Der dunkle Fleck in der Geschichte Oesterreich.
Am 26.Oktober feiern die Oesterreicher den Nationalfeirtag.
Fahnen,Girlanden,Ansprachen,Kranzniederlegung,verbunden mit
der Besichtigung der Reste des oesterreichischen Bundesheeres.
Kaum jemand erinnert sich daran,dass diese Nationauf der Basis
einer Faelschung entstanden ist.
Schaemen tut sich keiner.Vielleicht auch deshalb,weil kaum je-
mand ueber den Hergang Bescheid weiss.
Was damals ablief,ist in Vergessenheit geraten,wie die Erinnerung
an den "Glocknerkoenig" aus dem Jahr 1970.
Zeit,dass das,was unter eine Decke gekehrt wurde,ein wenig zu
lueften.
Das "corpus delicti "heisst "Privileg maius",ist vom Inhalt her un-
verschaemt und von der werklichen Machart her,meisterlich.
Herzog Rudolf IV.haderte mit seinem Titel "Herzog" und wollte
mehr Privilegien.Ein "Erzherzog"waere fein.
Mit einem solchen Titel muss man sich nicht mehr niederknien,
wenn man das beherrschte Land erneut verliehen bekommt.
Ausserdem waere man dann auch gleichrangig mit den wichtigen
und hohen Kurfuersten.
Wie geht man vor ?
Alte Urkunden helfen immer dabei.Mangels solcher,muss man sie
selber anfertigen,wobei man nicht vergessen darf,Leute als Zeugen
zu nennen,die schon lange tot sind (Caesar z.B.)
Mit diesen Urkunden soll bezeugt werden,dass das Land nicht ge-
teilt werden darf,dass die Primogentur waltet,ein eigenes,letzt-
instanzliches Gerichtswesen in den beherrschten Landen einge-
fuehrt wird u.s.w.
Damit wollte sich der Herr Rudi absichern,dass ihm keiner vom
Thron stossen kann,keiner sein "Land" ihm wieder wegnehmen
kann,er auch frei entscheiden kann,Truppen fuer einen Krieg
des Kaisers zur Verfuegung zu stellen.
Diesen Forderungskatalog,denn man Kaiser Karl VI.uebermittelte,
machte grossen Eindruck des goldenen Siegel wegen,weniger des
Inhalts.
Man vermutete sofort,das ist eine Faelschung.(Wer das glaubt,
sprach ein sachkundiger Berater des Kaisers,der ist ein Esel.)
Aber dieser Rudolf war auch der Schwiegersohn des Kaisers.
Wenn er jetzt mit schweren Geschuetzen auftritt,hat er sofort
seine Gattin und seine Tochter am Hals,und deren Gezetere
furchteter mehr als alle Hoellenfeuer.
Daher gab Karl VI,in einigen Punkten des Forderungskatalogs nach,
auch deswegen,weil er dringend auf die Truppen aus Oestereich an-
gewiesen war,weil sonst sein Feldzug in Italien in die Hose geht.
Viel spaeter,bestaetgten die Kaiser das Privileg maius,und die
Faelschungsurkunde erlangte Rechtswirksamkeit.(Da war Rudolf
schon lange tot).
Jetzt ist nichts mehr zu ruetteln daran.
Die Lehre aus der Geschichte ist,reicht man jemanden den kleinen
Finger,will der erst die Hand und spaeter den ganzen Arm.
Jock