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Autor Thema: Geschichten aus der Geschichte  (Gelesen 23703 mal)

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #495 am: September 09, 2023, 12:11:44 »

Ruhm und Glanz ist laengst vorueber,singt Rainhard
Fendrich und Nostalgie steht im Raum.
Die gute alte Zeit,wo alles so wunderbar war.

Von der Nostalgie lebt aber unser Fremdenverkehr recht
gut und hat einen gehoerigen Anteil an Fremdenueber-
nachtungen,Deviseneinkuenften u.s.w.

Wie sehe es aus,wenns keine Sisi,keinen Radetzky,keinen
guetigen alten Kaiser,Mayerling oder Mozart gegebenhaette ?

Auch die Trapp-Familie gehoert dazu und die wird nach
Strich und Faden verkitscht und die Schattenseite tun-
lichst unter dem Teppich gekehrt.

Zu schoen ist das Bild,das da gezeichnet wird.

Im Hintergrund noch die schneebedeckten Berge,auf der blumengeschmueckten Wiese,ein Haufen Kinder,die den
ganzen Tag singen und froehlich sind.
Bestens behuetet von der "Mutter" und vom Vater sorgsam in
seinem Haus untergebracht.

Der Film "Sound of Music" war ein Renner,vielleicht waren
die Sisi-Filme erfolgreicher aber fast niemand bemerkte die
Verzerrung der Wahrheit,die da und dort stattfand.

Herr Georg Ludwig von Trapp war ein erfolgreicher U-Boot
Kapitaen im Ersten Weltkrieg und heiratete eine Tochter
eines sehr reichen Torpedofabrikanten.
Von der Mitgift,die sie in die Ehe brachte,haetten Generation-
en ausgesorgt.

Nach dem Krieg hatte Oesterreich keinen Bedarf an U-Boot
Kapitaenen und er schied aus der Marine aus.Erst lebte er
mit seiner 7-koepfigen Kinderschar in Klosterneuburg,
dann kaufte er im Salzburgerland ein Gut mit einem ge-
raeumigen Gutshaus.
Nachdem er sich wiederverheiratete (eine 21 jaehrige No-
vizin)kamen weitere 3 Kinder zur Welt.

Er beschaeftigte fuer den Haushalt 9 Bedienstete (Koechin,
Dienstmaedchen,Privatlehrer,Chauffeur,Gaertner u.s.w.)

Den groessten Teil seines Vermoegens verlor er beim Kon-
kurs der Lammer- Bank,worauf die Familie einen Chor gruend-
ete und sich um die Welt sang.

1939 emigrierte die Familie in die USA.

Im Fim sieht man,dass,weil sich die Einreisebewilligung
verzoegerte,sie ein paar Liedchen sangen und schon schmolz
das Herz des Immigrationsbeamten dahin.

Was in keinem der Filmen thematisiert wird,ist der Horror,
den die Kinder im Hause ausgesetzt waren.

Taeglich gab es Pruegelstrafen fuer das kleinste Vergehen.
Selbst ein 15 Monate alter Nachwuchs wurde verpruegelt.

Das weiss man durch die Eintragungen im Tagebuch der
(Stief)-Mutter,die darueber genaue Aufzeichnungen fuehrte.
Nicht nur Pruegel mussten die Kinder ueber sich ergehen
lassen,sondern auch Demuetigungen ueber ihr Aussehen.

Das noch lebende Kind und die Nachfahren haben die ne-
gative Berichterstattung fest im Auge und drohen mit An-
waelten.

Solche Erziehungsmethoden waren vor 100 Jahren ueblich.
Erst 1989 wurde Gesetze verabschiedet und eine gewalt-
freie Erziehung verordnet.

Aber daran denkt keiner in den Bussen,die taeglich in
Mayerling vorfahren und niemand verschwendet einen Ge-
danken an die herzlose Erziehung von Kronprinz Rudolf
und an die vielen anderen Erzherzoge und Erzherzog-
innen,die in ihrer Kindheit traumatische Erfahrungen erlebt
haben.

Waren die Erziehungsmethoden dem Ruhm und Glanz wert ?

Jock









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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #496 am: September 11, 2023, 03:07:29 »

Nationalratswahl 2006

Der 1.Oktober 2006 war ein wunderschoener,warmer
Spaetherbsttag und brachte ein ueberraschendes Wahl-
ergebnis.

Die SPOe unter Dr.Alfred Gusenbauer ging als Erster
aus der Wahl.

Damit hat niemand gerechnet,auch nicht der Gegen-
kandidat Dr.Schuessel,der als Bundeskanzler,den Wahl-
slogans "Schuessel-wer sonst"auf den Wahlplakaten af-
fizieren liess.

Um 17 h wurde das Wahlergebnis bekannt und ich be-
schloss,die Wahlparty der SPOe zu besuchen.

Die Party fand in einem Zelt nahe der Parteizentrale statt.

Zutritt hatte jeder und musste sich nicht mit schwieligen
Haenden ausweisen.
Drinnen gab es Bier und Wein,das man an Stehtischen
konsumieren konnte.Kredenzt wurden die Getraenke
von jungen Damen,deren rechter Busen "S"hiess und
der linke "Oe".

Auf der Buehne heizte ein Moderator die Stimmung an
und alle warteten auf die Ankunft des Dr.Gusenbauers.

Viele bekannte Gesichter waren anwesend,und alle trugen
eine Seligkeit vor sich,als waeren sie am Kindergeburts-
tag eingeladen.

Endlich kam der Wahlsieger und begann,die Leute nahe
des Einganges zu umarmen und zu herzen.
Knapp bevor ich drankam,drehte er ab und ging auf die
Buehne.
Seit diesem Affront habe ich nicht mehr die Sozialisten
gewaehlt.

Nach einiger Zeit beschloss ich,die Party des Wahlver-
lierers auch zu besuchen.Doch dort liess man mich nicht
hinein.
Nur bekannte OeVP-ler und Funktionaere waren zugelassen.

Mit versteinerten Gesichtern stand die Kommerzialraete
herum und ein,um 10 Jahre gealterter Dr.Schuessel,der
die Welt nicht mehr verstand.

Bevor mich die Grabesstimmung erfassen konnte,brach
den Abend ab und fuhr nach Hause.

2024 ist die naechste Nationalratswahl und langsam kom-
men die Parteien in die Gaenge.

Besonders umtriebig ist der Andi Babler,der derzeit unser
Land heimsucht.
Keine Hand,die er nicht schuettelt,und jeder,der nicht
zeitgerecht fluechten konnte,wird gnadenlos umarmt,egal,
ob Greis oder Baby.

Jock



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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #497 am: September 13, 2023, 16:49:24 »

12.September ein europaweiter Feiertag ?

Rechte und Rechtsextremisten im Europaparlament,
starteten eine Initiative,wonach der 12.Septemer zum
Gedenken des Endes der 2.Tuerkenbelagerung eingefuehrt
werden soll.

Als Grund dafuer wird angegeben,an diesem Tag im Jahre
1683,sei die Islamisierung Europas gestoppt worden ist.

Da haben die Hohlkoepfe wohl im Geschichtsunterricht
nicht aufgepasst.

Wenn schon ein Gedenktag,der so ueberfluessig wie ein
Kropf waere,waere der 16.August 1717 besser geeignet.

Denn nach der Schlacht um Belgrad und dem nachfolgen-
dem Frieden von Passarowitz,waren die Osmanen am ab-
steigendem Ast.(Reichspolitisch)

Weder bei den Belagerungen von Wien oder die Einnahmen
von Gebieten,waren religioese Missionierungen die Trieb-
federn,sondern rein politisch,territorial und wirtschaftlich.

Zwar spielte bei den Osmanen,der Islam eine tragende
Rolle und galt als Fundament der staatsrechtlichen Ord-
nung,aber niemals war der Islam resp.die Scharia gegen
die "Auslaender" gerichtet.

So wurden z.B. "Auslaender" (Franzosen,Hollander,Eng-
laender oder Deutsche),die im osmanischen Reich ein
Verbrechen begangen hatten,nach deren heimatlichen
Strafgrechtskatalogen verurteilt.
(Einem auslaendischen Dieb wurde keine Hand abgehackt,
wie es die Scharia vorsieht)

Das Osmanische Reich,war zu seiner Hochbluete ein sehr
gut verwalteter Staat,der Hungersnoete nicht kannte und
militaerisch eine Grossmacht.

Der Erfolg war zum Teil der  vorauschauene Politik des je-
weiligen Sultan und der Wesire geschuldet,aber auch die
Beamtenschaft waren Traeger davon.

Wie fand das Osmanische Reich geeignete Beamte ?

Durch die jaehrlich stattfindete "Knabenauslese".

Davon ein anderes Mal.

Jock

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #498 am: September 14, 2023, 11:38:29 »

Aber Heitschi Bum Beitschi Bum Bum (Knabenlese)

3.Strophe

Der Heitschi Bum Beitschi is kumman
Und hot ma des Buerberle g'numman,
Er hot mas wegg'nummen und hots neammer brocht
drum wuensch i mein Buerberl,a guate Nocht.

Dieses Schlaflied nimmt Bezug auf die Knabenlese der Os-
manen und wird heute,von fuersorglichen Muettern,nicht
mehr gesungen.

Wenn doch,dann mit einem entschaerften Text.

Im deutschsprachlichen Raum kam das Lied waehrend der
"Tuerkenbelagerung" auf und nimmt Bezug auf die Knaben-
lese.

Die 3.Strophe beschreibt das Verfahren der Knabenlese,wo-
nach fuer die Rekrutierung der Janitscharen und des Be-
amtentums,die die Saeulen des Osmanischen Reiches waren,
vorgegangen wurde.

Jaehrlich,aber auch in groesseren Abstaenden,durchforsteten
Emmisaere des Sultans,die Taufbuecher und hoben Knaben
bei christlichen Familien aus.

Die Vifzackigsten wurden von den Familien getrennt und ent-
weder in den Palaesten oder kasernenartigen Einrichtungen,
ausgebildet.
Die Ausbildung dauerte 14 Jahre und dabei wurde den Knaben,
Sprachkenntnisse,Lesen,Schreiben,Rechnen sowie Rechts-
kunde wie Verwaltungsrecht und Praxis beigebracht.

Man noetigte sie zum Islam zu konvertieren und wurden auch
beschnitten.

Nach ca. 7 Jahren erfolgte eine Ausbildungsteilung.

Ein Teil wurde den Janitscharen ueberantwortet und lernten
dort das Kriegshandwerk,was sie zu bevorzugten Offiziers-
anwaertern machte.(Dienstwohnung,guter Sold,div.Privi-
legien)

Der andere Teil gleitete in die Verwaltung,wo unter Um-
staenden,man sogar hohe Raenge in der Staatsverwalt-
ung erreichen konnte,eine Tochter des Sultans als Frau
bekam und damit eine Verwandtschaft,ganz oben in der
Hierarchie einnahm.

Jedoch nicht in allen Landesteilen oder Gesellschaftsgrup-
pen,wurden Knabenauslesen durchgefuehrt und wenn,dann
kamen nur christliche Familien in den Focus.

Fast 600 Jahre bestand das Osmanische Reich,gleichlang,
die die Herrschaft der Habsburger.

Und warum zerbrach es ?

Die Schlacht um Belgrad,der zu hohe Import von billigschrot-
tischer Waren,der rudimentaere Export und die Silberin -
flation durch die Spanier.

@Arthur Schmidt kann die Zusammenhaenge besser er -
klaeren,so man ihn unter dem Ofen hervorlocken kann.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #499 am: September 17, 2023, 09:39:46 »

Die forschende Wissenschaft.

Nur ganz selten erhalten Wissenschaftler oder Forscher
in DACH einen Nobelpreis.

Die Erkenntnis daraus ist,es wird zuwenig auf zukunfts-
traechtigen Feldern geforscht und experimentiert.

Das war frueher ganz anders und Alchemisten hatten
ein grosses Ansehen,wenn Zeit,Muehe und Gesundheit
aufgewendet wurden,um den Stein des Weisen zu finden.

Es ging hauptsaechlich darum,aus unedlen Stoffen,Gold
zu erzeugen und wenn es nicht gelingt zumindest Silber
herzustellen.

Der Prozess dazu war meist,Zerkleinerung,Vermixungen,
Erhitzen und Abkuehlen der Grundstoffe.
Diese Prozesse waren strengster Geheimhaltung unter-
worfen,nur langgediente Adepten wurden eingeweiht und
die schriftlichen "Gebrauchsanweisungen",in Geheimschrift
abgefasst.

Viele Kloester hatten Alchemistenstuben,aber auch an Fuerst-
hoefen,versuchte man Gold auf chemischem Weg herzu-
stellen.

Bis auf wenige Faelle,zeitigten all die Versuche niederschmet-
ternde Ergebnisse,jedoch positiv war,dass sich die "Wissen-
schaft" mit Chemie auseinandersetzte.

Dort,wo Experimente gelangen,sind die Produkte noch heute
im Einsatz. Glas und Porzellan.(Porzellan - das weisse Gold)

Trotz Unterstuetzung von IT-Intelligenz,Spectralanalyse,
Formeln u.s.w. gibt es noch Felder,die es zum Wohle der
Menschheit wert waeren,tiefer in die Materie einzudringen.

Und tatsaechlich gibt es dafuer den "IG-Nobelpreis"um die
Erkenntnisse zu wuerdigen.

So wurde z.B erforscht,warum Geologen Steine abschlecken
oder,ob in linken und rechten Nasenloecher gleichviel Haare
wachsen.

Oder,ob elektrische Essstaebchen und Strohhalme den Ge-
schmack der Speisen veraendert,wie auch,ob das sexuelle
Verhalten von Sardellen,das Meerwasser beeinflusst.

DACH - Forscher ran,damit wir nicht gaenzlich vom Ausland
abgehaengt werden.

Was allerdings bereits erforscht wurde,ist die Korrelation
des Grunzen eines Boersenmaklers,auf die Entwicklung einer
Aktie.

(Daenischer Film aus anfangs 1960,zeigt dies)

Jock


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #500 am: September 19, 2023, 10:30:01 »

Komme vorhin vom Schwimmen zurueck,finde ich meine
Frau aufgeloest,verzweifelt,empoert und schwer atmend
wieder.

Ich muss dir was zeigen,ich muss dir was zeigen sagte
sie mit versagender Stimme und sucht in ihrem Handy.

Dann fand sie das Gesuchte und zeigte mir ein Selfi ihres
Enkels.

Ich warf einen Blick drauf,fand aber nichts aussergewoehn-
liches.Ein junger Mann (Student) mit laengerem Haar und
einem Laecheln im Gesicht.

Ja,der Gem,sagte ich,weiter kam ich nicht.

Ja siehst du nicht wie der ausschaut ?,schnaubte sie.

Ich blickte nochmals auf das Foto.

Ein Grinsen im Gesicht,die Haare laenger als zur Schul-
zeit und zwei Haende,anhatte er einen Hoody.

Alles normal fand ich,doch dann fuhr sie mir mit dem Stell-
wagen ins Gesicht.

Der hat einen schwarzlackierten Fingernagel !

Junge Frau,beruhigte ich sie,das hat eine wichtige Be-
deutung.
Ein schwarz lackierter Fingernagel bei einem Herren heisst
Solidaritaet zu missbrauchte Kindern.(1 von 5 Kindern hat
schon Erfahrung mit Missbrauch oder Gewalt gemacht.)

Damit war sie beruhigt und gleich ein wenig stolz auf ihn.

Jetzt ist sie zum Friseur und Einkaufen.Wenn sie wieder-
kommt habe ich einen roten Fingernagel,als Zeichen der
Solitaritaet zu unterdrueckten Ehemaennern.

Jock



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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #501 am: September 22, 2023, 10:44:16 »

Koenig Charles III. und Koenigin Camilla sind gerade
auf Staatsbesuch in Frankreich.

Der Gastgeber Macron bietete alles auf,damit die Gaeste
sich wohlfuehlen,darunter auch ein Staatsbankett im
Schloss Versailles oder zuvor eine Kutschenfahrt ueber
die Champs Elysees zum Concorde-Platz.

Zwei Punkte in dieser Stadt,die besondere sind.

Als Charles in der Kutsche sass,winkte er freundlich und
er winkte auch am Concorde -Platz.Vielleicht war ihm ent-
fallen,dass es seltsam wirkt,wenn ein Monarch dort winkt.

Denn am 21 Jaenner 1793 wurde ebenfalls ein Monarch
zum Concorde - Platz transportiert,der aber wenig Lust
hatte,den Gaffern zuzuwinken.
Er war naemlich auf den Weg zu seiner Enthauptung.

Versailles

2023 war alles zum Bankett hergerichtet.180 Gaeste waren
eingeladen,darunter Kuenstler,Musiker,Filmschauspieler
und hohe Honoratoren.

Auf der Menuekarte stand (wienerisch) Shrimps,Henderl und
Schimmelkaese und dann nochwas als Dessert.
(Auf franzoesisch klingt das schon viel besser)

Den besten Auftritt der Gaeste hatte Charlotte Gainsbourg,
die tapfer mit dem Wind kaempfte und fuer Hoeschen-
Blitzer sorgte.Leider hat die Musikkapelle es versaeumt,
jedesmal einen Tusch zu spielen.

Vorsichtshalber gingen viele der Gaeste zuvor noch auf die
Toilette,denn man erinnert sich daran,dass es im Schloss
Versailles keine Toiletten gab.

So,im 18.Jhd., zu Zeiten des Sonnenkoenigs,hielt man Toi-
letten fuer unnoetig.
Statt welche einzubauen,schaffte man 200 "Kackstuehle" an,
wo sich davor Schlangen bildeten.

Jedoch wenn die Not zu gross wurde,suchte man sich eine
Ecke oder zwischen den Doppeltueren ein Plaetzchen und...

Das war damals ueblich und den entstehende Gestank,ver-
suchte man mit Parfum zu uebertoenen.

Wie ueberhaupt damals eine interessante Duftnote bei Bank-
etten geherrscht hat.
Koenig Ludwig XIV. soll nur zweimal in seinem Leben ein Bad
genommen haben und in den weissgepuderten Peruecken
soll viel tierisches Leben gehaust haben.

Die Aermsten waren die Damen der Reinigungsgarde,(200 an
der Anzahl) die die ganzen hinterlassenen Sauereien in der
Nacht wegraeumen mussten.

Aus dieser Zeit (18.Jhd) gibt es auch eine Anleitung fuer
Damen,wie sie gekonnt ihre Notdurft erledigen.
Die waren ja gegenueber den Herren leicht im Vorteil,weil
die ausladenden Reifroecke,Sichtschutz boten und auch
die Unterwaeschemode dem entgegenkam.

Nun,heute sind in Versailles auch Toiletten eingebaut,was
Charles III.nicht in die Verlegenheit brachte,einfach in den
Kamin zu pinkeln.

Jock






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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #502 am: November 29, 2023, 11:05:07 »

 Die "Catinilarische Rede " des Herrn Merz am 28.11.2023.

Mit "Quosque tandem abutere,Olafus,patientia nostre" haette
Herr Merz beginnen koennen,in Anspielung der beruehmten
Rede des Herrn Ciceros.

Dieser geisselte erst Herrn Catinila,dann kreuzigter ihn,bevor
er ihn vierteile mit gekonnter Wortwahl.Und gestern war Olaf Scholz
der Zielpunkt des Angriffs.

Vorerst blieb die Brandrede ohne Wirkung.

Tags darauf,als sich die Herren die Zaehne putzten,haben sich
die Probleme nicht in Luft aufgeloest.

Waren damals,vor 2086 Jahren,die Probleme das gallische Dorf,
mit den seltsamen Menschen,die Unruhen in den oestlichen
Provinzen und eine Stadt die Moskarthago hiess,sind es heute
die Umweltprobleme,der CO2 Ausstoss,die draeunene Corona-
welle,der Nahe Osten u.s.w.

Und Herr Merz stellte fest,es muss dringend etwas dagegen ge-
macht werden.

Alle Massnahmen verlangen den Einsatz von Geld.Doch den Geld-
topf hat das Gericht versiegelt.

Jetzt ist guter Rat teuer,denn es ist klar,die Kuh ist aus dem Stall.

Die spannende Frage-wer faengt sie ein ?

Herr Merz und Frau Weidel ?

Dass Gott erbarm.

Jock







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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #503 am: November 30, 2023, 10:24:44 »

Die Maer von den Gesteinen vom Mond.

Dass die Erde eine Scheibe ist und dass der Mond ein Plasmage-
bilde ist,glaube ich keine Sekunde.

Aber was ist mit den Mondlandungen ? Wo ist der Beweis,dass
die angeblich vom Mond eingesammelten Gesteine,wirklich vom
Erdtrapanten stammen ?

Kann das Waldviertel Auskunft geben ?

Schrems ist eine Stadt im Waldviertel und das Waldviertel
"sitzt" auf der Boemischen Masse.

Die Boehmische Masse,so hat uns Schuelern,Herr Fachlehrer
Ludwig Schulner,gelehrt,ist eine uralte,hunderte millionenalte
Steinmasse,die einst 5.000 m hohe Gipfeln hatte und mit
Eis und Gletschern bedeckt war.
Die Ueberbleibseln von den Gesteinen,die das Eis erodiert
haben,findet man als Findlinge,Wackelsteine und andere selt-
sam geformte Figurationen.

Im Laufe der Jahresmillionen,sank der Gebirgsstock ein und ist
heute durchschnittlich 500 - 600 m als Hochebene vermerkt.

Es ist geologisch eine "Grauwackenzone" und waere boden-
schatzmaessig interessant,wenn es denn Bodenschaetze im
abbaubarer Menge zu finden gaebe.

Granit ist der einzige Bodenschatz,der Schrems gepraegt hat.

"Granitstadt Schrems" nennt sich stolz die Stadt und zwei,in-
einander verschlungene Aale,bilden das Wappen.

Auch Gold hat man in frueheren Zeiten versucht zu finden.
Einige Ortsnamen deuten darauf hin.

Die Granite um Schrems haben verschiedene Strukturen,Farben
und Haerten.
Auf Friedhoefen dient der Granit dem Andenken von Verstorbenen,
die als Grabmal viel billiger kommen als die aegyptische Variante,-
der Pyramiden.
Die schwarz polierten Grabsteine mit goldener Schrift,halten
genauso lange.Statt Ramses II. steht  hat drauf, Fanny Huber,
aber damit kann man leben.

Steinbrueche im Waldviertel sind grosse Gruben,manche bis zu
20 m tief und liegen meist ausserhalb der Ortschaften.

Sind sie ausgebeutet,werden Arbeiten eingestellt,das Gelaende
umzaeumt und vergessen.

Die Grube fuellt sich mit blau-gruenen Grundwasser und da es
im Schatten liegt,ist es eiskalt.

Das Gelaende herum,renaturiert.Einzelen Baeume,viel Gestruepp
und ein Habitat fuer Kreuzottern,Salamandern und Voegel.
Da es im Wasser keine Fische gab,keine Fischottern oder Biber.

Auch kein Rotwild (Fuechse und Rehe) fand dort ein staendiges
Revier.Es gab einfach keine ausreichende Nahrung fuer diese
Tiere.

Wir Knaben beschlossen vor 70 Jahren,so einen aufgelassenen
Steinbruch zu erkundigen.Wir wussten natuerlich,dass so ein
aufgelassener Steinbruch gefaehrlich ist.Stuerzt man ins Wasser,
konnte man wegen des steilen,ja senkrechten,Waenden,kaum
mehr herauskommen.

Aber die Neugierde,dort Geheimnisse zu entdecken,(vielleicht
leben dort Erdmenschen,vielleicht noch der letzte Nothosaurier),
war groesser als das Verbot,das Gelaende zu betreten.

Um es kurz zu machen,der 4 Km lange Weg dorthin,war ver-
gebens.Wir waren 13 Jahre zu frueh dran.

Um 1968 herum,wurde der Steinbruch fuer die Amerikaner
interessant,denn man wollte zum Mond.Und als Beweis da-
fuer,dass das Vorhaben gelang,sollten Gesteine vom Mond
dienen.

Herr Ernst Endler,der Vater von Horst Endler,war Vorarbeiter
ein einem Steinbruch und Jaeger.Gelegentlich passierte er
den aufgelassenen Steinbruch auf dem Weg zu seinem Revier.

Es lag noch Schnee,als er bei der Passage,verdaechtige Spuren
vor dem Steinbruch entdeckte.
Reifenspuren,Schleifspuren und das Schloss des Vorhaenge-
schlosses war aufgebrochen.
Und er wusste auch,dass am Gelaende es nichts gab,was es
sich zu Stehlen lohnte.

Waehrend seines Ansitzes,machte er sich so seine Gedanken und
weil er ein heller Kopf war, wusste er natuerlich,dass JFK die
Parole ausgab,bis Ende des Jahrzehnt,den Mond zu erreichen.

Auf der Heimfahrt stoppte er beim Gendermarieposten und aeus-
serte den Verdacht,die Amerikaner haben fuer ihre Mondmis-
sion Steine abtrandportiert.

Herr Zimmermann,der Postenkommandant,war entweder ein
bodenstaendiger Mann oder ein gekaufter Agent der Amerikaner.

Den geauesserten Verdacht konterte er mit der Frage:"Bist
aung'soffen ?"und damit war die Angelegenheit erledigt.

Herr Endler und auch Herr Zimmermann sprachen niemehr je-
mals darueber.

Dabei waren sie ganz nahe am groessten Schwindel,der die
Erdbevoelkerung an der Nase fuehrte.

Jock

Die naechste Geschichte behandelt,das Agieren der Amerikaner
in dem Zusammenhang.







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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #504 am: Dezember 01, 2023, 09:57:40 »

Die getuerkte Mondlandung

Nachdem Herr Gagarin den Amerikanern die lange Nase  ge-
dreht hat,war Amerika unter Schock.

Die Scharte,die die Sowjets den Amerikanern zugefuegt
haben,muss ausgewetzt werden.Koste es,was es wolle.

Es war noch finster,als in einer Villa im Westen der USA das
Telefon laeutete.
Ein verschlafener Mann hob den Hoerer ab und eine Stimme
meldete sich mit den Worten:"Weisses Haus - ich verbinde
mit dem Praesidenten"

Nach einem Knacken in der Leitung,meldete sich die forsche
Stimme von JFK.Er machte seinen Auftrag in klaren Worten
klar,indem er forderte eine leistungsfaehige Rakete zu entwickeln.
Geld spielt keine Rolle,aber bitte dalli,dalli,fuegte er noch hinzu.

Mit "Jawohll,mein Fuehr..,aeh Mr.President"endete das Gespraech.

Das Vorbereitungsprogramm war vielfaeltig.

Personal wurde ausgebildet,Raketen getestet und die Rechner
mit allen moeglichen Daten gefuettert,die in der Praxis se-
kundengenau zur Verfuegung stehen muessen.

Und daran scheiterte das ganze Unternehmen.

Die Rechner spuckten die Daten fuer die Navigation verspaetet
aus,weil sie damals(1969) einfach noch zu langsam waren und
einen Fehlschlag,der Tote gefordert haette,wollte man nicht
riskieren.

Was nun ?

Da erinnerte sich einer im Beratungsgremium an den 1902
gedrehten Film "Le voyage dans la lune".Einer der ersten Trick-
filme.
Und schon machte man sich an die Arbeit.JFK informierte man
nicht und auch sonst hielt man sich mit Informationen zurueck.

In einer Wuestenregion irgendwo in Amerika wurde die Mond-
landung gedreht.

Alles was fuer die Aufnahmen notwendig war,wurde herbeige-
schaft (Stromgeneratoren,Kameras etc.aber auch Coca-Cola
und Kaugummi ).
Der Filmcrew redete man ein,man drehe eine Werbefilm und
nach Beendigung der Aufnahmen,wurde alles wieder eingesam-
melt.
Jedes Kaugummipapierl,jede Cola-Flasche,einfach alles.
Hinterher sah die Gegend wie eine Mondlandschaft aus.

Derweile wurde die orbischen Daten ausgewertet und man fand
heraus,dass die Zeit zwischen 16.und 24.Juli ideal ist,damit die
Raumfaehre sich wieder vom Mond abheben kann und mit Unter-
stuetzung des " Swing -by Effekts" die Erde erreicht.

Alle Welt verfolgte via Fernsehen,den Start,die Mondlandung
und die Wasserung der Raumkapsel.

Man sah gespannt zu,wie die Astronauten in die Rakete klet-
terten.Die kleine Unterbrechung dabei sah man nicht.Von der
Oeffentlichkeit unbemerkt,kletterten die Astronauten wieder her-
aus und verliessen die Startrampe durch einen Hinterausgang.

Waehrend die Rakete Richtung Mond abhob,wurden die Astro-
nauten in Autos,mit verdunkelten Scheiben,zu einem Flughafen
verbracht und nach ein paar Tagen auf dem Flugzeugtraeger,der
die Raumkapsel bergen soll,transportiert.

Auch ein zweiter Flug war notwendig,denn man hatte den Sack
mit den Mondgesteinen (vulgo Schremser Granit) vergessen.

Die "Mondsteine" aus dem Waldviertel wurden und werden
mehr als sorgfaeltig behandelt.
Zuerst kamen sie in Quarantaene,dann wurden sie untersucht,
an Universitaeten verschenkt,wo sie in bruchsicheren Behaelt-
nissen zur Schau gestellt werden und fuer unverkaeuflich er-
klaert.

382 Kg.wurden im Laufe der Zeit vom Mond geholt.Trotzdem
soll eine kleine Menge davon am grauen Markt gehandelt werden.

Sollte von dem Material mehr angefordert werden,ich wuesste
da was und koennte es billiger beschaffen.

Jock



 





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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #505 am: Dezember 26, 2023, 08:24:38 »

Weihnachten in Schrems und in Sandringham

Ich kenne das,wenn sich die Verwandtschaft am 25.Dezember
zur Hochmesse versammelt.

Voran Onkel Gottfried,der eine Fahne trug,die geeichte Nasen
sofort als als Zierfandler erkannten.Dahinter eine Unzahl an Onkeln
und Tanten,die "Lobet Gott,dem Herrn" aus voller Kehle versuchten,
die Orgel zu uebertoenen.

Nach dem Kirchgang verdrueckten sie ein ausgiebiges Essen und
warteten auf den naechsten offenen Arbeitstag um die Weih-
nachtsgeschenke umzutauschen.

Aber alle waren sie sorgsam gekleidet,was man in Sandringham
von Koenig Charles nicht sagen kann.

Seit gefuehlten 40 Jahren traegt er immer die gleichen Maentel.

Camelfarbig sind sie und schon laengst aus der Mode.

Selbst die indischen Schneider in Pattaya haben solche Maentel
schon laengst aus den Auslagen verbannt,doch der Koenig liebt
es aufzufallen,wie ein bunter Hund.

Oder ist es Sparsamkeit ?Tradition kann es nicht sein,denn dann
truege er ein Outfit,wie weilands Heinrich VIII.aus dem 16.Jhd.

Jock





 
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #506 am: Januar 30, 2024, 08:21:38 »

Studentenprotest

"Schau dir das an !,schau dir das an !".Meine Frau war ent-
setzt und hatte Anzeichen einer Schnappatmung.

Schon hielt sie mir ihr Handy unter die Nase und erwartete,
dass ich eine Schimpfkanonade loslasse,bevor ich den
"Unterrichtsminister" kontaktiere.Ihr Enkel hatte ein Selfie ge-
sendet,das sie aufregte.

Ich sah aber nichts,was daran besonders verwerflich war.

Ein junger Mann grinste vom Display und bleckte die Zaehne.

Ah,der Gem,sagte ich und was ist das Besondere ?

Die Haare ! Schau dir die Haare an,meine Frau war noch immer
ausser Fassung.

Da sah ich es auch.Sein dichter,laengerer Haarwuchs hatte rot/
gruene Faerbung.

Offenbar ist die Zeit,wo er von der Schule gezwungen wurde,
sich eine der typischen Schuelerfrisur zuzulegen,vorbei.

Das ist gut,meinte ich - er wird erwachsen,womit ich mir jedoch
einen toetlichen Blick einhamsterte.

Vor zwei Wochen besuchten wir ihn in Phayao (nicht weit vom
Nordpol entfernt.)Dort an der Uni studiert er seit einem Jahr
und die Trennung vom Grosselternhaus hat er mittels einer netten
Kommiltionin bestens ueberstanden.

Die zwei Tage,wo wir zu Besuch waren,waren vollkommen konflikt-
frei.Meine Frau verlor kein Wort ueber seine Haare und hatte auch
in seiner Bude nichts auszusetzen.

Offensichtlich hat sie sich von ihm abgenabelt.

Die Uni in Phayao ist ein nicht zu unterschaetzender Wirtschafts-
faktor.
Der Campus ist 17 Km vor der Stadt und ist ausshalb des Uni-
gelaendes eine eigene Stadt mit rd.30.000 Einwohnern.

Da die Studenten Wohnen,Essen,sonstige Versorgung beduerfen,
sind Apartementshaeuser,7/11 Shops,Restaurants usw. entstanden,
die fuer einen wirtschaftlichen Input,sorgen.

Nach Ankunft und Begruessung,fuhren wir gleich weiter zum
beruehmten Weissen Tempel.Da es fuer einen Besuch schon zu
spaet war,fuhren wir weiter nach Chiang Rai.

Die Herbergssuche war schwierig.Obwohl in der Innenstadt einige
grosse Hotels sind,waren alle ausgebucht.Endlich fanden wir
ein neues Hotel,wo wir Zimmer fuer 1.800 THB fanden.

Nahe des Hotels eine Pizzeria,wo der Besitzer ein echter Neapol-
itaner ist,versuchte ich auf Italienisch die Bestellung aufzugeben.
Vergebens,das Personal verstand Bahnhof,sodass meine Frau
eingreifen musste.Gesaettigt besuchten wir noch einen Nightmarkt,
bevor im Hotel eine boese Ueberraschung wartete.

In dieser noerdlichen Gegend wird es am Abend,wenn die Sonne
weg ist,bitter kalt (knapp ueber 20 Grad) und ich freute mich
auf ein heisses Bad.

Aber irgendein Sadist hat die roten und gruenen Punkte,die
Heiss-und Kaltwasser anzeigen,vertauscht und es dauerte,bis ich
zu heissen Wasser kam.
Die Aircon war auf 21 Grad eingestellt und konnte nicht verstellt
werden.Daher schalteten wir sie ab,bevor wir erfrieren.

Naechsten Tag der Besuch des weissen Tempels.

Ich kenne ihn,als er noch im Bau war,bzw.nicht ganz fertig.Waehrend
meine Begleitung ihn besuchte,suchte ich ein sonniges Plaetzen
und beobachtet das Treiben.

Busweise trafen Besucher ein.An die 4.000 sollen es jeden Tag
sein,hoerte ich und jeder zahlt 100 THB Eintritt.Die Anlage ist
jetzt fertig,schoen gestaltet,Cafes und Shops runden dass alles ab.

Unklar ist mir geblieben,ob der Tempel auch fuer sakrale Zwecke be-
nuetzt wird oder nur als Touristenattraktion geschaffen wurde.

Die folgende Nacht war noch kaelter,als die vorangegangene und die
Kaelte verfolgte mich bis nach zu Hause.

Erst jetzt in Pattaya wird mir wieder waermer.

Jock


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #507 am: Februar 04, 2024, 11:21:19 »

Reiseverpflegung

Es war im tiefsten Winter,als meine Grossmutter beschloss,einige Verwandte in Wien zu besuchen.Ich durfte sie begleiten und war
so um die 5 Jahre alt.

Von Schrems zu der Bahnstation Puerbach,waren es 4 Km und
alles war tief verschneit.
Man setzte mich auf eine Rodel,gut verpackt schlief ich am Weg
ein.Es war ja noch Nacht,so 5 h frueh.

Am Bahnhof wurde die Rodel in der Gepaecksabgabe bewahrt
und dann warteten wir auf dem Fruehzug.
Der Wartesaal war eiskalt und trotzdem roch der eingeoelte
Parkettboden so intensiv,dass wir froh waren,als der Zug ein-
fuhr.
Damals gab es noch I.II.und III. Klasse,doch Grossmutter hatte
von ihrem Sohn,der ein hohes Tier bei der Bahn war,einen Frei-
fahrtsschein fuer die II.Klasse erhalten.Auf mich vergass er und
deswegen wurde ein Kinderfahrschein geloest.Das war wohl der
Beginn einer lebenslangen Animositaet zwischen uns.

Der Waggon war ebenfalls eiskalt,weil der Zug in Gmuend ab-
fuhr,und die Heizung erst in Allensteig bemerkbar wurde.

Nachdem sich die Eisblumen am Fenster aufgeloest hatten,war
Zeit fuer das Fruehstueck.

In der rechteckigen Aludose mit den 3 Loechern an jeder Ecke
des Deckel,befanden sich allerlei Koestlichkeiten,die damals jeder
Zugreisende bei sich hatte.Drinnen waren bestrichene Butterbrote,
ein kurzes Stueck einer "Duerren" (die billigste Wurst)etwas vom
Speck und ein eingetrockneter Apfel.Was um gotteswillen immer
dabei sein musste,war ein scharfes Messer,um den Speck zu
schneiden.

Damals gab es weder Plastikfolien noch Alufolien.Aber die Thermos-
kanne mit heissen russischen Tee war unverzichtbar.

Wir waren nicht die Einzigen,die so bei einer Bahnreise ausge-
stattet waren.Fast alle anderen Fahrgaeste hatten ebenfalls Pro-
viant bei sich.

4 Stunden dauerte die Fahrt bis Wien.Dabei passierte ich Gross-
staedt,deren Namen jedes asiatische Kind weiss und davon traeumt.
Vitis,Schwarzenau,Siegmundsherberg,Eggenburg,Grafendorf
oder Tulln.

Bei der Heimfahrt,ein paar Tage spaeter,war wiederum die Pro-
viantdose gefuellt und wir kamen ohne Hunger heim.

Gestern teilte mir meine Frau mit,sie sei morgens nicht zu Hause,
sondern mit Freundinnen unterwegs.

Eher als Hoeflichkeit als Interesse frug ich,wo sie hinfaehrt.

Nach Sattahip,den Flugzeugtraeger besichtigen und sie fahren
mit der thailaendischen Bahn hin.

Als sie heute aufbrach,frug ich sie,ob sie Proviant mit hat,denn
die heimische Bahn ist mitunter nicht puenktlich.

Ich habe noch nie einen solchen fragenden Blick gesehen.

Was,was soll ich mithaben? Einen Proviant? Wozu,zum Teufel ?
frug sie fassungslos.

Und ich muss ihr recht geben.

Jock








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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #508 am: Februar 06, 2024, 10:07:21 »

Brennend heisser Wuestensand

Es war Ende der 1950ger,als in Schrems ein Volksfest stattfand.

Im Zuge dessen,war eine Go-Kartbahn,ein Ringelspiel,Schiess-
buden u.s.w. aufgebaut,was fuer uns Buben natuerlich ein
Magnet war.

Ich wollte auch dabei sein und handelte mit meiner Grossmutter
aus,bis 9 h am Abend dabeisein zu duerfen.
Aber ich hatte nichts passendes zum Anziehen.

Die selbstgestrickte graue Joppe mit gruenem Passepartout da-
zu die kurze Lederhose,schienen mir nicht passend.
Ein Sakko und eine lange Hose,wie ich es wuenschte,gab es nicht.

Kurz,nach dem ich dort eingetroffen war,erklang "Brennend
heisser Wuestensand" und alle 15 Minuten spaeter wieder und
wieder.

Freddy Quinn,hatte seinen ersten grossen Hit gelandet.Er bekam
als Honorar ganze 250 DM und sonst nichts.

Dieser Song unterstuetzte den Mythos der Fremdenlegion,der vor-
her und bis heute am Leben ist.

Auch weitere Lieder,die die andere Seite der Medaille besingen,
"Der Weg nach Haus ist schwer"(Freddy Quinn)oder "Gefangen in
maurischer Wueste" ( Vico Torriani),konnten den Zustrom zur
Fremdenlegion nichts anhaben.

Vor allem deutschsprachige junge Maenner,die manchmal etwas
auf dem Kerbholz hatten,fanden dort vor Strafverfolgung Sicher-
heit und Anonymitaet.
Ausserdem empfingen sie guten Sold und hatten Anspruch auf
die franzoesische Staatsbuergerschaft und Pensionsbezug.Aber
auch die grosse Chance,zu den Gefallenen zaehlen zu duerfen.

Der franzoesische Staat war nicht waehlerisch und nahm jeden
auf,der die Grundvoraussetzungen erfuellte,also Sportlichkeit,
zwei Haende,zwei Beine sollte der Rekrut schon mitbringen,
waehrend nach Nationalitaet oder krimineller Vergangenheit keiner
nachfragte.

Seit 1831 besteht die Fremdenlegion und im letzten Jahrhundert
waren die Einsatzgebiete hauptsaechlich Vietnam und Algerien.
 
Heute ist die Fremdenlegion eine eingegliederte Einheit in der
Armee und personell abgespeckt.

Doch wenn sie am 14 Juli ueber den Champs Elysees defiliert,
mit weissem Kaeppi,Lederschuerze und geschulterten Aexten,
brandet Applaus auf.
Sie marschieren nur im 88 Schritttempo,waehren die anderen
Truppenteile 110 Schritte in einer Minute aufs Pflaster bringen
muessen.

In unserem Apartmenthaus hatte auch ein ehemaliger Fremden-
legionaer seine Wohnung.

Wir kamen zufaellig ins Gespraech,das auch seine Fremden-
legionaerszeit beruehrte.
Er zeigte mir seine Orden und das Emblem der Legionaere,
aber auch seine Narben an seinem Beinen,die graesslich aus-
sahen.

Ich summte das "Brennend heisste Wuestensand" und er ant-
wortete mit "Irgendwo im fremden Land".

Mittlerweile ist er ausgezogen.Wer weiss wohin ?

Jock
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #509 am: Februar 10, 2024, 07:48:56 »

Finanzamt

Im rechten Trakt des Gemeindeamtes unseres Ortes,ist
das Finanzamt untergebracht.

Da ich hier eine Steuernummer habe,suche ich jedes Jahr
das Amt auf und gebe dort meine Steuererklaerung ab.

Man soll aber nicht zu frueh eintreffen und etwa die Idylle
stoeren.

Im Gang zu den Raeumlichkeiten,stehen einige Sitzbaenke,
worauf Hunde friedlich schlafen.
Das Personal,3 Damen,1 Herr,sind um 9 h noch nicht voll-
zaehlig anwesend.Einige kommen spaeter,bleiben oft nicht
lange,sondern besorgen sich was zum Essen.

Es geht immer ein Aufatmen durch den Raum,wenn sie be-
merken,dass ich meine Frau im Schlepptau habe.

Sonst koennte es kritisch werden,wenn dieser komische
Farang,womoeglich Fragen stellt,die man auf Englisch nicht
beantworten kann und in Gefahr laeuft,das Gesicht zu ver-
lieren.

Womoeglich weiss der auch etwas ueber das Doppelbesteuer-
ungsabkommen,von dem sie vielleicht mal etwas gehoert
haben,aber ein spanisches Dorf geblieben ist.

In unserem Ort kennt fast jeder jeden oder ist ueber 8 Ecken
verwandt.So ist meine Frau,die beim Roten Kreuz eine Funk-
tion hat und eine respekteinfloessende Uniform hat,im Ort
sehr bekannt.Ausserdem vermutet man,sie haette 15 Kg Gold
zu Hause liegen.

Die Amtshandlung beginnt mit dem Austausch einiger Neuig-
keiten,derweil ich stumm und friedlich dabeisitze.
Meine Frau erklaert dann meine Einkuenfte,die am Bank-
buch festgehalten sind,in dem sie mit einem gelben Mark-
ierer die Betraege unterstreicht.

Bald schon steht die Steuerlast fest und wir verabschieden uns
freundlichst mit einem respektvollem Wai.

Das soll sich nun aendern.Ab August sollen alle Expat in
Thailand Einkommensteuerzahlen.

Vor allem sind manche deutsche Expats hoechst verunsichert
ob des Steuerjochs,das sie zukuenftig tragen sollen.

Aber auch den thailaendischen Finanzbeamten graut vor dem
Vorhaben der Regierung.Sie ahnen,welches buerokratisches
Monster da losgelassen wird.
Die Zeit zum Essenholen und Verspeisen wird dann knapp.

Dabei wuesste ich,wie Thailand ohne grossem Aufwand,be-
traechtliche Gelder von den Expats rekrutieren koennte,aber
darueber schweige ich,bis ein ausreichendes Angebot des
Finanzministeriums vorliegt.

Jock
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