In der guten alten Zeit.
In den 1950ger Jahren,schien in Schrems die Zeit stehen
geblieben zu sein.
Jahre kamen,Jahre gingen und alles blieb gleich.
Otto's Heinrich Wwe.war der reichste Kaufmann und wird es
immer bleiben,Victor Mayer wird immer aus einem Sack das
Mehl herauswiegen und in einem Papiersack verpacken und
mit falschen Laecheln fragen,"und was darf's noch sein ?"
Max Greiner wird seinen Steinmetzbetrieb auf seinen Sohn
ueberschreiben und niemand konnte sich vorstellen,dass er
einst Spielzeug,Musikinstrumente und Buecher verkaufen wird.
Daher hatte ich auch keine besonderen Plaene,was die Zu-
kunft betrifft.
Ich werde die Werkstatt meines Onkels uebernehmen,der
seit Dezenien Bettbaenke erzeugte,Matratzen verkaufte,Ross-
geschirre anfertigte und Treibriemen reparierte,obwohl die
Verwandtschaft insgeheim andere Plaene mit mir vorhatte.
Ich war handwerklich geschickt und betrachtete die Schule
als voellig unnoetig und stoerend.Daher waren auch meine
Schulleistungen dementsprechend.
In einer hoeheren Klasse stand ich an der Kippe zur Wieder-
holung.
Eine Chance gab man mir noch,von der Schaufel zu springen.
Jock,an die Tafel und rechne folgendes aus,so der Mathelehrer.
Ein Stoffballen in London,wo 16 Yard und 5 Foot aufgewickelt
sind und 2 Pfund,6 Shilling und 5 Pence kostet,bei einem
Kurs von 1:72 (ATS),kostet der Meter in Schillingen,wieviel,
wenn der Kaufmann 10 % zum Einkaufspreis als Transport-
kosten und 30 % Marge draufschlaegt ?
Meine Klassenkameraden kicherten und lehnten sich genuess-
lich zurueck,waehrend ich den Rest der Unterrichtsstunde rech-
nete.
Aber dann war das Ergebnis da- und es war falsch.Irgendwo
bin ich falsch abgebogen, aber der Ansatz stimmte.
Ein glatter Vierer stand im Zeugnis und ich befand mich als
junger Einstein.
Wahrend ich hochzufrieden war,stuerzte meine Verwandtschaft
in Verzweiflung und begrub ihre egoistischen Traeume.
Sie hofften und beteten,ich werde ins Priesterseminar ein-
treten,werde erst Kaplan,dann Pfarrer,Vikar,Bischof,Erzbischof
bis hinauf zum Kardinal.
Sie empfanden es als nuetzlich,einen Kleriker in der Familie
zu haben,der ein gutes Wort,nach ihren Ableben,beim Petrus
einlegen koennte.
Schon allein der Gedanke,ich koennte Pfarrer werden,beun-
ruhigte den Vatikan schwer.
Keine busige Ministrantin,keine Kirchenorgelspielerin und auch
keine Religionslehrerin waere vor mir sicher gewesen.
Die so provozierten Skandale,haette den Vatikan aus den An-
geln gehoben.
Ab er da stellte sich die Vorsehung schuetzend davor und ich
musste weltlich bleiben.
War aber auch nicht schlecht.
Jock