TIPP-Correctiv

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Geschichten aus der Geschichte  (Gelesen 23576 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #600 am: Oktober 05, 2024, 13:09:44 »

Der Olymp

In den hellenistischen Polis war man ueberzeugt,unsere Goetter
wohnen am Gipfel des Berges Olymp.

Dort wohnen sie in einem lichtdurchflutenen Palast,hatten taeglich
ihr Gelage mit ausgezeichneten Speisen und Weinen,feierten Or-
gien und halten Ordnung bei den Sternen.

Boese Zungen berichteten aber auch,dass es durchaus zu Verge-
waltigungen gekommen sei,ja sogar Inzucht u.s.w.

Immer schon wollten die Menschen den Goettern nahe sein und
so beschloss ein Grieche,den Goettern am Olymp einen Besuch
abzustatten.

Kein leichtes Unterfangen,denn der Berg ist fast 3.000 m hoch
und mit der damaligen Ausruestung,die aehnlich der,der deutschen
Touristen war,die in Sandalen und leichten T-Shirt,die Zugspitze er-
klimmen wollen,fast eine Unmoeglichkeit.

Als dieser Bursche,mit Mueh und Not,die Spitze erreicht hatte,
war er entaeuscht.

Keine Spur von einem Palast,keine Spur von Goettern.Nur blanker
Fels und ein Zettel,wo vermerkt war,wir sind uebersiedelt.

Wo,verdammt sind die Goetter ?

Wo ist Zeus,wo ist "Patty"(Pallas Athene),wo Apollo,wo alle anderen ?

Es gibt nur eine Moeglichkeit,war die Feststellung der Gelehrten,
die Goetter sind im Universum,bei den Sternen,im Himmel.

Also nahm man sich das Universum vor und forschte dort nach
dem Verbleib der Goetter.

Dabei kam man drauf,dass die Erde keine Scheibe ist,sondern eine
Kugel,und man war sich sicher,dass die Erde sich um die Sonne
dreht und nicht umgekehrt.(also heliozentrisch und nicht geozent-
risch)

Bissl spaet waren die Hellenen dran,denn dass die Erde rund ist,
wussten schon 2.000 Jahre frueher die Mesopotamier und die alten
Aegypter.

Nur der Vatikan war noch spaeter dran.So ab 1750 wurde es in
der katholischen Kirche modern,zuzugeben,die Erde ist rund
und dreht sich um die Sonne.

Die Suche nach Gott oder die Goetter im Universum bzw. Himmel.
dauert bis heute an.

Mit Raumsonden,"Raumschiffen",Teleskopen und hochleistungs-
faehigen Computern,forscht man danach.

Bisher vergebens.Offensichtlich wollen die Goetter keine irdische
Besucher.

Aus gutem Grund.Sie ahnen,erst kommt der Mensch,dann die
Buerokratie.

Und die wollen einen Meldezettel sehen,verpassen eine Steuer-
nummer und wollen den Sonnenwagen,jaehrlich dem TUEV zur
Inspektion vorladen.

Nein,vielen herzlichen Dank.

Jock




Moderator informieren   Gespeichert

luklak

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1848
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #601 am: Oktober 05, 2024, 17:36:15 »






Die Schweiz und die Sklaverei.

Darueber will man in der Schweiz nicht viel reden.


Aber die Schweiz kann sich nicht wegducken.



Jock








Wir, die SCHWEIZER, müssen gar nix....
wenn der "Welt-Polizist" meint,
er will was von uns, dann soll er es holen.

Er hat ja nicht weit.
....in der "Filiale Germania"
lauern jede Menge Waffen und "Krieger"....

Tägliches, ausser gerichtliches töten von
"anderen" Menschen/Nationen....in fernen Ländern,
ist deren "Handwerk".



Was soll's, wir haben das, OHNE eingetrichtertes
"Schlechtes Gewissen" unserer VERGANGENHEIT:


Blick ins Budget eines Rentners
«Ich habe 10’450 Franken im Monat»


Gerhard Wagner lebt gut nach seiner Pensionierung – seine Söhne sagen,
er sei sparsam, aber nicht geizig.


Damit ist alles gesagt.
  :D

.
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #602 am: Oktober 06, 2024, 22:23:09 »

@luklak

Deine Reaktion ueber meinem Beitrag von der "Sklaveninvolvier-
ung" der Schweiz erstaunt.

Wenn sich schon die Schweiz schwertut,mit einer Aufarbeitung
ihrer dunklen Punkte,kann sie es nicht verhindern,dass da ein
paar Tatsachen,von anderen,ans Tageslicht gebracht werden.

Immerhin bestreitest du nicht,es gaebe sie nicht.

Deine Verwischungsbemuehungen,sind jedoch etwas holprig und
zeichnen sich durch eine gehoerige Portion Praepotenz aus.

Weil die Schweiz nicht darueber reden will,sollen es andere auch
nicht tun duerfen.(Howgh,ich habe gesprochen,Haeuptling @l.)

Und schon sind wir auf einem anderen Gleis.Der Superrentner
mit 10.450 CHF monatlicher Rente.
(Meine Meinung darueber steht in einem anderen Beitrag)

Dann kommt der Hinweis,der Weltpolizist (USA ?)soll kommen,
wenn er von der Schweiz was will.

Was wollte der "Weltpolizist "?Nur Poenalezahlungen,weil die
Banken ein wenig ueber die Straenge geschlagen haben.

Und das Beste,der Ami musste gar nicht kommen,sondern hat
einen Brief mit der Aufforderung geschickt und schon sind die
schweizerischen Banken eingeknickt und haben 4 Mrd.CHF ueber-
wiesen.

Findest du nicht,dass die von dir vorgetragenen Ueberheblich-
keit,ein wenig ueberzogen ist ?

Jock

Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #603 am: Oktober 14, 2024, 09:17:56 »

Das Dermalium

Bis Ende dieser Woche haben die,ins oesterreichische Parlament
gewaehlten Parteien,Zeit Gespraeche ueber die Koalitionsmoeg-
lichkeiten zu beraten.

Die Standpunkte sind verhaertet.

Die FPOe beharrt auf den Kanzlerstuhl,die OeVP auch und wenn
das nicht erreichbar ist,dann ohne Herrn Kickl als Kanzler.

Der Kompromiss kann lauten,Herr Kickl verzichtet und schickt
den Herrn Haimbuchner als Strohmann vor.

Bei der naechsten Wahl,wo moeglicherweise die FPOe so stark
werden,tritt dann Herr Kickl als Bundeskanzler an,weil dann der
Herr Bundespraesident ihn nicht mehr verhindern kann.

Eine solche Situation kennt man doch und nannte diese Epoche
das "Dermalium".

1895 errang der Dr.Karl Lueger den ueberragenden Wahlsieg fuer
das Amt des Wr.Buergermeisters.

Es fehlte die Ernennung des Kaisers,doch der lehnte ihn ab.

Der Absagebescheid begann mit den Worten :"Dermalens ist es
nicht moeglich,Sie zum Buergermeister zu ernennen"und in
einer Audienz kam man ueberein,dass Herr Lueger auf das Amt
(vorlaeufig) verzichtet.

Dr.Karl Lueger hatte viel Aehnliches mit Herrn Kickl.

Lueger hatte ein Feindbild geschaffen,gegen das er mit rueden
Worten polemisiert.

Waren es frueher die Juden,das Grosskapital,die Aristokraten,die
als Suendenboecke herhalten mussten,sind es heute die Migrant-
en,die Regierenden und die anderen Parteien,sowie die EU die
als Uebel gebranntmarkt werden und das einfache,fleissige Volk
hintergehen.

Damals wie heute wirkt das Rezept und Lueger wurde 1897 dann
tatsaechlich Buergermeister.

In den 13 Jahre als Buergermeister,leistete er hervorragende
Arbeit fuer die Stadt Wien und ihrer Bevoelkerung.

Die Gaswerke,die E-Werke,das Bestattungswesen,der oeffent-
liche Verkehr,das war alles im auslaendischen (englischen) Besitz
und wurde durch Lueger kommunialisiert und die Preistreiberei
abgeschafft.

Und so sehr er auch gegen die Juden gewettert hat,als Buerger-
meister hat er ihnen kein Haar gekruemmt.

Wie wird Herr Kickl als Kanzler agieren ?

Auslaender raus.Raus aus der EU.Der Islam geht wieder ham,
Euer Geld fuer unsere Leut.(Parteifunktionaere gemeint).

Oder ermoeglicht er die Verkrustung aufzubrechen und laengst
faellige Reformen einzuleiten ?

Aber vorher wird ein 5-jaehriges "Dermalium" walten.

Jock








« Letzte Änderung: Oktober 14, 2024, 09:22:39 von Jock »
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #604 am: Oktober 14, 2024, 13:21:26 »

Der Steckruebenwinter in Deutschland

1916/17 im 3.Kriegsjahr des WK I.waren die Wintermonate fuer
die deutsche Bevoelkerung eine schwere Zeit.

Es gab nichts mehr zu Essen und sie hungerten.

Am 6.August 1914 erklaerte Kaiser Wilhelm den Kriegszustand
und rief die Maenner zu den Waffen.

Gerne folgte man seinem Aufruf,denn es bahnte sich ein kurzer
Feldzug an,und sein Motto lautete,"zu Weihnachten sind wir
wieder daheim".

Das war,wie sich herausstellte eine krasse Fehleinschaetzung und
dieserFehleinschaetzung unterlag auch die Regierung und Ver-
waltung.

Es gab vorher keine Vorbereitung auf einen laengeren Krieg.
Weder gab es eine geplante Munitionsversorgung fuer das Heer,
noch gab es eine Bevorratung an Nahrungsmittel fuer die Zivil-
bevoelkerung.

Die Negativspirale die sich daraus entwickelte kostete 800.000
Deutschen das Leben.Sie starben an Hungerauswirkungen.

Die Verwaltung versuchte zu Retten,was zu retten ist und
fuehrte Rationalisierungen fuer Lebensmittel und Bedarfsgueter
ein.

War vor dem Kriegsausbruch der durchschnittliche Kalorienbe-
darf bei 2.500 Kcl. gelegen,sankt dieser auch 1.000 ab.

Mit der Einfuehrung der "Lebensmittelkarten"sollten Hungersnot
und damit verbundene Aufruhre  unterbunden werden.

Drastische Massnahmen sollten das Unterstuetzen.

Der "Schweinemord" wurde angeordnet.5 Mio Schweine mussten
geschlachtet werden,was erst zur Folge hatte,dass der Schweine-
fleischpreis ins bodenlose fiel,um danach auf exorbitante Hoehen
wieder anstieg,und sich niemand diese Preise leisten konnte.

Missernte und Kartoffelfaeulnis 1916 verschlimmerten die Ernaehr-
lage und man empfahl,Steckrueben zu essen.

Steckrueben haben allerdings nur geringen Kalorienanteil und
daher verloren viele Menschen innerhalb einiger Monate 15 Kg.
an Gewicht.

Steckrueben gab es am Morgen als Suppe,mittags als Kotelett
und abends als Torte/Kuchen.

Andere Lebensmittel und sonstige Bedarfe bekam man nur durch
Bezugsscheine so z.B.

1900 g Brot pro Kopf und Monat,5 cm Wurstware (insgesamt 25 cm
pro Monat),woechentlich 1 l Milch,ebenso 250 g Fleischware.

1/2 l Petroleum oder 50 g Seife im Monat u.s.w.

Ein Buergerliches Kochrezept kam in Umlauf,das die groesste Not
lindern soll.Es lautete :

Man nehme die Fleischkarte und waelze sie in der Eierkarte und
brate sie in der Butterkarte schon braun.
Die Kartoffelkarte und die Gemuesekarte werden gekocht und
die Mehlkarte hinzugesetzt.
Als Abschluss bruehe man die Kaffeekarte auf,setzt etwas von
der Milchkarte hinzu und suesst mit der Zuckerkarte.

Beim russisch-ukrainischen Krieg bleiben Hungenotstaende aus.

Beide Laender sind bei der Lebensmittelgrundlagenproduktion
autarkund sind auch durch die Tiefe ihrer Laender darin nicht
gefaehrdet.

Nach dem Krieg waren in Deutschland Steckrueben out.Keiner
konnte sie mehr sehen oder gar essen.

Nur langsam kommen sie wieder auf dem Speiseplan.Allerdings
nur in Haushalten,wo Vegetarier den Kochloeffel schwingen.

Jock





Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #605 am: Oktober 17, 2024, 11:11:37 »

Die Ausbeutung der Arbeitsnehmer

Vor 130 Jahren schuffteten die Arbeitsnehmer taeglich bis zu 
12 Stunden pro Tag und das an allen Werktagen.

Arbeiterfuehrer die sich damals gegen die Ausbeutung wehrten
und Streiks organisierten,mit der roten Fahne demonstrierten,
haetten mich in ihren Reihen gesehen.

Heute sind moderate Arbeitsstunden eingefuehrt.

Doch die "Ausbeuter" geben noch nicht auf und versuchen,aus
der verblieben Arbeitszeit,das Maximum herauszuholen.

Druck durch Stress,schlechtes Betriebsklima,beeinflusst die
Leistung und eroeffnet ein brachliegendes Leistungspotential,
das es zu heben gilt.

Eine schweizer Versicherungsgesellschaft,steht heute in der Pres-
se,hat das gemessen und festgestellt,dass zufriedene Mitar-
beiter 95 % des moeglichen Leistungspotential erbringen.

Jetzt will man versuchen,auch noch die restlichen 5 % gewinn-
bringend,zum Wohl der Geschaeftsbilanz,zu foerdern.

Bei der Untersuchung hat sich ergeben,dass Lachen der Mitar-
beiter dazu foerderlich sind.

Also geht man her und setzt auf kuenstliche Lachanreize durch
KI.

Ich halte das fuer eine Form der Ausbeutung durch Zwangsbe-
glueckung.

Lache ich trotzdem nicht 25 x pro Tag,bekomme ich eine schlecht-
ere Leistungsbeschreibung ?
Muss ich bei der Arbeit einen "Lachometer" tragen,der jedes Hihi
und Haha registriert und dem Personalchef vorgelegt wird ?

Schlimm genug,wenn ich bei jeden Toilettengang aus-und ein-
stempeln muss.

Aber vielleicht kommt der Komet,der den ganzen Unsinn ausrad-
iert.

Jock
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #606 am: Oktober 18, 2024, 18:01:14 »

Der weisse alte Mann,

ist im Alter von +/- 70 und soll sich nun schaemen.

Ohne mir! Ich denke gar nicht daran,Asche auf mein Haupt zu
streuen und wuesste auch nicht warum.

Thomas Gottschalk tut es und zwar ausgiebig.Er entschuldigt sich,
weil er nicht frueher nachgedacht hat.Er bedauert,dass er bei
seinen Sendungen eventuell Frauen angetatscht und sie mit
frechen Spruechen angeblich "belaestigt "hat.

Demnaechst bereut er es,ueberhaupt ein Mann zu sein.

Ich und die meisten meiner maennlichen Generation haben keinen
Grund ihr Licht unter den Scheffel zu stellen.

So ab 1965 haben wir geheiratet,gingen arbeiten,sorgten fuer die
Familie,zogen Kinder gross,achteten,dass sie fuer das Berufsleben
gut ausgeruestet sind u.s.w.

Und wir lebten den jeweiligen Zeitgeist.

Der VW -Kaefer wurde gegen einen BMW getauscht,Urlaube in
Italien,Spanien konnten gegen andere exotischere Reiseziele ins
Auge gefasst werden,wir gingen nicht in Lumpen und mussten
sich gegen Avanchen der Nachbarinnen zur Wehr setzen oder
ihnen nachgeben.

Warum zum Teufel,sollen wir uns das Buesserhemd anziehen ?

Schlimm genug,dass uns Wehwehchen plagen und bald eine
Begegnung mit Bruder Hein haben werden.

Also ihr Femanzen,die ihr euch von Rohkost ernaehrt,lasst uns
gefaelligst in Ruhe,uns kuenstlich ein schlechtes Gewissen ein-
zureden.

Jock

Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #607 am: Oktober 23, 2024, 11:01:02 »

Als Oesterreich noch ein "Scheichtum"war.

Der Trattnerhof am Graben 29,ist die vornehmste Geschaeftsad-
resse von Wien.

In diesem Gebaeude war die Zentrale der Schodnika A.G. unter-
gebracht,die eine der groessten Nummern im Erdoelbusiness war.

Der Generaldirektor,beleibt mit maechtigen Bart,liess sich taeglich
von seiner pompoesen Villa in Hietzing,per Pferdekutsche,in die
Zentrale fahren.

Er hatte alles,Einfluss,Geld,eine Ehefrau,die ihn betruegte,eine
Tochter,um die sich junge Gesellschaftsherren balgten und auch
keine Gallensteine mehr.

Die Gesellschaft sah glaenzende Zeiten entgegen.Erdoelprodukte
waren mehr und mehr begehrt.

Fand der Absatz vorerst als Petroleum fuer Lampen statt,war die
zunehmende Automobilisation ein Zukunftsgeschaeft.

Der Erdoelboom startete mit einer Blinddarmoperation 1853 im
Koenigreich Lodomerien,deren Koenig Kaiser Franz-Joseph I.der
Landesherr war.

Am Tag nach dem 31.Juli 1953 wurde der erste Grossauftrag im
Erdoelgeschaeft abgeschlossen. Das Spital in Lemberg orderte
500 l Petroleum und einige dieser neuen Petroleumlampen.

Lodomerien lag in Polen/Ukraine und galt als Armenhaus in der
Monarchie und war hauptsaechlich von Juden bewohnt.

Aber dort traten Erdgase an die Erdoberflaeche und bei hundert
Meter Tiefe fand man bereits Erdoel.

Der folgende Erdoelrausch liess das aemliche Dorf Boryslaw mit
500 Einwohnern auf eine Stadt mit 12.000 anwachsen.

Haendisch gruben sie Schachte,Glueckritter machten gute Gewinne,
und wenn jemand verstarb,warf man die Leiche in eines der 4.000
Loecher.

Aber nicht nur Tagesloehner beuteten den Bodenschatz aus,auch
Kapitalgesellschaften,wie die Firma Schodnika A.G.

Konkurrenten wie BP,Shell oder ExxonMobiloil oder Gazprom
waren laecherlicheBauchladentroedler,die wenn es sie schon ge-
geben haette,es nicht wert gewesen,waere,sich ihre Namen zu
merken.

Oesterreich war der groesste Erdoelfoerderer am Kontinent und
der 3.groesste weltweit. 2.000.000 t Erdoel wurden jaehrlich
gefoerdert.

Doch es kam anders.

Die Glitzerstaedte Dubai,Doha,Baku oder Kuwait koennten auch
in Polen/Ukraine stehen,wenn nicht das Gesetz es verhindert
haette.

Das Gesetz sah vor,dass der Grundeigentuemer auch Eigentuemer,
der darunterbefindlichen Bodenschaetze ist.
Heute ist das anders,Bodenschaetze sind grundsaetzlich im Staats-
besitz.

Dadurch verhinderte sich,eine gezielte Vermarktung und ruinoese
Preisgestaltung durch gegenseitiger Konkurrenzneid,eine ausbau-
faehige Marktbeherrschung.

Den Rest erledigte der verlorene WK I.Diese Gebiete gingen an
die Nachfolgerstaaten verloren.

Aber Oesterreich ist Kummer gewoehnt.

Erst ging der Erdoelmarkt verloren,dann durch Homosexualitaet
auch die Copacabana und schliesslich die Getreidekammer in der
Ukraine.

Jock









« Letzte Änderung: Oktober 23, 2024, 11:07:51 von Jock »
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #608 am: Oktober 31, 2024, 19:13:26 »

Wolfsburg - Traiskirchen

Die Nachrichten ueber VW sind bedrohlich.

Der Ergebniseinbruch von 64 % hoeren sich schrecklich an,be -
deutet aber,dass trotzdem 10 Mrd. Gewinn gemacht wurden.

Herrn Habeck wird man nicht gut fuer das Desaster verantwort-
lich machen koennen,wohl aber dem Mangagement bzw.Aufsichts-
rat.

Man liest,dass in Wolfsburg jeder 2.Arbeitsplatz von VW abhaengt
und wenn das Werk re-dimissioniert wird,ist klar,dass sich in
der Wolfsburger Bevoelkerung Sorgen ausbreiten.

Man dachte,eine Titanic ist unsinkbar und es bleibt alles wie seit
Jahrzehnten.

Traiskirchen war in einer aehnlichen Situation.

Das Semperit - Reifenwerk war der groesste industrielle Arbeit-
geber mit ca. 5.000 Beschaeftigten (1970).

Semperit gehoerte zur Industriesammlung einer grossen Bank und
arbeitete defizitaer.

Traiskirchen schwamm,wegen Semperit ,in Geld und alle dachten,
alles ist leinwand.

1973 kam ein neuer Buergermeister ins Amt,den ich nicht  leiden
konnte,weil er Mao-Tse-Tung-artig Werbung fuer sich machte.

(30 x sein Bildnis in der Gemeindepost,25 x namentlich genannt,
bei 16 Seiten)

Ausserdem war er Kaufmannsgehilfe beim Konsum,ohne besond-
ere Ausbildung.Kurz ein Parteiapparat im weissen Arbeitsmantel.

Heute betrachte ich ihn mit Respekt.

Als die Bank begann,die Braut (Semperit) schoen zu machen,um
sie an Continental zu verkaufen,ahnte der Buergermeister,schon
15 Jahre bevor das Werk geschlossen wurde,was kommen wird
und steuerte dagegen.

Er oeffnete die prallgefuellten Geldschatullen und die Gemeinde
kaufte im Sueden der Stadt aufgelassene Weingaerten und Acker-
flaechen.

Dieses Gebiet wurde zum Gewerbegebiet umgewidmet,parzelliert
und an ansiedlungswillige Firmen guenstig verkauft.

Mittlerweile sind dort gut 50 Betriebe mit sicher tausende Arbeits-
stellen entstanden.

Wie ist Wolfsburg auf dem Verlust der Arbeitsstellen vorbereitet ?

Kommt Hilfe vom Bund ? Von der EU ? Oder muss sich Wolfsburg
am eigenen Schopf aus der Misere ziehen ?

Jock





« Letzte Änderung: Oktober 31, 2024, 19:19:09 von Jock »
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #609 am: November 05, 2024, 12:05:07 »

Das kleine Schwarze

Schwarz gilt in Europa als Farbe der Trauer.Stirb ein Mitglied des
Burgtheaters,weht eine schwarze Fahne.

Und erst dann,wenn ein Bundespraesident stirbt.Der Hauch des
Todes drueckt sich in schwarzer Beflaggung aus u.s.w.

Besonders im WK I.der viele Gefallenen hinterliess,trugen die Witwen
schwarze Kleider im Trauerjahr.

Auch Tante Mizzi aus dem Waldviertel besass ein schwarzes Kleid,
obwohl Onkel Josef an ihrer Seite sass und sie noch 50 Jahre
laenger leben wird.

Sie hatte sich das schwarze Kleid angeschafft,damit,wenn sie stirbt,
und das war ihrer Meinung nach bald,sie damit in den Sarg gelegt
wird.

Alle 10 Jahre ersetzte sie die Reste des Kleids durch ein neues
schwarzes Kleid und verstaute es im Schrank.

Es war weniger Modebewusstsein,das Kleid neu anzuschaffen,
sondern der Mottenfrass,der auch nicht durch reichliches Naphthalin
zu stoppen war.

Bei aller Pietaet,die man eine jungen Witwe entgegenbrachte,
nistete sich eine erotische Ueberlegung bei den Mannsbildern ein.

Sie schlussfolgerten,dass solche Damen einen hohen Erfahrungs-
schatz an sexueller Praktik angereichert haben,das zeitraubende
und wertvolle lebenszeitkostende Erklaerungen und Anleitungen,
einsparbar werden.

Jede Frau,auch heute noch,hat das Kleine Schwarze im Kleider-
schrank.

Das Kleine Schwarze aufgehuebscht mit Perlenkette,Sonnenbrille,
Hut und hochhackigen Schuhen - schon steht die Eleganz pur im
Raum.

Coco Chanel pushte 1926 das Kleine Schwarze in den ewigen
Modehimmel und wurde unverzichtbar.

Wer erinnert sich nicht an die Filmszene in "Fruehstueck bei
Tiffany".als Audrey Hepburn,dem Taxi entstieg ?

Aber auch andere Filmstars,wie Marylin Monroe,Brigitte Bardot
oder Grace Kelly trugen das Kleine Schwarz und wurden beruehmt.

Auch meine Frau hat das Kleine Schwarze und haengt im Schrank.
Tragen tut sie es nie und wenn ich vorsichtig vorschlage,es doch
man auszutragen,schnappt sie mit der Frage zurueck,ob sie so am
Markt Eier und Gemuese kaufen gehen soll ?

Das ist sicher ueberzeugend,aber ich mache mir schon Gedanken,
ob meine Frau etwas von Tante Mizzi weiss.

Jock

Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #610 am: November 11, 2024, 18:00:40 »

Sehnsuechte

Der Winter 1983/84 war kalt,dunkel und wir waren der Winter-
depression nahe.

Zuviel Stress im Job kam noch dazu und auf der anderen Seite
ein Magazin,das unter dem Titel "Auf und davon" Werbung fuer
einen Aufenthalt auf Gran Canaria machte,gespickt mit Fotos von
tiefblauen Meer,Palmen und Duenen.

Ende Maerz flogen wir ab.Auf dem Weg zum Flughafen,trieb der
Wind Schneeschlieren ueber den Asphalt und keine Hoffnung auf
fruehjaehrliches Erwachen.

Der Flug dauerte ca. 6 Stunden ueber die schneebedeckten Alpen-
gipfel,dann entlang der franzoesischen Riviera,um bald nach Mad-
eit den Atlantik zu erreichen.

Von da an nur mehr ein Katzensprung bis Gran Canaria.

Auf dem Atlantik Schiffe auf der waschrumpelartigen See,ganz
klein und einsam ihren Kurs fahrend.

Da kam ploetzlich der Gedanke,dass wir auch abstuerzen koen
nten.
Ich orientierte mich kurz und wusste dann,welche Richtung ich
schwimmen muss um das Festland zu erreichen.

Aber das verschwieg ich meiner Frau,die mich sonst ausgelacht
haette.

Da es eine betreute Reise war,waren wir schnell in Bussen ver-
frachtet,die uns zu den Hotels karrten.Natuerlich waren wir in
der Gruppe dabei,die als letzte "ausgeliefert"wurden.

Das Zimmer war ganz passabel und der Hunger meldete sich,ja
und auch Durst.Ein schaeumendes kaltes Bier stand ganz oben
auf der Wunschliste.

Das kleine canarische Restaurant schien passend zu sein,um den
Urlaub anzutreten und um das Muehsal der letzten Monaten zu
verdraengen.

Als alter Sparmeister lese ich auch die Speisekarte von rechts
nach links und traute den Augen nicht.

Diese Preise!,diese Preise!

Halb so teuer wie in Wien.Da mischte sich ein Gast ein und oeffnete
und die Augen.

Sauteuer ist es geworden,aergerte er sich.Vor 5 Jahren,da war's
noch billig.

Eine kleine Entaeuschung erlebten wir,als wir das Bier kosteten.

Pfui Teufel war es zwar nicht,aber der Geschmack ungewohnt.
Am Ende des Aufenthalts waren fast schon suechtig danach.

Den ersten Tag verbrachten wir am Hotelpool und sahen zu,wie
eine alabasterweisse Englaenderin sich innerhalb ein paar Stunden
in krebsrot verwandelte.

Da das Hotel gross genug war,hoerten wir ihre naechlichen
Schreie nicht,wenn sie jemand beruehren sollte.

Naechster Tag war Strandtag angesagt.

Nach einigen hundert Metern war der Zugang zum Strand,wo
wir gleich Liegestuehle mieteten.

Vor uns das blaue Meer,wo weisse Schiffe zu Sehnsuchtshaefen
unterwegs waren,hinter uns eine kleine Huette,wo es knusprige
Grillhuehner gab.

Wenn wir glaubten,es gibt kein besseres und schoeneres Dasein
wurden wir schnell in die Realitaet zurueckgeworfen.

Der Atlantik war saukalt und das Grillhendel gab es mit Tunke.
Traurig stellt ich fest,dass der Expenionsdrang,der Eroberungs-
wille der Deutschen,nicht einmal vor spanischen Grillhuener halt
macht.

So vergingen die Tage.

Manchmal wanderten wir durch die Duenen nach Maspalomas,
manchmal entlang des Meeres und manchmal eroberten wir eine
Festung aus abgeschliffenen Steinen,wo wir Schutz vor dem sand-
igen Wind suchten.

Nie vorher oder nacher,habe ich mein Hinterteil sorgfaeltiger ge-
huetet,als in der Steinburg.

Es ist naemlich gute Etikette in den Duenen splitternackt zu sein.

Die hohe UV -Strahlung,gepaart mit hoher Sonnenintensitaet,
kann verheerende Auswirkungen auf diesen Koeperteil mit dem
Anhaengsel vorne dran haben.

Am Ende es Urlaubs hatte der Braeunungseffekt seinen Hoechst-
stand und ich hatte schon Angst,dass mich ein Polizist in Wien
fraegt :"Du kommen aus Afrika ?"

War ein schoener Urlaub und langsam kommt eine andere Sehn-
sucht zum Vorschein.

15 Grad minus und Schneeschlieren treibt der Wind ueber den As-
phalt.

Das einmal zu erleben muss ein Traum sein.

Jock














Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #611 am: November 17, 2024, 12:59:30 »

Das Gruppenfoto

Immer zu Weihnachten und Ostern war im Haus der Grossmutter Hochbetrieb.

Ihre Kinder samt Anhang kamen,um die Feiertage zu verbringen.

Zu diesem Anlass wurde stets am Stephanitag und am Oster-
montag auf den Stufen zum Haus ein Gruppenfoto geschossen.

Beginnend 1934 bis 1958 standen da die Verwandten und machten
freundliche Nasenloecher.

Die Fotos sind mittlerweile braeunlich verfaerbt,alle waren gut bis
auf das Foto zu Ostern 1953.
Das ist nicht nur verwackelt,sondern zeigt die Meute in Fluchtbe-
wegung.

Von 1934 bis 1942 war der Opa noch drauf,die Gesellschaft war
in den Jahren 1943 bis 1947 auffallend schlank und weiblich domi-
niert.
Onkel Josef war auch zwischen 1941 und 1945 nicht auf dem
Foto,sandte aber Gruesse aus der russischen Pampa.

Ganz anders Onkel Pepi,der sich stolz in Wehrmachtsoffiziersuni-
form mit angeschnallter Pistole,praesentierte.
Der war wichtig,denn er war der Besitzer des Fotoapparates und
konnte mit dem Zeitausloeser umgehen.

Ab 1944 war ich auch auf dem Foto.Erst im Wickelpolster,spaeter
auf eigenen Beinen und heute der letzte Ueberlebende der damal-
igen Familienfeiern.

1954 am Ostermontag,kurz bevor die Familienmitglieder sich anschickten,per Bahn wieder nach Wien zu fahren,standen wir
auf den Stufen.

Onkel Pepi montierte den Fotoapparat auf ein Stativ,loeste den
Ausloeser aus und rannte zur Gruppe,damit auch er am Foto
drauf ist.

Es waren nur ein paar Schritte,doch er stolperte und fiel auf die
Nase.

Damit war das Foto verhunzt,weil ihm alle zur Hilfe eilten.

Ausser ich.Ich lieb ruhig stehen und als das "Vogerl" kam war
ich der Einzige,der laechelnd Gesicht zeigte.

Das hielt man mir noch lange vor.Aber was sollte ich tun ?
Diesen Onkel hasste ich abgrundtief,weil er mich zwang Spinat
zu essen.

Jock





Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #612 am: November 18, 2024, 15:08:07 »

Der kurze Freundschaftsvertrag zwischen Oesterreich -Ungarn
und dem Koenigreich Siam.

Wenn Staaten beschliessen Freundschaftsvertraege abzuschliessen,
so sind nicht Amors's Pfeile der Grund,sondern politische oder/und
wirtschaftliche Interessen.

In diesem Sinne sind auch die Vertraege ab 1869 zu verstehen.

Die Initiative ging von den Handelsherren von Triest aus.

Die waren schon damals im ostasiatischen Handel involviert,wussten
dass demnaechst der Suezkanal eroeffnet wird,konnten sich aus-
rechnen,dass die Beschaffungskosten sich reduzieren werden und
die Vorteile in die eigenen Taschen stecken werden.

Den Kaiser wird man wohl nicht begeistern koennen,aber fand
offene Ohren in seinem Umfeld.

Eine Expedition wurde geplant,2 Schiffe bereitgestellt und nach
6 Monaten Ueberfahrt,legten sie in der Naehe von Bangkok an.

In dieser Zeit versuchten die Grossmaechte ihrer Kolonien zu er-
weitern und zu beherrschen.

Nicht so die Monarchie.Sie kamen in friedlicher Absicht,obwohl ein
Konteradmiral die Expedition anfuehrte.Der vsiamesicher Koenig
empfing sie freundlich,obwohl er sich wunderte,wie die aussehen.

Die europaeischen Herren trugen wuchernde Rauschebaerte,Uniform
mit riesigen Epauletten,waehrend die Siamesen rasierte Gesichter
hatten und wallende Hosen trugen.

Egal,die ersten Vertraege wurden abgeschlossen und auf Fotografien
festgehalten.

Das oesterreichische Team wurde auch von einem Fotografen begleit-
et,dessen Fotos demnaechst in Bangkok unter der Patronanz des
oesterreichischen und ungarischen Botschafter ausgestellt werden.

Leider muss ich jetzt unterbrechen,bald geht es mit Einzelheiten
weiter.

Jock

« Letzte Änderung: November 18, 2024, 15:26:28 von Jock »
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #613 am: November 18, 2024, 16:21:35 »

Der Handelsvertrag hatte fuer die Monarchie grosse Vorteile.

Man konnte jetzt direkt an der Quelle ein-und verkaufen,und so
den laestigen Zwischenhandel in Hongong und Singapur ausschalt-
en.
Der Export Siams nach der Monarchie verzehnfachte sich,war aber
hauptsaechlich mit dem Reis verbunden.

Eine sich vertiefende Handelsbeziehung verlangt aber auch einen
diplomatischen Kanal.

Da die Monarchie keine geeignete Persoenlichkeit fand,wurde ein
deutscher Kaufmann Honorarkonsul.
Dem wurde die Aufgaben zuviel und beide Laender beschlossen,
ihre Vertretungen aufzuwerten und eroeffneten(spaeter) Botschaften.

Die oesterr.-ungarische Botschaft war einige Jahre im Oriental-
Hotel untergebracht,bis man nach laengerem Suchen ein geeig-
netes Gebaeude fand.

Die offiziellen Begegnungen wurden sehr gepflegt und man ueber-
reichte Orden,tauschte zu gegebenen Anlaessen Glueckwuensche
aus und der siamesische Koenig machte Station in Wien und Buda-
pest anlaesslich seiner Europareise.

1917 war es dann mit der Freundschaft vorbei.
Siam erklaerte der Monarchie den Krieg.Die Botschaft in Bangkok
wurde geschlossen und blieb es bis 1953.

Das siamesische Kontigent,das an Seite der Entente zu kaempfen
hatte,musste 19 Gefallene verzeichnen.
2 starben,bevor sie nach Frankreich ueberstellt wurden,die anderen
kamen durch Unfaelle ums Leben.Kein einziger durch Kampf.

Trotzdem bekamen alle eine Tapferkeitsmedaille.

Seit 1954 herrscht wieder Sonne,Wonne,Eitelkeit.Da die meist,
aelteren Herrschaften hier,diese Zeiten selbst erlebt haben,muss
man sie nicht widerkaeuen.

Nur eines treibt mich noch.

Im ersten Vertrag vom 1869 ist ein Passus, fuer oesterreichische
und ungarische Staatsbuerger eingesetzt,wo bestimmte Vorrechte
festgehalten wurde.

Handelt es sich vielleicht,davon dass wir vom 90 Tage-Report aus-
genommen sind ?

Jock



Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2696
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #614 am: Januar 15, 2025, 22:30:49 »

Der Niedergang der oesterreichischen Textilindustrie

1959,als ich mit der Textilindustrie in Beruehrung kam,war die Welt
noch in Ordnung.

Im Laendle (Vorarlberg) war das Zentrum.Dort waren die bekan-
nten Marken (Huber-Trikot macht froh),Haemmerle,Maeser u.s.w.
zu Hause.

Fuer die damalige Zeit eine wichtige Industrie und Spezialprodukte,
wie Spitzen-oder Goeppelwaren,putzten selbst die Ladies in West-
afrika heraus.

Dagegen verblasste das "Bandelkramerlandl" aus dem Waldviertel,
das nur Baender und Kleintextilien herstellte,oft sogar in Heimarbeit.

Um 1960 war es schon gute Uebung,mehr als zwei Unterhosen im
Kleiderschrank zu haben,da die Bevoelkerung  mehr Geld fuer Be-
kleidung ausgeben konnte.

Hohe Nachfragen steigern den Preis,so das ewige merkantille Ge-
setz.

In der Firma,wo ich damals beschaeftigt war,herrsche Mangel an
Damen-und Herrenunterhosen.(An der Handelware natuerlich,nicht
beim Personal)

Der Einkaufschef entschloss sich,nach tagelanger Ueberlegung,
nach Hongkong zu fliegen und eine groesse Menge dieser Dinger
zu kaufen.

Das war damals nicht einfach,denn es gab von Wien aus keine
direkten Fluege.Nur mit Umsteigen und Zwischenlandung,er-
reichte man Hongkong oder andere asiatische Destinationen.

Mit dem Gefuehl eines Marco-Polos trat er die Reise an und als er
nach 2 Wochen wieder zurueckkam,war er ein bewunderter Hero.

Alle Augen und Ohren lagen auf seinen Lippen wenn er erzaehle,
wie es war,wie das Essen dort ist,wie die Leute aussehen,welche
Gewohnheiten sie haben u.s.w.

Meine Kollegen und Kolleginnen und ich waren sicher,wir werden
niemals in unseren Leben jemals selber Hongkong bereisen koennen.
(Mittlerweile war ich schon 3 x dort)

Ein paar Wochen spaeter kamen ein paar Ballen,seesicher verpackt
in Wien an.Ein paar tausend Stueck Unterhosen fuer Herren und
Damen.

Ich hatte die Aufgabe die Sendung zu uebernehmen,zu zaehlen
und zu bepreisen und war damit der Gruess-Gott August fuer chin-
esische Unterhosen.

Chinesische Unterhosen,was fuer wertvoller Schatz !

Ich kaufte sofort 12 Stueck davon und trug sie voller Stolz.Ich kann
nicht genau abschaetzen,ob mein Erfolg bei den jungen Damen
auf meinen Charme oder auf die beilaeufige Bemerkung,ich trage
eine chinesische Unterhose,zurueckzufuehren war.

Wie auch immer.

Die oesterreichische Textilindustrie ging in der folgenden Zeit den
Bach hinunter.Bald schon stellten die Erzeugungsbetriebe ihre Pro-
duktion ein und hinterliessen Werksruinen.

Will man mich vielleicht dafuer verantwortlich machen,weil ich vor
60 Jahren chinesische Unterhosen uebernommen habe ?

Ich habe kein schlechtes Gewissen.

Jock


« Letzte Änderung: Januar 15, 2025, 22:34:54 von Jock »
Moderator informieren   Gespeichert