vom: 20. Januar 2019, 10:48:27 »
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Der Harzendorfer Wald
Harzendorf ist eine laendliche Gemeinde in der Steiermark und ist/war zu der Zeit,als
die Geschehnisse dokumentiert sind,baeuerlich gepraegt.
Diese Zeitspanne ist als Mittelalter gelaeufig,wo die Bevoelkerung kaum lesen und schreiben
konnte und auch aus ihrem Umfeld nicht herauskam.
Der einzig Gebildete war der oertliche Pfarrer,der sich mit Latein auskannte und der seinen
Nimbus durch die ueblichen Riten beim Lesen einer Messe,die die Glaeubigen kaum ver-
standen und auch durch die Amtskirche und den weltlichen Maechten verstaerkt,einer be-
sonderen Aufmerksamkeit oder Wichtigkeit zukam.
Da,seit der Offenbarung des Johannes,zwar umschrieben,aber doch,die Existenz des Satans,
Teufels u.s.w.als Realitaet dargestellt wurde,beschaeftigten sich die Kleriker auch damit.
Einige davon uebertrieben bei der Suche nach der Existenz des Satans und gerieten in den
Teufelskreis,indem sie zugeschriebenen Praktien des Satans nachvollzogen und sogenannte
Schwarze Messen lasen.
Da diese klarerweise nicht in der oertlichen Kirche zelebriert werden konnten,suchte man
abgeschiedene Plaetze,wo man ungestoert und ungesehen,sich dem Teufel hingeben konnte.
So soll es auch im Harzendorfer Wald geschehen sein.
Der Pfarrer Gregor Agricola aus Hatzendorf,sammelte an Schwarzen Messen interessierte,
wegen der moralischen Verfallungen von der Amtskirche enttaeuschte Menschen ein und die
begaben sich in den verschwiegen Forst,um den geheimnisvollen Event zu froenen.
Fuer eine Messe braucht man einen Altar,da bot sich doch ein weibliches Wesen an,dass nackt
den Altar darstellt,worauf die Riten der Messe abgefeiert wurden.
Pfarrer Agricola betaetigte sich als Zauberer,der aus einem Baum Wein fliessen liess und die
"Strickmelkerinnen"ihre guten Dienste leisteten.
Kurz - die ganze Zeremonie artete in eine wueste,sexuell gepraegte Orgie aus,wo mitunter
sogar (angeblich)Kinder geschlachtet wurden und Exkremente zum Verkosten dabei waren.
Eine Chronik aus dieser Zeit 1675 bestaetigt die Existenz des Pfarrer Agricolas.
Er wurde der Hexerei angeklagt,in Haft genommen und als man ihn naechsten Tag in der
Zelle fand,war er tot und ein schwarzer Vogel flog durch die Gitterstaebe hindurch,direkt mit
seiner Seele in die Hoelle.
Das Paradoxe daran ist,dass die waehrend der Hexenverfolgung angeklagten (meist ) Frauen,
sich ein Beispiel an der Kirche genommen haben.
Ihrer Vertreter,sind Meister der Hexerei,wenn man sich an die Hochzeit von Kaana erinnert,
wo Jesus Christus Wein in Wasser verwandelte.
Einen schwereren Vorwurf koennte man der Kirche machen,indem man hinweist,dass die bei
Messen stattfindende "Kommunikation" nicht anderes,als abstrakter Kannibalismus ist.
Mit der Verabreichung der Hostie,die den Leib des Gottessohn symbolisiert,sollte der nicht
strafrechtliche Tatbestand erfuellt sein.
In Deutschland ist Kannibalismus,als solcher nicht straffaehig.Bestraft wird nur "Stoerung der
Totenruhe".
Man kann davon ausgehen,dass der sexuelle Aspekt,die Antriebsfeder zur Teilnahme an den
Schwarzen Messen einst war.
Da haben es in der heutigen Zeit die Menschen bequemer.
Statt durch den dunklen Wald zu stolpern und sich durch einen Ast das Gesicht zu zerkratzen,
fahren sie heute bequem mit dem Auto zum naechstgelegenen Swingerclub,in der Gewissheit,
dort einen freien Parkplatz zu finden und ein staerkendes Buffet einnehmen zu koennen.
Die Aufklaerung,so ab dem Jahre 1700 ,hat also doch etwas Gutes mit sich gebracht.
Jock