Staats-bzw.Arbeitsbesuche
Manche Zeitgenossen ueberbieten sich,die Ampel in so
schlechten Farben zu malen,dass daraus ein Kunstwerk
wird.
Nur bei Staats-bzw.Arbeitsbesuchen hoher auslaendischer
Gaesten,finden sie keinen Mangel.
So auch beim Besuch des thailaendischen Premierministers.
Es war ein Arbeitsbesuch des Thailaenders und das Protokoll
entsprechend abgespeckt.Ausserdem sind dabei keine Fallen
eingebaut,wie z.B.eine Begruessung der Ehrengarde auf Deutsch.
In Polen oder in der Slowakei muss der Staatsgast sich einen
Zuruf an die Garde abringen. Das Problem - in der jeweiligen
Landessprache,was auf polnisch heisst :"Czolem zolnierze".
Diesen Zungenbrecher hat sich ein Staatsgast auf einen Zettel
geschrieben und in seinem Hut verborgen.
Leider wurde der Zettel nass und die Notiz ist unleserlich ge-
worden.
Aber einige Zeit zuvor wird alles in Stellung gebracht.
Zuerst marschiert die Musikkapelle auf,der ein Schellenbaum
vorangetragen wird.
Dieses Ding ist 10 Kg schwer,bis zu 2 m hoch und ist eigentlich
ein Triumphzeichen der Muslime,sprich Osmanen.
Beim Marschieren klingeln die Schellen und die Rosshaarbaender
wehen im Wind.
Nicht so in Deutschland.Dort wurde aus Tierschutzgruenen das
Rosshaar durch Plastikbaender ersetzt,damit es keinen Anstand
mit den Tierschuetzern gibt.
Danach kommt die Ehrengarde und nimmt Aufstellung.
Je nach Wichtigkeit des Gastes,werden entweder alle Waffen-
gattungen aufgeboten,was einer Versammlung von fast 300
Mann entspricht oder nur die abgespeckte Version,was beim
Besuch des Herrn Shretta angesetzt war.
Steht die Garde in Reih und Glied,faehrt der Gast vor.Dass es
ein Arbeitsbesuch war,sah man an der mickrigen motorisierten
Eskorte von 5 weissen Maeusen.
Bei Staatseberhaeuptern sind deren 15 vorgeschrieben.
Sobald der Gast ausgestiegen ist,wird er vom Kanzler begruesst,
die Delegationen einander vorgestellt und dann wird es span-
nend.
Die Garde praesentiert ihre Gewehre und der Gast kann sich per-
soenlich ueberzeugen,dass die Magazine leer sind.
Ein Befehl "Legt an" wuerde als sehr unhoeflich empfunden
werden.
Beim Staatsbesuch in der Tuerkei oder in Afghanistan,Jemen,
sollte der Staatsgast strikte darauf achten,ja nicht die Frau des
Gastgebers zu beruehren.Auch dann nicht helfend eingreifen,wenn
die Dame stolpert und auf die Nase faellt.
Nach einem kuerzeren oder laengeren Gespraech mit dem Kanzler,
wird der Gast verabschiedet.
Was hinterher dann geschieht,steht unter Geheimhaltung.
Ich uebersetze es ins wienerische.
Shretta : "Wo fohrn ma jetzt hin ?"
Adviser : "Zum Flughofen,mia miassen noch Paris "
Shretta : "Kenn ma vurher wos essen,I hob so an Hunger"
Adviser : "Na,der Macron wort scho "
Shretta : "Macron? do hob i wos von an @franzi g'lesen.Sog
wos is a Schwuchtl ?
Jock