Bundespraesidenten
Das Gerangel,um auf den Stimmzettel fuer die Wahl zu kommen,
nimmt Fahrt auf.
Die kitzekleine Huerde,naemlich 6.000 Unterstuetzer zu finden,
schaffen nicht alle,die ihr Interesse fuer den Job,der ca.26.000
Euro pro Monat einbringt,angemeldet haben.
Damals,war es fuer die Kandidaten einfacher.Sie wurden meist
von politischen Parteien ins Rennen geschickt,da waren weder
die Unterstuetzungserklaerungen,noch die finanziellen Aufwend-
ungen fuer den Wahlkampf,ein Problem.
Der erste Bundespraesident nach dem Krieg,war Dr.Karl Renner,
der schon in der I.Republik,also nach dem Kaiser,poltisch bekannt
wurde und war es auch der,der die Republik ausgerufen hat und
anschliessende seinen Hut in die Luft warf.
Er war es aber auch der,der den Oesterreichern ihre Festtagslaune
vermieste,weil er beschlossen hatte,an einem 31.Dezember zu
sterben.
Sein Nachfolger,Dr.h.c. Theodor Koerner,General a.D.machte keine
Schwierigkeiten,ausser den NAZIs,die ihn 1938 verhaften wollten.
Ungestuem drangen sie in seine Wohnung ein und mit knarrender
Stimme forderten sie ihn auf,mitzukommen.
Der Koerner bat,den Schergen um kurze Geduld,weil er sich noch
ankleiden wolle.
Als er wieder aus seinem Schlafzimmer trat,hatte er die Generals-
uniform an und alle seine Orden angelegt.
Die Nazis legten darauf hin die Ohren an und trauten sich nicht,ihn
abzufuehren.
Einen ganz anderen Zuschnitt hatte Dr.Adolf Schaerf.Rechtsanwalt
von Beruf und verwitwet.Daher uebernahm seine Tochter die "First
Lady- Rolle".
Auf dem Weg von seiner Wohnun zum Amtsitz benuetzte er die
Strassenbahn,in der Akterntasche sein Jausenbrot.
Der Dienstwagen,ein schwarzes amerikanisches Monster mit der
Autonummer W 1,blieb in der Garage.
Franz Jonas war der naechste Bundespraesident.
Er war gelernter Buchdrucker und Lektor,kam aus dem Arbeiterbe-
zirk Floridsdorf und arbeitete sich zum Buergermeister von Wien
empor.
"Der Rode mit der roden Tint'n"war der Kummer der Bediensteten
der Praesidentsschaftskanzlei.
Fuer jeden falsch gesetzten Beistrich,hagelte es es Donnerwetter.
Seine "Hinterlassenschaft" (als Buergermeister)frequentieren noch
heute zehntausende Wiener sein "Jonas- Reindl und seine Jonas-
grotte" taeglich.
Hohes Ansehen in der Bevoelkerung genoss der Bundespraesident
Dr.Rudolf Kirchschlaeger,weil er Auftrag gab,"Suempfe trockenzulegen
und die sauren Wiesen auch".
Das ist bald schon 50 Jahre her und man wird es bald angehen,ver-
sprachen seither alle Kanzler und Minister.
Die naechsten Praesidenten,Waldheim,Klestil und Fischer sind nicht
mehr so viel aufgefallen.
Nichts was Aufsehen erregen wuerde,kein Glamour.
Dazu hat allerdings das Zeug eines moeglichen neuen Praesidenten,
der Dr.Tassilo Wallentin heissen kann.
Besser gesagt,seine "First Lady",die geschiedene Frau eines Milliard-
aers.
Schon hat sie einen zugkraeftigen Wahlslogan veroeffentlicht,wo es
heisst "Tassilo,make Austria Great again" und auch sonst ist sie
fuer die Rolle einer "First Lady" wie geschaffen.
Opernballerprobt,und bereit mit ihrer Ballrobe,die 150.000 Euro ge-
kostet hat,die Nacht beim naechten Opernball durchzutanzen.
Naechsten Morgen,waehrend verarmte Rentner,die Champagner-
flaschen aus der Muelltonne kramen,wird man lesen koennen,sie
sei dabei gut gelaunt gewesen.
Jock