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Autor Thema: Geschichten aus der Geschichte  (Gelesen 23593 mal)

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #555 am: Juli 21, 2024, 14:09:10 »

Die Zauberbubenprozesse

In der Stadt Salzburg herrscht derzeit Festspielatmosphaere.

Alles was sich im kuenstlerischen Rang empfindet,gastiert jetzt
in Salzburg.

Elina Garanca singt Alfred Kalinis "Es regnet leise" und Henry
Lupac"L'Invitation au voyage" waehrend Anna Netrebko schmollt.
Die Damen sind sich nicht wirklich gruen und neigen bisweilig zu
Stutenbissigkeit.

Der Goldene Hirsch ist ausgebucht,Herr Gottschalk zeigt seine
Verlobte und der Herr Bundespraesident sprach Moralinsaures,wo
fuer er hoeflichen Applaus erhielt.(Und Morgen war die Rede ver-
gessen).

Salzburg ist jetzt friedlich und keiner redet mehr von den Zauber-
bubenprozessen,die in eine grauenhafte Zeit zeigen.

Eigentlich war die Zeit der Hexenverbrennungen schon vorueber,
doch da sah der Fuerst-Erzbischof von Salzburg Nachholbedarf.

Er liess zwischen 1675 bis 1690 150 Kinder hinrichten unter dem
Vorwand,sie seien Hexer und Zauberer.
Die Kinder waren zwischen 10 und 15 Jahre alt.Aber auch schon
3 jaehrige verdaechtige man sie der Hexerei und sperrte sie in
den Hexenturm,wo sie umkamen.

Die Kinder stammten aus dem vazierenden,obdachlosen Bettler-
milieu.Also aus der Unterschicht,von der der Erzbischof die Stadt
saeubern wollte.

Hoffentlich ist die Saeuberung von Paris durch Herrn Macron
nicht ganz so rigoros.

Jock



« Letzte Änderung: Juli 21, 2024, 14:11:53 von Jock »
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #556 am: Juli 23, 2024, 13:57:28 »

Der Hermannsdenkmal

Seit nun schon 149 Jahren steht er unbeweglich da und wacht
ueber die deutschen Lande.

Hermann der Cherusker,dem man zuschreibt,verhindert zu haben,
dass reines deutsches Blut sich mit roemischen mischt.

Die Varusschlacht im teutoburgischen Wald,ist das historische
Ereignis,an das sich keiner mehr so richtig erinnert.

Ein paar roemische Legionen bekamen etwas auf die Nase,aber
das hat heute keinen Bezug mehr,weil es schon zweitausend
Jahre zurueckliegt.

Aber die Symbolik.die in das Denkmal eingearbeitet wurde,war
brisant und wirft ein Licht auf die Erbfeindschaft zwischen Deut-
schland und Frankreich,die zu mindestens 3 Kriegen gefuehrt
hat.

Und das Denkmal ist eine Warnung an Frankreich,ja nicht das
rechtsrheinische Ufer zu betreten.

Hermann wacht und reckt sein 7 m langes Schwert gegen Frank-
reich.
Und es wird auch gleich weitergezeichnet,was passiert,wenn
die Franzosen nochmals kommen sollten.

Unter dem rechten Fuss des wackeren Hermanns sieht man es.

Der franzoesische Adler liegt zertreten unter seinem rechten Bein.

Das kann dazu fuehren,dass dem gallischen Hahn der Kamm zu
schwillen beginnt und nach ein paar ultranationalen Reden heiss-
koepfiger Politiker mehr, eine Gefahr entsteht und der Spuk der
Flasche entweicht,

Eigentlich koennte man das Denkmal abreissen oder zumindest
umgestalten.

Von Erbfeinden ist keine Rede mehr,eher von einer Achse zwisch-
en Berlin und Paris.
Seit  EG,EU und Freundschaftsvertraegen,sowie NATO ist es der-
zeit undenkbar,die Kriegsbeile auszugraben und sich zu beschies-
sen.

Die Hermannsschlacht wird auch als Varusschlacht bezeichnet.

Die Germanen vernichteten 3 roemische Legionen und 6 Ko-
horten und als Varus der roemische Feldherr sah,dass er ver-
loren hat,brachte er sich um und seine Offiziere folgten seinem
Beispiel.

Das ist ein leuchtendes Beispiel fuer selbstkritischen Verhaltens.

Jock




« Letzte Änderung: Juli 23, 2024, 14:01:58 von Jock »
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #557 am: Juli 24, 2024, 17:13:24 »

Der 24.Juli 2024

Es war kurz nach 4 h frueh,als mich Geraeusche aus dem Schlaf
rissen.

Draussen war es stockdunkelfinster.Eine ideale Zeit fuer Ein-
brecher.

Ich blieb trotzdem liegen und stellte mich schlafend,weil meine
Frau bereits auf den Beinen war und Einbrecher vertreiben ihre
Sache ist.

Dann fiel mir ein,heute muss ich ins Spital zum Check und meine
Frau muss sehr zeitig eine Nummer besorgen.

Als ich um 6 h ankam,war die Schlange der Patienten,die auch
eine Nummer besorgen mussten,bis vors Gebaeude.
Aber ich hatte bereits eine niedrige Nummer.

Nachdem das Blut abgezapft war,gings nach Hause zum Frueh-
stueck und um 10.30 h gings wieder ins Spital und weiter.

Ich wurde vermessen und gewogen,der Blutdruck gecheckt und
dann zum Onkel Doktor.

Endlich nach langem Warten der Aufruf.

Ich habe immer den Eindruck,die Doktoren sind Chinesen und
knapp 20 Jahre alt.

So auch diesmal.Er wuerdigte mich keines Blickes und befragte
meine Frau ueber mein "Leiden" und Lebenserwartung.

Erst studierte er meine medizinischen Daten,dann frug er meine
Frau,wie oft ich Pipi gehe und erst dann wandte er sich mir zu.

Alles in Ordnung meinte er,fuer dieses hohe Alter sogar ausge-
zeichnet.

Das wusste ich ohnehin und lieh ihm nur das halbe Ohr.
Ich hoerte was von hundert Jahren und mehr.

Waehrend er sprach,beobachtet ich meine Frau.

Sie liess sich keine Enttaeuschung anmerken,was ich freudig
zur Kenntnis nahm.

Jock

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #558 am: Juli 25, 2024, 10:37:50 »

Die Rebellion der Jugend

Als ich 12,13,14 Jahre alt war,befand meine Familie ich sei dumm,
faul und arbeitsscheu.

Tatsaechlich hatte ich mehr Interesse gut Fussball zu spielen,als
den Gartenzaun zu streichen.

Aber es wurmte mich schon,staendig hoeren zu muessen,"aus
dem wird einmal nichts".
Ich plante schon eine Karriere als Strassenkehrer.

Da es anders kam,nahm ich mir vor,meinen Kindern anders zu
begegnen,ihnen Freiheiten zu geben und sie nie abzuqualifizieren.
Nur deren Mutter hatte die Erwartung sie muessen "Einstein,Toni
Sailer und Universialgenies" in einem werden.

Hier in Thailand wuchs mir ein Wahlenkel zu,der seit seiner Ge-
burt in unserem Haus lebt.

Erst Kindergarten,dann Schule,immer mit dem typischen thai-
laendischen Haarschnitt und Uniform.

Als er die letzten zwei Schulklassen besuchte,(schon ein junger
Mann),wollte er seine Haare laenger tragen.

Da schnitt ihm ein Lehrer eine Straehne ab und Grossmutter
tadelte ihm und sorgte dass er wieder landesgerechte Frisur hatte.

Ich dachte an Anzeige gegen den Lehrer wegen Koerperverletz-
ung und Noetigung.Der Wahlenkel war sehr erbost und schwor
Vergeltung.

Jetzt ist er Student an der Uni Phayao,weit weg vom kritischen
Auge der Grossmutter.

Nach dem er dort immatrikuliert hatte, telefonierte er die erste
Zeit sehr selten.

Und dann kam die Bombe.

Am Display erschien ein Wuschelkopf mit gelben Haarstraehnen.

Waehrend ich vor Freude schrie :" Super " wurde meine Frau
kreideweiss.
In dem Moment brach ihre Welt zusammen.Ihr "Enkerl" wurde
an dem Tag beerdigt und ein selbstbewusster Mann trat in ihr
Leben.

Mittlerweile hat er die Haarfarbe gewechselt und traegt jetzt ein
feuerwehriges Rot.

Vor zwei Monaten kaufte ich einen neuen Laptop im oertlichen
Shop.

Da der laengjaehrige Berater die Firma verlassen hatte,bemuehte
sich ein neuer Berater um uns.

Zuerst sprach er mit meiner Frau,die mich informierte,dass er
Lehrer an Gems Schule sei,ihn auch kennt und er nur am
Wochenende im Shop arbeitet.

Da nahm ich ihn ins Verhoer.

Er verneinte,dass er es war,der Gem eine Locke abschnitt und
ich fuhr fort,was passieren wuerde,wenn dies in Oesterreich pas-
sieren wuerde.

Er bekaeme eine Anzeige,er verloere seinen Job und muesste
10 Jahre im Steinbruch arbeiten.

Das sass.

 Ich bin sicher,er wird niemals daran denken jemanden eine
Locke abschneiden.

Jock







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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #559 am: Juli 26, 2024, 16:34:55 »

Das linksseitige Horn und die Kaiserin Sisi.

Die Kaiserin will ausreiten !,war ein Schreckensruf bei den Be-
diensteten der Kaiserin.

Folgendes war fuer einen Ausritt noetig.

1 Pferd,1 Stallmeister,der das Pferd sattelte,1 Hilfe beim An-
ziehen der Reitbekleidung,1 Naeherin,die die Kaiserin in ihr Reit-
kostuem einnaehte,1 Sitzprobensattel  und 1 mannshoher
Spiegel in ihrem Boudoir,1 Piloten,der die Kaiserin begleitete.

Korsett aus Fischbein,Reitgerte mit Bildnis vom "Franzl",1 Sporn
aus Silber,jedenfalls Hut oder Zylinder und ein ausgepraegtes Bal-lancegefuehl.

Das Ballancegefuehl war wichtig,denn die Damen im 19.Jhd ritten
nicht wie die Herren,sondern im Damensitz.
Aehnlich wie die Damen in Thailand,wenn sie als Sozius auf dem
Moped gefahren werden.

Im Herrensitz zu reiten war verpoent.Gespreitzte Beine sah
weder der Klerus noch der Ehemann gerne.
Ausserdem koennen die rhytmischen Bewegungen der Pferde
einen Impuls ausloesen,der sich damals nicht schickte.

Damit die Reiterin nicht alle 20 m vom Pferd fiel,gab es am Sat-
tel linksseitig ein Horn,um das sich das rechte Bein der Reiterin
winkelte und so Halt gab.

Sehen durfte man es natuerlich nicht (das Bein)und darauf nahm
auch die Mode bzw.Bekleidung Ruecksicht.

Der Rock war bodenlang und verdeckte die unteren Extrem-
itaeten der Reiterin vollstaendig.

Die Sisi war reiterisch olympiatauglich.Sie war im Gelaende eine
ausgezeichnete Reiterin,Stock und Stein meisterte sie besser,als
die maennliche Begleitung.

Aber dazu tat sie auch einiges.

Sie kaufte die besten Pferde,liess sie ausbilden,hatte englische
Trainer und ritt gerne in England und Irland und erreichte ein
hohes Niveau im Gelaende-und Galoppritt.

Auch das Auf-und Absteigen des Pferdes war nicht so einfach.

Es gab genaue Vorschriften,wie das geschehen muss.

Einen Zuruf : "Kraeu owi vom Ross",gab es nicht.

Jock

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #560 am: Juli 28, 2024, 09:46:45 »

Massentourismus

In der Antike war dieses Phaenomen unbekannt.Herodot fiel
nicht besonders auf.

Die ersten Ansaetze von Massentourismus fielen in die Zeit der
Voelkerwanderung.Hunnen zogen gegen West,Wandalen gegen
Sued.
Sie waren aber nicht gerade willkommen.

Um 1.100 und nachher zogen Westler gegen Osten mit dem Ziel
im Vorderen Orient ein eigenes Koenigreich zu bekommen.Es war
natuerlich reine Werbung des Klerus,damit genung Leute zu-
sammen kamen,die sich den Kreuzzuegen anschlossen.

Danach,im Mittelalter,ebbte die Reisetaetigkeit ab.

Erst nach der Erfindung der Eisenbahn,eroffnete sich den Massen
die Moeglichkeit,relativ bequem und in kurzer Zeit,sich zu anderen,
weiter entfernten Orten zu bewegen.

Gerne angenommen wurden die Angebote,Sommerfrische in den
Ost-und Nordseebaeder zu verleben,besonders aus der Gross-
stadt Berlin.

Die Eisenbahn hatte damals 4 Klassen im Angebot.

In der ersten Klasse sass man auf roten Plueschsitzen in 4-sitz-
igen Coupees.
Auch in der zweiten Klasse sass man bequem,aber die Coupees
waren 6-sitzig.
Jeder Waggon hatte eine Toilette.

Die III.Klasse war die Holzklasse.Dort sass man auf Holzbaenken,
was ein,bei laengerer Reisezeit,ein grosser Vorteil gegenueber der
IV.Klasse war,wo es keine Sitzgelegenheiten mehr gab und sich
auf dem Reisegepaeck niederlassen musste.

Da es in diesen Waggons keine Toiletten gab,kam es bei den
Haltestellen immer zu groesseren Gedraengnissen.

Doch man sparte Geld,denn der Unterschied zwischen den Klas-
sen war erheblich.

Die Sommer in Berlin waren so ab Mitte des 19.Jhd.kein Honig-
schlecken.Es war heiss,laut und staubig.Daher strebte jeder,
der es sich leisten konnte,zur Sommerfrische aufs Land.

Bergluft vs.Seeluft konnte man den Werbungen entnehmen.Die
Nase hatte damals die Ost-bzw.Nordseebaeder vorne.

In den bekannten Seebaedern warteten pompoese Hotels mit
noch pompoeseren Namen auf die betuchten Gaeste,wo ihnen
das wuchtige Gepaeck der Firma Maedler aus Leibzig,von musku-
loesen Hausdienern aufs Zimmer gebracht wurde.

Die Fremdenverkehrsbetriebe schlossen sich zu Vereinigungen
zusammen und es herrschte groesste Einhelligkeit,wenn sie vor
Beginn der Saison beschlossen,die Preise unverschaemt zu er-
hoehen.

Wie es auch heute so ist,kommt vor Antritt des Urlaubs,grosser
Stress auf.

Das erzaehle ich spaeter.

Jock

« Letzte Änderung: Juli 28, 2024, 09:51:12 von Jock »
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #561 am: Juli 28, 2024, 14:50:07 »

Louis Vuitton (Paris)vs. Anton Maedler (Leibzig)

Beide Herren gruendeten um 1850 ihre Firmen und erzeugten
Koffer.

Rund 170 Jahre spaeter ist LV ein gewinntraechtiger Luxusartikel-
hersteller und ist weltweit bekannt.

Die Firma Maedler hingegen ging in Konkurs und es gibt sie nicht
mehr.

Zu den Zeiten,wo beide Firmen auf dem Markt waren,waren sie
weltweit gegehrt,bis ein winziger "Konstruktionsfehler"bei den
Koffern,das lange Ende der Fa.Maedler einleitete.

Die Produkte,die beide Firmen herstellten,kann man als ueber-
dimensionale "Kisten"bezeichnen.die bei jeden Reisen unent-
behrlich waren.

Preise bei den Weltausstellungen waren normal und mit Patent-
anmeldungen suchte man den Konkurrenten aus dem Feld zu
schlagen.

Flagshipstores eroeffneten schon damals in London,NY,Bombay,
Alexandria und Buenos Aires fuer LV.

Maedler konterte  mit Geschaeften in den Grosstaedten Deutsch-
lands und genoss hoechstes Prestige.

Ein,eigentlich winziges Detail bei den Koffern,gab den Ausschlag,
dass LV noch immer am Markt ist,praechtig verdient und welt-
weit plagiiert wird.

(Jede thailaendische Dame hat ein Erzeugnis mit dem eingeweb-
ten Logo (LV)und erstand es am Nachtmarkt,in Mikes Mall oder
sonstwo in Bangkok,fuer ein paar hundert Bath).

Die von LV erzeugten Koffer,die einen flachen Deckel hatten/haben
unterschied sich von Maedlers Koffern,die einen gewoelbten
Deckel hatten.
Gewoelbter Deckel deswegen,weil das Regenwasser besser ab-
fliessen kann.

Die flachdeckeligen Koffer waren sofort fuer die Dienstmaenner,
Eisenbahnern,Droschkenkutschern,Automobilisten und Lageristen
die Favoriten.

Denn diese Koffer liessen sich stapeln,sparten Flaeche und hatten
den selben Nutzungszweck.

LV ist bekannt,dass sie jede Piraterie ihrer Produkte gerichtlich
verfolgt.

Daher warnte ich meine Frau vor dem Kauf eines LV-Plagiats.

Ich malte ihr in schwaerzesten Farben aus,was ihr passieren kann,
wenn sie dabei erwischt wird.

Verlust der Handtasche und ein Gerichtsverfahren in Paris drohen,
warnte ich sie.

Aber ich Esel rechnete nicht mit der Logik einer Frau.

In Paris war ich noch nicht,antwortete sie,ich wusste gar nicht,
wie leicht ich jetzt nach Paris komme.

Darauf sagte ich nix mehr.

Jock






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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #562 am: Juli 29, 2024, 12:05:57 »

Die Badewannen der Berliner

Als ich vor einiger Zeit im Liegestuhl am Pattaysstrand sass,musste
ich mitansehen,wie ein junges Paar(wahrscheinlich Schweizer),ein
derartig skandaloeses Benehmen an den Tag legte,dass mir bei-
nahe das Herz stehen blieb.

Erst sassen sie ein paar Liegestuehle weiter und fielen nicht auf.

Doch ploetzlich erhoben sie sich und rannten Hand in Hand zum
Meer und stuerzten sich ins Wasser.Sie waren dabei kaum be-
kleidet.Sie im Bikini,er in kurzer Badehose.

So etwas waere um 1900 in den Orten,wo die Badewannen der
Berliner waren,undenkbar gewesen.

Damals herrschte noch Zucht und Ordnung.

Auf Usedom wurde natuerlich auch gebadet,aber einfach war es
nicht,besonders die Familien hatten Regeln einzuhalten.

Damit dies besser gelang,wurden an einem Ende des Strandes
Damenbaeder errichtet und am anderen Ende die Maennerbaeder.

Als Sichtschutz waren die Baeder mit Holzverschalungen umgeben,
weil das "Spechteln" damals schon existierte.
Maenner mussten sich 75 m von den Damenbaedern fernhalten,
sonst riskierten sie eine Strafzahlung.

Also da sass man nun im Strandkorb und wollte sich im Nass ab-
kuehlen.Die Herren im schicken Sommeranzug mit Hut,die Damen
in leichten,aber bodenlangen Kleidern.Der Sonnenschirm war
stets griffbereit.
Die Kinder waren in modernen Matrosenanzuegen gesteckt und
vertrieben sich die Zeit mit Sandburgen bauen und Reifentreiben.

War die Zeit gekommen ins Wasser zu gehen,trennte sich die
Familie.Er ging mit den aelteren Knaben zum Maennerbad,sie
mit Toechtern ins Frauenbad.

Die Baeder waren hufeisenfoermige Holzkonstruktionen die ins
Meer gebaut waren,wo man Zellen vorfand,wo man sich um-
kleidete,mittels Leiter oder Treppe ins Wasser kam.

Hat man genug gebadet,zog man sich wieder um und marschierte
zurueck zum Strandkorb.

Spaeter erreichtete man sogar Familienbaeder,geschlechtermaes-
sig jedoch getrennt.Rechts die Umkleidemoeglichkeit fuer Damen,
links fuer Maenner.

Den Daheimgebliebenen schickte man Gruesse mittels Ansichts-
karten.
Vorne das Foto des Ortes,rueckseitig das Adressfeld.

Es war bis 1906 jedoch verboten,auf der Seite des Adressfeldes
irgendetwas zu schreiben.Daher schrieb man die Gruesse auf die
Fotoseite.

Ab 1920 wurden die "Baeder" ueberfluessig.Ab da an,durfte man
vom Strandkorb direkt ins Wasser gehen.

Jock





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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #563 am: Juli 31, 2024, 08:27:11 »

Die Kontinentalsperre (ein Beispiel fuer Sanktionen und Embargen)

Frankreich und England fuehrten zwischen 1109 und 1815 ins-
gesamt 41 Kriege.

Es bestand daher eine gewachsene Rivalitaet,wo 1796 in Paris
gesetzliche Grundlagen geschaffen wurden,England in die Knie zu
zwingen.

Da England militaerisch staerker war,versuchte man es auf wirt-
schaftlicher Basis eine Entscheidung herbeizufuehren.

Napoleon setzte dann 1803 die Kontinentalsperre in kraft und ver-
bot den Handel Englands mit Kontinentaleuropa.

Handelsgueter aus England durften nicht mehr in von Napoleon
beherrschten Gebieten importiert werden.

Das war ein schwerer Schlag fuer die englische Industrie,insbe -
sondere fuer die englische Textilfabrikation.
Ausfuhren nach dem Festland gingen rapide zurueck,verbunden
mit hoher Arbeitslosigkeit.
Arbeitslose,die sich an den Maschinen ihre Wut ueber ihre persoen-
liche Notlage abreagierten,wurden zum Tod verurteilt und hinge-
richtet.

Ein durchschlagender Erfolg blieb aus,denn es herrschte einerseits
Schmuggel,andererseit konnten Haendler suedteure Lizenzen er-
werben,die es ihnen erlaubte,offiziell Handel zwischen England
und dem Kontinent zu betreiben.

Bestechliche franzoesische Zollbeamte sorgten z.B. dafuer,dass
die vollmuendig angekuendigte Verbrennung englischer Waren
in Frankfurt/Main tatsaechlich nur 10 % verbrannt wurden.

England hatte,nach Trafalgar,die staerkste Handels-und Kriegs-
flotte und konnte sich im oestlichen Mittelmeer,Absatzmaerkte
suchen.Genauso waren die Importe aus Englands Kolonien und
Ausfuhren nach USA relativ ungestoert,da Frankreich ueber keine
wesentliche Flotte verfuegte.

Deutschland,das ebenfalls gezwungen war, Frankreichs Diktat
einzuhalten,profitierte durch die Kontinentalsperre.

Der Mangel an Baumwollerzeugnisse fuerte dazu,dass in Gebieten
in der Naehe der franzoesischen Grenze,Textilbetriebe sich gruend-
eten und ohne Zollbelastungen nach Frankreich exportiert werden
konnten.

Auch ein Herr Friedrich Krupp errichtet aus dem selben Grund
ein Stahlwerk.

Ebenso profitierte die Schweiz von der Kontinentalsperre indem
es "gezwungen" war,eine eigene Textilindustrie zu entwickeln.
Das war ein erster Schritt zur Industrialisierung der Schweiz.
(Auch in Vorarlberg entstand dort eine wichtige Textilindustrie)

Die Hollaender verdienten sich eine goldene Nase mit dem
Schmuggel englischer Waren.
(Das Geld,das sie damals verdienten,investierten sie ab 1960
in Wohnwagen)

Der russische Zar,der zuerst bei der Kontinentalsperre mitmachte,
verlor bald die Lust daran,weil seine wichtigen Holzexporte nach
England versandeten und kuendigte das Abkommen mit Napoleon.

Daraufhin marschierte Napoleon in Russland ein und holte sich
eine Niederlage,die seinen Sturz einleitete.

Mit der Exilierung Napoeons wurde die Kontinentalsperre aufge-
hoben.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #564 am: August 02, 2024, 08:18:01 »

Das Lehrerinnenzoelibat

Frau Maria Vogler war unsere erste Lehrerin in der Grundschule
und sie war bei uns sehr beliebt,weil sie nur Einser ins Zeugnis
schrieb.

Sie wohnte mit ihrem Mann,einem Polizisten,in einem kleinen Ein-
familienhaus und als sie in Pension ging,bezog sie eine ausreich-
ende Pension.

Das war in den 1950 Jahren.

Waere sie um 1880 schon Lehrerin gewesen,haette das Lehrerin-
nenzoelibat voll zugeschlagen.

Sie waere,sobald sie verheiratet ist,ihre Stellung verloren und
ihrer Ruhestandsansprueche verloren erklaert worden.

Denn Frauen,die Lehrerinnen sein wollten,haetten sich entscheiden
muessen,die Freuden einer Ehe oder Jobsicherheit im Schuldienst.

Nur junge Frauen gingen in den Schuldienst und schieden je
aelter sie wurden,rasch wieder aus.Ausser Lehrerinnen,die spaeter
als vertrocknete Jungfrauen beschrieben wurden.

1880 als durch einen Ministererlass das Lehrerinnenzoebilat ein-
gefuehrt wurde,waren in erster Linie arbeitsmarktpolitischen
Gruende dafuer ausschlaggeben.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten,wenn Arbeitslosigkeit drohte,
schuf man durch Kuendigung verheirateter Lehrerinnen,ein kleines
Ventil,um Platz zu schaffen fuer Maenner,die als Familienerhalter
galten.

Allerdings,wenn Lehrermangel eintrat,drueckte man schon ein
Auge zu und mit Antrag auf Konsens,konnten sie ihren Beruf,auch
als Verheiratete weiter ausueben.

Es war dem damaligen Zeitgeist entsprechend,dass man es nicht
gerne sah,dass Buergerliche,doppelte Einkuenfte haben,waehrend
es fuer das Proletariat wurscht war,wenn Frauen arbeiteten und
ihr Mann ebenso.

Und nur Frauen aus buergerlichen Staenden,konnten ueberhaupt
die Ausbildung erreichen.

Eine Figur aus Wilhelm Busch,ist der Lehrer Laempel,eine Frau
Lehrerin Laempel kommt nicht vor.

Die erste bayrische Lehrerin war Frl.Babetta Weller,die 1877 in
den Schuldienst aufgenommen wurde.Aber sie musste einen
10% Aufschlag zur Lohnsteuer hinnehmen.

Nach dem Weltkrieg wurde das Lehrerinnenzoebilat angeschaft
aber bereits 1923 wieder eingefuehrt und blieb mit Abstufung
bis 1957 (D)

Was steht eigentlich im Parteiprogramm der AfD  zu Frauen im
Beruf ?

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #565 am: August 03, 2024, 17:08:17 »

Agentenaustausch

Der eben stattgefundene Haeftlingsaustausch zwischen dem
Westen (USA)und Russland(Belarus) wirbelt Staub auf.

Diese Deals,die zwischen Staaten erfolgen,sind nicht neu und
gabs in dieser oder jener Form schon immer.

Was aber doch zu Naseruempfen reizt,ist dass nach der Heim-
kehr der Ausgetauschten ein hoechstrangiges Empfangskommitee
wartet.
Garde und Bruderkuss in Moskau,Haendeschuetteln in Berlin.

Im Vorlauf gab es Erpressungen und Ignorierungen staatlicher
Souveraenitaet durch beide Supermaechte.
Belarus und Deutschland mussten mitspielen.

Meist sind es aufgeflogene Spione,die entweder ausgetauscht
oder hingerichtet werden.

Mata Hari hatte Pech.Sie war Doppelagentin,flog auf und wurde
trotz ihres hinreissenden Koerpers hingerichtet.

Josephin Baker,auch Agentin,hatte Glueck.Sie wurde nach WK II
hoch dekoriert.

Cher Ami,ein Taeuberich,wurde bei einem Einsatz verwundet,als
er geheime Nachrichten bei Verdun transportierte.Nachdem er
an seinen Verwundungen starb,wurde er ausgestopft.Zuerst wurde
er mit dem "croix de guerre"ausgezeichnet und steht jetzt im
"National Museum of American History".

Wahrscheinlich der einzige Agent,der je ausgestopft wurde.

Der beste Agent aller Zeiten ist James Bond,um einen Hinweis auf
dem MI6 nicht zu vergessen.

Aber auch die Deutschen zeichnen sich durch eine Reihe von hoch-
karaetiger Agenten aus.

Richard Sorge,Fritz Kolbe,Klaus Fuchs und vor allen Guenter Gui-
llaume oder Thomas Lieven.

Und Oesterreich ?

Der riesige Erfolg bei der Enttarnung eines Spions liegt jetzt
schon ueber 100 Jahre zurueck.

Der Oberst Redl,der als russischer Agent taetig war,wurde vor
die Wahl gestellt,Kugel oder Gift.
Er bevorzugte die Kugel.

Seither ist nichts mehr von sensationellen Erfolgen bekannt,wenn
man davon absieht,dass eine Mitarbeiterin des oesterreichischen
Geheimdienstes,von Sexorgien berichtet hat,die sich angeblich
im Amt abgespielt haben.

Die derzeit laufenden Ermittlungen eines verdaechtigten Geheim-
dienstmannes,haben noch keine Ergebnisse gebracht.

Aber wer soll denn schon in Oesterreich spionieren ?

Will ein auslaendischer Agent etwas wissen,ruft er den zustaend-
gen Beamten im Ministerium an oder er liest Kronenzeitung.

Jock



« Letzte Änderung: August 03, 2024, 17:13:34 von Jock »
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #566 am: August 04, 2024, 16:18:14 »

Hexensabbat

War der vergangene 1.August ein besonderer Tag ?

Nein,eher ein ganz normaler Monatsbeginn.Doch das taeuscht.

Der 1.August war in der r.k.Kirche ein hoher innerkirchlicher Feier-
tag,der an das Wunder von der Rettung des Apostel Petrus liturg-
isch gefeiert wurde.

Der gute Petrus war zwischen zwei Bewachern in Ketten gebunden
und war ueber Nacht verschwunden.
Engeln sollen ihn befreit haben.

Wahrscheinlicher ist,dass ausreichendes Schmiergeld die Flucht
ermoeglichte.

Aber auch ein anderes,interessanteres Geschehnis soll sich jedes
Jahr am 1.August im Geheimen abspielen.

Der 1.August ist einer der 4 Tagen im Jahr,wo Hexensabbate  statt-
finden.

Hexensabbate sind Treffen,wo sich der Teufel mit den ange-
reisten Hexen eine Orgie hingibt,die sich ein anstaendiger Mensch
gar nicht vorstellen kann.

Bildliche Darstellungen von Francisco Goya oder Luis Falero sind
nur ein Abklatsch vom wirklichen Treiben.

Die Kirche sann,wie man den Hexensabbaten einen Riegel vor-
schieben koennte und suchte Gelehrte,die dafuer begriffliche
Beweise erkunden sollen.

Die Gelehrten suchten und suchten,fanden aber nur das Trans-
portmittel,mit dem die Hexen reisten.Den Besen !

Erst der Schweizer Hans Fruend aus Luzern hatte die Koenigs-
idee.

Man koennte ja die verdaechtigten Hexen fragen.

Und tatsaechlich,mit Hilfe von gluehenden Zangen,Streckbetten
und anderen Hilfswerkzeugen,gaben sie alles zu.

Der Simmentaler Johannes Nider,auch Schweizer,gab als Zeuge
an,gehoert zu haben,wie diese Sabbate ablaufen.

Danach gab es kein Halten mehr.In der gesamten Westschweiz
wurden Hexen verfolgt.

Am vergangenen 1.August machte sich meine Frau fein und fuhr
anschliessend fort.
Angeblich zu einem Treffen mit der Schwester des Koenigs,die Vor-
sitzende des thailaendischen Roten Kreuzes ist.

Aufsteigende Besorgnisse meinerseits konnte ich allerdings ver-
gessen,nachdem ich alle Besen gezehlt hatte und alle da waren.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #567 am: August 06, 2024, 08:57:27 »

Annalena Baerbock die 2.Marie Antoinette ?

In ganz Paris war es Gespraechsthema.Die Enthuellungen ueber
das Leben der verhassten Koenigin wurden verstaerkt durch ge-
zeichneten Darstellungen,die reine Pornographien waren.

Sie zeigten Sodomie,Inzest,Ehebruch,aber auch ihre Verschwend-
ungssucht u.s.w.

Am 16.Oktober 1793 rollte ihr Kopf in den Sand.

Aehnliches Schema wird auch bei Annalena Baerbock angewandt.

Sie wird verteufelt,indem man ihr ausserehelichen Verkehr mit
einem schwarzen Lover andichtet und ihr genuesslich Verschwend-
ungssucht unterstellt.

Sollte das nicht genuegen,sie ihres Amtes zu entheben,wird nach-
gelegt.

Ihre Abfluege von Frankfurt nach Mitternacht mit dem Regierungs-
flieger zu den jeweiligen afrikanischen Lover,wo sie im Gepaeck
Blankovisen mithat,mit die sie denen,die Einreise fuer ein Tete-
a' tete in Berlin ermoeglicht,wird das Volk erstaunen.

Auch die Anstellung der Lover als Sonderberater im Aussenmini-
sterium bei einem Gehalt von 15.000 Euro wird ans Licht der
Oeffentlichkeit kommen.

Man wird Rechnungen finden,wo enorme Summen aufscheinen,
die sie fuer Kosmetik und Friseure,mit leichter Hand ausgibt.

(Demnaechst bei "Telegramm" "X" & Co)

Das muss reichen um eine Revolution auszuloesen und einen
Buergerkrieg zu entfachen.

Das franzoesische Volk in Frankreich im ausgehenden 18.Jhd.
war,ausser die Angehoerigen der Elilten,nicht besonders gebildet.
Die Kirche hielt sie dumm,der Koenig arm.

Bei dieser Ursuppe war es leicht,eine Revolution  auszuloesen.

Ist dies im heutigen Deutschland auch so ?

Zwar leben die Deutschen im relativen Wohlstand,der Staat und
die Staatsfinanzen sind stabil.

Aber Produkte der neuen Medien und neue Parteien hinterlassen
Spuren.

Schon werden einzelne Persoenlichkeiten auf dem Pranger ge-
stellt,wird davon getraeumt,die Regierungsmitglieder in Haft-
anstalten unterzubringen und Parlamentarier aus dem Bundestag
zu peitschen.

Aber allen,die eine Revolution in Deutschland wuenschen,sollten
bewusst sein,dass Revolutionen auch ihre eigenen Kinder frisst.

Viele von den Fuehrern der Revolution in Frankreich,gingen den
schweren Gang aufs Schafott.

Jock






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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #568 am: August 07, 2024, 14:44:21 »

Das Geheimnis des Florentiners

Der Florentiner war der viertgroesste gelbe Diamant mit be-
sonderer Reinheit und war 137,2 Karat schwer.

Seine genaue Fundstelle ist unbekannt und war seit Jahrhunderten
im Besitz der Habsburger.

Beim Verschwinden des Steins hatten Schweizer die Finger im
Spiel.

Kaiser Karl I. wollte nach dem WK I. die ungarische Monarchie
restituieren und brauchte dafuer Geld.

Er hinterlegte den Stein als Pfand fuer einen Kredit,doch die Geld-
geber liessen den Stein verschwinden.
Man vermutet,der Stein wurde gespalten und "kleinweise" ver-
kauft.

Mit dem Besitz bzw.Handel mit Edelsteinen laesst sich viel Geld
zu verdienen.Ein bekannter Forist im Tip -Forum beweist es.
(Ferraris,Weltreisen,Urlaube am Jomtienstrand,Frau aus Thailand)

Viel Geld liesse sich auch verdienen,wuerde man sich  Anleihen
von einem,(vor einer Stunde gegruendeten)Start-up-Unternehmen,
sichern.

"Cosmos- Diamonds",derzeit noch Sitz in Khanu Woralaksaburi,
spaeter Caymans Island,hat es sich zur Aufgabe gemacht,Dia-
manten vom Planeten Merkur abzubauen und auf der Erde zu
verkaufen.

Einschlaegige Wissenschaftler sind sich sicher,auf dem Merkur,
unter einer Grafitschicht,befindet sich eine 15-18 Km dicke
Ummantelung aus Diamanten.
Das ergab die Auswertung von Daten der Messenger- Sonde.

Der Geschaftsplan sieht folgende Schritte vor.

1.) Aufbau einer robusten Finanzbasis
2.) Sicherung von Abbaustaetten (Claims)
3.) Erwerb von Schuerfrechten
4.) Entwicklung entsprechender technischer Abbauaschinen
5.) Sicherung von Transportsloten bei der NASA
6.) Vertriebskanele ueber Internet einrichten

Das Angebot fuer die Zeichnung von Anteilen richtet sich primaer
an kapitalkraeftige Persoenlichkeiten (Kuehne,Marschmeyer,Hasel-
steiner,Ronaldo,Benko u.a.)

Sekundaer sollen auch wohlhabende Gewerbetreibende,Zahn-
aerzte,Pokerspieler,Piloten,Gastwirte u.s.w.,die Moeglichkeit haben,
den Lebensabend insoferne abzusichern,indem sie Anteile er-
werben koennen.

Da dieses hochprofessionelle Start-up nur garantieren kann,dass
der Tod eintritt,Steuern eingefordert werden und Michelle Obama
nicht Praesidentin der USA wird,kann natuerlich auch keine Ge-
winnerwartung garantiert werden.

Jock





 
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #569 am: August 08, 2024, 13:08:31 »

Nuetzliche Idioten

Ich stelle mit Bedauern fest,dass die obige Gelegenheit reich zu
werden,auf keinen fruchtbaren Boden gefallen ist.

Dabei,mit Diamanten vom Merkur,finanziell unabhaengig zu sein,
verlockend ist.

Leider kennt jederman solche windigen Angebote schon und ist
misstrauisch.

Ein Prinz aus Nigeria hat keine Chancen mehr.Investments mit
unglaublich hoher Verzinsung,auch nicht.Es wird immer schwerer,
Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Auf diesem Gebiet sind nur noch Banken aktiv.Vielleicht noch ein
paar Rechtsanwaelte dazu.

Das Gewerbe der Betrueger musste daher umdenken und muss
nun selber eigenes Geld in die Haende nehmen,um einen nuetz-
lichen Idioten zu bewegen,mitzuhelfen,damit der Geldzulauf
nicht versiegt.

Das laeuft so ab : (eine wahre Geschichte in Oesterreich)

Ein aelterer Herr aus der Steiermark,findet auf seiner Mail-Box
ein Schreiben des britischen Finanzministeriums,wo mitgeteilt
wird,dass ein equatorischer Investmentfond aufgeloest wird,und
er,als Teilhaber,10.5 Mio zu erwarten habe.

Man habe eine internationale Agentur beauftragt,die Abwicklung
durchzufuehren.

So a Bledsinn,dachte sich der angehende Pensionist,er habe noch
nie im Leben,irgendwo investiert,das ist sicher ein Reinfaller.

Tage spaeter meldet sich die Agentur,bezieht sich auf die Nach-
richt des britischen Finanzministeriums und bittet ihn,einen
Termin bekannt zu geben,wann er in Quito erscheinen will,um
das Formale zu erledigen.

Selbst verstaendlich werden die Flugtickets und Hotelaufent-
halte von der Agentur uebernommen.

So a Bledsinn,dachte der aeltere Herr und reagiert nicht darauf.

Nach einiger Zeit urgierte die Agentur und bittet nochmals einen
Termin bekanntzugeben,damit die Reisedokumente zugeschickt
werden koennen.

Jetzt laust ein erster Affe den netten aelteren Herren.

Er gibt einen Termin bekannt,daraufhin werden ihn die Tickets
und der Hotelvoucher zugesandt.

Er checkt die Tickets.Ja,teilt ihn die Lufthansa mit,die Tickets
sind valide und wurden auch bezahlt.Auch das Hotel bestaetigt
den Voucher und den Termin.

Im Inneren des aeltern Herrn,tobt ein Gewissenskampf.

Einerseits lauert das Boese an jeder Ecke,andererseits 10,5 Mio.

Er faehrt nicht und laesst die Tickets verfallen,mit der Begruend-
ung,er sei erkrankt und daher nicht kommen kann.

Die Agentur reagierte verstaendnisvoll und bedauert seine Unzu-
koemmlichkeit.Sobald er wieder auf dem Damm ist,werde man
einen neuen Termin vereinbaren und ihn die Reisedokumente
zusenden.

Jetzt beginnt ein zweiter Affe zu lausen.

Der Herr ueberlegt,was kann passieren,wenn ich fahre.Kosten
habe ich keine und Suedamerika kenne ich eh nicht und ein
paar Tage Urlaub schaden nicht.

In Quito angekommen wird er abgeholt und ins Hotel begleitet.
Fuer naechsten Tag ist die Unterzeichnung der Dokumente
wegen der 10,5 Mio angesetzt.

Die Agentur spielt alle Stueckchen.Gross,modern eingerichtet
und huebsche Sekretaerinnen wieseln herum.
Der beigezogene Notar ueberprueft die Personalien,dann wird
unterschrieben.

Nach ein paar Tagen will er wieder heim und ersucht um die
Rueckflugtickets.

Selbstverstaendlich bemueht man sich sofort darum.

Doch leider gibt es dabei ein kleines Problem.Die Direktfluege
sind ausgebucht,aber man hat fuer ihn eine Ersatzloesung ge-
funden.

Ueber Botoga koennte er fliegen.

Er willigt ein,wird abgeholt,im Hotel untergebracht und bei der
Abholung der bezahlten Tickets,erreicht ihn eine kleine Bitte.

Er moege doch bei der Rueckreise ein medizinisches Geraet mit-
nehmen,das ein Angestellter in Italien dringend benoetigt.

Man zeigte es ihm.Ein Herzdebrillator.Er kontrollierte das Geraet
und es ist sauber.
Dann wurde es vor seinen Augen verpackt und ins Auto verstaut,
das ihn zum Flughafen transportiert.

Beim Einchecken flog er auf.Ueber 7 Kg.Cocain war in dem ausge-
tauschten Paket verpackt.

Die kolumbianischen Behoerden waren sehr korrekt und eroeffn
ete ihm,dass er das Recht hat,auf Staatskosten im Gefaengnis
zu verweilen,mindestens bis zur Gerichtsverhandlung in einigen
Monaten.

Die oesterreichische Botschaft vermittelte einen Rechtsanwalt,
der empfiehl,bei der Verhandlung ein Gestaendnis abzulegen,
weil dann die Haftstrafe nur 7 Jahre betraegt,anderenfalls 14
Jahre.

Jetzt laust ein dritter Affe.

Was soll er tun ?

Eines ist ihm klar,es wird laengere Zeit dauern,bis er wieder
zwischen den steirischen Weinbergen wandern kann.

Kolumbianische Gefaengnisse sind nicht gerade als Wellness-
oasen bekannt,oesterrichischen eher.

Es besteht die Moeglichkeit,dass der Herr sich gestaendig zeigt,
von den 7 Jahren einige absitzt,dann einen Antrag stellt,die
Reststrafe in Oesterreich abzusitzen,wo das Gericht ihn gedingt
entlassen kann,und vielleicht der Herr Bundespraesident ihn be-
gnadigt.

Bei dem Brief des britischen Finanzministerium faellt auf,dass
der Brexit voll durchschlaegt.

Sie koennen sich keine Adresse,Telefonnummer oder Sachbe-
arbeiter mehr leisten.

Jock








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