vom: 06. September 2021, 08:34:45 »
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Als ich wegen der 72 Jungfrauen den Ellbogen in die Rippen bekam.
In Luxor trennte sich die kleine Reisegruppe.Einige flogen nach Hurgada,der Rest
zurueck nach Kairo um mehr vom Orient zu erfahren.
In Kairo angekommen,wurden wir wieder im selben Hotel untergebracht,wo wir vor
einer Woche,nur einige Stunden in der Nacht schlafen konnten.
Jetzt bei Tag stellten wir fest,dass wir in einem "Fluechtlingslager"einquartiert wurden.
Die Aermsten der Armen aus Kuwait,hatten das Hotel in Beschlag genommen.Wohl-
beleibte wuchtige Herren mit bis zu 4 Frauen und einem Schippel Kinder wuselten
durch die Lobby und bestiegen,auf Hochglanz polierte Mercedese,wenn sie in die Stadt
wollten.
Hingegen waren sich die "Wirtschaftsfluechtlinge",die vor Sadam Hussein Reissaus genommen hatten,einig,dass nur das "Mena House"in Frage kommt,um abzuwarten,
bis der boese Sadam vertrieben wird.
Das Mena House - Hotel hatte zwar nur 5 Sterne,zeichnete sich jedoch auch deswegen
aus,weil ueber die Jahre,hochkaraetige Politiker,weltbekannte Schauspieler und die int-
elligentesten Literaten dort gewohnt haben.
Die "Hall of Fame" ist voll davon.Ich fuerchte nur,in einigen Jahren wird sich eine,nicht
zu schliessende Luecke auftun,wenn ich nicht mehr leben sollte und weil ich dort nicht
abgestiegen bin.
Wir und zwei andere Paare,hatten noch nicht genug von Kultur und besuchten alle
Sehenswuerdigkeiten wie die Pyramiden,den/die/das Sphinx,einige Tempel,Suks,be-
obachteten,wie eine aegyptische Familie ihren Wochenendausflug absolvierte,indem
sie vorne am Moped 2 Kinder untergebracht waren,dann der Familienvater sass und
hinten auf Soziussitz,seine Frau.Zwischen Mann und Frau,quer die Hausziege,die auch mitdurfte.
Endpunkt war der Besuch der Alabastamoschee,einfach ein MUSS.
Ein redefreudiger Fremdenfuehrer erwartete uns am Vorplatz der Moschee,achtete,dass
wir uns sorgfaeltig die Fuesse und Haende wuschen und geleitete uns in das Innere.
Sofort umgab uns die Stille und die Kuehle im Gebetsraum,der mit Teppichen ausge-
legt ist und wir darin sofort knoecheltief einsanken.
Erst erklaerte uns der Fremdenfuehrer die "technischen Daten" des Gotteshauses und
vergass nicht darauf hinzuweisen,welchen Affront sich der franzoesische Koenig Louis-
Philippe I. geleistet hat,indem er als Dank fuer den geschenkten Obelisken,der heute
am Place de la Concorde steht,einen Uhrturm spendete,dessen Uhrwerk bis heute nicht
in Gang zu setzen ist.
Nachdem wir an der Seite Platz genommen hatten,hoerten wir einen Vortrag ueber die
Vorzuege des Islams,der Allwissenheit von Allah und wie leicht es doch ist,zum Islam
zu konvertieren.
Obwohl der Ton im "Erinnerungsschreiben"der Kirchenbeitragsbehoerde in Wien schon scharf formuliert worden ist,dachten wir nicht daran,die Gemeinschaft der Christen zu
verlassen und hoerten daher nur mit maessigem Interesse,den Darlegungen zu.
Jedoch,als er zu der Stelle kam,wo die Thematik der 72 Jungfrauen im Jenseits be-
handelt wurde,spitzten sich unwillkuerlich meine Ohren.
Das bemerkte natuerlich sofort meine Frau und rammte mir ihren Ellbogen in die Rip-
pen.
Ich gebe zu,ich haette einige Fragen gehabt - allerdings waeren sie betriebswirtschaft-
licher Natur gewesen.
Wieviele Jungfrauen sind dort beschaeftigt ? Von wo,rekrutiert Allah sie ? Was geschieht
mit den Jungfrauen,wenn sie keine mehr sind ? Werden sie verdammt in der Teppich-
knuepferei zu arbeiten ? u.s.w.
Der "Missionar" ueberreichte uns einen Zettel,wo darauf der Satz " La ilaha illa Allah,
Mohammad rasul Allah"gedruckt war.
Eine riesige Falle,denn der Satz ist die Beitrittsformel zum Islam.
Er wolle einen zufaelligerweise anwesenden Imam holen,dann koennen wir den Satz sprechen und waeren schon mit einem Fuss im Paradies,lockte er.
Unsere Frauen ahnten was dann kaeme.
Zufaelligerweise,wuesste er auch in der Naehe eine Klinik,wo die Beschneidung durch-
gefuehrt werden koennte.
Das reichte ihnen.Mit den Worten : DER bleibt so,wie er ist,da wird nichts herumge-
schnippselt,packten sie uns bei den Armen und zerrten uns aus der Moschee.
Vor der Moschee trennten sich unsere Wege und erkundeten auf eigene Faust Kairo.
Erst am Flughafen,vor dem Heimflug nach Wien,trafen wir uns wieder.
Aufgeregt erzaehlten wir uns,welch grossartige Schnaeppchen wir erstanden haben.
Heute,nach fast 40 Jahre,verfluchen wir noch immer den Tag,an dem wir dabei ueber
den Tisch gezogen wurden.
Jock