vom: 06. August 2021, 08:56:35 »
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Dorf-Stadtbrunnen
Es wird noch ein Jahr dauern,bis ich vor der Baeckerei Beetz unterm Sonnenschirm
gesessen bin und ueberlegte,ob ich einen guten Kaffee oder Wuerstel mit Saft,resche
Kaisersemmel und Seiterl Bier bestellen soll.
Vor mir ist der Stadtbrunnen von Schrems,wo in der Mitte des Beckens eine Sand-
steinfigur,die den hl.Felix darstellt,der seit 170 Jahren den Brunnen bewacht.
Dieser Brunnen,der jetzt einen oktonalen Grundriss hat und ein Fassungsvermoegen
von tausenden Liter hat,ist relativ neu gestaltet,aber am selben Platz stand schon ein
Ziehbrunnen,der die dorf-staedtische Bevoelkerung mit Wasser versorgte.
Der hl.Felix zeigt mir den Ruecken.Vielleicht hat er gelesen,was @Josef geschrieben
hat,dass ich ein unangenehmer Zeitgenosse sei oder er hat das duemmliche Urteil
eines Amateurpsycholgen zu Gesicht bekommen.
Solche Brunnen,die es tausendfach gibt,war nicht nur Wasserquelle sondern auch ein
wichtiger sozialer Treffpunkt,in der Zeit,wo es noch keine Zeitungen,Radio oder TV
gab.
Beim Wasserholen trafen sich die Frauen und tauschten Neuigkeiten aus.Auch die
Herolde der Orte verkuendeten davor neue Verordnungen oder Gesetze.
Da das Wasser lebenswichtig fuer die Menschen und das Vieh war,waren die Brunnen
mit drakonischen Strafen "gesichert",sollte jemand das Wasser unbrauchbar machen,
sei es durch Verunreinigung oder gar Vergiftung.
Diese Straftat wurde haerter bestraft,als ein gewoehnlicher Mord.
Moerder wurden "nur " gehaengt,"Brunnenvergifter aber erst gefoltert,dann geraedert
und es wurden den Taetern bei lebendigen Leib die Haut abgezogen.Dann verbrannte
man sie.
Bei Aufreten von unerklaerlichen Ereignissen oder bei Pestseuchen,verdaechtige man
die Juden,Wasser zu vergiften,die so die Weltherrschaft antreten wollen.
Selbst heute,in der aufgeklaerten Zeit,spukt noch immer der Gedanke im Gehirn bei manchen Gesellen herum,die Zionisten sind auf dem Weg
Das fuehrte im Mittelalter zu Pogromen,oder wenn sie Glueck hatten,wurden die Juden
nur aus dem Gebiet vertrieben.
Sind es bei Bauern,die wegen der verstreuten Hoefe und langen Wege,nicht zum Stadt-
brunnen kamen und daher eigene Brunnen schlugen,die sie mit aermlichen Verschlaeg-
en abdeckten,so gibt es auch praechtige Brunnenanlagen,wie z.B. der Trevi -Brunnen
in Rom.
Jedes Jahr besuchen tausende Touristen den Brunnen,werfen Geldstuecke hinein,machen
tausende Fotos und vergiften das Wasser,indem sie ihre nackten Fuesse ins Brunnen-
wasser stecken.
Ein Nebenaspekt ist auch,dass die Wasserversorgung im afrikanischen Busch,den Islam
stuetzt,weil er 4 Frauen in einer Ehegemeinschaft erlaubt.
Die sind auch fuers Ueberleben notwendig.
2 von ihnen sind beschaeftigt,von der oft kilometerweit entfernten Wasserstelle,Wasser
fuer den Haushalt/Vieh und Garten zu holen.
Die Polygamie abzuschaffen,wuerde grosse Probleme bereiten.
War in frueheren Zeiten"Brunnenvergiften"mit strengen Strafen bedroht,sieht es heute
anders aus.
Heute wird Wasservergiften sogar noch mit Foerdergeldern belohnt.
Die Agrarwirtschaft hat einen hohen Stellenwert bei der EU.Demzufolge sind fuer
die Bauern Subventionen vorgesehen.
Und was machen die Bauern ?
Die Ueberduengung der Felder mit nitrathaltigen Wachstumfoerderer,versickert ins
Grundwasser und kommt so in die Nahrungsmittelkette.
"Am Brunnen vor dem Tore,da steht ein Lindenbaum" singt Franz Schubert bevor er
weiterwandert.
In Schrems steht keine Linde mehr vor dem Brunnen.Die wurde vor vielen Jahren
geschlagen,daher wandere ich weiter zu den naechsten "Denkmaelern" - dem Pranger
aus dem 14 Jhd. und dem Metzen mit dem geheimnisvollen Relief,das keiner ent-
schluesseln kann.
Nach ein paar Biere,sollte es mir aber gelingen.
Jock