Ausschnitte meiner Zeit in Phuket
Ich war begeistert,als ich das zweite Mal in Phuket war.
Der Strand,die Palmen,die Sonny- Bar,die rund um die Uhr offen hatte und immer
jemand zu treffen da war,der gleich ich,unter Jet-lag litt.
Sonny,der Inhaber wusste auch nach einem Jahr wiederkommen,jeden Namen seiner
Gaeste und hatte als Service,Computerausdrucke von deutschen Zeitungen,um die
ein Gerangel war.
Die Sonny - Bar war aber keine Go-go - Bar.Die Maedels,die da Bier ausschenkten,
hatten auch andere Jobs,wie Koechinnen fuer Thaifood,das ab 4 h frueh gekocht
wurde etc.
Immer wenn man vom Strand kam,genehmigte man sich ein "Happy-hour"-Bier und
mit den Jahren fanden sich zu bestimmten Zeiten,jedes Jahr die selben Gestalten ein,
so dass fast ein familiaeres Verhaeltnis entstand.
Ich wohnte bei einer Dame im Sky-Inn 5.oder 6. Stock.Das Sky-Inn war/ist ein Apart-
menthaus,wo es im Erdgeschoss,Laeden,Frisiersalons und Massagesalons gab,die
Tag-und Nacht geoeffnet hatten.
Mitten in der Nacht 3 oder 4 h frueh,Laerm auf dem Gang.
Draussen "Peter"voll betrunken und wurde unter lautem Protest von zwei jungen Kerlen
zu seinem Room gezerrt,geschliffen,getragen,irgendwie halt transportiert.
Um die Mittagszeit stand er an der Tuer,stellte sich vor,entschuldigte sich wegen der
Ruhestoerung und gab sich als Landsmann aus Wien aus.
Er wolle mich auf ein Bier als Entschaedigung einladen und ich faende ihn im Eden-
ressort.
Das Eden-Ressort hatte ein Helmuth Hagen aus Krems gepachtet,der stolzer In-
haber zweier Bordelle in Krems war und nur zwischen Oktober und Maerz in Thai-
land war.
Ich fand Peter recht interessant,vor allem nach dem ich Naeheres ueber seine Ver-
gangenheit erfahren hatte.
Er lebte schon seit Jahren auf Phuket,war schwerer Alkoholiker und Gay.Geld hatte
er genug.In Wien betrieb er einen Gaertnereibetrieb,war Besitzer eines Zinshauses
und ein kleines Fuhrwerkerhaus und hatte eine Patrizierwohnung in der Mariahilfer-
strasse.
Die Wohnung war eine Wucht.
Gelber Salon,gruener Salon,roter Salon,Biblothek,Speisezimmer,Schlafzimmer,2
Kuechen,Abstellraum,Dienerzimmer u.s.w.
Eingerichtet im Biedermeierstil mit echten Perser und Gemaelden.
Die Miete betrug 10.000 ATS und bewohnt wurde die Wohnung vielleicht alle 2 Jahre
fuer 4-6 Wochen.
Ein Jahr spaeter erzaehlte er mir,er hat ein Haus hinter dem Ressort gekauft,das
gerade umgebaut wird.
Ich ersuchte ihn,mir das Haus anzusehen,da ich mir vorstellen konnte,meinen Lebens-
abend auf der Patong zu verbringen.
Wunderschoen,das einzige Haus in der Anlage mit kleinen Garten,die Mitbewohner
in der Anlage alles Farang.
Wieder ein Jahr spaeter,stand das Haus zum Verkauf.Peter hatte etwas anderes ge-
funden und wurde Nachbar von @malakor.
6 Mio THB kostete die neue Bleibe und 1 Mio steckte er in die Renovierung.
Da griff ich zu und kaufte sein altes Haus.
Eines Tages bat er mich,Zeuge einer Geldtransaktion zu sein.Da man dabei immer
etwas lernen kann,sagte ich zu.
Die Sache lief telefonisch ab.
Im Restaurant des Ressort,sassen sich Peter und Helmut gegenueber.Helmut hatte
3 Mio THB bei sich und die Telefonverbindung nach Oesterreich war aktiv.
In Oesterreich sassen Helmuts Lebensgefaehrtin und ein Bruder von Peter gegen-
ueber,wo der Bruder 1 Mio ATS auf dem Tisch liegen hatte.
Auf beiden Seiten hatten sie die Telefonhoerer am Ohr und auf Kommando schoben
sie sich die Geldbuendel zu.
Waehrend die Herren mit den Geldbetraegen so locker umgingen,waehrend ich arm
wie eine Kirchenmaus war,war ich neugierig,was ich im Leben falsch gemacht habe.
Soll ich erzaehlen,wie es weiterging ?
Jock