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Autor Thema: Geschichten aus der Geschichte  (Gelesen 23671 mal)

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #75 am: September 24, 2021, 08:25:39 »

 vom: 31. Januar 2016, 13:43:13 »
________________________________________
Schon seit Tagen bemerkte bei meiner Frau,dass ihr Stimmungs-
barometer merklich gesunken ist.

Obwohl ich vermutete,dass ein geheimnisvolles Telefonat daran
Schuld ist,checkte ich vorsichtshalber mein Suendenregister und
stellte dabei fest,dass mein Gewissen so rein wie ein Hundezahn
ist.
Es gibt also nichts,was sie mir vorhalten haette koennen.

Vorvorgestern allerdings rueckte sie damit heraus,dass ihr Lieblingsbruder
in grossen Schwierigkeiten steckt und sie um Rat bat.

Er fuhelt sich nicht gut,empfindet sich als ausgelaugt und ist der De-
pression nahe.

Als er vor Jahren sein Haus verlor,weil er der Meinung war,dass 2 Jahre
Kreditrueckzahlung genug seien,die Bank jedoch zu seiner grossen Ueber-
raschung eine andere Sicht zur Sachlage hatte,warf ihn keine Minute aus
der Bahn.

Auch nicht,als seine 15 jaehrige Tocher ein Kind bekam und kurz darauf
der naechste Nachwuchs im Anmarsch war,jedoch von Vaeter weit und
breit keine Spur zu finden ist.

Dass sein,ueber alles geliebte Weib,noch nie in ihrem Leben etwas gear-
beitet hat und dieses Nichtstun sich schmerzlich im Geldbeutet nieder-
schlaegt,wird als Schicksal wortlos hingenommen.

Nun hat er 5 hungrige Maeuler zu stopfen.Damit dies gelingt,faehrt er
nebenberuflich Taxi in Bangkok.

Und da kann es schon vorkommen,dass es nicht immer moeglich ist,
Punkt 12 h seine Nase in eine wohlgefuellte Schuessel zu stecken.

Das hat boese Folgen.Zu erst macht sich der Ernaehrungsmangel im
Magen bemerkbar und legt sich spaeter,wie ein Schatten auf die Seele.

Diesen jaemmerlichen Zustand beklagte er bei meiner Frau,die, gottsei-
dank,sofort Abhilfe wusste.

Ganz in der Naehe von uns,auf einem kleinen Huegel befindet sich ein
kleiner Wat,der von zwei alten Moenchen bewohnt wird.
Von ihnen erzaehlt man sich wahre Wunderdinge und so fuhren wir hin.

Als wir ankamen,eine herrliche Idylle uebrigens,wurde zuerst der Moench geweckt
und unser Begehr vorgetragen.
Es dauerte nur kurze Zeit,bis dieser alte Herr begriff,dass die Gelegenheit
guenstig ist,seinen Etat aufzustocken und sogleich schritt er zur Tat der
Heilung.

Bruder Nuwat musste seine Kleidung ablegen und dafuer eine Art weisses
Nachthemd anziehen.Sodann hatte er sich auf den Boden zu legen und wurde,
waehrend Beschwoerungsformel gemurmelt wurden mit kaltem, Wasser ueber-
gossen.

Als die Zeremonie beendet war und 1.000 THB den Besitzer wechselten,fuhren
wir frohgemut wieder nach Hause,waehrend der Moench ging um seinen unter-
brochenen Schlaf fortzusetzten.

Ich war vollkommen perplex,als ich feststellte,wie schnell die Therapie anschlug.

Bruder Nuwat zeigte sich wieder von seiner heiteren Seite und verschlang mit
guten Appetit eine riesige Portion Essen.
Kein Produkt der pharmazeutischen Industrie, haette in so kurzer Zeit eine
solche Heilung zustande gebracht.

Als er und seine Familie zur Rueckfahrt aufbrachen,schwor er zuvor,niemals
mehr in seinem Leben in eine solche Situation kommen zu wollen.

Das heisst,er wird zukuenftig gewissenhaft jede Essenszeit puenktlich genau
einhalten.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #76 am: September 24, 2021, 08:27:13 »

 vom: 16. Februar 2016, 11:10:59 »
________________________________________
Es war zur Zeit als Bruno Kreisky Bundeskanzler von
Oesterreich war und dieses Land aus seiner staubigen
Verdrossenheit befreite.

Just zu dieser Zeit engagierte mich das eleganteste,
teuerste und nobleste Einrichtungshaus Wiens mit dem
Namen Hans Taus als Mitarbeiter.

Hans Taus ist der Bruder von Dr.Josef Taus,heute Indust-
rieller,damals Parteivorsitzender der staatstragenden OEVP.

Unsere Kunden waren aus naheliegenden Gruenden gutbetuchte
Herrschaften aus Partei und Wirtschaft,aber nicht nur.

Besonderen Spass hatten wir,wenn wieder einmal ein sozial-
demokratischer Sekretaer eines Gewerkschaftsgliedes kam und
sein Buero einzurichten wuenschte dabei nicht vergass,zu er-
waehnen,dass Geld keine Rolle spielt.

Also wir waren Kunden,die ueber Geld verfuegten gewoehnt.

Doch eines Tages kam ein junger Mann zur Tuere herein und
offenbarte dem Einrichtungsberater,er wolle seine neue,eben
gekaufte Terrassenwohnung einrichten.

Plan hatte er praktischerweise mit und sogleich begannen die
Planungen.

Eine Woche spaeter,der Plan war fertig,kam er wieder.Und wieder
alleine.
Das fiel auf,denn normalerweise waren Frauen mit dabei,oder ein
so junger Mann (anfangs 20) kam in Begleitung der Eltern,die die Kohle
hatten.

Wie immer versuchte der Einrichtungsberater herauszufinden,wo die
besonderen Beuerfnisse oder Vorstellung liegen und da bekam er
schon bisschen Einblicke in die privaten Lebensbereiche der Kunden.

Unter anderen war einmal ein Edelsteinschleifer dabei,ein Osthaendler
der Chemikalien nach Russland verhoekerte also die verschiedensten
Berufe und Sozialstellungen.

Nur dieser junge Mann oeffnete sich nicht und wir rochen Betrug.

Der uebliche Ablauf bei einem Einrichtungsprozess laeuft so ab,dass
bei Auftragsvergabe 1/3 des Gesamtbetrages anzuzahlen ist,ein weiteres
1/3 bei Montagebeginn und der Rest bei Uebergabe und Abnahme.

Die Beratungen ueber Farbe der Sitzgruppe (de Sede)die Aufteilung der
Einrichtung im Schlafzimmer,der Kueche u.s.w. war erfreulich unkomp-
liziert,da der junge Mann stets zur teueresten Variante griff.

Um unser Risiko niedrig zu halten,verlangten wir als Anzahlung gleich
2/3 des Gesamtpreises.

Er zuckte keine Sekunde mit den Augenbrauen,kam eine Stunde spaeter
und zaehlte aus einem Koefferchen die verlangte Summe heraus.

Acht Wochen spaeter war die Wohnung fertig,der Restbetrag wiederum
in bar bezahlt und wir waren beschaemt,dass wir ihn als Betrueger einge-
stuft hatten.

Mit der Zeit vergassen wir den seltsamen Vogel,bis wir ca 1 Jahr spaeter
in der Zeitung lasen,dass er und seine Kumpane verhaftet worden sind.

Ihr Geschaeftsmodell war der Umsatzsteuerrueckverguetungsbetrug.

Der junge Mann fuhr mit einer Anzahl von Golddukaten,die von der Tochter
der Nationalbank gepraegt wurden und im Handel mit der Umsatzsteuer
belegt waren,in die Schweiz.

An der Grenze deklarierte er den Export und mit dem Beleg konnte er die
Umsatzsteuer rueckvergueten lassen.
Dass dieselben Golddukaten wieder nach Oesterreich zurueck geschmuggelt
wurden,wusste niemand und das Spiel wiederholte sich.

So erwuchs ein Schaden von einigen Dutzend Millionen Schillingen.

Aufgeflogen ist diese Bande durch einen genauen Statistiker,dem auf-
fiel,dass doppelt soviele Dukaten in die Schweiz exportiert wurden,als jemals
gepraegt worden sind.

Ja und dann klickten die Handschellen.

Diese Geschichte erzaehle ich deswegen,weil die bayrischen Finanz-
behoerden erst jetzt von solchen Steuerbetrugsmoeglichkeiten erfahren
haben wollen.

Jock

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #77 am: September 24, 2021, 08:27:41 »

 vom: 22. Februar 2016, 10:02:55 »
________________________________________
Es ist unglaublich wie weit Kindheitserinnerungen zu-
rueck reichen koennen.

Ich erinnere mich,und da war ich ca.1 1/2 oder 2 Jahre alt,
als ich bei meinem Onkel Josef auf dem Schoss sass.

Er versprach mit,er wuerde mir ein Auto kaufen wenn ich
gross bin.

Da er ein kleiner Gewerbetreibender war und stets Geld hatte,
glaubte ich jedes Wort.

Aber auch Onkel Hans,Onkel Franz,Onkel Gotti,Onkel Sepp,Onkel
Pepi,Onkel Walter und Onkel Heinz,die ich wegen des Ankaufs
von Autos befragte,versprachen ebenfalls, mir einen Wagen
zu kaufen,wenn ich gross bin und fuegten noch hinzu,vorausge-
setzt,dass ich brav sei.

Ich wurde "gross" und war 28 Jahre lang brav und hatte noch immer
keines dieser versprochenden Autos.
Mit der Zeit kam mir der Verdacht und spaeter die Gewissheit,das
keiner dieser Falotten je im Traum daran gedacht haben,ihr Ver-
sprechen einzuhalten.

Also ging ich hin und meine Frau kaufte von meinem Geld ein Auto.
Ein stiller Trost ist es mir heute,dass alle diese Wortbruechigen be-
reits unter der Erde sind.

Ja,Autos koennen Leben retten,fehlende Autos das Leben kosten.

Und mein Leben hing gestern an einem seidenen Faden.

Am Vorabend teilte mir meine Frau mit,sie sei am Sonntag nicht
zu Hause (ein wichtiger Tempelbesuch stand an),aber sie faehrt
mit einer Gruppe im Minibus mit und ich kann mit unserem Auto zum
16 Km entfernten KFC fahren,wenn ich Hunger bekaeme.

15,30 h war der Hunger da und ich beschloss hinzufahren.

Doch, oh Schreck,das Auto war weg,der Carport leer.

Panisch rief ich meine Frau an,die mir nur mitteilte,dass sie um-
disponiert haette und doch mit unserem Auto gefahren ist.

Die naechsten Stunden ging ich,wie ein hungriger Loewe auf und
ab und wartete auf die Ankunft meiner Frau,die mir versprochen
hatte ,mir etwas zum Essen mitzubringen.

Als sie,die Sonne war schon laengst untergegangen kam,ueber-
reichte sie mir einen Plastiksack,wo 2 kalt gewordene Huehnerstuecke
von KFC drinnen waren und ein paar harte Pommes- frittes.

Nie habe ich zuvor schlechter gegessen und ich verfluchte noch-
mals die Onkeln.

Haetten sie ihr Wort gehalten,haette ich gestern zwischen einen
Bugatti,Maserati,Ferrari,Meredes,Audi,McLaren,Bentley oder Range
Rover waehlen koennen,aehnlich wie es Lionel Messi oder Christiano
Ronaldo zu tun gewohnt sind.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #78 am: September 24, 2021, 08:28:19 »

 vom: 16. März 2016, 08:00:35 »
________________________________________
Der Angriff auf die,seit langem schlummernden Hochzeits-
werkzeuge eines gewissen @Achim Kern,durch seine Frau,
hat uns alle sprachlos und empoert zurueckgelassen.

Was fuer eine dunkle Seele wohnt wohl in ihrem Leibe ?

Sieht man genauer hin,stellt man fest,dass alle ein hoechst
gefaehrliches Wesen an ihrer Seite haben und das Leben einem
Tanz auf dem Vulkan gleicht.

Schon in einem alten russischen ?ukrainischen ? Volkslied wird
dies besungen und auf die Gefahren hingewiesen.

Gehe nicht ,oh Gregor,gehe nicht zum Abendtanze.
Zauberische Maedchen folgen deinen Schritten dort
Weisse Hand wie Schnee,braut dir Tee aus Zauberkraeutern,
truebt den Spiegel deiner Seele,wie der Wind den See.

Und sogleich faellt  uns ein,dass Frauen,direkt oder indirekt
fuer manche Kriege verantwortlich sind.

Der trojanische Krieg oder,wie die Historiker meinen,der WK I
sind Beispiele davon,wie Frauen die Weltgeschichte beeinflussten.

Gina (Virgina) von Reinighaus soll einen indirekten,gewaltigen
Einfluss am Ausbruch des WK I gehabt haben.

Die Geschichte um ihre Person ist ein Spiegelbild der damaligen
Zeit und wenn es jemanden interessiert,erzaehle ich sie gerne.

Doch jetzt und heute gilt unsere ganze Sorge,dem geschundenen
Unterleib unseres sehr verehrten Zuchtmeisters.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #79 am: September 24, 2021, 08:29:12 »

 vom: 19. März 2016, 10:09:59 »
________________________________________
Meine,etwas kryptische Aeusserung zum Einfluss von Frauen
auf Katastrophen und Kriege erfordern eine Beweisfuehrung.

Da das Thema etwas umfangreich werden wird,werde ich es auf
die einzelnen Personen zurueckfuehren und stueckweise zu Papier
bringen.

Eine der Hauptpersonen ist Franz Conrad von Hoetzendorf.

Ein Militaer,wie er im Buch steht und der auch dem Erscheinungs-
bild eines Mannes um 1900 entspricht.

Stand er fruehmorgens auf,so war erste Pflicht,nach dem ueblichen
Wasserlassen,die Bartbinde abzunehmen,Bartwichse aufzutragen und
die Igelfrisur zum Stehen zu bringen.

Er war ja immerhin der hoechste Militaer,den die Monarchie hatte.

Conrad von Hoetzendorf war bereits Witwer und den Weg von seiner
Wohnung zum Kriegsministerium legte er zu Fuss zurueck.

Dort angekommen,beschaeftigte er sich mit der Planung von Kriegen.

Sein Wunsch,einen Praeventivkrieg zu fuehren,Italien zuerst,dann Serbien
zu schlagen stiess jedoch beim Kaiser auf keine offenen Ohren.

Zwischen 1906 und 1914 erreichte er,trotz Graf Guenne,immerhin 14
Audienzen beim Kaiser,wo er immer wieder mit seinen theoretischen Plan-
ungen vorstellig wurde.

Das verdross den alten Herren und er setzte ihn voruebergehend als Chef
des Generalstabes ab.

In der damaligen Zeit war es fuer eine exponierte Persoenlichkeit nicht so
einfach eine geeignete Partnerin zu finden.Sein gesellschaftlicher Umgang
beschraenkte sich auf den Besuch der Oper,Konzerten und den Salons,die
in der gesellschaftlich Hochklasse ueblich waren.

Es war z.B. fuer ihn unmoeglich,einfach in das Cafe Central zu gehen um
dort Kontakte zu knuepfen.
Das Cafe Central,wo taeglich ca 250 Zeitungen in 22 verschiedenen Sprachen
auflagen,war ein Ort,wo sich Kuenstler und Literaten trafen.Auch ein ge-
wisser Herr Trotzky war Gast,ebenso Herr Stalin und Herr Hitler.

Nach aussen hin gab er sich herrisch,kalt,nuechtern und unnahbar.

Doch im Inneren loderte eine Leidenschaft,die erst 1925 nach seinem Tode
publik wurde und ein bezeichnendes Licht auf die Vorgaenge vor Aus-
bruch des WK I werfen.

Im Jaenner 1907 bei einem Diner im Haus des Barons Victor von Kalchberg,
der auch Praesident des oesterreichischen Lloyds war,schoss Amor seinen
Pfeil ab,der voll ins Herz des Franz Conrad von Hoetzendorf traf.

Jock


ps. Bartbinde und Bartwichse kann man auch heute noch kaufen.

Um ca. 18 Euro gibt es das klassische Exemplar,des hinter den Ohren
zu schliessende,von Frauen verabscheute,Nachtaccessoir fuer den ge-
pflegten Herren.

Die Bartwichse ist bereits um wohlfeile ca.5 Euro zu haben.

Der Leibfriseur von Wilhelm II war Francois Haby und der vertrieb seine
Bartpomade unter den Namen "Donnerwetter - tadellos",seine Rasierseife
unter der Trademark "Wach auf !"und ein Damenshampoo,welches auf den
Namen " Ich kann so nett sein ".

Trotz dieser,in der heutigen Zeit unmoeglichen Namen brachte er es zu einem
kleinem Vermoegen.
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #80 am: September 24, 2021, 08:29:57 »

 vom: 28. März 2016, 19:11:50 »
________________________________________
Im obigen Beitrag schimmert bereits ein Hauch von der
damaligen Tugendhaftigkeit der oberen Gesellschaftsschicht
durch.

Anstand,Sitte und Moral hatten einen hohen Stellenwert und die
Geschlechterrollen waren klar verteilt.

Einzig die Maenner konnten sich Freiraeume schaffen,Frauen ge-
lang es nur dann,wenn sie z.B.Kuenstlerinnen waren.

Im Jaenner 1891 lag Schnee rund um das Schloss Grunewald und
die 15 koepfige Jagdgesellschaft war guter Laune,als sie mit Schlitten
zum Schloss zurueck fuhren.

Die Gastgeberin war Charlotte von Preussen,eine Schwester des deut-
schen Kaisers.Weiters waren u.a.dabei Charlotte von der Decken,Lebe-
recht von Kotze,der Hofzeremonienmeister bei Hofe war,Karl Friedrich
von Hessen,Karl von Schrader und seine Frau Alide.

Zuerst wurde gut gespeist,der Wein floss in Stroemen und der gut ge-
heizte Salon heizte auf.

Man war sich einig,die Damen hatten freie Wahl,sich unter den anwesenden
Maennern einen Sexualpartner auszusuchen.Die uebrig gebliebenen
Maenner verlosten unter sich,wer sich wem hinzugeben hatte.

Und schon konnte die Party beginnen.Heute wuerde man zu so einem
Ereignis "Swingerparty" sagen,doch damals war der Name noch nicht er-
funden.

Bemerkenswert ist,dass sich die "hoefische"Gesellschaft nicht scheute,nicht
nur die damaligen Normen zu missachten,sondern sogar das Strafrecht,das
Homosexualitaet unter Strafe stellte.

Alle Geschehnisse der Nacht waeren fuer immer ein Geheimnis geblieben,
wenn nicht Tage danach anonyme Briefe auftauchten,denen nicht nur Foto-
graphien beigelegt waren,sondern auch im Detail beschrieben wurde,wie die
Schwester des Kaisers 5 Maennern gleichzeitig Freude bereitete.

Auch das allein waere noch kein Drama gewesen,aber da es ueblich war,dass
sich die Herrschaften die Post geoeffnet vorlegen liessen,bekam auch die
Dienerschaft Kenntnis und das Getuschel verbreitete sich ueberall in Berlin
und erreichte sogar den Kaiser.

Verdaechtigt der Indiskretion wurde Leberecht von Kotze,der ueberaus un-
beliebt war.
Er wurde verhaftet aber 3 Tage spaeter wieder freigelassen,da sich keine
Beweise fanden und Briefe auch waehrend seiner Festnahme weiterhin ver-
sandt wurden.

Wieder auf freien Fuss,forderte er Genugtuung mittels eines Duells.

Duelle waren zwar verboten,doch fand im Morgengrauen die Begegnung statt,
welches gimpflich ablief.
Beim zweiten Duell erlitt von Kotze eine Verletzung,beim 3.Duell erschoss
er Karl von Schrader,der auf eigene Faust weiterhin herauszufinden suchte,
wer die Briefe verfasst hat.

Die Schwester des Kaisers in verfaenglichen Situationen,das orgienartige
Treiben der Oberschicht und die sozialdemokratische Presse,die die Gelegen-
heit wahrnahm,das ausschweifende Leben des Adels auf Korn zu nehmen,
setzten dem Kaiserhaus zu und es verlor in diesen Jahren die moralische
Kompetenz.

Viele Jahrzehnte schlummerte der Polizeiakt mit den Briefen und den Verhoeren,
die sich die Beteiligten unterziehen mussten,im Geheimen Staatsarchiv des
Preussischen Kulturbesitz,bis ein Historiker vor einigen Jahren Einsicht
nehmen konnte und Teile der Briefe und Fotos veroeffentlichte.

200 Briefe,gespickt mit intimen Details waren vorraetig,doch alle wurden
nicht veroeffentlicht,da der Anstand dem entgegen stand.

Der tatsaechliche Briefeschreiber wurde bis heute nicht eindeutig indenti-
fiziert.
Man vermutet als Autor einerseits Ernst Guenther von Schleswig-Holstein-
Sonderburg-Augustenburg (was fuer ein Name),der auch unter dem Namen
"Herzog Rammler" in diesen Kreisen bekannt war oder sogar eine Frau als
die Briefschreiberin fuer moeglich.

Speziell Herzogin Charlotte von Meinigen wird verdaechtigt,da in den Briefen
Details des sexuellen Empfinden von Frauen beschrieben werden,die wahr-
scheinlich nur eine Frau,so beschreiben kann.

Wer es genauer nachlesen will :

Tobias C.Bringmann :Reichstag und Zweikampf
John Roehrl :Die Kotzmann - Affaire
Wolfgang Wippermann :Skandal im Jagdschloss Grunewald

jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #81 am: September 24, 2021, 08:30:37 »

 vom: 11. April 2016, 10:25:59 »
________________________________________
Wir,meine erste Frau und ich,hatten es uns zur Ange-
wohnheit gemacht,fremde Staedte zu Fuss zu erkundigen.

So lernten wir London,Paris,Rom, Athen und auch Kairo,nicht
nur aus dem Tourbus kennen sondern atmeten auch den Flair
einer Stadt ein.

Natuerlich lasen wir uns vorher ein und waren zumindest
theoretisch mit den Sitten und Unsitten vertraut und fuehlten
uns gewappnet,in Bezug auf Kairo, mit der anderen Kultur
bestens auszuommen.

Kairo - Schon ein bisschen Hauch aus 1001 Nacht.Die Sphinx
blickte uns genauso unbeweglich an,wie sie einst auf Napoleon
geblickt hat.Das Treiben in den Basaren hat sich seit Cheop
und Cleopatra nicht wesentlich veraendert.Es wurde gefeilscht,
ueber den Tisch und aus der Wasserpfeife gezogen.

Nach dem Besuch des Aegyptischen Museums schlenderten wir
noch stundenlang durch Kairo,alle Versuche, uns ueber das Ohr
zu hauen,souvaeren abwehrend,was mit der Zeit ermuedete.

So beschlossen wir mit dem Taxi zum Hotel zurueck zu fahren.

Wir blieben an einer Ecke stehen und studierten den Stadtplan,
als uns ein aelterer Herr mit Anzug,Krawatte und Aktentasche  an-
sprach und uns frug,ob er helfen koenne.

Als er feststellte,dass wir Deutsch sprachen,wechselte er ebenfalls
auf Deutsch und erzaehlte uns,er sei Professor an der Uni,war selber
schon oftmals in Oesterreich und schaetze die Oesterreicher wegen
ihrer Grosszuegigkeit sehr.

Er warnte uns eindringlich,ja keinem der Strassenverkaeufer zu trauen,
ja nicht,wenn wir keinen Teppich erstehen wollen,ein Teppichfach -
geschaeft zu betreten,denn das seien alles Gauner und Betrueger und
nur darauf aus,Touristen das Fell ueber die Ohren zu ziehen.

Er und seine Familie sind in dieser Hinsicht ehrliche Leute.So wuerde,
zum Beispiel, sein Cousin der Rosenparfuem herstellt,niemals an fremde
Touristen herantreten und sie zum Kauf animieren.

Die Kunst, Rosenparfuem herzustellen ist eine alte aegyptische,und wird
seit pharaonischen Zeiten in seiner Familie gepflegt.
Wenn wir wollen,wuerde er sich sogar verwenden,seinem Cousin zu ueber-
reden versuchen, uns einen Flacon zu verkaufen.

Wie gesagt,wir waren muede,aber meine Frau nicht muede genug,um nicht
bei dem Wort Parfum wach zu werden.

Also folgten wir dem guten Mann zum Geschaeft seines Cousins,wo uns
angenehme Kuehle empfing und hatten alsbald eine eisgekuehlte Cola
vor uns stehen.

Wir rochen an verschiedenen Flaeschchen und der auf Arabisch gefuehrte,
heftige Disput wurde uns damit uebersetzt,dass sich der Cousin weigert,uns
ein kleines Flaeschchen zu verkaufen.
Es handelt sich ja um eine besondere Essenz,fuer die er in Paris ein kleines
Vermoegen bekaeme.

Unser Professor liess aber nicht locker und so konnte meine Frau,fuer ein
kleines Vermoegen einen Flacon erwerben.

Nachdem Vermoegen gegen Vermoegen getauscht waren,wir noch einen eis-
gekuehltgen Tee zu uns genommen hatten,riefen sie uns noch ein Taxi und
wir verabschiedeten uns mit herzlichen Worten.

Naechsten Tag sassen wir bereits im Flieger und flogen nach Hause.

Dort angekommen,konnte meine Frau es nicht mehr erwarten,sich eine
Nase voll von der Kostbarkeit zu holen und oeffnete den Flacon.

Sie roch einmal,sie roch zweimal,aber von Rosen war nichts zu riechen.

Kein Wunder,Wasser riecht gewoehnlich nicht.Auch kairoanisches nicht.

Trotzdem,wenn ich an diese Geschichte denke,so stehe ich nicht an,meinen
tiefen Respekt dem Herrn Professor zu zollen.

Jock


p.s. Seither hat der Begriff "Grosszuegigkeit" fuer mich eine doppelte
Bedeutung.


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #82 am: September 24, 2021, 08:31:23 »

 vom: 01. Mai 2016, 18:47:07 »
________________________________________
Der Stock -im- Eisen-Platz in der Wiener City ist aller-
erste Adresse.

Ja,es gibt groessere Plaetze wie den Place de la Concorde
oder den Roten Platz oder den Platz des Himmlischen Friedens.

Zudem verschwindet der Platz optisch zwischen Graben,Kaerntner-
strasse und Roten Turmstrasse.

Das markanteste Gebaeude ist das Palais Equitable auf Nr. 3.

Dort untergebracht sind Firmen,auf denen die Patina von Reichtum,
Erfolg und Marktmacht ruht.

Auf einem dieser Messingschilder,die neben dem Eingang ange-
bracht waren,war eines,wo sich der Firmenname nur mit 3 Buch-
staben zu erkennen gab.

Es war 1967 oder 1968,als ich durch ein ganzseitiges Stellenan-
gebot darauf aufmerksam gemacht wurde.

Gesucht wurde ein junger Mann,der bereit war in der Schweiz
fuer dieses Unternehmen zu arbeiten und man bot maerchenhafte
Konditionen an.

Ein Gehalt,das meine kuehnsten Traeume uebererfuellt haette,
eine 120 m2 grosse Terrassenwohnung,nahe des Genfer Sees,
Skigebiet quasi vor der Haustuere,Tennisplatz in der Anlage,Hallenbad,
Freifluege nach Wien etc.etc.

Ich gebe zu,dass mich dieses Angebot gereizt hat.

Im Haus Nr.3 am Stock-im-Eisen-Platz,sollte das Vorstellungsge-
spraech stattfinden.Telefonische Voranmeldung erwuenscht.

Zu gegebener Zeit fand ich mich puenktlich ein.Zu meinem Erstaunen
war das "Wartezimmer" voll von jungen Maennern,die nervoes in ihren
Unterlagen blaetterten und gar nicht beachteten,dass ausgesprochen
huebsche junge Damen Snacks und kuehle Getraenke reichten.

Nach geraumer Zeit wurde ich ins Buero zum Gespraech gebeten.

Ich trat ein und mir verschlug es den Atem.

Geraeumig,holzgetaefelte Waende,moosgruener Teppich und der
feine Geruch eines edlen Pfeifentabaks lag in der Luft.

Der Ausblick auf den Stephansplatz war erhebend und im selben
Moment beschloss ich,alles zu tun,dass dieses Buero einmal meines
sein wird.

Interessant war der Verlauf des Gespraechs,mit diesen jovialen
Herren,dessen Manschettenknoepfe meiner Monatsmiete entsprachen,
der Massschuhe trug und dessen Anzug aus einer feinen Mailaender
Manufaktur fuer gehobene Ansprueche entstammte.Er hielt sich nicht
lange mit meinen beruflichen Kenntnissen auf,sondern lenkte das Ge-
spraech bald auf die private Ebene.

Ob ich Kontakte zu Mauthner-Markhof haette oder ob meine Verwandt-
schaft ueber einen soliden finanziellen Background verfuegt und
aehnliches mehr.

Er verabschiedete mich mit warmen Worten und liess indirekt durch-
blicken,dass ich meine Koffer fuer eine Uebersiedlung in die Schweiz
vorbereiten koennte.

Beim Hinausgehen stellte ich fest,dass das "Wartezimmer" noch immer
voll war und beinahe haette ich den Wartenden zugerufen,sie muessten
nicht mehr laenger warten,weil ich den Job haette.

Eine Woche spaeter kam der ersehnte Brief.

Zum allergroessten Bedauern musste mir das Unternehmen mitteilen,
dass leider jemand anderer diesen Posten bekommen hat.

Aber man wusste auch einen Ausweg,wie ich trotzem,bei diesem
Unternehmen mitarbeiten koennte um mir die Tuere fuer einen
steilen sozialen Aufstieg offen zu halten.

Ich moege doch,an einem bestimmten Tag zu einer Villa in Hietzing
kommen um das Weitere zu besprechen.

Dort erwarteten mich einige Gesichter,die ich schon am Stock-im-
Eisen-Platz gesehen hatte und die nervoes in ihren Unterlagen
blaetterten.

Chef des Apparates dort,war ein hollaendischer Opernsaenger
mit starkem Mundgeruch,der mir anbot,doch als Vertreter die
Karrierenleiter zu besteigen um in kurzer Zeit in die Schweiz
uebersiedeln zu koennen.

Ich bat um Bedenkzeit und er ueberreichte mir eine vielseitige,
im 4-Farbendruck ausgefertigte Broschuere mit vielen Statistiken
und Fotos.

Auf dem Deckblatt eine Fotographie des Gruenders dieses ausge-
sprochen sozialen Unternehmens namens Bernie Cornfeld.

Ich nahm den Job nicht an,ging nach Hause in meine 50 m2
grossen Wohnung,nahm Frau und Kinder in den Arm und versprach
ihnen,eines Tages Millionaer zu werden.

Und ich hielt mein Versprechen !

Als ich Jahre spaeter las,Herr Cornfeld sei verarmt in London
verstorben,blitzte einen kurzen Moment,so etwas wie Genugtuug
auf.

Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #83 am: September 24, 2021, 08:31:58 »

 vom: 02. Mai 2016, 08:04:25 »
________________________________________
Nachtrag :

Bei dem angefuehrten Unternehmen mit den 3 Buchstaben
handelt es sich um IOS,einem Finanzdienstleister.

Genaugenommen handelte es sich um einen Pyramiden-
Strukturvertrieb,der in Europa vor allem in Deutschland sein
Unwesen trieb.

Die Gallionsfigur in Deutschland war der ehemalige Vize-
Kanzler Erich Mende, in den USA ein Sohn des ehemaligen
Praesidenten Roosevelt.

Damit  erhielt dieses Kartenhaus einen hochserioesen Anstrich,
obwohl diese Gallionsfiguren keinerlei Einfluss auf die Geschaefts-
fuehrung hatten.

Vieles war auf Taeuschung und Blendung ausgelegt.

Das Buero am Stock - im -Eisen-Platz,war kurzzeitig angemietet,
die Villa ebenfalls.

1971 musste IOS Konkurs anmelden,was noch an verwertbaren
Assets vorhanden war,verschwand teils,teils wurden sie an andere
Unternehmen uebertragen.

Auch die bekannte AWD des Carsten Marschmeyers entwickelte
sich aus diesem Sumpf heraus.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #84 am: September 24, 2021, 08:33:06 »

 vom: 17. Mai 2016, 09:07:45 »
________________________________________
@malakor

Ein aehnliches Schicksal ist auch bei Kaiser Ferdinand I.
zu finden.

Wasserkopf,Schizophrenie,Epilepsie,Unfaehigkeit zum
Regieren,Unfaehig Nachkommen zu zeugen u.s.w.

@Alex

IOS war in den 60gern.

Damals waren Geldanlagen in Fonds in DA so gut wie unbe-
kannt.Das Sparbuch und der Bausparvertrag waren in und
galten als sicher.

Langsam erst kam das Girokonto in Mode und ich hatte grosse
Schwierigkeiten, 1970 noch,meinen Gehalt auf mein Konto ueber-
weisen zu lassen,obwohl die Firma,bei der ich arbeitete,eine
Branchengroesse war mit 200 Dienstnehmern.

Mit einem Scheckbuch,einem Parker-Kugelschreiber und einer
AEG-Aktie,fuehlte man sich schon als Kapitalist und Coupon-
schneider.

Der "Zugang" zum "Geldmarkt" eroeffnete sich,weil in Oester-
reich die Banken,einen unkomplizierten Kreditrahmen bis zum
3-fachen des monatlichen Einkommens am Girokonto einraeumten.

Und dann kam IOS.

Hochglanz,4 -Farben- bedruckte Prospekte,Tabellen und optimistische
Zukunftsaussichen,die Geldanlage betreffend und eben auch Gallions-
figuren,wie der ehemalige Vizekanzler Mende taeuschten ueber die
Risken hinweg.

Zudem glaube ich,dass damals die Ueberwachungsbehoerde mit dieser
neuen Finanzform ueberforderd war.

Aber das ist heute auch schon wieder Geschichte.

Jock

 
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #85 am: September 24, 2021, 08:33:58 »

 vom: 11. Juni 2016, 05:21:29 »
________________________________________
Immer wieder wird von den Befuerwortern des BGE betont,
dass sich dann die "Sklaven" ihre Lebenstraeume und be-
ruflichen Selbstverwirklichungen leicht und problemlos er-
fuellen werden koennen.

Viele werden sich dann vom einfachen Monteur zum Ingenieur
weiterbilden koennen,um hochwertige Arbeit zu verrichten.

So wie es schon vor dreissig Jahren ein Bekannter gemacht hat.

Puppaeae ! Host an Kaffeeee ? Mit diesen Worten betrat Freund
B.seine Wohnung.

Es war schon spaeter Nachmittag eines Sonntags,als er diese
Frage an sein angstschlotterndes,hoechstnervoeses Weib richtete.

Seit Freitag nachmittags war er abgaengig gewesen.Damals stieg
er in sein Auto und fuhr davon.Niemand wusste wohin,niemand kannte
den Grund seines Aufbruchs.

Damals,beim ersten Mal bekam er noch den Kaffee,setzte sich,ohne weitere
Erklaerungen an sein Piano und spielte ein bisschen was von Bach.
So rein,so schoen ,so klar.

Zwei Jahre spaeter,als er wieder mit den Worten:"Puppaeae ! Host an
Kaffeeeee?", sonntags Nachmittags seine Wohnung betrat,schlotterte
seine Frau nicht mehr vor Angst,sondern bebte vor Zorn.Und den Kaffee
musste er sich selbst brauen.

Wieder einmal hatte er das Wochenende bei einer fremden Frau ver-
bracht.Wieder keine Erklaerung und wieder Bach.

Als er auf Beethoven umstieg,wurde es seiner Frau zu bunt und reichte
die Scheidung ein.

B.nahm die Scheidung mit Fassung hin,es blieben ihm der Porsche und
sein Piano und ein paar Unterhosen.

Lore,seine Ex war ebenfalls zufrieden.Sie heiratete einen Postbeamten
und wurde fuellig und verschwand aus den Augen des Freundeskreises.

Als ich B.kennenlernte,war er Hausmeister in unserer Wohnanlage und
schwer beschaeftigt.

Da er ein geschickter Handwerker war,kannte er sich beim Elektrischen
gut aus,konnte aber auch Fliesen legen,Tapeten ankleben,Teppichboeden
verlegen,alles,was Leute,die in neue Wohnungen ziehen so brauchen.

Spaeter,als alle alles hatten,ueberstellte er Autos von Leihfirmen,war
als Lieferant taetig und als er seinen Job als Hausmeister verlor,heuerte
er bei einer Aufzugsfirma an.

Diese Arbeit als Monteur machte ihm Spass und er beschloss im zweiten
Bildungsweg Ingenieur zu werden.

Mehr als 8 Jahre besuchte er taeglich abends eine HTL.Zwar dauert der
Lehrgang nur 4 Jahre,aber Englisch und Mathematik zwangen ihn,Klassen
zu wiederholen.

Aber hielt durch,quaelte sich durch die Materien und bekam am Ende
das Diplom mit Bundesadler,das ihn zum Ingenieur ernannte.

Und jetzt beginnt die Geschichte skurril zu werden.

B.und sein Bruder waren die Soehne eines "Inschenoers",der ihnen immer-
wieder vorhielt,wie intelligent er sei (da Ingenieur) und wie dumm und bloede
doch seine Soehne.

Lutz,so der Name des Aeltern,wanderte nach Australien aus.Heiratete
einige Male und gruendete eine technische Firma,die gute Gewinne ab-
warf.
Australien war fortan das Lebensziel von B.Dort verbrachte er seine Urlaube
und traeumte davon,seinen Lebensabend zu verbringen.

Aber alles kam anders.

B.war nie ein sehr gespraechiger Mann und so erfuhren wir nur durch Zufall
von seinem Abendstudium.Seine Firma hatte keine Ahnung davon und erst
recht nicht seine Kollegen auf der Baustelle.

Aber da es in Oesterreich moeglich ist,ein halbes Jahr vor einem Abitur
oder Fachabschluss,die nebenberuflich absolviert werden,sich von der Arbeit
freistellen zu lassen,musste er seine Firma informieren.

Dort fiel man aus allen Wolken als man hoerte,dass er bald hochwertige
Arbeiten erbringen koenne und sicherte ihm zu,sobald er das Diplom in
Haenden hat,bekaeme er ein eigenes Buero und muesse nicht mehr auf  der
Baustelle arbeiten.

Er bestand die Pruefungen und er bestand auch darauf,weiterhin als Monteuer
auf den Baustellen zu arbeiten,so als sei nichts gewesen.

Zwei Jahre spaeter,bekam er offiziell den Titel "Ing".Ein Dokument mit Bundes-
adler,das berechtigt,den "Ing." im Pass eintragen zu lassen.

Aber das war nicht das Ziel seines Strebens,seiner Qualen an der HTL.

Das Ziel war, Rache zu nehmen fuer die verbalen Demuetigungen durch seinen
Vater.

Eines Tages fuhr er zu seinem Vater,hielt ihm das Diplom vor die Nase und
sagte: "I bin jetzt a Inschenoer ! Und jetzt leck mi am Oarsch."

Vater und Sohn sahen sich nie mehr wieder.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #86 am: September 24, 2021, 08:34:47 »

 vom: 17. Juni 2016, 10:46:47 »
________________________________________
In meinem langen Leben habe ich schon viel erlebt.

Den Zweiten Weltkrieg,den Atombombenabwurf,dann den
Vietnamkrieg,eine lange erste Ehe,den finanziellen Ruin
in jungen Jahren und auch,dass einmal auf mich geschossen
worden war.

Das alles hat mich abgebrueht und abgehaertet.Ich glaubte nichts
mehr kann mich mehr erschuettern.

Und dann kam dies.

Am 31.5. hob meine Frau von meinem Konto 10.000 THB ab.
Am 4.6.nochmals 25.000 und am 8.6. nochmals 25.000 THB.

Am 10.5. stand sie vor mir und informierte mich,sie benoetigt
Geld und ob sie es von meinem Konto in Oesterreich abheben
koennte,schob sie die Frage hinterher.

Das sass ! Mir wurde leicht schwindelig,ein mehr als flaues Ge-
fuehl entwickelte sich in meiner Magengrube und meine Beine
versagten den Dienst.

Nach aussen hin behielt ich die Contenance und antworte ihr bei-
laeufig:Sebstverstaendlich,meine Liebe,nimm dir was du brauchst !

Ich befolgte damit das eherne Gesetz aller Gentlemen,niemals ueber
Geld zu sprechen.

An den darauffolgenden Tagen entstand ungewohnte Betriebsamkeit.

Freundinnen kamen,assen kochten assen,kochten bis spaet in die
Nacht.Waehrend dessen ich Begegnungen mit meiner Frau aus dem
Weg ging.
Wenn sie kam,stellte ich mich tief schlafend und stand schon um 4 h
frueh auf.Zu gross war meine Besorgnis,sie koennte mich nochmals
fragen, ob sie etwas Geld abheben koenne.

Gestern ploetzlich fuellte sich das Haus und die Verwandtschaft fiel
ein.
6 Geschwister mit Anhang und eine Unzahl von Cousinen und Cousins,
selbst die Mitglieder der Tanzgruppe meiner Frau begruessten mich
mit vollem Munde als ich zu ihnen stiess.
Spaeter als ich mich zur Ruhe begeben wollte,wurde getanzt und der
Apparat,der Musik spendet auf volle Lautstaerke getestet.

Schon um 5 h frueh wurden die Gasbrenner in Betrieb genommen
und herrliche Duefte stiegen auf.

Mittlerweile erfuhr ich auch,warum ein derartiger Zirkus aufgefuehrt
wird.

Der Todestag der Stammmutter stand an und es ist in dieser Familie
ueblich,diesen entsprechend zu gedenken.
Schon Tradition ist es,bei dieser Gelegenheit,dem Familientempel
eine reichhaltige Spende zukommen zu lassen.

Gut ja,es ist ein armer Tempel,aber warum koennen die Moenche nicht
ihre Glaubensbrueder aus dem Tigertempel angehen um um eine kleine
Unterstuetzung bitten ?

Warum bleibt es ausgerechnet an mir haengen ?

Fassungslos sah ich zu,wie Pickup um Pickup vollgeladen wurde.Reis
wurde verladen,dessen Menge ein indisches Dorf sattmachen koennte,
allerlei vom Fisch,Huhn,Schwein,dazu Gemuese und Saucen.

Zu guter Letzt eine Anzahl von wohlgefuellten gelben Kuebel,die be-
stueckt waren mit Oel,Nudeln,Waschpulver und was- weiss-ich-sonst -noch
- was.Raeucherstaebchen waren dabei und sogar ein Erste- Hilfe -Kit.

Als sie die selbstgebackenen Kuchen an mir vorbeitrugen,versteinerte
sich mein Gesicht und ich sann auf Rache und Wiedergutmachung.

Dafuer war nur ein ganz kurzer Moment guenstig.Ich war 30 Sekunden
unbeobachtet und schlug unbarmherzig zu.

Ich stahl aus einem der Kuebel eine Flasche Oel und verzog mich auf
mein Zimmer.

Seither ist die Welt fuer mich wieder in Ordnung,da ich einen Teil
meines Vermoegens gerettet habe.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #87 am: September 24, 2021, 08:35:38 »

 vom: 29. Juni 2016, 20:54:39 »
________________________________________
1958 war die Welt noch in Ordnung.

Droben im oberen Waldviertel,genauer gesagt im Staedtchen
Schrems,sah der Erzengel Gabriel gerne auf die glauebigen
Schaefchen und war der Meinung,nichts kann sie vom rechten
Pfad abweichen lassen.

Dafuer sorgte auch Oberschulrat Otto Moelzer,der zweimal
jaehrlich seine Schulklassen in die Pfarrkirche trieb,damit seine
Schueler die Beichte ablegen konnten.

So geschah es auch an einem schoenen Maienvormittag,als wir
herdenmaessig der Kirche zugetrieben wurden ,um uns von unseren
Suenden befreien zu lassen.

Auf dem Weg dahin ueberlegten wir,was wir den Herren Hoch-
wuerden erzaehlen sollten,denn unser Suendenregister war damals
noch keiner besonderen Rede wert.

Es blieb uns daher nicht viel anderes uebrig,als von unkeuschen
Gedanken zu berichten und von ein paar laessigen Luegen.

Die Herren Katecheten,unsere Beichtvaeter,gaben gerne gegen 1 oder
2 Vaterunser die Absolution und wir konnten seelisch gereinigt nach
Hause gehen.

Vor dem Beichtstuhl nahmen wir in Zweierreihen Aufstellung und wenn
ein Schueler mit der Beichte fertig war,kam der naechste dran.

Vor mir war Ewald Kernstock an der Reihe.Ewald entstammte einer,
dem Klerus abgeneigten Familie,was sich auch an den Aeusserungen
von Ewald ermessen liess,wenn vom Glauben die Rede war.

Allerdings war er auch unser Klassenfussballkapitaen,der Matches
organisierte,uns trainierte und auch fuer die Aufstellung zustaendig
war.

Nachdem ich mit der Beichte fertig war,die ueblichen 2 Vaterunser
als Busse auferlegt bekommen hatte,trat ich vor dem Altar,wo ich
Ewald traf.

Er,der mit 14 Jahren schon ein Atheist von Gnaden war,kniete an
der Kommunionsbank,die Haende senkrecht zum Himmel erhoben,
den Kopf tief gesenkt und in Andacht versunken.

Ein reuiger Suender,der als Gemaelde jeder Kirche zur Ehre gereichen
hatte koennen.

Meine 2 Vaterunser waren schnell abgearbeitet und ich trat aus der
Kirche.

Zuvor warf ich noch einen raschen Blick auf Ewald,doch seine Position
hatte sich nicht geaendert.
Nach wie vor,streckte er seine Haende empor und tiefer Ernst war in
seinem Gesicht.

Draussen wartete ich auf ihn,denn wir hatten den selben Heimweg.

Doch das dauerte und dauerte,bis er endlich schweigsam aus der
Kirche kam.

Es verging einige Zeit,bis ich ihn fragen konnte,wieviele Vaterunser
er auferlegt bekommen hat.

Ich weiss nicht genau,antwortete er,so 1 oder 2,wie ueblich.

Ja, aber warum warst du dann solange vor dem Altar ?,frug ich weiter.

Weisst du,antwortete er,ich habe mir die ganze Zeit ueberlegt,wen
ich auf Linksaussen aufstellen soll,den Groemer Toni oder den Gruber
Karl.

Als der Erzengel Gabriel das hoerte,flog er davon und kehrte niemals
mehr wieder.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #88 am: September 24, 2021, 08:36:37 »

 vom: 24. Juli 2016, 13:19:33 »
________________________________________
Wir muessen reden !

Mit diesem Satz setze sich meine Frau mir gegenueber und sah
mit dabei fest in die Augen.

Der Zeitpunkt,den meine Frau fuer dieser Aussprache gewaehlt hatte,
war strategisch fuer sie guenstig,denn das Qualifying fuer den Formel 1
Lauf in Budapest hatte soeben begonnen und ich hatte wenig Lust,mich
jetzt ueber Banalitaeten,wie den Einkauf von Waschmittel zu unter-
halten.

Ich brauche unbedingt eine neue Handtasche,fuhr sie fort und bei mir
stieg die Hoffnung,das Gespraech kurz halten zu koennen.

Kauf dir doch eine,antwortete ich ihr und schloss das Gespraech mit
dem Halbsatz ab,indem ich mich sagen hoerte: "Es waere mir eine Ehre,
sie dir bezahlen zu duerfen.

Wirklich ? Du kaufst mir eine?,hakte sie nach und ich abgelenkt davon,dass
Herr Vettel gerade auf Position 17 herumkrebste und Gefahr lief,die naechste
Qualifikationsstufe nicht zu erreichen,bestaetigte dies ohne das triumphierende
Aufblitzen in ihren Augen zu bemerken.

Ich kann ein Lied singen ueber das Einkaufen von Handtaschen fuer meine
Frau.Niemand zaehlte je die kilometerlangen Laufwege von einem Fachge-
schaeft zum anderen.Nach Stunden der Quaelerei muss ich mitleidserregend
aussehen,weil mir die Verkaeuferinnen,ohne jede weitere Aufforderung sofort,
weichgepolsterte Hocker oder Stuehle angeboten und Glaeser mit Wasser
gereicht haben,wenn wir ein Geschaeft betraten.

Meist ging die Sache so aus,dass zu erledigt war,um einen Blick auf das
Preisetikett zu werfen und nur stumm meine Bankomatkarte zueckte wenn es
zum Kauf kam.
Es war mir auch nicht moeglich Protest zu erheben,wenn ich die Quittung
unterschrieb und erst dann bemerkte,dass es sich um Betraege handelt,die
um die 5.000 THB lagen.

Meine Frau verschwand kurz und kam mit einer aufgeblaetterten alten Ausgabe
der "Vouge" zurueck und hielt mir das Objekt ihrer Begierde vor Augen.

"Hermes' " ist der Name des Luxusherstellers und das Modell ist unter
"Birkin- Bag" in der Frauenwelt so bekannt,wie Ferrari bei Maennern.
Die Handtasche gibt es in verschiedenen Farben und Ausfuehrungen,wie
edles Kalbsleder,Straussenleder oder gar Krokoleder,wobei die Wartezeit
bis zu 2 Jahren andauern kann,bis das gute Stueck ausgeliefert wird.

"Schwarz",schlug ich als Farbe vor,passt zu vielen Gelegenheiten.
Braun ist besser,wurde ich belehrt,was meinst du ?

Wieder war ich durch Herrn Vettels Murkserei abgelenkt und sage bei-
laeufig,kauf doch beide Farben.

Mit einem "Du bist ein Schatz"entschwand sie endgueltig und ich konnte
mir den Rest der Qualifikation in Ruhe ansehen.

Doch dann kamen mir Bedenken. Hermes' klingt franzoesisch und das
heisst teuer.Aber WIKI weiss alles und ich schlug nach.

Was ich da las,trieb mit den Angstschweiss auf die Stirne.Selbst Second-
hand-Taschen werden zum Preis von bis zu 15.000 Euro feigeboten.

Um Himmelwillen,wie kommen ich nur aus dieser Nummer wieder heraus ?

Unwahrscheinlich,dass meine Frau mein Angebot vergisst.Es bleiben mir
daher nur zwei Wege.

Der Eine,ich kann diese Taschen in Chiang - Mai am Nightmarkt auftreiben
und wenn nicht,bleibt mir als letzter Ausweg,heimlich das Land Richtung
Brasilien zu verlassen,mich einer kosmetischen Operation zu unterziehen und
hoffen,dass Thailand und Brasilien kein Auslieferungsabkommen geschlossen
haben.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #89 am: September 24, 2021, 08:37:11 »

 vom: 10. August 2016, 09:43:01 »
________________________________________
Bis gestern waren die Deutschen wie gelaehmt.

Seit 4 Tagen finden die olympischen Spiele statt und noch immer
keine einzige Goldmedaille.Endlich, gestern war es soweit !

Der Wallach La Biosthetique Sam war das schnellste und fehler-
losestes Pferd auf dem Parquour und gewann.

Die Massenmedien bejubeln dieses Ergebnis und schauen stolz auf
den Medaillenspiegel.Erwartet waren allerdings 587 Goldmedaillen
bei den Spielen,die natuerlich wegen der Versager in den ersten Be-
werben nicht mehr erreicht werden koennen.

Aber auch diese Goldmedaille ist nicht ohne Fehl und Tadel zustande
gekommen.Die Alternativmedien werden sicherlich bald herausfinden,
dass der Wallach einen Migrationshintergrund hat und nicht als Volks-
deutsch eingestuft werden kann.

Schon der Name deutet darauf hin."Sam" ist die Kurzform von Samuel,
also kann man daraus schliessen,dass juedisches (Pferde)Blut das deutsche
Pferdeblut irgendwie verwaessert hat.

Aber es kommt noch schlimmer und bei den deutschen Talibans stellen
sich die Haare auf.

So um 1850 herum,als diese Zuchtlinie entstand,mussten ARABER-
Hengste mit deutschen Stuten gekreuzt werden um eine erfolgreiche,
elegante und leistungsfaehige Pferdespezie hervorzubringen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen.Daher ist es nicht ganz nachzuvoll-
ziehen,wenn gegen die maennlichen Migranten aus dem arabischen Raum
so vehement gedonnert wird.
Man muss da ein bisschen in die Zukunft denken.Wo sollen denn sonst
all die zukuenftigen Medaillengewinner herkommen ?

Aber so ist alles in Butter.

Die Nation liegt sich selig in den Armen,Sam wiehert vor Freude ob er Medaille
und ist heilfroh nicht Zweiter geworden zu sein.Sonst waere der schwere
Gang zum Schlachter unausweichlich geworden.

Jock


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