem Ende zugehend.

Aus Deutschland kommend,verbreitete sich eine andere Art der Unter-
haltung.
Lou van Burg,Peter Frankenfeld und besonders Hans Joachim Kulenkampff
kreierten den weltmaennischen,weltoffenen Conference mit zarten An-
strich des weiblichen Elements.

Undenkbar,waere eine "Assistentin" damals mit dem Ausschnitt der Frau
Michele Hunziker,bei "Wetten dass" so aufgetreten.
Der Fernsehdirektor haette naechsten Tag den Hut nehmen muessen.

Aber auch andere Zeitgenossen des Heinz Conrads waren populaer.

Maxi Boehm,Ossy Koller u.a. erreichten ihr Publikum,wie Karl Farkas oder
Ernst Waldbrunn.

Bisschen Film,hauptsaechlich Kabarett,weniger Buehne.

Aber Spass har es gemacht.

Jock



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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #6 am: November 25, 2021, 07:24:50 »

Die Schlangengrube - Salzburger Festspiele

Aus den zwei Dialogen,kann man die Bedeutung der Salzburger Fest-
spiele ableiten.

Wien : "Servas,hearst,kummst aum Sunntog zum Eselwirt,waeu do is
            a Preisschnopsen ?

            Naaa,do san mir auf der Oidn Donau,im Strossenbauhnerbod"

Salzburg : " Hallihallo - seit wann seid ihr da ?
            Seit Gestern. Wir sind geschwind von Marbella hergeflogen,
            weil die Premiere der Tosca sensationell sein soll.
            Ja und am Montag sind wir wieder in Paris,bevor wir nach
            New York muessen."

Die Salzburger Festspiele werden geleitet vom Praesidenten oder Prae-
sidentin,vom kuenstlerischen Indendanten und vom kaufmaennischen
Direktor.
Dr.Helga Rabl-Stadler war die letzte Praesidentin und die neue,eben
gekuerte Person ist ebenfalls eine Frau.

Frauen sind bestens geeignet fuer diese Position,da sie den Instinkt
einer Koenigskobra haben,der von einigen Intendanten grob unter-
schaetzt wurde und das Weite suchen mussten.

Immer wieder wird die Position der/des Intandanten in Frage gestellt
und vom Tisch gewischt.
Auch deswegen,weil die Besetzung eine hochpolitische Angelegenheit
ist.

So bewarben sich diesmal eine Landtagspraesidentin,eine Ministerin
und 30 weitere Beweber um diesen Job,der mit 20.000 Euro p/m dotiert
ist.
Die Wahl fiel auf eine Dame,die eine Marketinspezialistin ist und einst
half einer deutschen Automobilmarke,den Absatz zu verbessern.

Die Marke "Salzburger Festspiele" muss vermarktet werden und der 
Verkauf der Eintrittskarten soll ja 70 % der Kosten abdecken.Fuer den
Rest garantiert der Bund,das Land und die Stadt.

Das bedeutet fuer die Praesidentin,taeglichen Friseurbesuch,Mittagses-
sen in der gehobenen Gastronomie und abendliche Veranstaltungen,um
Sponsoren bei Laune zu halten.

"Freunde der Salzburger Festspiele",nennt sich der Kreis,dem ein Privat-
bankier vorsteht und Unterstuetzungsgelder sammelt.

Fuer 3.500 Euro p/a ist man dabei und bekommt eine Weihnachtskarte
mit besten Gruessen.
Fuer 30.000 Euro ist man schon im Club und fuer 50.000 Euro privi-
legiert.

Da gibt es sogar schon eine Einladung zum Abendessen und einen
Haendedruck der Praesidentin.

Sonst sind die Salzburger Festspiele,neben der kuenstlerischen Bedeut-
ung,auch ein nicht unwesentlicher wirtschaftlicher Faktor,der durch die
Besucher eine hohe Umwegrentabilitaet hervorbringt.

Aus aller Herren Laender kommen sie,fast alle sind willkommen,nur bei
Angehoerige rumaenischer Sinti-und Romafamilien,die sich zu Festspiel-
zeiten auch einfinden,herrscht eine gewisse Distanz.

Jock







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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #7 am: November 30, 2021, 13:16:43 »

Zu "Kunst und Kultur" gehoert auch die Oper dazu,doch sensible
Charaktere wollen davor gewarnt sein.Am Ponyhof gehts anders zu.

Handlung und Inhalt vieler Opernwerke,strotzen nur so von Mord,
Selbstmord,Intrigen und Verrat.

Aber auch die Bauwerke,in denen um viel Geld gesungen wird und
Diven sich die Augen auskratzen,haben eine toxische Ausstrahlung,
die letal endet.

Bevor noch ein einziger Ton einer Arie in der Wr.Oper erklang,waren
bereits 2 Todesfaelle zu beklagen und ein,davon eingeschuechterter
Kaiser,verzichtete forthin auf Kommentare zu Kunst und Kulturereig-
nisse und begnuegte sich mit einer harmlosen Bemerkung.

Bei der Planung und Bau der Wr.Oper sassen keine Glueckfeen dabei
und das raechte sich.

Die ausfuehrenden Architekten ( Eduard van der Nuell und August
Sicardsburg)die den Auftrag erhielten,konnten wirklich nichts dafuer,
dass das Stadtplanungsamt das Strassenniveau falsch plante,sodass
das Gebaeude der Oper wie eingesunken aussah.

Der Kaiser sah das Operngebaeude als "Versunkene Kiste"an.

Diese Aeusserung und die Schmaehungen der Presse trafen den van
der Nuell schwer.
Er erhaengte sich in seiner Wohnung und liess eine hochschwangere
Ehefrau zurueck.
Schon vorher machte man sich Sorgen um ihn,denn er war ueberar-
beitet.
38 Baustellen musste er ueberwachen und dieses Arbeitspensum hat-
te zur Folge,dass in seinem Atelier 2 Irrenwaechter mit griffbereiter
Zwangsjacke auf ihn achtgeben mussten.

Der Suizid des van der Nuells bewirkte auch,dass sein Kollege,Herr
von Sicardsburg 10 Wochen spaeter einem Herzanfall erlegen ist.

Die Oper wurde trotzdem fertig gestellt und 1869 mit Don Juan von
Mozart eroeffnet.

Die Alliierten versuchten am 12.Maerz 1945 die Oper in Schutt und
Asche legen und tatsaechlich ueberlegte man nach 1945 die Reste zu
schleifen und an anderer Stelle das Haus neu zu errichten.

Doch man entschied sich fuer die Wiederinstandsetzung und am 5.11.
1955 fand die erste Auffuehrung im restaurierten Haus statt.

Zwar hat der "Fidelio" ein Happy End,aber davor ist von Grabausheb-
ung und so die Rede und kann sich aufs Gemuet schlagen.

Auch einen echten Mord gab es in der Wr.Staatsoper.

Am 12.Maerz 1963 wurde innerhalb des Hauses eine Ballettschueler-
in ermordet.Die Leiche wurde entdeckt,als die Auffuehrung der Wal-
kuere schon im Gang war.
Absagen und das Publikum informieren oder nicht ?

Nein - the show musst go on.Erst naechsten Tag erfuhren die Zuschau-
er aus der Zeitung von der Tat.

Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #8 am: Januar 02, 2022, 10:39:53 »

In Oesterreich beginnt ein neues Jahr am 1.1. um 11,15 h,dann
wenn die erste Toene des Neujahrskonzert erklingen.

Weltweit wird das Konzert im Fernsehen uebertragen,meist auch
im Iran,doch diesmal nicht.

Das lag am zionistischen Dirigenten,dem Maestro Daniel Barenboim,
 der dort als Rotes Tuch wahrgenommen wird.
Aber auch in Israel hat er einen schweren Stand und wurde beinahe
zur musikalischen "persona non grata' erklaert,weil er als Draufgabe
etwas von Wagner's Tristan und Isolde brachte und weil er die Staats-
buergerschaft der Palestinenser angenommen hat.

Auch in Berlin bei Oper unter den Linden ist er sehr umstritten.

Er verbreitet Angst und Schrecken beim Ensemble,das zu Depres-
sionen fuehrt und er fiel auch damit auf,weil er einer weiblichen
Konzertmanagerin an die Gurgel ging.

In Wien ist er wohlgelitten.Auch deswegen,weil dort laute,schroffe
Toene mit der Bemerkung:"geh Pepperl,plausch ned"verwaessert
werden und weil er weiss,dass die Musiker des Wr.Philharmoniker-
Orchesters es in der Hand haben,ihn mit heruntergelassener Hose
zurueckzulassen.

Barenboim lieferte ein solides Werk ab,aber so richtig zuendete es
nicht.Nicht einmal beim Radetzky- Marsch wurden die betuchten
Konzertgaeste,meist Angehoerige der "Gersthofer Regimenter",an-
gefeuert und in Stimmung versetzt.

Feuer und Flamme waren hingegen Freunde der Musik,die sich aus
Kreisen der Corona-Leugnern und Impfgegnern zusammenfanden
und aktiv das Konzert aufpeppen wollten.
Ausgestattet war die 40 Personen mit Trommeln und Megaphone.

Polizeigewalt und Willkuer gegen das Volk haben aber"friedliches"
gemeinsames Musizieren verhindert.

Aber vielleicht gelingt es naechstes Jahr am 31.Maerz,wenn sich das
110. mal des "Watschenkonzerts" jaehrt.

Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #9 am: Januar 03, 2022, 18:24:43 »

Das Watschenkonzert

Als die "Rock-Gruppen" an Anziehungskraft beim Publikum gewan-
nen,ging auch ein Welle der Gewalt und Zerstoerungswut einher.

Erst zertruemmerten die Kuenstler ihre Gitarren auf der Buehne,dann
zerstoerten sie die Raeumlichkeiten in den Hotels,wo sie untergebracht
worden waren.

Die Gutbuegerlichen rieten zur Zwangsarbeit fuer das Buehnenen-
semble und der Hoteldirektor studierte Kostenvoranschlaege fuer die Renovierungsarbeiten.

War es ein Ausdruck der heutigen Zeit,dass Musikgenuss in solche
Gewaltorgien ausuferten ?

Nein,das ist schon viel frueher passiert.

Genau am 31.Maerz 1913 als ein Konzert hinterher Gerichte beschaeft-
igte.

Klassische Konzerte werden im Allgemeinen von einem gesetzten Publi-
kum besucht,darunter Ministerialraete,wohlhabende Industrielle und
deren gesitteter Anhang.

An diesem Tag war ein Konzert mit der Mitwirkung von Arnold Schoen-
berg angesetzt,wo atonale Musikstuecke aufgefuehrt werden sollten.

Die atonale Musikrichtung hatten Anhaenger und erbitterte Ablehner
und genau diese,im Verhaeltnis 50:50,kauften Eintrittskarten.

Nach dem ersten Musikstueck waren Pfiffe und Buhrufe zu vernehmen.
Nach dem 2.Stueck geriet der Saal ausser Rand und Band und das Kon-
zert musste abgebrochen werden,weil die Musiker von der Buehne
fluechteten und weil eine regelrechte Saalschlacht entstand.

Stuhlbeine flogen durch die Luft,das Mobilar wurde zerstoert,Ohrfeigen
wurden gesetzt und manches kommerzialraetliche Auge verfaerbte sich
blau.

Erst die Polizei konnte halbwegs Ordnung schaffen und Anzeigen aus-
stellen.

Zeugen,die vor Gericht aussagten,stellten fest,dass das Melodioeseste
des Abends,das Klatschen der Ohrfeigen war.

Dieses Konzert ging unter dem Begriff "Watschenkonzert"in die Musik-
geschichte ein.

Jock










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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #10 am: Januar 06, 2022, 10:57:58 »

Frauenfeindlichkeit auf hoechstem Niveau

Da denkt man natuerlich sofort an den Vatikan - und irrt.

Der Frauenanteil bei den Beschaeftigten im Vatikan,liegt mittlerweile
bei 22 % und ist weiter im Steigen begriffen.

Aber in Wien,wird die Frauenfeindlichkeit,gespickt mit einem Schuss
Rassismus noch immer am Hochaltar der Musikwelt gefeiert.

Genauer gesagt,bei den Wr.Philharmonikern.

Dieser Verein ist ein exklusiver Maennerverein,Frauen werden nach
jahrerlanger Abwehrschlacht erst seit 1997 aufgenommen und erreich-
en immer so anteilig zwischen 5  und 7 %.
Hervorragende Musiker aus der asiatischen Region,sind seltener als
die Blaue Mauritius.

Dabei ist bekannt,dass Asiaten oftmals ein absolutes Hoervermoegen
haben,das verhindert,einen falschen Ton zu produzieren,der sie koer-
perlich schmerzt.
Da die Sprache aus Fernost durch unterschiedliche Betonungen,unter-
schiedliche Bedeutungen annehmen,haben die Ohren der Chinesen,
Japaner,Koreaner u.s.w.ein Feingefuehl fuer Toene und Tonfolgen ent-
wickelt,wo die meisten westlichen Menschen nur mit den Ohren schlack-
ern koennen.

Kaum ein Musikinstrument ist geschlechterspezifisch als die Harfe.
Die Harfe ist weiblich,seit je und eh.
Schon um 2400 v.Chr.entstand eine Abbildung,die eine Harfistin mit
dem Namen Hekenu zeigt,die die Saengerin Iti begleitet.

Es ist unvorstellbar,dass ein schwerbaeuchiger Barttraeger mit Glatze
die Saiten einer Harfe zupft.Zumindest muesste er ein bekennender
Schwuler sein.

Daher ist es folgerichtig,dass die Wr.Philharmoniker auch keine Harfist-
in in ihren Reihen haben,sondern sie sich eine "ausborgen"wenn eine
gebraucht wird.

Eine Konzertharfe ist ca. 1,8 m hoch und bis zu 50 Kg.schwer.

Es ist immer ein Schauspiel,wenn eine zarte Harfistin mit ihrer Harfe
von ihrem Zuhause mit der Strassenbahn zum Konzerhaus unterwegs
ist.

Die Toene des Neujahrskonzert der Wr.Philharmoniker sind verstummt
und schon erging an einen Dirigenten die Einladung,das Neujahrskon-
zert 2023 zu dirigieren.

Franz Moest oder Franz Welser-Moest oder Franz (von) Benningsen,
oder wie immer der Kerl heisst,soll die Wr.Philharmoniker am 1.1.2023
leiten.

Oje,sagen einige Besucher,Hurra,die anderen Besucher.

Die Meinung ist geteilt.Welser - Moest gilt als hoelzern,humorlos und
streitsuechtig sowie nachtragend.
Fuer Spannung ist daher gesorgt.

Weil es gerade aktuell ist .

Wie oben schon erwaehnt,die Harfistin Hekenu und die Saengerin Iti
wurden als Grabmalerei eines aegyptischen Pharao erhalten geblieben.

Iti war beruehmt als wunderbare Interpretin des "Ave Maria"von Schu-
bert.
Frau Helene Fischer,die vor einigen Tagen Mutter geworden war,sang
auch "Ave Maria" von Schubert.
Nur,ob man sich in 4400 Jahren noch an sie erinnern wird ?

Jock




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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #11 am: Januar 09, 2022, 12:08:08 »

Was fuer ein Trauerspiel.

Seit Tagen warte ich auf eine Nachricht,wo mir jemand schreibt :

Jock,schau dir doch mal das Geburtsjahr von Franz Schubert an.

Nichts,gar nichts dergleichen.

Jock
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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #12 am: Januar 31, 2022, 11:11:41 »

Informationen

Tagtaeglich prasseln Informationen auf die heutige Menschheit
nieder.
Via Printmedien,Visuelle Medien,Facebook,Audionachrichten u.s.w.
wird dem Beduerfnis sich irgendwie "bemerkbar" zu machen ge-
froent.

Wie konnten die Menschen frueher nur leben,ohne der Flut von
Nachrichten,Mitteilungen oder Informationen?

Grossmutter hatte einen kleinen Radioapparat.Gehaeuse aus poliertem
Nussholz,die rueckseitige Abdeckung hatte Loecher,wohinter man das
Gluehen der Roehren sah und die Vorderseite die Senderleiste mit
dem magischen Auge.
Da waren Name verzeichnet,die die grosse weite Welt bedeuteten.

Lisboa,Beograd,Hilversum,Roma,Rias,ja sogar Buenos Aires.Dieser
Sender wurde zwar niemals empfangbar,weil ihn Radio Praha ueber-
strahlte,aber er machte was her.

Obwohl nach 1945 keiner Angst haben musste,wegen Abhoerens eines
Feindsenders Kopf und Kragen zu verlieren,wurde nur verstohlen Radio
gehoert.
Schnell die Nachrichten zu Mittag,weil man sich sicher war,der Brief-
traeger macht Mittagspause kriegt nicht mit,dass man das Radio hoert,
obwohl es nicht angemeldet war.

Und dann kaufte Grossmutter einmal pro Woche eine lokale Zeitung.

Wollte sie sich mitteilen,setzte sie sich hin und schrieb handschrift-
lich einen Brief oder eine Weihnachts-bzw.Osterkarte.

Wer macht das heute noch ?

Mehr und mehr wird man jetzt mit Informationen vollgestopft,dessen
Sinn nicht immer gleich erfassbar sind.

Dieser Tage bekam ich eine "Emoji -Nachricht",die so aussah :

             "Saufen"-"Rauchen"-Saufen"-"Rauchen"-"Saufen"

Nicht mehr und nicht weniger.

Donnerwetter,dachte ich,als ich das sah -jetzt ist es soweit.Die hoch-
entwickelte Eigenschaft,sich schriftlich ausdruecken zu koennen,geht
dahin.
Es wird enden,wo es einst begann - bei der Hoehlenmalerei.

Jock




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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #13 am: März 20, 2022, 10:36:50 »

 Alles Gute zum Geburtstag - lieber Wolfgang Ambros

Obwohl er mir nie gedankt hat,dass ich sein Konzert gerettet
habe,ohne jeden Gram,meine Glueckwuensche.

70 Jahre ist er heute geworden und ein bisschen Lebensweis-
heit hat sich eingestellt.
Aber nur in seiner privaten Hemissphaere.

Wenn er Ende 2022 wieder auf der Buehne stehen wird,ist er
wieder der Alte.Querulantisch,rotzig ,aufruehrerisch aber auch
sensibel.
An die 250 Lieder umfasst sein "Lebenswerk",viele sind verges-
sen und sind kaum mehr zu hoeren.Aber einige werden ihn als
Evergreen ueberleben und er wird als einer der wichtigsten Kuenst-
ler des Austropops in die Geschichte eingehen.

Im Rahmen seines 70.Geburtstages wird er von Interview zu Inter-
view gebeten und dabei auch fotografiert.

Eines dieser Foto hat mich verstoert,denn es zeigt einen Wolfgang
Ambros,an dem die Zeit sehr genagt hat.
Etwas entrueckt mit waechsernen Teint kommt er rueber.Kaum
mehr eine Spur,vom kraftstrotzenden,vom nikotin-und alkohol -
gerbten Kerl,dem nichts umwerfen kann.

Ja,Wolfgang Ambros,wir sind alt geworden und der Gehstock unser
Begleiter.

Trotzdem,lass dich nicht unterkriegen.

Jock
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Jock

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Re: Einfach nur Kunst und Kultur
« Antwort #14 am: Juni 25, 2022, 10:33:22 »

documenta 15

Henryk M.Broder hat die Uebeltaeterin fuer den Skandal der
diesjaehrigen "documenta" gefunden.

Claudia Roth ist dafuer bestens geeignet,da eine Gruene.

Der Schaum vor seinem Mund verstellt ein wenig den Blick auf
die tatsaechlichen Vorgaenge,die sich im Vorfeld abgespielt haben.

Zum Beispiel,dass der Ausrichter der "documenta"eine Ges.m.b.H
ist,wo das Land und die Stadt Gesellschafter sind und auch im Auf-
sichtsrat vertreten sind.
Der Bund hat in diesem Gremium weder Sitz noch Stimme und wird
nur fuer die Abdeckung des jeweiligen Defizites benoetigt.

Die Geschaeftsfuehrung dieser Ges.m.b.H. hat bereits  2019/20
diese indonesische Kuenstlergruppierung beauftragt,die "documenta'
zu beschicken.

Es waere jetzt Aufgabe der Kuratorin gewesen, sich mit dem Thema,
Ausstellungsmaterial bzw. kulturellem Verstaendnis zur Vergangen-
heit Deutschlands zu befassen und sich nicht davon taeuschen laesst,
dass das skandaltraechtige Werk,ohne Widerspruch in Australien
gezeigt wurde.

Das war der erste Fehler und der zweite folgt sogleich.

Skandal schrieben die Zeitungen,als festgestellt wurde,dass das
Bild antisemistische Details in sich hatte.
Ein Schweinskopf,SS - Runen und Haifischzaehe fand man in dem,
an sich,wuchtigen Bild.
Erst verhaengte man den skandaloesen Ausschnitt,dann baute man
das Werk ab.
Und Frau Roth muss sofort zuruecktreten,skandierte (alle)die Welt.

Kennt man sich ein bisschen in der Malerei aus,entdeckt man so-
fort die Aehnlichkeit mit den Werken des Hieronymus Bosch.

Da wie dort,die Dichtheit des Ausdrucks und die detailierte Dar-
stellung des Boesens.
Nur Hieronymus Bosch hatte Glueck und seine Werke wurden des-
wegen nicht verteufelt,weil er oft fuer den Klerus arbeitete.

Es waere doch eine Gelegenheit gewesen,die "kinetische Energie"
die das Werk der Indonesier entwickelte,dafuer zu verwenden,
eine Diskussion zu fuehren,die sich mit der Darstellung der NS
zu der Judenverfolgung,Antisemitismus in der heutigen Zeit und
der Einstellung zu dem Thema,aus der Sicht einer anderen Kultur,
beschaeftigt.

Aber davor zieht man lieber den Schweif ein und nagelt Frau
Roth,die mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte,ans Kreuz.

Jock




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