Die gehobene Gastronomie
Tim Maelzer verdient 500.000 Euro pro Jahr,Herr Rosin
auch,ein Herr Lafer nagt keinesfalls am Hungertuch,sondern
ist ein gefragter TV- Koch und hat seine Insolvenz laengst
finanziell verdaut.
Trotzdem bewegen sie sich auf duennem Eis.Aber deren Glanz
spornt andere Koeche an,es ihnen gleichzutun und "Sterne,
Kochmuetzen oder Kochloeffeln" zusammeln.
Der Weg dahin ist steinig,stressig,kraefteraubend und fuehrt
mitunter sogar ins Gefaengnis.
Mit dem Erlernen Kartoffel zu schaelen beginnt es.Spaeter darf
man sogar die Suppe schaeumen und das Thermometer in
den Braten stecken.
Hat man die Lehrjahre hinter sich,lockt der Ruf der Ferne.
Haute Cuisine - Lokale in Frankreich,die Gediegenheit in der
Schweiz,die Kueche am Bord eines Kreuzfahrtschiffes,das En-
gagement im Hotel zum Goldenen Drachen in Hongkong und
die Saison im besten Hotel in Gambia,lassen den Entschluss
reifen,sich selbstaendig zu machen und nach den Sternen
(Kochloeffeln und Kochmuetzen ) zu greifen.
Ein bisschen Geld hat man ja angespart und Erfahrung ge-
nug gesammelt. Und nach all den Jahren im Ausland,sehnt
man sich wieder,nach heimatlichen Boden.
Ein alter Kasten,einst gutbuergerliches Dorfgasthaus ist schnell
gefunden.Die Gespraeche bei der Raiffeisenkasse,ueberaus herz-
lich verlaufend,der Kreditrahmen schien ausreichend.
Ein Haufen Geld verschlang die Kueche.Da musste das Beste
vom Besten sein.Im Weinkeller trugen die Flaschen Etiketten
der renommiertesten Weingueter.
Ein gut zu bezahlender Innenarchitekt,gestaltete das Ambiente.
Auch der Name des Lokals wurde angepasst.
Aus dem "Zum goldenen Hahn" wurde "Coq D'Or" und diente
als Begruendung,die Preise fuer die angebotenen Speisen,zu
verdreifachen,gegenueber den,des Vorbesitzers.
Nach Eroeffnung waren in der ersten Zeit die Tische ausge-
bucht.
Mittags,abends volles Haus.Und erst am Wochenende.
Dicke Limousinen fuhren vor,saturierte Damen und Herren ver-
speisten die kleinformatigen Delikatessen und stoppten hinter-
her beim naechsten Fleischerladen um ihren Hunger mit einer
heissen Leberkaessemmel zu stillen.
Obwohl der Patron Herkulesarbeit leistet,schon um 4,30h in
einer eiskalten Grossmarkthalle,an Fischen schnupperte,To-
maten abgriff und sich ueberlegte,Mangos mit gesottenen
Sultaninnen Trueffelraspen zu ueberziehen,stattdessen doch
die frischen,aber sauteuren Austern kaufte,war der Tag noch
nicht vorueber.
Die eigentliche Arbeit gegann erst in der Kueche und die Zeit
war immer knapp.Personalprobleme stellten sich ein,die
durch die Mitarbeit seiner Frau abgemildert wurden,die die
Kartoffeln schaelen musste.
Das passte jedoch nicht in ihre Lebensplanung und sie er-
innerte sich,als ihr Mann Kuechenchef in Gambia war.
Das gemuteliche Fruehstueck unter einer schattigen Palme,
danach eine Runde Tennis und zur Abkuehlung im Atlantik sich
an einem Surfbrett zu versuchen.
Und jetzt schaelt sie Kartoffeln ! Sie wird die Scheidung ein-
reichen.
Nach dem ersten Jahr,war die Bilanz neutral,Ein Jahr spaeter
bekam sie eine roetliche Faerbung bis sie,ein paar Jahre spaeter,
blutrot wurde.
Da auch die Gespraeche mit der Bank immer eisiger wurden
und der Steuerberater dringend darauf hinwies,dass Konkurs-
verschleppung ein Straftatsbestand ist,stand einmal beim
Lokal die Information,"Wegen Renovierung voruebergehend
geschlossen".
Einer der so aehnlich gefuhrwerkt hat,sitzt zur Freude des
"Panzerknackers 47689912"in einer bayrischen Strafanstalt.
Nach einem kleinen Betriebsunfall,brummte der Richter dem
Panzerknacker 3 Jahre Haft auf,das er regungslos hinnahm.
Aber als er hoerte,er wird im bayrischen Bernau einsitzen,
strahlte er ueber das ganze Gesicht.
Weiss er doch ueber den Ruf des begnadeten Alfons Bescheid.
Jock