Nuetzliche Idioten
Ich stelle mit Bedauern fest,dass die obige Gelegenheit reich zu
werden,auf keinen fruchtbaren Boden gefallen ist.
Dabei,mit Diamanten vom Merkur,finanziell unabhaengig zu sein,
verlockend ist.
Leider kennt jederman solche windigen Angebote schon und ist
misstrauisch.
Ein Prinz aus Nigeria hat keine Chancen mehr.Investments mit
unglaublich hoher Verzinsung,auch nicht.Es wird immer schwerer,
Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Auf diesem Gebiet sind nur noch Banken aktiv.Vielleicht noch ein
paar Rechtsanwaelte dazu.
Das Gewerbe der Betrueger musste daher umdenken und muss
nun selber eigenes Geld in die Haende nehmen,um einen nuetz-
lichen Idioten zu bewegen,mitzuhelfen,damit der Geldzulauf
nicht versiegt.
Das laeuft so ab : (eine wahre Geschichte in Oesterreich)
Ein aelterer Herr aus der Steiermark,findet auf seiner Mail-Box
ein Schreiben des britischen Finanzministeriums,wo mitgeteilt
wird,dass ein equatorischer Investmentfond aufgeloest wird,und
er,als Teilhaber,10.5 Mio zu erwarten habe.
Man habe eine internationale Agentur beauftragt,die Abwicklung
durchzufuehren.
So a Bledsinn,dachte sich der angehende Pensionist,er habe noch
nie im Leben,irgendwo investiert,das ist sicher ein Reinfaller.
Tage spaeter meldet sich die Agentur,bezieht sich auf die Nach-
richt des britischen Finanzministeriums und bittet ihn,einen
Termin bekannt zu geben,wann er in Quito erscheinen will,um
das Formale zu erledigen.
Selbst verstaendlich werden die Flugtickets und Hotelaufent-
halte von der Agentur uebernommen.
So a Bledsinn,dachte der aeltere Herr und reagiert nicht darauf.
Nach einiger Zeit urgierte die Agentur und bittet nochmals einen
Termin bekanntzugeben,damit die Reisedokumente zugeschickt
werden koennen.
Jetzt laust ein erster Affe den netten aelteren Herren.
Er gibt einen Termin bekannt,daraufhin werden ihn die Tickets
und der Hotelvoucher zugesandt.
Er checkt die Tickets.Ja,teilt ihn die Lufthansa mit,die Tickets
sind valide und wurden auch bezahlt.Auch das Hotel bestaetigt
den Voucher und den Termin.
Im Inneren des aeltern Herrn,tobt ein Gewissenskampf.
Einerseits lauert das Boese an jeder Ecke,andererseits 10,5 Mio.
Er faehrt nicht und laesst die Tickets verfallen,mit der Begruend-
ung,er sei erkrankt und daher nicht kommen kann.
Die Agentur reagierte verstaendnisvoll und bedauert seine Unzu-
koemmlichkeit.Sobald er wieder auf dem Damm ist,werde man
einen neuen Termin vereinbaren und ihn die Reisedokumente
zusenden.
Jetzt beginnt ein zweiter Affe zu lausen.
Der Herr ueberlegt,was kann passieren,wenn ich fahre.Kosten
habe ich keine und Suedamerika kenne ich eh nicht und ein
paar Tage Urlaub schaden nicht.
In Quito angekommen wird er abgeholt und ins Hotel begleitet.
Fuer naechsten Tag ist die Unterzeichnung der Dokumente
wegen der 10,5 Mio angesetzt.
Die Agentur spielt alle Stueckchen.Gross,modern eingerichtet
und huebsche Sekretaerinnen wieseln herum.
Der beigezogene Notar ueberprueft die Personalien,dann wird
unterschrieben.
Nach ein paar Tagen will er wieder heim und ersucht um die
Rueckflugtickets.
Selbstverstaendlich bemueht man sich sofort darum.
Doch leider gibt es dabei ein kleines Problem.Die Direktfluege
sind ausgebucht,aber man hat fuer ihn eine Ersatzloesung ge-
funden.
Ueber Botoga koennte er fliegen.
Er willigt ein,wird abgeholt,im Hotel untergebracht und bei der
Abholung der bezahlten Tickets,erreicht ihn eine kleine Bitte.
Er moege doch bei der Rueckreise ein medizinisches Geraet mit-
nehmen,das ein Angestellter in Italien dringend benoetigt.
Man zeigte es ihm.Ein Herzdebrillator.Er kontrollierte das Geraet
und es ist sauber.
Dann wurde es vor seinen Augen verpackt und ins Auto verstaut,
das ihn zum Flughafen transportiert.
Beim Einchecken flog er auf.Ueber 7 Kg.Cocain war in dem ausge-
tauschten Paket verpackt.
Die kolumbianischen Behoerden waren sehr korrekt und eroeffn
ete ihm,dass er das Recht hat,auf Staatskosten im Gefaengnis
zu verweilen,mindestens bis zur Gerichtsverhandlung in einigen
Monaten.
Die oesterreichische Botschaft vermittelte einen Rechtsanwalt,
der empfiehl,bei der Verhandlung ein Gestaendnis abzulegen,
weil dann die Haftstrafe nur 7 Jahre betraegt,anderenfalls 14
Jahre.
Jetzt laust ein dritter Affe.
Was soll er tun ?
Eines ist ihm klar,es wird laengere Zeit dauern,bis er wieder
zwischen den steirischen Weinbergen wandern kann.
Kolumbianische Gefaengnisse sind nicht gerade als Wellness-
oasen bekannt,oesterrichischen eher.
Es besteht die Moeglichkeit,dass der Herr sich gestaendig zeigt,
von den 7 Jahren einige absitzt,dann einen Antrag stellt,die
Reststrafe in Oesterreich abzusitzen,wo das Gericht ihn gedingt
entlassen kann,und vielleicht der Herr Bundespraesident ihn be-
gnadigt.
Bei dem Brief des britischen Finanzministerium faellt auf,dass
der Brexit voll durchschlaegt.
Sie koennen sich keine Adresse,Telefonnummer oder Sachbe-
arbeiter mehr leisten.
Jock