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Autor Thema: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.  (Gelesen 5431 mal)

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Jock

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 vom: 04. Januar 2021, 11:40:28 »
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Oscar Wilde wird dieses Zitat zugeschrieben und man soll es wirklich zu seinem
Lebensmotto machen.

Corona ist derzeit in aller Munde,Rachen und Lunge,stoert unsere Lebensweise,
aengstigt alle Bevoelkerungsschichten und ist eine Herausforderung.

Corona ist wird aber auch zum Luxus,wenn man an das Wort ein "s" und den Zu-
satz "Especiales"dranhaengt.

Damit wird aus einer Bezeichnung fuer ein gefaehrliches Virus,eine genussvolle
Zigarre aus dem schoenen Cuba.

Das gute Stueck ist zwar nur 15 cm lang,kostet aber den stolzen Preis von 23 Euros
pro Stueck.
Gut zwei Stunden ist der Koenner mit dieser Zigarre beschaeftigt,sie abzurauchen.

Bevor der Zigarrenraucher die Spitze abschneiden kann und sie anschliessend am
Zuendholz oder Feuerzeug richtig anzuendet,wozu eine gewisse Erfahrung notwendig
ist,hat sie,wenn der Geniesser in Europa sitzt,schon eine lange Reise hinter sich.

Nur in einem bestimmten Gebiet auf Cuba findet sich der richtige Boden,wo die
Tabakpflanzen wachsen,dazu die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Nach der Ernte der Tabakblaetter,das einen oftmaligen Durchgang erfordert,weil taeg-
lich immer nur das untere Blatt von der Pflanze abgeerntet wird,werden die gruenen
Blaetter so lange getrocknet,bis sie braun geworden sind.

Nach der Trocknungszeit und Sortierung landet der Tabak bei der "Torcedora Cubana",
die mit guten Augen und Geschick die Zigarre dreht.
Zigarrendrehen ist auf Cuba sogar ein Berufsstand,der eine Ausbildung vorsieht.

Noch die Banderole drauf und in einer schmucken Kiste verpackt,gehen die Zigarren
danach in den Export.
Weltweit,nur nicht in die USA wegen des Handerlsembargos.

In Europa angekommen,werden die Zigarren sofort im Verkaufsladen,wie die Erbtante
behandel.

Ein eigener Raum,der die richtige Luftfeuchtigkeit haben muss,mitunter sogar bei
einer bestimmten Temperatur,werden die Schaetze aufbewahrt,bis ein Kunde mit Finger-
spitzengefuehl die Zigarren abgreift und schliesslich kauft.

Der Herr Exbundeskanzler Gerhard Schroeder ist Zigarrenraucher und bevorzugt
die Corona Especiales und hat mindestend 3 Stueck taeglich geraucht.

Kostenpunkt pro Monat immerhin ca.1.800 Euro,die sich in Rauch aufgeloest haben.

Ausser 5 Ehen,ein Dutzend Brioni-Anzuege hat er sich ja sonst nichts vergoennt.
Daher kann er sich das Laster auch leisten.

Jock



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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #1 am: September 24, 2021, 13:28:48 »

 vom: 05. Januar 2021, 13:24:04 »
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Eiskalter Luxus

Fuer den Angestellten der Cateringabteilung von der Lufthansa war es eine umstaend-
liche Anreise.

Von Frankfurt aus zum islaendischen Flughafen Kefalik,danach mit der Air Iceland
zum groenlaendischen Flughafen Narsarluaq.

Dort angekommen wuchtete er die mitgebrachten Behaelter,die mit einem Isolier-
mantel umgeben waren,auf einen wartenden kleinen LKW.
Hinterher ging er zu Bette,denn in dem verlassenen Nest,mit gerade 500 Einwohnern
kann man nichts anderes tun.

Frueh am naechsten Morgen,fuhr er mit dem LKW und seinem Chauffeur die 50 Km
zum endlos weiten Eisfeld.
Dort bohrten die Maenner ein Loch ins Eis und holten aus der Tiefe Eisstuecke her-
auf.Diese wurden in die Behaelter verpackt.Ein paar hundert Kilogramm kamen da
schon zusammen.

Zurueck ging es auf der gleichen Strecke und in Frankfurt angekommen,wurde der
Inhalt der Behaelter sofort in einer Eiskammer deponiert.

Computerausdrucke zeigen dem Cateringpersonal genau an,wieviel Maennlein und
Weiblein First Class auf dem Flug z.B.FFM nach JFK gebucht haben.

Nach dieser Information und aus dem Erfahrungsschatz,wieviel Whisky normal ser-
viert wird,laesst sich abschaetzen,wieviel von dem 180.000 Jahre alten Groenland-
eis dem Flieger mitgegeben wird.

Oben auf 10.000 m,wo die grenzenlose Freiheit beginnt,klirren schon bald die Rocks
im Glas und schmelzen mit hoerbaren Knall.

Nur Stammgaeste und Vielflieger der First Class hoeren den Unterschied,ob Groen-
landeis oder gefrorenes Leitungswasser im Whiskyglas schwimmt.

Ob beim derzeit fluegellahmen Kranich noch immer dieser Luxusartikel angeboten wird,weiss ich nicht.Sicher bin ich mir aber,dass Frau Greta Thunberg auf die Barrikaden gehen wuerde,wuesste sie von dem Umweltfrevel.

Groenlandeis-und Wasser sind hochgradig sauber.Aus der Tatsache heraus wollte ein
Unternehmen in der Schweiz gutes Geld verdienen.

Eine Detailhandelskette hat arktisches Wasser,abgefuellt in Flaschen in ihren Ge-
schaeften angeboten.

Fast 10.000 Km ist dieses Wasser geflogen worden und zu einem horrenden Preis aus-
gelobt.Kalkulatorisch sollte ein Liter Wasser 10 Franken kosten.
Fuer den Kaeufer und Geniesser purer Luxus oder aber auch pure Ignoranz gegenueber
einem globalen Problem.

Uebrigens - einen herzlichen Glueckwunsch an Greta Thunberg zum 18.Geburtstag.

Jock
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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #2 am: September 24, 2021, 13:31:36 »

 vom: 07. Januar 2021, 19:46:55 »
________________________________________
Ist Reisen heutzutage Luxus ?

Im allgemeinen nicht.

Der Massentransport per Flugzeug ist aehnlich der Transporte von Nutzvieh und
waeren es wirklich Schweinchen und Rinder,riefen sie die Tierschuetzer auf den
Plan.

Es dauerte einige Zeit,als nach einen 10-stuendigen Flug von Wien nach Bangkok
meine Gehwerkzeuge wieder voll gebrauchsfaehig waren und den strengen Duft
des Sitznachbarns aus der Nase bekam.Vom Kampf um die Armlehne,will ich gar
nichts schreiben.

Da fallen einem Bilder ein,wie zu frueheren Zeiten Fluggaeste behandelt wurden.

Beinfreiheit,eine Ablage fuer Herrenhuete und ein weiss gedecktes Tischchen,wo
man mit richtigen Besteck essen konnte.

Alles Vergangenheit ? Nein,es gibt noch eine Moeglichkeit bequem von A nach B
zu kommen.

Da ich hoffentlich bald nach Wien fliegen kann,suchte ich nach einem Angebot,das
meinen bescheidenen Wuenschen entspricht.

Bei Etihad wurde ich fuendig.

Ein A380 wurde fuer mich und andere,mit gleichen Anspruechen stellenden Flug-
gaesten,so ausgestattet,dass kaum jemand die Holzklasse vorzieht.

Schon nach dem Eincheck,bei dem man nicht selbst sein Gepaeck aufs Foerderband
hieven muss,wird man von einem Butler erwartet und zur First Class- Lounge be-
gleitet.
Vor dem Start des Boardings fuer Hinz und Kunz,wird man abgeholt und in den Flieger begleitet und zu dem eigenen Apartement gefuehrt.

Wohnzimmer mit bequemer Ledercouch und ein Schlafzimmer mit Doppelbett.Die
eigene Duschkabine ist peinlich sauber und das Clopapier 3 -lagig und super weich.

Aus dem reichhaltigen Unterhaltungsprogramm kann man sich etwas Passendes aus-
waehlen,waehrend man auf den Butler wartet,der das selbstzusammengestellte Abend-
essen servieren wird.

Die Trauben von den angebotenen Weinen,wuchsen auf franzoesischen Rieden und
wurden handgerebelt.Die Champagnerflaschen tragen Etiketten,die auf vorzuegliche
Sektkellereien hinweisen und die Whiskys haben eine Blume,wie langgetragene Schot-
tenroecke.

Hat man genug Geld,schlaeft man bei dem langen Flug ausgezeichnet.Hat man nicht
viel Geld,schreckt man schon in der Nacht schweissgebadet auf,und ueberlegt,wie man
seinem Kreditsachbearbeiter die Ueberziehung des Kontos erklaeren wird koennen.

Ja,billig ist die Sache nicht.Fuer den Flug Bangkok- Europa sind 60.000 Euros abzu-
legen.

Mein Gott,das letzte Hemd hat ohnehin keine Taschen.

Jock

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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #3 am: September 24, 2021, 13:32:42 »

 vom: 09. Januar 2021, 11:17:46 »
________________________________________
Luxus beginnt dort,wo man sich den Zeigefinger vermessen laesst.

Die Leute,die sich in der Manufaktur die Laenge des Zeigefingers vermessen lassen,
haben es geschafft.

Ob durch Betrug,Erbschaft,Heirat oder Geschaeftssinn ist egal.Sie haben Geld wie
Heu und ein Hobby - die Jagd.

Dort in Suedschweden ist der Sitz eines Buechsenmachers,der die teuersten Jagd-
waffen herstellt.
Fuer eine VO Falcon Rifle muss man schon rechnen,dass man 500.000 Euro auslegen
wird muessen und die Lieferung eine laengere Wartezeit beansprucht.

An der Waffe ist alles edel.Angefangen vom Wurzelholz eines Nussbaumes,der mindest-
ens 3 Jahre austrocknet,bis zum "japanischen"Stahl,aus dem die Laeufe gezogen
werden,zu der Mechanik,die auf 1/1000 Milimeter genau hergestellt wird und der Hand-
gravuren auf den Beschlaegen.

Die Laenge des Zeigefingers ist deshalb wichtig und fliesst bei der Herstellung der Waf-
fe ein,weil damit der Abzugshahn so positioniert wird,dass er optimal ereichbar ist.

Nur 5 glueckliche Jaeger koennen jaehrlich eine neue Waffe in Besitz nehmen und sie
weitervererben.

Will man sich den Weg nach Schweden ersparen,wird man auch in London fuendig,
um eine exclusive Jagdwaffe zu erstehen.

Purdey heisst das 1814 gegruendete Unternehmen,das in Mayfair von zwei weissen
Porzellanhunden bewacht wird und befriedigt, wie Olson,hoechste Ansprueche auf ein
Jagdgewehr.

Obwohl man nur 110.000 Pfund fuer ein Gewehr auslegen muss,kann man trotzdem
nicht von einem Billigheimerladen reden,denn angeboten wird auch das Rundherum
fuer einen Weidmann was Accessoires und Bekleidung betrifft,das auch ganz schoen
ins Geld geht,

Wie ueberhaupt die Jagd kein billiges Hobby ist.

Im Gegensatz zu meinen Ahnen,die alle Jaeger waren,reizt es mich nicht,ein "Bambi"
abzuknallen oder einem Elefanten das Lebenslicht auszublasen.

Wahrscheinlich ist das auf meine philantrophische DNA zurueckzufuehren und hoere
erst gar nicht auf die Spottgesaenge hin die versuchen,mich haemisch aus der Re-
serve zu locken.

Es kann schon sein,dass meine Ahnen,die kurz nach den franzoesischen Kriegen,sich
Russ ins Gesicht geschmiert haben,wenn sie illegal auf die Pirsch gingen,keinen Jagd-
schein hatten und auch ueber kein eigenes Revier verfuegten.

Das wuerden sie heute nicht mehr tun und sich ein eigenes Jagdrevier zulegen.

Vor kurzen fand ich etwas geeignetes in Kaernten und wird/wurde als Schnaeppchen
und seltene Gelegenheit angeboten.

5.100 ha gross,guter Baum-und Wildbestand,absolute Ruhelage mit Jagdhuette.

Nur 51.000.000 Euro soll es kosten,3.750.000 Euro betragen die Kaufnebenkosten.

Da kann man doch nicht lange zuwarten ! So etwas geht weg,wie warme Semmeln.

Einer wie ich,muesste sich dann umschauen,dass eine oder zwei VO -Falcon Buechsen
im Gewehrschrank lagern und vor der Jagdhuette ein Mercedes G-Klasse vom AMG
parkt.

Auch die neue Sprache ist zu lernen,so dass man bei "Blume" nicht an den Loewenzahn
denkt,dass man mit "Loeffel" keine Suppe loeffeln kann,der Schuesseltrieb nicht in
Verbindung mit Erotik steht und dass "gamsig"sein,ein anderer Ausdruck fuer Geilheit
ist.

Jock

NT Die beruehmtesten Gewehre in Deutschland sind Silberbuechse,Henrystutzen
und Baerentoeter und sind in einem Museum in Radebeul ausgestellt.

Waffentechniker wollen herausgefunden haben,dass der Schuetze des Baerenteoters
um einen Hauch schneller tot waere,als der Baer,der auf ihn schossen wird.


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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #4 am: September 24, 2021, 13:33:27 »

 vom: 09. Januar 2021, 17:25:24 »
________________________________________
Liebe Leute,wenn die letzten 5 Woerter Raetseln aufgeben und euch womoeglich
um die Nachtruhe bringen,ziehe ich sie zurueck.

Richtig soll es heissen,dass der Schuetze,der mit dem Baerentoeter einen Baeren
erlegen will,keine Gelegenheit mehr haben wird,ihn das Fell ueber die Ohren zu
ziehen.

Das Kaliber des Baerentoeters ist zu gross fuer ein Jagdgewehr und wuerde beim
Abfeuern explodieren bzw. die Rueckstossenergie ausreichen,um den Schuetzen
ins Jenseits zu befoerdern.

Es waere unethetisch,den Ungluecklichen dann zur Strecke zu legen und ihn mit
dem Jagdhorn "Hirsch tot" zu verblasen.

Daher wird man von einem Ritual der Waidmaenner Abstand nehmen muessen.

Jock
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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #5 am: September 24, 2021, 13:34:02 »

 vom: 11. Januar 2021, 12:00:54 »
________________________________________
Gemma wos essen ? Vorspeise gefaellig ? Vielleicht Austern ?

Austern gelten als Luxusvorspeise und setzt handwerkliches Geschick voraus,bevor
man sie geniessen kann.

Jemand,der in kulinarischen Dingen ein vollstaendiges Greenhorn ist,kann Austern-
essen eine Herausforderung werden.

Beginnt schon mal,dass ungewoehnliche Werkzeuge und Dinge bereitgelegt werden,
bevor noch eine einzige Auster serviert wird.

Das seltsame Messer mit der kurzen Klinge,die grosse Manschette dran,die verhindern
soll,dass sich der Gast verletzt und die Gabel,die so anders aussieht,als gewoehnlich.
Ein Kettenhandschuh,der von einer Ritterruestung stammen koennte,soll ebenfalls Ver-
wundungen hintanhalten,obwohl Austernrestaurants,auch eine Ausstattung von Ver-
bandszeug bereithalten.

Kommen die Austern dann,auf Eis gebettet,serviert,sehen sie aus,wie schroffe Steine
vom Wegesrand.

Fuer Ungeuebte ist es wahrscheinlich leichter,einen Autoreifen zu wechseln als eine
Auster zu oeffnen und es soll schon ein "Kruzifixteufelnocheinmal"gehoert worden sein.

Geuebte wissen hingegen,dass man die Auster,mit der Woelbung nach unten,in die eine Hand nimmt und mit der anderen,mit dem Messer das Scharnier knackt.Dann nur noch den Muskel,der die Auster mit der Schale verbindet durchtrennen.Fertig !

Ist es geschafft,die restlichen Splitter der Austernschale mit dem Pinsel zu entfernen,ist
die Delikatesse essfertig.
Man kann sie noch verfeinern - mit ein paar Spritzer einer Zitrone oder man bearbeitet
die Auster noch mit der Pfeffermuehle,sowie es auch andere Verfeinerungszutaten gibt.

Das Austernfleisch Schlucken oder Kauen ? Hier scheiden sich die Geister.

Es wird empfohlen,das Austernfleisch zu kauen,denn da entfaltet sich die Nussigkeit,
das Mineralische,die Suesse oder das Salzige richtig.Eine Assoziation von Urlaub,Meer
und Strand stellt sich ein.

Austern sind nicht billig.Manche Sorten lagern bis zu 8 Monate im Reifebecken,bevor
sie in der Gastronomie landen.Feine Restaurants,wie z.B beim Kaefer in Muenchen,sind
sie schon fuer ca.7 Euro/Stk zu haben,wobei die beruehmte Tsarkaya - Auster,die einst
am Zarentisch zu finden war,noch teurer kommt.

Champagner oder ein trockener Riesling sind die besten "Hinunterspueler".

Von aelteren Herren werden Austern gerne bestellt.Denn sie gelten als Rueckholer von
laengst versagender Kraefte,die sie in jungen Jahren,haeufig verschwendet haben.

Jock


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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #6 am: September 24, 2021, 13:36:08 »

 vom: 14. Januar 2021, 10:25:04 »
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Ein Steckenpferd reiten,kann teuer werden.

Also gut,64 Millionen und keinen Cent mehr,sagte der eine Herr.Der andere Herr sagt da-
zu: Einverstanden,alles andere machen unsere Anwaelte.

Das Objekt,das den Besitzer damit wechselt,hat 4 Beine,einen Schweif,stehende Ohren
auf einen grossen Kopf und hoert auf den Namen "Fusaichi Pegasus".

Verkaeufer war ein japanische Milliardaer,Kauefer ein irischer Milliardaer,die ein gemein-
sames Hobby haben - naemlich Pferde.

Ein anderer Herr aus den Emiraten faehrt ebenfalls auf Pferde ab.Inflationsbereinigt
hat er persoenlich 100 Millionen fuer den Kauf von Pferden ausgegeben und nocheinmal
30 Millionen,wo sein Gestuet als Kaeufer aufgetreten ist.

Das Gestuet des Emir von Dubai ist in England.Das Gestuet mit dem Namen Godolphin,
ist eine weitreichende Anlage mit Weideflaeche,Stallungen,Reha - Center fuer die 4-Bein-
er etc.etc.

So etwas kostet Geld.Die Kosten werden niemals durch die gewonnen Preisgelder aus-
geglichen und mit der Zucht alleine geht es auch nicht.

Paul Schockemoehle hat den Wunderhengst Totilas fuer 10 Mio. gekauft und wollte ihn,
als 10-jaehriger zur Zucht verwenden.
Doch Totilas hat es vorgezogen,das Zeitliche zu segnen und hat sich in den Pferdehimmel
verabschiedet.Er wurde nur 20 Jahre alt.

Der Deckpreis lag wahrscheinlich bei 30.000 Euro pro Durchgang.Ausserdem wurde eine
Samenbank aufgebaut,die jedoch schon dem Ende zugeht.

Summa summarum ein Defizitgeschaeft.

Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum,Herrscher von Dubai,wird wahrscheinlich
sein Gestuet (samt edlen Pferden) abschreiben muessen,wenn er die Forderungen seiner
Frau nicht erfuellt,und sie die Versteigerung einleitet.

Erfreut wird er gerade nicht sein,aber der Verlust des Gestuets wird ihn nicht das finanz-
ielle Genick brechen.

Unsereiner kann da nicht mithalten und wenn man sich schon mit Tierzucht als Hobby
anfreundet,soll man mit Brieftauben anfangen.

Jock

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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #7 am: September 24, 2021, 13:36:56 »

 vom: 20. Januar 2021, 09:16:46 »
________________________________________
Der Gesang des Kaviars

Ein Kaviar kann singen ?

Ja,behaupten die Gourmets und es klingt schoener als eine Opernarie von der Sopran-
istin Anna Netrekova gesungen.

Unterm Singen eines Kaviars versteht man das Geraeusch,das entsteht,wenn man eine
kleine Portion des Belugakaviars aus der Dose hebt.
Es ensteht dabei ein leises,schmatzendes oder knisterndes Geraeusch.

Der Beluga- Kaviar ist eine teure Delikatesse aber nicht selten im Handel angeboten.

Die seltenste und auch teuerste Sorte ist der Almas - Kaviar,der von 60 - 80 jaehrigen
Stoeren geerntet wird und das Kilo 30.000 Euro kostet.
Bei dieser Sorte sind die Eier weiss bis elfenbeinfarben,im Unterschied zu anderer Sorten,
die schwarz/grau bis roetlich sind.Die Korngroesse sind 3,5 mm.

Weltweit kommen nur ca.25 Kg.auf den Markt,die in goldenen Dosen verpackt werden
und frueher nur fuer den Schah von Persien vorbehalten waren.

Es ist nicht jedermanns Sache,rohe Fischeier zu essen.Aber wenn doch,dann weiss man,
wie mit dem Besteck umzugehen ist.

Niemals darf Kaviar mit metallernen oder silbernen Loeffel gegessen werden.Das ver-
dirbt den Geschmack.
Zugelassen sind Bestecke,die aus Perlemutt oder Elfenbein bestehen,aber auch aus
Porzellan oder Kunststoff.

Der geuebte Kaviar -Geniesser wird den Rogen mit der Zunge am Gaumen zerdruecken,
wobei er den Kaviar noch mit einem Spritzer Zitronensaft verfeinert.

Der Begriff "Drueckeberger" gewinnt so eine ganz andere Bedeutung.

Blinis werde dazu gereicht und die passenden Getraenke sind eiskalter Wodka,erlesener Champagner oder trockener Weisswein.
Leute,die Coca-Cola dazu trinken,outen sich als primitive Neureiche,die meist eine Phobie
vor dem Sozialismus haben.

Die besten Bezugsquellen fuer Kaviar sind das "Caviar House & Prunier" am Piccadilly-
Circus und "Petrossian" in Paris.

Auch bei REWE und Lidl ist "Kaviar" im Angebot."Deutscher Kaviar" steht auf den Be-
haeltnissen.

Allerdings ist da der Rogen nicht vom Stoer,sondern vom Seehasen und sonstigen Was-
serbewohnern,die noch dazu eingefaerbt wurden.

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #8 am: September 24, 2021, 13:38:00 »

 vom: 20. Januar 2021, 09:16:46 »
________________________________________
Der Gesang des Kaviars

Ein Kaviar kann singen ?

Ja,behaupten die Gourmets und es klingt schoener als eine Opernarie von der Sopran-
istin Anna Netrekova gesungen.

Unterm Singen eines Kaviars versteht man das Geraeusch,das entsteht,wenn man eine
kleine Portion des Belugakaviars aus der Dose hebt.
Es ensteht dabei ein leises,schmatzendes oder knisterndes Geraeusch.

Der Beluga- Kaviar ist eine teure Delikatesse aber nicht selten im Handel angeboten.

Die seltenste und auch teuerste Sorte ist der Almas - Kaviar,der von 60 - 80 jaehrigen
Stoeren geerntet wird und das Kilo 30.000 Euro kostet.
Bei dieser Sorte sind die Eier weiss bis elfenbeinfarben,im Unterschied zu anderer Sorten,
die schwarz/grau bis roetlich sind.Die Korngroesse sind 3,5 mm.

Weltweit kommen nur ca.25 Kg.auf den Markt,die in goldenen Dosen verpackt werden
und frueher nur fuer den Schah von Persien vorbehalten waren.

Es ist nicht jedermanns Sache,rohe Fischeier zu essen.Aber wenn doch,dann weiss man,
wie mit dem Besteck umzugehen ist.

Niemals darf Kaviar mit metallernen oder silbernen Loeffel gegessen werden.Das ver-
dirbt den Geschmack.
Zugelassen sind Bestecke,die aus Perlemutt oder Elfenbein bestehen,aber auch aus
Porzellan oder Kunststoff.

Der geuebte Kaviar -Geniesser wird den Rogen mit der Zunge am Gaumen zerdruecken,
wobei er den Kaviar noch mit einem Spritzer Zitronensaft verfeinert.

Der Begriff "Drueckeberger" gewinnt so eine ganz andere Bedeutung.

Blinis werde dazu gereicht und die passenden Getraenke sind eiskalter Wodka,erlesener Champagner oder trockener Weisswein.
Leute,die Coca-Cola dazu trinken,outen sich als primitive Neureiche,die meist eine Phobie
vor dem Sozialismus haben.

Die besten Bezugsquellen fuer Kaviar sind das "Caviar House & Prunier" am Piccadilly-
Circus und "Petrossian" in Paris.

Auch bei REWE und Lidl ist "Kaviar" im Angebot."Deutscher Kaviar" steht auf den Be-
haeltnissen.

Allerdings ist da der Rogen nicht vom Stoer,sondern vom Seehasen und sonstigen Was-
serbewohnern,die noch dazu eingefaerbt wurden.

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #9 am: September 24, 2021, 13:39:01 »

 vom: 16. Juli 2021, 09:36:03 »
________________________________________
Die Meldung ging flugs um den Globus

Prinz Charles trat in eine Kuhflade,war die Botschaft,die die Menscheit erschuettern
soll.

Dabei ist diese Meldung grausam verkuerzt.Richtig sollte es heissen,dass Prinz Charles,
perfekt gekleidet,in diese stieg.

Dem war auch so.Der elegante Herr hatte einen khakifarbenen Anzug an und trug
neben einer passenden,farbfrohen Krawatte ein dezentes Einstecktuch.

Da passte einfach jedes Detail.Der Anzug hatte genau diesen Khakifarbton,der in der
Sonne nicht ordinaer glaenzt und nicht stumpf wirkt,wenn es dunkel wird.
Nur uralte Schneider in Indien,haben die Gabe und das sichere Auge,das richtige Tex-
til auszuwaehlen und erlernten dies von einem Urahn,der seinerzeit fuer die englische
Besatzungsmacht arbeitete.

Die Krawatte,die Prinz Charles trug,erweckte Hoffnungen bei mir.

Ist das Zeitalter,wo Fernsehmoderatoren sich dunkelbraune oder schwarze,mit aues-
sert dezenten Muster versehene Binder um den Hals banden,vorbei ?

Ein bisschen Farbe tut doch jeden Herren gut und wenn es nur die Krawatte ist.

Bei der Suche nach einer solchen waere ich beinahe verhaftet worden.

Ich gebe zu- ich bin ein Krawattenfetischist.Und als solcher betrat ich vor Jahren das
Kaufhaus C&A in Wien.

3 Stueck nahm ich vom Haenger und ging zum Spiegel.Hielt die ein vor die Brust,
dann die andere und schliesslich die Dritte.
Zwei davon gefielen mit gar nicht und das Stueck,die passend sein konnte,legte ich
ueber die Schulter.
Haengte die zwei Krawatten wieder auf,nahm zwei andere zur Hand,ging wieder zum
Spiegeln und probierte sie aus.

Nach einer ganzen Versuchsreihe,kaufte ich eine um 6,20 Euro und wollte das Kauf-
haus verlassen.

Da sprach mich ein burschikoser Herr an und bat mich in sein Buero.Er verdaechtigt
mich des Ladendiebstahls,eroeffnete er das Gespraech.

Ich drehte meine Taschen um,erbot dem Herren,mich splitternackt auszuziehen und
hielt den Kassenbon vor seine Nase.

Daraufhin verzichtete er die Gruene Minna zu rufen und murmelte eine Entschuldig-
ung.Er erklaerte auch,wie so es zu diesem unverzeihlichen Fehler kommen konnte.

Das Fernsehauge,das mich im Fokus hatte,verlor bei meinen oftmaligen Versuchen,
die schoenste Krawatte zu finden,die Uebersicht.

Da wuenschte ich mir,ich sei Prinz Charles.

Niemals wuerde er in Verdacht kommen,bei C&A etwas stehlen zu wollen.Weder eine
Krawatte noch ein Stecktuch.

Wobei ein Stecktuch zu stehlen,eine lukrative Angelegenheit sein kann.

Die ehrenwerte Firma Louis Vuitton bietet Stecktuecher zum Quadratmeterpreis von
2.880 Euros an.Versace ist eine Nummer teurer.

In dieser Preislage bekommt man schon einen Quadratmeter Bauland am Silbernen
See in Potsdam.
Gleich nebenan von Guenther Jauch und Dr.Gauland.

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #10 am: September 24, 2021, 13:39:48 »

 vom: 10. August 2021, 09:41:09 »
________________________________________
Reise in die Vergangenheit

Gibt es einen vernueftigen Grund mit der Eisenbahn von Pretoria nach Kapstadt
zu reisen,dabei 3 Tage/2 Naechte auf 16 m2 "eingepfercht" zu sein und dafuer ( als
Paar) knapp 4.000 Euros auszulegen ?

Die Flieger sind in 2 Stunden am Ziel und das Ticket kostet ca.100 Euros.

Ja diesen Grund gibt es - und der heisst Nostalgie.

Am Abfahrtbahnhof erwartet man sich waschechte Buren,die im restaurierte Ge-
baeude die Fahrgaeste erwarten und herrisch irgendwelche Sklaven anordnen,den
Herrschaften behilflich zu sein,waehrend die antike Dampflokomotive BJ 1886 dam-
pfend und pfauchend,ein beliebtes Fotomotiv darstellt.

Die Buren gibt es nicht und auch nicht die Schwarzen.

Nach dem Begruessungsdrink gleitet man in den Wartesaal.Und der laesst keinen
Vergleich mit dem Wartesaal des Bahnhofs Puerbach- Schrems zu.

Bequeme Sitzgelegenheiten,ein kleiner Gift-Shop,wo man kleine Souveniers kaufen
kann,wo aber auffaellt,dass die Vitrinen versperrt sind und die Schluessel abgezogen.

Die Reisegesellschaft (meist internationales Publikum),gehoeren zu 90 % der goldenen
Generation an.Silbern glaenzt das spaerliche Haupthaar bei den Herren,die zum dunkel-
blauen Blazzer bordeauxrote Hosen anhaben und blankgeputze Schuhe "shinen".

Die Haarpracht der Damen ist oft weiss-blaeulich und dauerwellendomestiziert.

Die aelteren Herrschaften haben groessere Muehe,die Waggons zu besteigen.Das mues-
sen sie alleine oder mit Mithilfe anderer Reisender selbst schaffen.

Aber mal im Waggon,umgibt einem ein prachtvolles Interieur.

Poliertes Mahagoni,Chesterfieldsofas,brokatbezogene Fauteuils,goldschimmernde Vor-
haenge u.s.w. vermittelt den Reisenden, der oberen Gesellschaftsschicht anzugehoeren.
Sieht man sich das Amenity - Kit an,wird man vielleicht davon abkommen,bei nachts
die Massschuhe vor die Coupe - Tuere zu stellen,denn im Kit ist auch Schuhcreme
verpackt,neben Naehzeug und Sicherheitsnadel.Und das duerfte einen Grund haben.

Es kann natuerlich nur Personalmangel sein oder ist es ein Nachlaeufer der Abartheid-
zeit ?

Nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hat,bleibt er nach einer Stunde schon
wieder stehen.Die Dampflok wird gegen eine leistungsfaehige E- Lok ausgetauscht.

Auf der Fahrt bis dahin,bewundert man die Dark-side von Pretoria/Johannesburg.

Wellenblechhuette an Wellenblechhuette,unverputze Betonmauern,stinkende Gewaes-
ser,wo Unrat schwimmt und dazwischen farbenfrohe,hellleuchtene Kleider der dort
lebenden Einwohnerinnen.

Die Reisenden haben sich inzwischen "eingewoehnt",studierten das Welcome - Schreiben
der Eisenbahngesellschaft,wo darauf hingewiesen wird,weder den Zug noch das Um-
land durch eine weggeworfene Zigarette abzufackeln und ja nicht zum Dinner ohne
"Collar,Tie und langen Hosen zu erscheinen.Die Damen haben es bei der Kleiderwahl
etwas freier.

Das Dinner ist der Hoehepunkt des Tages.Feinste Speisen stehen zur Auswahl und
silbernes Besteck ist ausgelegt.
Es empfiehlt sich nicht,den eigenen Besteckkasten aufzufrischen,denn das Service-
personal hat da scharfe Augen und es koennte sich eine unerfreuliche Konversation
ergeben,wenn ....

Der Zug hat mittlerweile eine semi-dessert gepraegte Landschaft erreicht.

Bretteleben,schuettere braune Vegetation,weder Elefant,Loewe oder Giraffe weit und
breit.

Auch bis zum Fruehstueck,das nicht zu bemeckern ist,ist die Landschaft gleich ge-
blieben.

Das gibt Gelegenheit,unter den deutschen Reisenden einen Gespraechsfaden aufzu-
nehmen,der meist so beginnt:" Also,in Deutschland gaebe es das nicht.Da waere ein
kurz geschnittener Rasen mit bepflanzten Blumenbeeten zu sehen".
( Zur Erinnerung,das Gebiet ist mehrere 10.000 Km2 gross)

Damit kann man das Trostvolle am Gespraech heraushoehren,was sich aendern wuerde,wenn die Deutschen die Weltherrschaft uebernommen haben.

Der Besuch der stillgelegten Diamantmine in Kimberley mit dem Deep Hole ist ein
weiterer sehenswerter Stopp auf der Reise.

Nach der Weiterfahrt und nach dem Lunch,stellt sich wieder das gewohnte Bordleben
ein.
Ein Mittagsschlaefchen da,ein Drink dort im Lobbywaggon und dann wartet alles auf
das Dinner.

Endlich am Tag 3 der Reise wird es interessanter.

Nach dem Besuch eines sehr gepflegten Staedtchen aus der Burenzeit aendert sich
die Landschaft.
Die Auslaeufer des Kapgebirges sind erreicht und davor/dazwischen das gruene Tal,
wo der suedfafrikanische Wein waechst.

Leider bleibt da der Zug nicht stehen,sondern eilt den Bahnhof in Kapstadt zu.Um 16 h
muss das Ziel erreicht sein,denn die Eisenbahngesellschaft will sich den "five o'clock-
tea und auch das abendliche Dinner ersparen.

Ist das Luxus ? - Nein,der ist anderswo zu finden.

Jock

 

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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #11 am: September 24, 2021, 13:40:43 »

 vom: 17. August 2021, 10:04:16 »
________________________________________
Luxusurlaub 1.Teil

Am spaeten Nachmittag des 8.Mai 2021 rollte das Gespann mit dem Wohnwagen
vor dem Eintrittstor des Campingplatzes " Marina di Venenzia" aus.Das Ziel ist er-
reicht,der Luxusurlaub,fuer den man eine Leben lang gearbeitet hatte,kann begin-
nen.

Gerade noch rechtzeitig,denn mit der eingetretenen Zeitverzoegerung,konnte doch
wirklich niemand rechnen.
Extra,fast noch Mitten in der Nacht brach man,der genialen Idee folgend,den Staus
auf den Strassen zu entkommen,auf.
Dass diese "geniale" Idee zehntausend andere Urlauber auch hatten,ueberrascht,
jedes Jahr aufs Neue.

Aber es ging gerade noch mal gut.So konnte man den besten Platz fuer den langen
Urlaubsaufenthalt waehlen.
Genuegender Abstand zu den Toiletten und Duschmoeglichkeiten,der Kinderspiel-
plaetzen sind das Um-und Auf.Trotzdem keine weiten Wege zum Supermarkt und
an den Strand.
Ja,und ein ganz wichtiger Punkt, - der schattenspendene Baum.

Die bekannte Familie aus dem Wuppertal kam eine Stunde zu spaet und musste
mit den zweitbesten Platz vorliebnehmen und hat sich damit den Urlaub verdorben.

Schon naechsten Tag,nachdem das Vorzelt aufgebaut war,der Claim sorgfaeltig ab-
gesteckt wurde,der Campingtisch und die Campingsessel auf ihren Platz standen,be-
ginnt der Luxusurlaub.

Frisches Gebaeck und die Zeitung holen,Kaffee kochen - einfach gemuetlich den Tag
mit dem Fruehstueck beginnen.
Dann ein bischen Sonne,Mittagsessen kochen,Mittagsschlaefchen halten,Schwimmen
im Meer,abends den Grill anschmeissen oder bei der Kartenrunde schummeln.Den
Kontakt mit den Daheimgebliebenen pflegen ( "Bitte die Blumen giessen")und mit
den Nachbarn tratschen.Das alles in luftiger Badekleidung,ohne gesellschaftlicher Eti-
kette.

Hundetodmuede faellt man abends ins Bett.Jeden Tag der gleiche Ablauf bis Oktober.

120 Jahre frueher,auf der anderen Seite der Adria,in Abbazia war auch ein Luxusur-
laub fuer eine "bessere" Familie eingeplant.

Nur die Tagesablaeufe waren ganz anders und stressiger - demnaechst.

Jock

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Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #12 am: September 24, 2021, 13:41:23 »

 vom: 19. August 2021, 12:31:29 »
________________________________________
Luxusurlaub um 1900

Aua,schrie der korpulente Gast im Hotel Quarnero,als der herbeigerufene Arzt genau
vor 120.Jahren am 19.August,seinen Finger auf die rechte Bauchseite drueckte.

An der Lautstaerke des Schmerzensschreis,bemass der Arzt die Dosis der Medizin und
empfahl im Bett zu bleiben.

Was natuerlich eine kleine Katastrophe bedeutete und die generalstabsmaessige Ur-
laubsplanung fuer die Familie ( Mann,Frau,2 mannbare Toechter) in Gefahr geriet.

Schon vor Tagen war man mit dem Zug angereist.13 Stunden von Wien bis Abbazia,
den angesagtesten Seekurort der Monarchie.

Am Bahnhof,in der Naehe von Abbazia angekommen,hatte man noch die 12 Km bis
zum Hotel mit der Droschke zu bewaeltigen und kam ziemlich geschlaucht zum Ein-
checken an.
Mit der dort verkehrenden Strassenbahn fuhren ja nur gewoehnliche Urlaubsgaeste.

Da die Koffer noch nicht ausgepackt waren,sich schmutzig fuehlte,verzichtete man
auf das Abendessen im Speisesaal und liess sich Mahlzeiten aufs Zimmer bringen.Bald
ging man zu Bette,denn der naechste Morgen verlangte nach hoechster Konzentration,
gute Erinnerungsgabe und tadellosem Auftreten.

Das tadelloses Auftreten begann damit,dass der Herr die Bartbinde,die er ueber Nacht
getragen hatte,abnahm,sich frisch rasierte und in einen passenden Anzug schluepfte.
Sein weiblicher Anhang stand frisch herausgeputzt zum Fruehstueck schon bereit.

Die Wahl des Tisches war wichtig.Sehen und Gesehen werden,ist ein Baustein fuer einen
gelungenen Urlaub.
Mitunter musste ein groesserer Geldschein zu einen besseren Tisch verhelfen.

Bald schon erregte der Herr mit dem Monokel und sein jungen Begleiter die Aufmerk-
samkeit unserer Familie.

Die im Fluesterton vorgetragene Frage,wurde damit beantwortet,dass es sich bei dem
Herren,der seinen Tisch beim Fenster hatte,um Dr.Feodorius von Glavicek,Geheimer
Hofrat im Finanzministerium und seinem Sohn stud.med. handelt.

Diese Auskunft und weitere derartige,kosteten nicht viel.Ein paar Gulden gleiteten in
die Hand des Kellners.
Aber sie waren aeusserst wertvoll,denn man war nicht nur zur Erholung hier,sondern
man war auch auf der Suche nach eine guten "Partie" fuer die Toechter.

Nach dem Fruehstueck begab man sich auf einen Spaziergang entlang der 12 Km lang-
en Promenade.Die Damen mit Hut und Sonnenschirm,in knoechellangen Kleidern.
Wenn die geahnt haetten,dass hundert Jahre spaeter,Damen in spaghettitraegernen
Shirts und kurzen Shorts wandeln werden,haetten sie das Korsett mehr als verdammt.

Immer wieder blieb man kurz stehen und machte "small talk" mit anderen Flaneuren.

Die kroatische Sonne vermieste dem Walk und so kehrte man ins Hotel zurueck.

Bald ist schon Mittagszeit und fuer das Mittagsessen musste man sich umkleiden.

Nach dem Mittagsessen ist ein Mittagsschlaefchen vorgesehen,das bis in die spaeteren
Nachmittage andauern kann.

Um 16 Uhr wird wieder die Bartbinde abgenommen und man begibt sich in die Lobby,
denn die Zeitungen aus Wien sind angekommen.
Waehrend das Familienoberhaupt die Boersenkurse studiert und in Erfahrung bringt,
was Paris und Berlin zur monarchistischen Aussenpolitik meinen,genehmigen sich die
Damen Kuchen und Kaffee.

20 Uhr Abendessen in grosser Aufmachung.Die schweren Parfums der Damen ueber-
toenen den Bratengeruch der servierten Gans.Trotzdem wird zugelangt,um Stunden
spaeter ueber die Gallenkolik zu klagen,weil die Gans zu fett war.

Abends am 18.August grosser Ball zu Ehren des 70.Geburtstages des Kaisers.

Nach der Ansprache,spielt das Orchester erst Straus,dann Lanner knapp vor Mitter-
nach einen Galopp,der Champagner floss in Stroemen.

Der Oberhaupt der Familie registrierte mit Zufriedenheit,dass sich der Sohn des Ge-
heimen Rates,sich auf der Tanzkarte der Toechter eingetragen hatte und es aussieht,
dass es gefunkt hat.

Dem war so.In einigen Monaten wird man Hochzeit feiern und alle gluecklich sein.

Besonders der frisch gebackene Braeutigam,der mit Sorge der Hochzeitsnacht ent-
gegensah und und ueberrascht wurde.

Aber er hatte ja keine Ahnung,dass der ehemalige Klavierlehrer seiner Frau,mehr konnte,als das Klavierspiel jemanden beizubringen.

Jock



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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #13 am: September 24, 2021, 13:42:01 »

 vom: 29. August 2021, 08:04:46 »
________________________________________
Der englische Club

"Oh my God" entfuhr dem Butler der Schrei,als er entdeckte,dass ein altver-
dientes Clubmitglied in seinem Fauteuil entschlafen ist.

Doch sofort handelte er sich einen Rueffel ein.

Der moege doch nicht so ein Geschrei veranstalten.Lord Sowieso ist doch schon
vor ueber 2 Stunden verstorben und kein anderes Clubmitglied hat darueber die
Contenance verloren,wurde dem fassungslosen Butler beschieden.

Auch als man die Leiche aus dem Clubraum verbrachte,liess sich kaum jemand
von der Lektuere der Times stoeren.

Vielmehr war es ein Anlass,einen uralten Port entkorken zu lassen und zu ueber -
legen,wen man als neues Clubmitglied vorschlagen koennte.

Ist es spaet geworden,musste man sich nicht auf den Heimweg machen,sondern
man konnte im Club uebernachten.
Der Vorteil,in den schicken Apartments zu uebernachten lag darin,dass,waehrend
man schlief,der Anzug aufgebuegelt,die Schuhe frisch geputzt und die Pfundnoten
gegen druckfrische ausgetauscht wurden.

Diese englischen Clubs waren Oasen fuer die Gentry,wo man politisch Gleichgesinn-
te traf,Geschaefte verabredete,gut zu Speisen pflegte und keine Angst haben mus-
ste,dass sich die Finger schwarz faerben,wenn die Zeitungen eintrafen.

Die Zeitungen wurden naemlich von einem Clubangestellten gebuegelt um die Druk-
kerschwaerze zu trocknen.

Die mitunter horrenden Clubbeitraege leistete man sich gerne.Der Luxus,nicht mit
einem weiblichen Wesen unter einen Dach zu verweilen,kostet eben.

Heute sind die Clubs ein Abklatsch von einst.

Die Bibliothek wich einem Fitnessroom,aus dem Salon wurde ein Indoorpool und
selbst Frauen koennen heutzutage Mitglied eines Clubs werden.Es soll auch schon
beobachtet worden sein,dass sich ein Sir eine Cola bestellte und diese auch trank.

Das alles sind eindeutige Zeichen,dass die Welt nicht mehr lange steht.Denn die
DNA der alten Clubs war,es soll sich nichts aendern - nur keine Wellen.

Eine kurze Panik entstand vor 1843,als das Geruecht aufkam,dass die Raben vom
Tower ausgeflogen sind.Da sah man schon die Aktienkurse purzeln und Suffraget-
ten marschieren.

Zum Glueck kamen die Raben wieder zurueck und die Frauenrechtlerinnen mussten
noch weitere 60 Jahre warten.

Das Pendant zu den englischen Herrenclubs waren auf dem Kontinent die Salons
und die Salonieren.

Dort war das Salonleben progressiv und der Zukunft zugewandt.

Doch bevor man in diese "Welt" eintaucht,muss man etwas von den Hintergruenden
erfahren - das Zeitalter des Biedermeiers hat begonnen.

Jock

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Re: Man versehe mich mit Luxus.Auf Einfaches kann ich verzichten.
« Antwort #14 am: Oktober 05, 2021, 11:08:52 »

Der Trueffel

Durch Jahrhunderte hindurch war der Trueffel eine Zugabe zu einem Allerwelts-
essen.
Speziell in den bekannten europaeischen Regionen wurde der Trueffel,wie der
Schnittlauch aufs Butterbrot verwendet und man dachte sich nicht viel dabei.

Selbst der als besonders asketisch lebende Bischof Ambrosius von Mailand,gab
zu Erntezeiten des Trueffels,Anweisung,moeglichst viele Trueffel zu kaufen.

Er hatte den Trueffel zum Fressen gerne.

Da man den Trueffel nachsagte,er sei ein ausgezeichnetes Aphrodisiakum und als
dies die Ohren des Papstes Benedikt IX. erreichte,verbot er den Verzehr der Trueffel.

Da die Knolle unterirdisch heranwaechst,muss sie ein Werk des Teufels sein,so die
Begruendung.

Da seine "Kollegen",die Kardinaele,Bischoefe u.s.w.das nicht ganz glauben wollten
und heimlich die Koestlichkeit verspeisten,setzte der Papst noch einen drauf.

Er liess verkuenden,dass alle,die ein Trueffelgericht nicht verschmaehen,Exkommuni-
ziert werden.
Das war natuerlich fuer die Laien eine niederschmetternde Nachricht.

Exkommunikation heisst - ewiges Schmorren in der Hoelle.

Heute hat die Exkommunikation keinen grossen Stellenwert mehr.

Man sehe sich nur das braeunliche Foto des verehrten Kollegen @Kapon an,der mit
gescheiteltem Haar im viel zu grossen Anzug,feierlich die Kommunikationskerze
haltend,aus dem Foto lacht.

Haette man damals geahnt,dass sein spaeteres Lotterleben,sowieso zur Exkom-
munitation fuehrt,haette man sich die Feierlichkeiten ersparen koennen.
(Waers nicht glaubt,der frage @Alex,@Kern und @Bruno)

Aber ein paar Jahrhunderte spaeter,in der fruehen Renaissance,kamen die Trueffel
wieder auf den Tisch.
Der Fluch wurde aufgehoben,auch deswegen,weil dem Papst Urban VIII. die
Trueffel sehr gut schmeckten.

Seither ist der Trueffel in der gehobenen Gastronomie nicht mehr wegzudenken.

Aber leicht findet man ihn nicht.Das Riechvermoegen der Merschen ist dazu zu unter-
entwickelt um die verborgenen Pilze aufzuspueren.

Schweine haben bessere Nasen und spueren schnell die Koestlichkeiten auf.Aller -
sings noch schneller fressen sie sie,so dass das Herrchen mit leeren Haenden nach
Hause kommt.

Hunde sind dafuer besser geeignet und so sind zur Trueffelerntezeit in den Waeldern
des Piemont und in Italien "Schwammerlsucher mit Hunden "unterwegs.

Auf den Maerkten in der Region und auf Auktionen in Alba werden die Trueffel feil-
geboten und erreichen erstaunliche Preise.

120.000 Euro zahlte ein privates Koch Quartett fuer ein besonders grosses Exemplar.
Flog es in einem Terrakottagefaess nach Hongkong und verarbeitete es dort.

120.000 Euro koennte ich auch gut gebrauchen und einen Hund habe ich auch.

Was hindert mich,es zu versuchen,die verborgenen Schaetze zu heben ?

Come on,rief ich Primus zu,wir gehen Trueffel suchen !

Seine Reaktion darauf,liess mich alle Hoffnungen schwinden.

Er wedelte nicht einmal mit dem Schweif,sondern suchte sich einen anderen Schlaf-
platz.

Jock






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