Das Mysterium oeffentlicher Spitaeler in Thailand.
Heute war ich zum drittenMal im oeffentlichen Spital in Nakhon
Sawan.Schon beim ersten Besuch,als Besucher einer Patientin,
schien mir der Umgang etwas merkwuerdig.
Der Freundin meiner Frau wurde die Gebaermutter entfernt und
diese,wurde am Nachtkaestchen in einem Glasgefaess platziert um sie
den Besuchern stolz vorweisenzu koennen.
Meine Anmerkung dazu,dass mir die Gebaermutter sicherlich interes-
siert haette,wenn sie mir am urspruenglichen Platz vor 35 Jahren,
zur oeberflaechen Betrachtung angeboten worden waere,kam irgend-
wie nicht gut an.
Aber da hoffte ich noch,niemals die Dienste des Spitals in Anspruch
nehmen zu muessen.
Es kam anders - mit 4,30 h fahren wir in Spital,war der Befehl meiner Frau widerspruchslos.
Kurz nach 5 h Eintreffen im Spital (Ambulanzbereich)
Ca 250 Personen waren vor uns.Stuehle waren schon rar,weil jeder 2.Stuhl
wegen Corona ein Platznehmen verbot.
Abgefuxte Thais erklommen ein fahrbares Bett und machten sich da-
ran,das Schlafdefizit auszugleichen.
Um 6 h sprangen die Lichter in einem verglastenen Kobel an,der sich
als"Schalter"herausstellte und von 3 Cerberussen lautstark kommand-
iert wurde.
Jeder bekam ein Formular,mit dem man zu einer anderen Reihe von
Schaltern zu gehen hatte um sich eine Nummer abzuholen.
Allerdings war das erst ab 8 h moeglich.
Meine Nummer hatte die Zahl 1375 und an der Anzeigetafel stand etwas
1050.Also sind 325 Patienten vor mir dran.
Die Sehnsucht nach Kaffee,Bacon und Toast,sowie Zigarette liess eine
FataMorgana von huebsch gedeckten Fruehstueckstischen vor meinen
Augen erscheinen.
Kurz nach 8 h,die unnummerierten Schalter haben sich besetzt,ent-
stand eine seltsame Massendynamik,die sich so abbildete,dass eine
U-foermige Menschenschlange entstand,die von den Warteraeumlich-
keiten hinaus,beim Parkplatz das U formte und wieder zurueck fuehrte.
Der Grund war,dass man zum Blutdruckmessen und Abwiegen dran
kommt.
Was nicht ohne unerwuenschte Stoerungen ablief.
Die Einen zogen bei der Abwaage die Sandalen nicht aus und mussten
nochmals auf die Waage.
Andere wiederum,die offensichtlich kein Thai lesen koennen,konnten
nicht erwarten,bis die Ihre Blutdruckwerte aus dem Automat kamen
und entrissen,obwohl darauf aufmerksam gemacht wird,dem Geraet
den Ausdruck,worau der Apparat empoerte reagierte und Rotlich aus-
sandte.
Einige vergassen ueberhaupt auf den Papierschnipsel
Was sich raechte,denn ohne Blutdruckwert,keine weitere Nummer
bei den Schaltern 13,14,15 und 16.
Mit Hilfe meiner Frau passierte ich den Parcours ohne Probleme nur
der Wolfang Ambros sang mir ins Ohr "A Mensch mecht i bleiben,ka
Nummer mecht i werdn"
Nutzte nichts ich bekam eine Nummer fur den Untersuchungsraum 80.
Um 10,30 h kam die Durchsage,"meine Frau Doktor"ist eingetroffen und
beginnt demnaechst mit den Behandlungen.
11,30 h - ich werde in den Behandlungsraum gerufen und sofort in der
aeusserten Ecke abgestellt.Dabei war ich frisch geduscht,gekaemmt
und wenn mir die junge Frau Doktor zu nahe gekommen waere,haette
sie "Eros" von Versace gerochen.Den Flacon fuer ca. 500 Euro.
Meine Frau und sie kuemmerten sich um die Diagnose,waehrend mein
Beitrag war,auf Aufforderung zu Lachen und drei gerade Schritte zu gehen.
Dann waren wir wieder draussen und bemuehten uns bei einem
anderen nummerierten Schalter um eine weitere Nummer,zwecks Blut-
abnahme.
Das ging ueberraschend flott,die Blutsauger verstanden ihre Arbeit.
Eine weitere Nummer ermoeglichte mir eine CT,bevor wir zu einen
anderen Arzt beordert wurden.
Diesmal auch jung,aber maennlich und Chinese.
Auch er hatte Angst vor mir und setzte nur kurz ein Stethoskop an
meinem Hals.Dann verschrieb er mir Aspirin und einen Cholesterin-
senker.
Andere,richtige Onkel Doktoren,klopfen auf die Brust oder auf den
Ruecken,lassen sich "AAAA"sagen und koennen von der intensiven Roete
der Nase des Patienten auf die richtige Riede schliessen.
Eine weitere Stunde ging drauf,bis wir mit einer weiteren Nummer die
verschriebenen Medikamente bekamen,zahlen konnten und das Weite
suchten.
In zwei Wochen soll ich wiederkommen.
Jetzt sind die 2 Wochen um,verbrachte wieder Stunden in dem Spital,
war bei 6 Aerzten und keiner hat mir gesagt,was mir fehlt,warum ich
krank bin und wie lange ich noch zu leben habe.
Jock