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Autor Thema: Geschichten aus der Geschichte  (Gelesen 23670 mal)

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #525 am: März 22, 2024, 06:47:23 »

In der guten alten Zeit.

In den 1950ger Jahren,schien in Schrems die Zeit stehen
geblieben zu sein.

Jahre kamen,Jahre gingen und alles blieb gleich.

Otto's Heinrich Wwe.war der reichste Kaufmann und wird es
immer bleiben,Victor Mayer wird immer aus einem Sack das
Mehl herauswiegen und in einem Papiersack verpacken und
mit falschen Laecheln fragen,"und was darf's noch sein ?"

Max Greiner wird seinen Steinmetzbetrieb auf seinen Sohn
ueberschreiben und niemand konnte sich vorstellen,dass er
einst Spielzeug,Musikinstrumente und Buecher verkaufen wird.

Daher hatte ich auch keine besonderen Plaene,was die Zu-
kunft betrifft.
Ich werde die Werkstatt meines Onkels uebernehmen,der
seit Dezenien Bettbaenke erzeugte,Matratzen verkaufte,Ross-
geschirre anfertigte und Treibriemen reparierte,obwohl die
Verwandtschaft insgeheim andere Plaene mit mir vorhatte.

Ich war handwerklich geschickt und betrachtete die Schule
als voellig unnoetig und stoerend.Daher waren auch meine
Schulleistungen dementsprechend.

In einer hoeheren Klasse stand ich an der Kippe zur Wieder-
holung.
Eine Chance gab man mir noch,von der Schaufel zu springen.

Jock,an die Tafel und rechne folgendes aus,so der Mathelehrer.

Ein Stoffballen in London,wo 16 Yard und 5 Foot aufgewickelt
sind und 2 Pfund,6 Shilling und 5 Pence kostet,bei einem
Kurs von 1:72 (ATS),kostet der Meter in Schillingen,wieviel,
wenn der Kaufmann 10 % zum Einkaufspreis als Transport-
kosten und 30 % Marge draufschlaegt ?

Meine Klassenkameraden kicherten und lehnten sich genuess-
lich zurueck,waehrend ich den Rest der Unterrichtsstunde rech-
nete.

Aber dann war das Ergebnis da- und es war falsch.Irgendwo
bin ich falsch abgebogen, aber der Ansatz stimmte.

Ein glatter Vierer stand im Zeugnis und ich befand mich als
junger Einstein.

Wahrend ich hochzufrieden war,stuerzte meine Verwandtschaft
in Verzweiflung und begrub ihre egoistischen Traeume.

Sie hofften und beteten,ich werde ins Priesterseminar ein-
treten,werde erst Kaplan,dann Pfarrer,Vikar,Bischof,Erzbischof
bis hinauf zum Kardinal.

Sie empfanden es als nuetzlich,einen Kleriker in der Familie
zu haben,der ein gutes Wort,nach ihren Ableben,beim Petrus
einlegen koennte.

Schon allein der Gedanke,ich koennte Pfarrer werden,beun-
ruhigte den Vatikan schwer.

Keine busige Ministrantin,keine Kirchenorgelspielerin und auch
keine Religionslehrerin waere vor mir sicher gewesen.
Die so provozierten Skandale,haette den Vatikan aus den An-
geln gehoben.

Ab er da stellte sich die Vorsehung schuetzend davor und ich
musste weltlich bleiben.

War aber auch nicht schlecht.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #526 am: März 27, 2024, 08:31:08 »

Harry,fahr schon mal den Wagen vor.

Und schon kam der 5 BMW,der im Massanzug steckend Kriminal-
kommissar Derrik stieg ein und loeste einen verzwickten Mordfall
im Genre der Schickeria von Muenchen.

Oft fand die Ueberfuehrung der Taeter in Villen statt und
wir Zuseher in den 70 Jahren,konnten zufrieden ins Wochen-
ende gehen.

Wieder einmal hat die Gerechtigkeit gesiegt,dank einem aus-
gepraegten Traenensacktraegers und seinem Assistenten.

Was man in den Episoden nicht sah,war die Verweiflung bei den
Verdammten dieser Erde,die eine Drehbewilligung im privaten
Raeumlichkeiten gaben.

Ein Arbeitskollege gab leichtsinnig eine Erlaubnis in seiner Wohn-
ung,einen Werbespot zu drehen.

Hinterher war er ein anderer Mensch geworden,der nahe dran war,
einen Psychiater zu konsultieren.

In aller Hergottsfrueh,fuhr ein LKW vor und Arbeiter machten sich
daran,das Aufnahmeequipment in die Wohnung zu tragen.
Riesige Beleuchtungskoerper,Stative,Schienen fuer die Kamera.
Die Kamera selbst,den Regisseurstuhl,Kabeltrommeln u.s.w.

Spaeter kam das Filmteam hinzu.Ein Schippel wildfremder Menschen,machte sich daran,die Wohnung umzugestalten und die
Toilette dauerzubesetzen.

Das Schlafzimmer ( ein Heiligtum ) wurde zum Schminkraum um-
gestaltet,die Kueche wurde zum Gefaengnis fuer die Hausfrau,die
man dorthin verbannte und ihr strikte befahl,sich muckmaeuschen-
still zu verhalten,damit der Ton nicht gestoert wird.

Unterbrochen wurden die Aufnahmearbeiten durch die Anlieferung
des Caterings.
Einer der Anlieferer,ein Philosophiestudent,nahm sich die Buecher-
wand vor.
Nahm einige Buecher heraus,las kurz darin und liess die aufge-
schlagenen Buecher offen liegen.

Reste des Caterings,angebissene Wurstsemmeln,fand der Wohn-
ungseigentuemer hinter den Zimmerpflanzen.Der Esstisch war
uebersaet mit kreisrunden Flecken,die von den Bierflaschen stam-
mten. Und erst die Aschenbecher !
Und als Souvenier blieb ihnen der boese Kratzer auf dem Par-
kettenboden.

Sie brauchten Tage,bis das Wohnzimmer wieder so war,wie sie es
gemuetlich fanden.

Ja,sie bekamen eine ausreichende Entschaedigung fuer die Nutz-
ung.Sie schworen sich aber auch - niemals wieder.

Bei Derrik,der Alte,der Kommissar u.s.w. sahen 20 Mio gebannt
zu.
Einigen davon,war die Handlung wurscht.Sie interessierten sich
mehr fuer die Adresse,Sicherheitseinrichtungen und Einrichtung.

So bald es ging wollten sie Location bei nachts besuchen.

Jock


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #527 am: März 30, 2024, 17:19:47 »

Letzte Mahnung.

Seit vielen Jahren warte ich nun schon,dass der,zwischen mir
und der Stadtgemeinde Rom,geschlossene Vertrag,endlich er-
fuellt wird.

Man versprach mir darin,dass ich nach Rom zurueckkehren
koennte,wenn ich die Bedingungen erfuelle.

Das habe ich getan.

Am 23.April 1978 warf ich eine 10 Lire-Muenze mit der rechten
Hand ueber die linke Schulter in den Trevi-Brunnen.
Damit war die Garantie verbunden,Rom eines Tages wiederzuseh-
en.

Seither warte ich.Liess geduldig die 80.,90.,Nullerjahre,die 10.
Jahre bis jetzt 2023 vorueberziehen,ohne nach Rom zu kommen.

Aber jetzt draengt langsam die Zeit.Mit bald 80 Jahren sieht
man schon den "final curtain" naeherkommen,sodass ich Sie
dringend bitten muss,mir einen Termin zu nennen,anderenfalls,
trete ich vom Vertrag zurueck und fordere Sie auf,die 10 Lire
zurueck zu erstatten.Mit den angelaufenen Zinsen natuerlich.

(So steht es im Konzept des Briefes an den Buergermeister)

Zwar bleibt meine Hochachtung fuer die Idee,biedere Tour-
isten mit wahrscheinlich leeren Versprechungen zu koedern und
ihnen jaehrlich 1,2 Mio Euro abzuluchsen,bestehen und es ist
auch charmanter als aehnliche Versuche der Prinzen aus Nigeria
oder die "Enkeltricks",aber trotzdem will ich mich ungern ueber's
Ohr hauen lassen.

Jock


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #528 am: März 31, 2024, 09:44:20 »

Der Phoenix in der Asche.(FC Bayern)

Der mythische Vogel ist Symbol fuer die Unsterblichkeit,aber
auch fuer den Wiederaufstieg.

Bei dieser Geschichte muss der Wiedaufstieg (Neuanfang) noch
ein bisschen warten bis er sich erhebt.
Zuvor sind eine Reihe von Menschenopfer notwendig.

Der FC Bayern hat eine "annus horribilis" -Fussballmeisterschafts
hinter sich.
Vom Gewinn des deutschen Bundesligatellers ist er hoffnungslos
abgeschlagen.
Diesmal kann der euphorisierten Menge,die umarmend Freudens-
traenen fliessen lassen,die Trophae nicht gezeigt werden.

Die Stimmung in Muenchen gleicht jener,die damals die Karthager
hatten,als die roemischen Legionaere daran gingen,ihnen die
Kehlen durchzuschneiden.

Man konnte es ahnen,nachdem der Kaiser verstarb und sein
langer Schatten verblasste.

Die Rettungsversuche,durch Menschenopfer ("Hansi",Nagels-
mann,Tuchel) waren vergebens und konnten den Fussballgott
nicht umstimmen.

Auch der Landesvater schritt zur Tat und unersagte das Gendern
in Amtsgebaeuden.

Hat alles nichts genutzt. Wahrscheinlich treten die hochbezahlten
Spieler bei der naechsten Saison,im Buesserhemd statt in chicen
Adidastrikots an..

Nachdem der Phoenix zur Asche wurde,dauert es 500 Jahre
bis er wieder aufsteigt.
Das waere dann das Jahr 2524,bis der Uli Hoeness wieder jubeln
wird.

Wenn eine negative Spirale einreisst,dann haeufen sich negative Ereignisse.

Bei der Trainersuche bildet sich das ab.

Markanten Trainerpersoenlichkeiten sagen reiheweise ab und der
FC Bayern muss sein Anforderungsprofil aendern.Aber es gibt
noch Hoffnung.

Der litauischer Trainer Albertus Klimawyskis ueberlegt noch und
Hans Krankl waere ein heisser Tip.

Jock
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #529 am: April 02, 2024, 12:23:27 »

Is der teppat ?

Diesem Satz entfuhr vor 200 Jahren dem Kaiser Franz I/II
in Wien,als er die Nachricht Metternichs gelesen hatte.

Er meinte damit nicht Metternich,sondern Zar Alexander I.

Vor ein paar Tagen ritt der Zar gemeinsam mit seinem Amts-
kollegen Koenig Friedrich Wilhem III.,als Sieger aus der Schlacht
um Paris in Paris ein und kurz darauf trat Napoleon zurueck.
Auf dem Gemaelde ist auch Kaiser Franz  dabei,der aber nur
geistig dabei war.

Wie auch heute,ist ein russischer Herrscher massgeblich daran
beteiligt,die Ordnung in Europa zu aendern und die Grenzen
neu zu ziehen.

Kaiser Franz I./II. antwortete Metternich,er soll das verrueckte
Weib,gemeint ist Baronesse Juliane von Kruedener,vom Zaren
fernhalten,damit er Vernunft annimmt.

Danach fuhr der Kaiser nach Laxenburg um "Bam zu schneiden".
Als gelernter Gaertner war ihm die Botanik wichtiger als lang-
weilige Politik.

Doch Zar Alexander war bereits in den Faengen der Baronin ver-
strickt und versuchte ihre mythischen Gedankenvorgaenge
in reale Politik einzufuehren.
Die Baronin redete dem Zaren ein,er sei von Gott ausersehen
und nur er kann ewigen Frieden in Europa bringen.

Und der Depp glaubte es.

Metternich machte jedoch Naegeln mit Koepfen und setzte einen
Kongress in Wien an,der fuer 50 Jahren Frieden in Europa sorgte.

Der Zar zog sich nach Russland zurueck und vertrieb seine Zeit
mit Kindermachen,2 eheliche und 9 uneheliche,also guter Durch-
schnitt,versuchte Reformen in Russland,die aber scheiterten.

Er selber war nicht so friedliebend,mit Krieg wollte er die Tuerkei
erobern,weil es ihm Napoleon versprochen hat und spaeter hat
er sich selber von Baronin von Kruedener entfernt und sie ge-
zwungen vorerst in die Schweiz zu emigrieren.

Doch die Alphornblaeser rochen den Braten,den die Baronin
anrichten wollte und "schafften sie aus".
In ihrem religioesen Wahn ueberredete sie biederen Bauern,ihre
Hoefe zu verkaufen und auf die goettliche Ordnung zu warten.

Der Schweizer der freiwillig auf Hab,Gut und Fraenkli aufgibt,
muss erst noch geboren werden.

Es darf daher mit gewisser Skepsis der Forderung nach zu kom-
men,die verlangen,mehr Frauen in die Politik zu lassen.

Jock






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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #530 am: April 06, 2024, 12:48:20 »

Goldpreis

Als meine Frau,vor 25 Jahren beschloss,micht zu heiraten,
ging eine ausfuehrliche Konsultation mit einem Handleser
voraus,dem ich nichtsahnend meine Hand zur Verfuegung
stellte.

Ihre erste Anschaffung danach,war der Kauf eines hand-
lichen Tresors.
Der wurde im Laufe der Jahre mit gueldenen Zeugs gefuellt.

Allerdings hat sie mir nie den Code verraten,wie er zu oeffnen
ist.
Einmal habe ich sie angesprochen,"Schatz wie ist es wenn,
was Gott verhueten moege, ..."
Ihre Antwort entspricht ihrer Fuersorge fuer mich.
"Ich will dich nicht mit so etwas belasten"und so steht das
Ding irgendwo herum.

Mit der exorbitanten Goldpreissteigerung steigt auch die Ge-
fahr,dass der Tresor gestohlen wird oder das er geraubt wird.

Ich ueberlege daher,auf die Methode "Schatzinsel" zurueck-
zu greifen und den Schmuck im Garten zu vergraben.
Wo,verate ich hier natuerlich nicht.

Wie alte Piraten immer klagten,vergassen sie mitunter die ge-
naue Stelle,wo er vergraben wurde.

Damit mir das nicht passiert,habe ich mir eine Eselsbruecke
gebaut,um den Schatz wieder zu finden.

Die gerade Linie vom Pfeiler der Terrasse zum grossen Mango-
baum,exact 5 m dahinter,wird er liegen.

Anlaesslich der "Verlobung" hatte ich meiner Frau natuerlich
einen goldenen Armreifen gekauft. Ich glaube 4.500 THB hat
er damals gekostet.

Heute beisse ich mir in den Hintern,weil ich nicht gleich 15 Kg.
gekauft habe.

Massel hatte ich heuer.Zum Geburtstag meiner Frau,durfte
sie sich ein Goldgeschenk aussuchen.

Es wurde wieder ein Armreifen 2 Bath schwer und 66.xxx THB
teuer.
Seither steigt und steigt der Goldpreis und ich nenne mich schon
Finanzguru.

Jock



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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #531 am: April 07, 2024, 07:16:10 »

Eldorado,Eldorado.

Als ich meine Frau ueber die Schwelle trug,das Datum habe
ich laengst vergessen,dachte ich,eine Schmeichelei hebt die
ohnehin gute Stimmung ins Unermessliche.

"Ich werde dich mit Gold aufwiegen",sagte ich.

Seither lebe ich mit einer grossen Sorge.Nimmt meine Frau
den Sager womoeglich ernst ?

Ich fuerchte ja,denn seither hat sie einige Kilo zugelegt und der
Tag wird kommen,wo ich mich gezwungen sehe,Eldorado zu
suchen.

Irgendwo in Suedamerika soll die Stadt,wo alles aus Gold ist,
sein.Vermutlich im Amazonasgebiet oder doch bei den Ab-
haengen der Anden ?

Schon einmal hat sich jemand aufgemacht,Eldorado zu finden.

Ein gewisser Herr Pizzaro stellte ein Expeditionsteam auf.

Der umsichtige Herr umgab sich mit einem Trupp Soldaten und
400 Traegern.Dann stiegen sie vom Gebirge hinunter in den
Regenwald des Amazonasgebiets.

Taeglich wurden sie von Milliarden Moskitos gestochen,steckten
im Unterholz fest,erkrankten und viele starben wegen der Stra-
patzen.

Als sie das Delta des Amazonas erreichten,waren sie nur mehr
zwei Hand voll Ueberlebende.

Gefunden hatten sie Eldorado nicht.

Mir wuerde es nicht anders ergehen.Bin ja schliesslich nicht
mehr der Juengste.

Da die Berichte von den Goldgraeberraeuschen in California,
Alaska,Klondike- River u.s.w. auch nicht gerade ermunternd
klingen,werde ich Goldwaescher in Gosau/O.Oe.

Das Baechlein dort,schwemmt Gold mit sich und ein Cousin von
mir betreibt dort eine Pension mit Fremdenzimmer.

Das noetige Geraet zum Goldwaschen ist fuer ein paar Euros
bei "Amazon" erhaeltlich,eine Schaufel hat bald einer,nur die
Verpflegung (2 alte Wurstsemmel in Plastik verpackt und eine
kleine Flasche Cola)alles zusammen um 8,90,ist im Bereich der
Strassenraeuberei und Abzocke.

Im Foyer der Pension,in einer kleinen Glasvitrine,Phiolen mit
Waschgold.Mikroskopisch klein,aber auch ein kirschkerngrosser
Nugget.

Was,staunte ich,der wurde auch gefunden ?

Ach nein,sagte der Cousin,das ist ein Stueck Blei,das ich mit
Goldfarbe gestrichen habe.Als Animo,du verstehst ?

Trotzdem werde ich es dort versuchen,soviel Edelmetall fuer
meine Frau zu finden,um sie damit aufzuwiegen.

Ein Mann,ein Wort - nicht achtend des Blasenkarthars durch
das eiskalte Wasser,

Jock


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #532 am: April 14, 2024, 02:08:14 »

Don Camillo & Peppone
(Am Beispiel Stadtkino Schrems)

Als der erste grosse Weltkrieg verloren ging,sehnten sich ein
Teil der Bevoelkerung nach einen Anschluss an Deutschland.
Oesterreich nannte sich kurze Zeit "Deutsch-Oesterreich" und
die Unterstuetzer waren hauptsaechlich die Buergerlichen.

Das Proletariat war da vorsichtiger.Dafuer wurden sie von der
konservativen politischen Seite,wo es ging,unterdrueckt.

So auch in Schrems,jenem verschlafenen Nest,das sich hinter
immergruenen Nadelwaeldern versteckte,aehnlich dem Ort,wo
sich in der Po-Ebene Don Camillo &Peppone einen gnadenlosen
Kampf lieferten.

Durch allerlei politische Tricks behaupteten die Vaterlaendischen
die Majoritaet in der Gemeindestube.

Aber ab 1921 waren die Sozialdemokraten nicht mehr auszu -
bremsen und begannen,soziale Vorhaben durchzusetzen.

Sie errichteten 2 Tuerme mit angedeuteten Zinnen und ver-
banden sie mit einem Trakt,wo sie das Stadtkino unterbrachten.

Auf ein Kino hatte alle gewartet,denn es gab sonst keine Zerstreu-
ung.Radios waren noch selten,Fernsehen gabs nicht und eine
individuelle Mobillitaet schon gar nicht,wenn man nicht mit dem
Fahrrad unterwegs sein wollte.

Vorstellungen gab es am Donnerstag abends und dann am Sonn-
tag 3 Vorstellungen.
15 h ein Kinderfilm,18 h,die erste Vorstellung des Hauptfilms
und 20 h die zweite Vorstellung des Hauptfilms.

Der Kinderfilm kannte keine sozialen Grenzen.Kinder aus allen
Schichten draengten sich an der Kinokasse.

Aber beim Hauptfilm !

Die Vorstellung um 18 h war quasi reserviert fuer die Arbeiter-
klasse.Niemals besuchte ein Greissler oder die Modistin eine
solche Vorstellung.
Umgekehrt,niemals ein Strassenkehrer eine Vorstellung um 20 h.

Tante Mizzi und Onkel Josef hatten seit den 1920 Jahren in der
17.Reihe die Sitze 15 und 16,bis sie um 1970 sich einen Fern-
seher kauften.Natuerlich fuer die 20 h Vorstellung am Sonntag.

Der Kinosaal hatte einen Balkon,wo die Kinokarte 50 Groschen
teurer war.

Ideal fuer Liebespaare im Winter,wenn nicht die Billeteurin immer
mit der Taschenlampe gestoert haette.
Genau dort am Balkon kriegte ein Freund seine Christa rum und
feierten vor einigen Jahren die Goldene Hochzeit.

Dieses sodom und gomorrahartige Treiben am Balkon veran-
lasste dem Stadtpfarrer Gelder zu sammeln,um einen Pfarrsaal
zu errichten.
Nach vielen Jahren wurde er eroffnet.Jetzt findet dort der
Pfarrball,die Bibelrunden und die Braut(Ehe)schulungen statt.

Mittlerweile wurde das Kino geschlossen.Das Fernsehen hat es
umgebracht.Der Filmvorfuehrer liegt sicher schon am Friedhof
und die Schaukaesten,wo Fotos der naechsten Filme ausge-
hangen wurden,sind abmontiert.

Manche Fotos,die wahrscheinlich etwas anzueglich waren,wurden
mit einem Leukoplast ueberdeckt.

Wir Buben haetten ein Vermoegen gegeben,haetten wir sehen
koennen,was sich darunter verbirgt.

Jock
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #533 am: April 27, 2024, 14:51:34 »

AKW Zwentendorf

5.November 1978.Ein vernebelter Sonntag.Grau in grau und
draussen ungemuetlich.

Wir waren bei Freunden eingeladen und um 16 h musste Licht
angemacht werden.Wir warteten auf das Ergebnis der Volks-
abstimmung ueber das Atomkraftwerk Zwentendorf.

Eigentlich war es klar,die Abstimmung geht positiv fuer das
Kraftwerk aus.

Und dann die Ueberraschung.30.000 Stimmen waren ausschlag-
gebend,dass Oesterreich auf die Atomnutzung verzichtetet was
so nicht erwartet wurde.

Schon die Alleinregierung Klaus plante 3 AKWs entlang der Donau
und eines in Kaernten.
Die Regierung Kreisky finalisierte den Bau und plante bereits
die Eroeffnungsfeierlichkeiten.
Es gab keine besonderen Aufmaersche dagegen.Die Gewerk -
schaften waren immer dafuer und auch die OeVP hatte keine
sachlichen Einwaende.Und die Regierung sowieso.

Trotzdem wurde eine Volksabstimmung angesetzt,in der Meinung
dass sie pro Atomkraft ausgehen wird und aus der Ueberzeugung
verknuepfte Kreisky sein politisches Schicksal damit.Er werde
zuruecktreten,wenn das Volk gegen die Atomkraft stimmen sollte.

Das war ein Satz zuviel.

Die in der Opposition darbende OeVP witterte Morgenluft und be-
schloss inoffiziell,gegen das Atomkraftwerk zu stimmen.
Obwohl sie es war,die die grundsaetzliche Planung in Gang setzte
und pro Atomkraft eingestellt war.

Nun Kreisky trat nicht zurueck,aber es wurde beschlossen,dass
erst nach einer wiederholten Volksabstimmung,das AKW in Be-
trieb gehen kann.
Spaeter wurde noch nachgeschaerft,indem man den Sperrvertrag
in den Verfassungsrang erhob.

Das Kraftwerk wurde zunaechst eingemottet,was viel Geld kostete.

Immer noch konnte das AKW in Betrieb gehen,obwohl die Brenn-
staebe verkauft wurden und der Streit ueber den Bodenbelag im
Steuerungsraum ausgeraeumt war.

Erst als man,nach Jahren,eine Tueroeffnung im Druckkessel
schnitt,war das Schicksal des AKW besiegelt.Damit wurde es un-
brauchbar.

Es waren 2 falsche politische Einschaetzungen,die die Atomkraft
verhinderten.
Die Gruenen sind voellig schuldlos,denn es gab sie damals noch
nicht.Einzig ein Geologe kaempfte gegen das Kraftwerk.Der be-
fuerchtete,dass sich das Erdbeben von 1509 wiederholt und
opponierte dagegen.

Der Kreisky war nicht zu stuerzen.Ein Jahr spaeter wiederholte
er einen famosen Wahlsieg und die OeVP darbte weiter.

Jock






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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #534 am: April 30, 2024, 06:19:15 »

Bestechlichkeit der Granden

Vor fast fuenfzig Jahren,im Hotel "Cavalleria Bianco" in Lig-
nano sassen wir beim Fruehstueck.Die Sonne schien und
die Zeitungen waren auch schon eingetroffen.

In grossen schwarzen Balken berichteten sie ueber den toet-
lichen Verkehrsunfall eines Parteihaeuptlings.

Ein neuer muss her und die Wahl fiel auf einen relativ jungen
Wunderwuzzi.Ein Wirtschaftsfachmann,der den Irrtum der
Waehler berichtigen soll.

Als der frisch gekuerte Fuehrer sein Parteibuero erstmals be-
trat,verschlug es ihm die Sprache.

Der pompoese Schreibtisch o.k.,der Besprechungstisch auch.

Aber die Sitzgruppe ?

Schon Figl sass drauf,dann Raab,dann Gorbach u.s.w..Durchge-
sessen,schaebig,ein Fall fuer die Sperrmuellabfuhr.

Die Sekraeterin des Obmannes,versprach dem Herrn Doktor sich
um eine neue Sitzgruppe zu kuemmern.

Das erste Telefonat in der Sache war nicht erfolgreich.

Als der Kassenwart das Begehr vernahm,reagierte er abweisend.

"Wos ?,wos ? a neiche Sitzgrupp'n? Ober mia haum jo ka Goed!
Tuat ma lad,ober des miasst aunders drahn./

Der zweite Anruf,bei einem Vorstandsvorsitzenden einer landes-
eigenen Hypothekenanstalt verlief erfolgreicher,obwohl die Be-
denken unueberhoerbar waren.

Die Wahl fiel auf zwei Fauteuil der Re-creation J.Hofmann,der
Firma Wittmann,mit dem Namen "Cubus".
Preis pro Stueck 5.000 ATS.

Die Rechnung ging an die Bank,die die Summe ueberwies,die
Moebel gingen an die Lieferadresse Kaertnerstrasse.

So weit,so gut !

Nicht ganz,denn die Beteiligten lebten in den naechsten Jahren
mit Furcht vor dem Rechnungshof.

Die Meisten der Beteiligten sind bereits verstorben.Nur der
Parteivorsitzende und ich sind noch am Leben.

Niemand wir uns heute der Bestechlichkeit und Beitragstaeter-
schaft wegen Korruption vorwerfen.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #535 am: Mai 02, 2024, 09:59:24 »

Tausendundeinenacht.

Die orientalische Geschichte von1001 - Nacht ist schnell er-
zaehlt.

Ein Koenig rief die Scheherazade zu sich um ein gemuetliches
"Garnituerchen" zu schieben.

Doch sie hatte ein Plappermaul und war auch mit der Dramat-
urgie vertraut.

Jedenfall kam der Koenig fast 3 Jahre nicht zum "Zug",weil er
ihre Geschichten lauschte und ein Teil von ihm drohte der Ver-
kuemmerung.

Tausendundzweinaechte wird derzeit in Saudi-Arabien geschrieb-
enund heisst "The Line".

Eine neue Stadt soll entstehen.170 Km lang soll sie werden,500 m
hoch das Bauwerk und 200 m breit.
Den 10 Millionen Einwohnern soll die Stadt alle Bequemlichkeiten
bieten,wie autofrei,alle Beduefnisse sollen innerhalb von 5 Geh-
minuten erreicht sein und von emissioinsfreier Energie versorgt.

Supermaerkte,kuenstliche Wasserfaelle,Fabriken und eine Ski-
halle sollen unter Glas beheimatet sein und wer von einem
Ende zum anderen will,braucht nicht laenger als 20 Minuten.

Die Wohnungen sind grosszuegig bemessen.Jede Wohneinheit
betraegt 400-500 m2.

Braucht man,denn die Geschlechtertrennung bedingt grosse
Raeumlichkeiten und ist sicher nicht zu ueppig,wenn man be-
denkt,dass eine arabische Familie unter 10 Personen undenkbar
ist.

Trotz der hohen Anzahl der Familienmitglieder muessen so an die
1,2 Mio Wohneinheiten geschaffen werden,um die 10 Mio unter-
zubringen.

Ringsum entstehen Parkplaetz fuer 2 Mio Autos.Zwar ist motor-
isierter Indiviualvekehr nicht erlaubt,aben mann muss ja viel-
leicht mal nach Riad oder Mekka.

Die ganze Sache entwickelt sich zu vollautomatisierter Kaefig-
haltung.

Die zukuenftigen Bewohner sollen verpflichtet sein,in einem
Zentralcomputer alle wesentlichen,auch persoenlichen Daten
einzugeben und es wird (wie heute auch),Verbraeuche (Wasser,-
Strom)abgerechnet.

Aus den Rohdaten und mit der Verknuepfung anderer Daten,
kann man leicht entschluesseln,welche politische Einstellung
der Haushalt hat und ob er ein glaeubiger Muselmann ist.

Und jetzt scheint das Projekt zu scheitern.Zu teuer,empfindet
es der saudische Kronprinz und setzte den Rotstift an.

Statt 170 Km,werden es nur 2,7 Km und die fix und fertige
Baugrube,wo die Ver-und Entsorgungsleitungen,sowie das
oeffentliche Verkehrsnetz,verlegt sein sollen,wird wieder zuge-
schuettet.
2,7 Km scheint ein Verschreiben zu sein,wahrscheinlich sind
27 Km gemeint.

Kuenstliche Staedte sind immer ein Problem.

Das zeigte sich in Brasilia,in Smart City und anderswo.
Besonders in der Rennbahnsiedlung in Wien,wo im zweiten Stock
sogar ein ausgewachsenes Pferd untergebracht war.

Jock


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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #536 am: Mai 07, 2024, 12:01:18 »

Staatsbesuche

Vor nicht allzulanger Zeit besuchte Bundespraesident Steinmeier
den tuerkischen Praesidenten Erdogan auf Ebene eines Staats-
besuchs.

Vor dem Besuch hoerte man nichts und nach dem Besuch auch
nichts.
Offenbar ist der Besuch ohne prokokollarischen Hoppalas ab-
gelaufen.
Herr Steinmeier,hat sich sicherlich gefragt,was soll ich mit dem
Kerl reden,waehrend Herr Erdogan seine Gedanken bei der
70 % Inflationsrate hatte,was ihm anzipft.

Es gibt jedoch Staatsbesuche,die aeusserst heikel sind und ein
Minenfeld bereithalten koennen.

Der Besuch der Queen im Jahre 2011 in Irland war so einer.

Die Einladung stammt aus dem Jahr 1998,aber erst 13 Jahre
spaeter er angenommen.

Im Vorfeld liefen heftige Diskussionen bei den Iren,wie man
mit dem Besuch umgehen soll.

Der besonders heikle Punkt war die Begruessung der Koenigin.

Ja keine Verbeugung,ja kein Knicks.Das koennte den irischen
Politikern die Karriere kosten.Also nur steifes Haendeschuetteln.

Vor mehr als 100 Jahren war ein englischer Monarch letztmalig
in Irland.Damals als Vertreter der Kolonialmacht und nachdem
Irland als selbststaendiger Staat etabliert war,kam keiner mehr.

Die Beziehungen zwischen Irland und England waren blutige.
Ein "bloody sunday" reihte sich an den anderen.
Erst nach dem Karfreitagsabkommen,entspannte sich die Bezieh-
ung und als Kroenung sollte der Staatsbesuch dienen.

Doch die Queen fuhr durch menschenleere Strassen.Die irische
Bevoelkerung wurde weitreichend ferngehalten.Die Sorge,dass
irische Nationalisten die Queen zu ihren Ahnen schicken wollen
war begruendet und man musste einen Bus sprengen,weil er
mit einer Bombe bestueckt war.

Dabei gab sich die Queen alle Muehe,die Iren zu versoehnen.

Sie warf sich in eine smaragdgruene Robe,dauerlaechelte und
ueberhoerte,dass die Anrede,"Ma'am"eher wie "Mum'klang.
Und sie legte Kraenze nieder,an Orten,die den Iren heilig sind.

Allerdings sie entschuldigte sich nicht fuer die Drangalisierung
und der vielen Toten und Exilierten waehrend der Besatzungs-
zeit.

Daher erst nachdem die Queen abgeflogen war,nahmen die echt-
en Iren ihre Faeuste wieder aus den Taschen und eine nationale
Zeitung erinnerte sich wieder,dass statt "koenigliche Hoheit"
korrekt "Majestaet",es heissen muss.

Jock



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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #537 am: Mai 09, 2024, 10:51:32 »

"Man kennt sich "

Katzenklos werden hauptaechlich mit mineralischen Einstreu
gefuellt.

Dieses Granulat hat eine grosse Saugwirkung und klumpt,wenn
es feucht wird.

Allerdings die Gewinnung ist "Bergwerkstum" und muss nach-
dem die Fundstelle ausgebeutet ist,wieder re-naturalisiert
werden.
Das gebrauchte Granulat des Katzenklos,wird meist zum Kum-
mer der Kanalisation und zur Freude der Installateure,ins Klo
entsorgt.

Eine andere bessere Loesung muss her.

So fanden wir heraus,dass geschredderte Maiskolbenstrunzen
auch eine hohe Saugwirkung haben,gewichtsmaessig leichter ist
und auch billiger.

Woher nehmen ?war die Frage.

Ein Agrarverwerter fand  die Sache interessant und verpflichte
uns 30.000 Saecke abzunehmen.( 300 Europaletten )

Als die erste Teillieferung kam,lag die Ware wie ein toter Hund.
Ein klassischer Ladenhueter und dabei hatten wir nur 20 Palet-
ten angeliefert bekommen.

Ueber ein paar Monate konnten wir sie kleinweise verkaufen,
aber da kamen schon die naechsten Paletten.

Noch spaeter war es ein Renner.

Jahre spaeter besuchte ich den Verwerter und Lieferer und er
zeigte mir die Lagerhalle anfangs Dezember,wo der Jahresbe-
darf eingelagert war.

Die Halle war 50 m lang 25 m breit und 7 m hoch und bis zum
Plafond gefuellt.

Mir wurde schwindelig,weil wir ja der einzige Abnehmer waren.

Wieso frug ich,lagern Sie so viel ein ?Da kommen wir ja 4 Jahre
aus.
Nein,sagte er,damit kommen wir nur bis August aus,dann muss
ich bis zur neuen Maisernte rationalisieren.


Und das ist alles schon bezahlt ? Ja,denn bei den Bauern ist nur
Bares Wahres.
Wie finanzieren sie das ?,war meine naechste Frage.

Und die Antwort war :"Man kennt sich".Damit meinte er,den
oertlichen Leiter der Raiffeisenbank.

Das Geschaeft ist ein reines "Future" ohne Option und Hebel.

Denn er muss die Strunzen Monate,bevor sie angesetzt haben,
kaufen und die Menge auch abnehmen,wenn sie Oktober ge-
liefert werden.
Da zu dieser Zeit auch andere Argrarprodukte geerntet werden,
ist ein riesiger Geldbedarf einzuplanen.

Futurgeschaefte wurden schon ganz alten Zeiten geschlossen.

So kaufte im Jahre 638 n.Chr. der Weinhaendler Aurelius einem
Winzer im Fruehjahr die gesamte naechste Ernte zu einem ver-
einbarten Preis ab und zahlte auch gleich bar.

Der Kontrakt wurde unter Anwesenheit zweier Ohrenzeugen und
eines Notars auf einer Papyrusrolle verschriftlicht.

Man weiss leider nicht,wer der Gewinner aus dem Geschaeft war.

War die Weinlese im August ertragsmaessig schlecht,musste der
Winzer trotzdem die fehlende Menge irgendwie aufbringen.
Da aber gleichzeitig,wegen einer Missernte der Verbraucher-
preis ansteigt, wohl der "Grosshaendler"der Gewinner.

Umgekehrt,war die Ernte ueberreichlich und der Preis fiel,hatte
der Grosshaendler viel zu teuer eingekauft.

Bei diesem Future ging es um 1.350 Liter Wein,die auf 50 Am-
phoren aufgeteilt,12 Kamele waren notwendig,um zu liefern.

Zurueck zum Anfang.

Wie feierten anschliessend die gute Nase meines Sohnes,der
die Sache initiiert hatte.

Die 300 Paletten Ware konnten wir nicht  verkaufen,aber das,was angeliefert wurde schon.

Und da gestand unser Lieferant,dass er die Hosen voll hatte,
als er 300 Paletten Ware im den Vertrag einsetzte.

Denn er hatte sie nicht und haette sie auch nicht besorgen
koennen,dafuer waere aber eine Poenale zu zahlen gewesen.

Jock







« Letzte Änderung: Mai 09, 2024, 10:57:34 von Jock »
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #538 am: Mai 16, 2024, 08:43:32 »

Alles so kompliziert.

Ich kann mir gut vorstellen,wie es @LungTom schuettelt,wenn
er zu "Schwulen und Lesben"etwas schreibt.

Dabei ist es einfach - Mann mit Mann,Frau mit Frau.

Aber jetzt wird es kompliziert.

Was ist "non binaer",was ist "queer ",was ist der Unterschied
von "divers"und "non binaer".
Was trage ich im Formular ein,wenn ich mich "binaer"fuehle
u.s.w.

Frueher war es einfacher.

Als kleiner Bub fiel mir in Schrems auf,dass es da ein mensch-
liches Wesen gab,das aussah wie eine Frau,aber Hosen trug.

Zu dieser Zeit trugen Frauen Roecke und hatten ein Kopftuch
ueber dem Haar.Bessere Damen trugen zum Fronleichnamsum-
zug kecke Huete mit einem Maschendrahtschleier.

Was war dieser Mensch ? W/M/D oder doch nichts von den Drei-
en ?

Die Schremser Gesellschaft machte es sich einfach.Statt sie sich
den Kopf darueber zu zerbrechen,welche Klassifikation zutref-
fend ist und ob Gendern angebracht ist,sagten sie nur einfach
"Mannweib" ueber sie.

Auch Wikipedia loest mein Problem bei der Frage,wo ich mich
einzuteilen habe,nicht.
Und meine Frau kann ich nicht fragen.

Sie vermisst seit einiger Zeit ihren Lieblingsslip.Wenn die wues-
ste,was ich bei ihrer Abwesenheit trage,obwohl er mir vorne
eh ein bisschen eng ist,spielts Granada.

Komisch ist es schon.

Als Peter Alexander und Gunter Philip Frauenkleider trugen,
lachte man Traenen.Unsrereiner aber scheel angeschaut werden.

Ich sags ja,heute ist alles so kompliziert.

Jock

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #539 am: Mai 20, 2024, 11:39:44 »

Universitaet Phayao

Vor mehr als einem Jahr eroeffnete uns Gem(Enkel meiner Frau)
er will auf die Uni Phayao gehen.Die ist gute 500 Km von Khanu
und der Glucke Grossmutter entfernt.

Nachdem der sich dort etabliert hatte,telefonierte er haeufig mit
meiner Frau.
Erst nach ein paar Monate sandte er ein Foto von sich,worauf
meine Frau beinahe einen Herzinfarkt bekam.

Der junge Mann,der ihr Alles ist,hatte einen Wuschelkopf,der
rote und gelbe,wie gruene Straehnen hatte.

Letztes Wochenende besuchten wir ihn,doch er hatte wenig Zeit.

17 Km vor Phayao der Campus der Uni.Von der Strasse aus
sieht man nicht viel.Nur eine maechtige Einfahrt.Die Gebaeude
der Institute liegen hinter einem Huegel.

Davor,entlang der Strasse,eine "Kleinstadt" fuer 20.000 Be-
wohnern.Hauptsaechlich Apartments fuer die Studierenden,
aber auch Geschaefte,Cafes und Restaurants.

Sonntags musste Gem zu einer Vorlesung und wir brachten ihn
zum Institut.

Da staunte ich aber,denn das Gelaende ist wahrscheinlich 4 Km2
gross und die einzelnen Gebaeude weit verstreut.Der Verkehr
wird mit einer Busflotte von 15- 20 Stueck bewaeltigt,da der
Privatverkehr untersagt ist.
 
So weit man das von Aussen sehen kann,sind die Gebaeude mo-
dern und grosszuegig.

Am Gelaende allerlei Sportmoeglickeiten (Tennis,Badmiton,
Schwimmen im See usw.)und alles sehr gepflegt.

Damit sich die zukuenftige Elite wohlfuehlt,spart man nicht mit
Geld.Ausstattung und Personal scheinen ein gutes Ranking zu
haben.

Die Stadt Phayao ist zwar klein,aber durch den See vermittelt
es ein Flair,wie der Lago Maggiore.,was die Nacht im sehr
guten Hotel,die zwischen 1.400 und 1.600 THB kostet,aber das
Fruehstueck dabei ist,ertraeglicher macht.

Teuer wird der Besuch trotzdem.

Ich sehe ein,Gem braucht dort ein Motorbike.Also werde ich ein-
es kaufen muessen.

Jock
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