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Autor Thema: Geschichten aus der Geschichte  (Gelesen 23710 mal)

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #105 am: September 24, 2021, 08:48:44 »

 vom: 11. Februar 2017, 07:32:13 »
________________________________________
Von Forenbetreiber,Moderatoren,Sklavenschreibern und begossene Pudel.

Wie kann man einen Forenbetreiber beschreiben,mit was vergleichen ?

Vielleicht mit einem hanseatischen Kaufmann,denn gleich diesem,lehnt er
stolz jede Ehrung ab und verbietet sich Orden anzunehmen.

Dadurch dass er ueberhaupt ein Forum betreibt,ist seiner philanthropischen
Ader zu verdanken,denn grosses Geld verdient er nicht.

Nur auf ein Privileg legt er wert.Die rote Tinte !

Das ist sein Markenzeichen und nicht mehr der Gehrock,die Flanellhose und
der steife Zylinder.

Zu seiner Seite stehen die Moderatoren.

Das sind jene,die den undankbarsten Job haben,denn man sich vorstellen kann.

Sie koennen es niemanden recht machen.Vielen sind sie zu rechtstehend,allen
zu arrogant und zu besserwisserisch.99,5 % ihrer Beurteilungen sind grund-
falsch,nur 0,5 % finden halbwegs Zustimmung.
Sie werden beschimpft,die Pest an den Hals gewunschen und man versucht so-
gar sie mit verdorbenen Eierlikoer und sonstigen alkoholischen Getraenken zu ver-
giften.

Dabei gehen sie selbstlos in ihrer Aufgabenstellung auf.Es soll schon vorgekommen
sein,dass sie so in ihrer Arbeit versunken sind,dass sie erst Monate spaeter real-
isieren,dass Ihre Frau sie schon laengst verlassen hat.

Stets sind sie bereit,das Fallbeil ueber einen Member herabsaussen zu lassen und
leben dabei ihr Gottgleichtum genuesslich aus.

Manchmal vielleicht etwas zu verfrueht,wie ein schon laenger zurueckliegender Fall
zeigt.

Um 8 h frueh war ploetzlich ein neues Mitglied da und setzte einen raetselhaften
Beitrag ab.12 weitere,ebenso raetselhafte, folgten,bis es Moderator Kern gelang,ihn
um 20 h zu eliminieren.

Vielleicht zu frueh,denn erfahrenen Kryptologen war es bis dahin nicht gelungen,die
mayahaften Botschaften zu entschluesseln.

Wir werden daher nie erfahren,ob sich vielleicht damals ein E.T. an die Menschheit
gewandt hat um vor Donald Trump zu warnen.

Jock



Spaeter geht es mit den Sklavenschreibern weiter.
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #106 am: September 24, 2021, 08:50:21 »

 vom: 12. Februar 2017, 17:44:01 »
________________________________________
Gerade habe ich mich niedergelassen um ein paar gefaellige Bemerkungen
ueber Sklavenschreiber und begossenen Pudel niederzulegen,da erreichen
mich niederschmetternde Nachrichten.

Eine davon berichtet von der bevorstehenden Weltrevolution und die
zweite Nachricht ueber ausbrechendes Chaos und Buergerkriege.

Wenn dem so ist,kann ich mir das Schreiben zum eigentlichen Thema ersparen.

Da nicht berichtet wird,ob die Ereignisse mit Kirchengelaeut oder Posaunen-
stoessen eingeleitet werden,bleibt mir nichts anderes ueber,als dazusitzen und
abzuwarten und die restlichen friedlichen Stunden im beschaulichen Khanu
zu verbringen.

Ein Flaeschen Rum wird mir die Wartezeit verkuerzen,denn Rum ist schon
seit Altersher,ein Anaesthetikum und Seelentroester.

Das wusste auch der Erste Lord der Admiralitaet und so hatten die englischen
Schiffe,wenn sie auf Fahrt gingen, immer ein paar Faesserchen Rum mit an Bord.

Taeglich zwischen 11 und 12 h wurden an die Seeleute ein Glaeschen ausge-
schenkt.Eine groessere Menge wurde jenen verwundeten Seeleuten eingefloesst,
wenn es darum ging,ihnen das Bein oder den Arm zu amputieren.

So auch Admiral Nelson,als ihm der Arm amputiert wurde.Doch das war nicht seine
letzte Begegnung mit dem Feuerwasser.

In der Schlacht von Trafalgar wurde er schwer verwundet,wartete jedoch mit dem
Dahinscheiden tapfer,bis die Meldung kam,dass die Seeschlacht gewonnen ist.
Dann erst empfahl er seine Seele dem Himmel.

Zurueck an Bord blieb sein Leichnam und ein ratloser Kapitaen,der sich zu ueber-
legen hatte,was jetzt ?

Einfach ueber Bord werfen ging nicht,die Nation wollte Herrn Nelson ein Staatsbe-
graebnis bescheren.Also musste er zurueckgebracht werden.

Und dabei tat sich ein kleines Problem auf,denn auch tote Admiraele beginnen mit
der Zeit suesslich zu riechen.

Die Loesung fand sich aber bald.

Der Leichnam des Herrn Nelson wurde in ein volles Rumfass gesteckt und so fuer die
Rueckreise konserviert.

Wieder im heimatlichen Hafen,wurde der schon etwas ausgelaugte Admiral in der
Westminster Abbey zu Grabe getragen und ein niedriger Charge der Hafenmeisterei
beauftragt,den Inhalt des angebrochenen Rumfasses zu entsorgen.

Es war zum Glueck der falsche Mann,den man den Befehl erteilte.Er entstammte
einem sparsamen Haushalt,wo es ueblich war,jeden Teller blitzblank leerzuessen
und keine,noch so kleine Brotkrume wegzuwerfen.

Das Herz waere ihm gebrochen,den guten Rum in den Gully zu giessen ohne dass
er zuvor ueber eine Leber gelaufen ist.

Er fuellte daher den Inhalt des Fasses in Flaschen ab und bot sie wohlfeil den Durst-
igen an.

Damit leistete er den Briten einen unvorhergesehen guten Dienst.

Die Genen des Admirals kamen so ueber die fluessige Lebensmittelkette in die Koerper
der Kaeufer der Flaeschchen.Sie und ihre Nachfahren wurden beruehmte Seeleute.

Sir Francis Chichester ist einer davon.

Jock


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #107 am: September 24, 2021, 08:51:02 »

« vom: 15. Februar 2017, 15:38:39 »
________________________________________
Gottseidank haben sich die Aufregungen wegen der falschen Strophe
der deutschen Nationalhymne in dem USA wieder gelegt.

Der Staub,der da aufgewirbelt wurde,waere gar nicht notwendig ge-
wesen,da ohnehin niemand der Amerikanern den Unterschied kennt
oder verstanden haette.

Ja,die Deutschen haben so ihr Kreuz mit ihrer Hymne.

Getextet wurde sie in einer englischen Kolonie und die Melodie holte man
sich aus Oesterreich.

Zwischen 1945 und 1952 hatten sie ueberhaupt keine,was zu allerlei Irri-
tationen fuehrte.

Da das diplomatische Protokoll jedoch eine Nationalhymne verlangt,musste
man sich anderswie behelfen.

Als Konrad Adenauer zu einem Staatsbesuch in Amerika weilte,spielte man
ihm "Heidewitzka,Herr Kapitaen" vor,was er als peinlich empfand.

Als allgemein erwartet wurde,dass sich die "Bizone" zu einer "Trizone" erweitern
wuerde,wurde flugs eine "Nationalhymne" geschaffen.

Der Text informierte den Zuhoerer,dass "wir Eingeborene aus Trizonien seien und
keine Menschenfresser waeren".

Als dieses Musikstueck bei einer Siegerehrung eines Radrennens in Koeln erklang,
erhoben sich prompt die anwesenden franzoesischen Offiziere und salutierten.

Wie es sich eben gehoert,wenn wo eine Nationalhymne erklingt.

Musikwissenschaftler haben 30 Nationalhymnen untersucht und dabei festgestellt,
dass, je wohlhabender das Land ist,umso leichter die Hymne,was Text,Melodie,
Strophen und Harmoniefolge betrifft, ist

Je unterentwickelter das Land,sowohl politisch und wirtschaftlich,desto schwuelstiger
der Text und martialistischer die Aussagen.Singen ist dann ueberhaupt eine Her-
ausforderung.

Als Beleg dienen die EU-Mitgliedslaender Bulgarien und Rumaenien und die asso-
ziierte Schweiz.

Und es wird noch schlimmer.

In einem Interview hat sich der EU-Kommissar Olli Rehn verplappert und preis-
gegeben,das die EU Assoziierungsverhandlungen mit Syldawien und Bordurien
fuehrt,es moeglich sein wird,die EU- Werte dort zu verankern,jedoch kein Einfluss
auf die jeweiligen Nationalhymnen genommen werden kann.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #108 am: September 24, 2021, 08:51:39 »

 vom: 03. März 2017, 18:11:31 »
________________________________________
Oft wird gesagt,um Oesterreicher zu werden,muss man die Sprache
sprechen,ein Schnitzel zubereiten koennen und im richtigen Moment
Raunzen.

Das stimmt,aber gleich wichtig ist auch,sich mit den Orden der Republik
auszukennen.

Noch ist das klaegliche Bild vom Kanzler am vergangenen Opernball in
Erinnerung,wo er steif herumsteht und dabei aussieht,wie ein abgeraeumter
Christbaum,waehrend rund um ihm Herrschaften stehen,die die Schaerpen
ueber der Frackweste tragen und den Orden auf der Brust platziert haben.

Der Kanzler trug nur Frack und sonst nichts.Aber das ist nicht seine Schuld,
sondern der ueberlange Bundespraesidentenwahlkampf,wo ueber Monate das
Amt vakant geblieben ist.

Damit war auch keine Moeglichkeit gegeben,dem Kanzler den Orden "Grosses
Goldenes Ehrenzeichen am Bande fuer die Verdienste um die Republik Oesterreich,
Hueftdekoration mit Bruststern "zu verleihen.

Der Bundespraesident hat es da besser.Am Tag seiner Vereidigung bekommt er
automatisch den " Gross Stern des Ehrenzeichen fuer die Verdienste um die Re-
publik Oesterreich,ebenfalls Hueftdekoration und Bruststern" verliehen.

Selbstverstaendlich wissen alle Traeger einer Hueftdekoration,dass man die Schaerpe
bei Anwesenheit des HBP ueber der Frackweste traegt und wenn er nicht anwesend
ist,unter der Frackweste.

15 Abstufungen gibt es von diesem Bundesorden,der seit 1952 verliehen wird und
bereits ca.90.000 Personen beglueckt hat.

Neben der Koenigin Elizabeth finden sich auch der Strassenbaupolier Rudolf Altof auf
der Liste der Traeger wieder,nur @ Jock zu seinem Bedauern nicht.

Trotzdem wuerde er am Opernball nicht schmucklos erscheinen.Er kaeme stolz mit
der Goldenen Nahkampfspange,die er aber nicht auf der Brust traegt,sondern am
Ringfinger.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #109 am: September 24, 2021, 08:52:19 »

 vom: 26. März 2017, 17:54:03 »
________________________________________
Am 5.April kommen Prince Charles und Princess Camilla auf Staats-
besuch nach Wien.

Who's cares ?

Die Zeiten,wo halb Wien aus dem Haeuschen war,z.B beim Besuch des
Koenigs und der Koenigin von Thailand oder der Queen Elizabeth II,damals
1969 sind vorbei.Zumal Prince Charles und Camilla als pflegeleicht gelten.

Trotzdem herrscht in der Protokollabteilung des Aussenministeriums seit
Wochen wegen des Besuchs rege Taetigkeit.

Im Grossen und Ganzen steht der Ablauf fest.

Begruessung am Flughafen,Fahrt zur Praesidentsschaftskanzlei,Begruessung
durch das Praesidentenpaar,Abschreiten der Ehrenformation u.s.w.

Das Abschreiten der Ehrenformation hat den Sinn,dem Staatsgast zu beweisen,
dass er willkommen ist,wovon er sich mit dem Blick auf die praesentierten Ge-
wehre ueberzeugen kann,deren Magazine leer sind.Fahnen flattern,Hymnen
werden gespielt und kurze Ansprachen gehalten und ein erstes vertrauliches
Gespraech gefuehrt.

Ein Highlight ist das, zu diesem Anlass stattfindende Staatsbankett.

Dieses zu organisieren ist eine kniffelige Angelegenheit.Nicht nur die Speisenfolge
oder die zu kredenzenden Weine muessen sorgfaeltig geplant werden,sondern
auch die Sitzordnung festgelegt.

Und da sitzt der Teufel im Detail.

Prinzipiell gilt,je naeher man dem Staatsgast platziert wird,desto bedeutender ist
man.Und da kam es schon vor,dass ein unzufriedener Teilnehmer einfach seinen
Teller umdrehte,um zu zeigen,dass er sich ungerecht behandelt fuehlte,weil er weiter
entfernt platziert wurde.

Auch ist darauf Bedacht zu nehmen,wer sich nicht gruen ist.Der Protokollchef muss
daher genau die Yellow-Press verfolgen,damit es nicht passiert (speziell in England),
dass Lady Greystone unmittelbar neben Lady Blackstone zu sitzen kommt,wenn sie
sich gerade um einen Reitlehrer balgen.

Eine unvorhergesehene Absage eines Staatsbankett fand in Frankreich statt.

Fuer den geladenen Staatschefs eines arabischen Emirates wurde alles aufgeboten,
was die franzoesische Kueche auf den Tisch bringen kann.Die edlesten Froschschenkel
und die dazu passenden Weine standen auf der Menuefolge.

Und dann kam Stunden vor Beginn die Nachricht,dass der Gast es nicht wuescht,dass
alkoholische Getraenke in seiner Anwesenheit getrunken werden.

Ein Essen ohne Wein ?- fuer Franzosen nicht denkbar und so entschloss man sich,die
Veranstaltung einfach abzusagen.

Fuer 150 Damen der besseren Gesellschaft war der Friseurbesuch fuer die Katze und
1.800 Glaeser mussten wieder abgedeckt werden,neben den 1.200 Messer,1.200 Gabeln,
Loeffeln und der Blumendekor wurde an die Bediensten verteilt.

Das ist bei Charles und Camilla nicht zu befuerchten.

Dankbar vertilgen sie alles,was man ihnen vorsetzt und spuelen es auch mit einem
Bruennerstrassler hinunter.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #110 am: September 24, 2021, 08:53:00 »

 vom: 03. April 2017, 11:42:27 »
________________________________________
Von der Weltoeffentlichkeit weitgehend unbemerkt,tobt in Italien,
genauer gesagt in Rom,ein unbarmherziger (kalter Krieg) zwischen
zwei souveraenen "Staaten".

Auf der einen Seite der Heilige Stuhl und auf der anderen Seite der
Souveraene Malteserorden.Diese zwei Voelkerrechtssubjekte sind sich
wegen der Verteilung von Kondomen und sonstiger Verhuetungsmittel
in Mynamar in die Haare geraten.

Der Malteserorden gilt als Staat,obwohl er kein Territorium beanspruchen
kann.Aber er hat das Recht eine eigene Waehrung zu fuehren,Postwert-
zeichen auszugeben und eigene Automobilkennzeichen an seinen Fahrzeugen
anzubringen.

Die Fuehrung des Ordens ist aehnlich einer normalen weltlichen Staatsre-
gierung,nur heissen sie dort anders.

Der "Grosskanzler des Malteserorden" rangiert zwar nur an 4 .Stelle in der
Hierarchie,ist aber immerhin noch so prestigetraechtig,dass um den Titel ge -
kaempft werden darf.

Und genau um diesen Rang geht es bei der Affaire.

Die Verhuetungsmittelverteilung wurde unter der Devise "Kampf gegen die
Armut"durchgefuehrt und sollte der unterversorgten Bevoelkerung im Dschungel
von Burma zugutekommen.
Bedauerlicherweise griffen jedoch auch Mitarbeiter (innen) bei Bedarf zu und
verstiessen damit gegen die Gebote der Kirche.

Als Letztverantwortlicher wurde der Grosskanzler (ein Deutscher) ausgemacht
und zum Ruecktritt aufgefordert.

Doch der Kerl weigerte sich einfach zu gehen und loeste damit die glamouroese
Angelegenheit aus.

Da die Mitglieder des Ordens dem Papst gegenueber zu Gehorsam verpflichtet
sind,wandte man sich an den Papst.

Der gute Franziskus war zuerst empoert,als er davon erfuhr und schrieb unglueck-
licherweise einen Brief indem er die rasche Erledigung des Falles anregte.

Mehr haette er nicht gebraucht,denn das Schreiben wurde als Einmischung in die
Angelegenheiten eines anderen souveraenen "Staates" angesehen,worauf die Nr.1.
des Ordens zuruecktrat.

Da man aber den Wunsch des Papstes nicht ignorieren kann,wurde eine Kommission
eingesetzt und mit Freunden des "Grosskanzlers" bestueckt.

Das Ergebnis dieser Kommission liegt noch nicht vor,aber es ist abzusehen,wie die
Erkenntnisse sein werden.

Der Heilige Stuhl wird wohl eine Niederlage einstecken muessen,zumal es auch um
viel Geld dabei geht.

Eine "Spende" in der Hoehe von 120 Mio CHF,die nicht sehr offenherzig kundgemacht
wurde,duerfte die Entscheidung beeinflussen.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #111 am: September 24, 2021, 08:53:44 »

 vom: 06. April 2017, 10:36:24 »
________________________________________
Noch schnarchen Prince Charles und Camilla friedlich in ihren
Betten im Hotel Sacher.

War auch ein anstrengender Tag,gestern.

Der Besuch in einer Konditorei war ja interessant,aber doch ein
etwas ungewoehnlicher Beginn eines "Staatsbesuchs".Dann ging
es zum Bundespraesidenten,anschliessend zum Bundeskanzler
und dann abends war ein abgespecktes Stastsbankett zu ueber-
stehen.

Nicht zu vegessen,ein paar freundliche Wiener und Wienerinnen
winkten,aber kein Vergleich mit dem letzten Besuch vor 31 Jahren,
wo man,wie von zu Hause gewohnt,in der offenen Kutsche herumge-
fuehrt wurde.

Ueberhaupt hielt sich der Aufwand,den die Oesterreicher betrieben haben
in Grenzen.

Kein einziges Gemaelde,weder in der Praesidentschaftskanzlei noch im
Kanzleramt musste abgehaengt werden,wie es im Buckinghampalast ueblich
ist,wenn der franzoesische Praesident zu Besuch geladen ist.

Da wird jedesmal das uebergrosse Bildnis des Admirals Nelson aus den
Rahmen genommen und durch ein anderes,weniger belastendes ersetzt.

Solange aber der Lord Nelson in einer Abstellkammer verweilt,wird darauf ge-
achtet,dass dort der Wasserhahn leicht geoeffnet ist.

In der Hofburg zu Wien sind ueberlebensgrosse Gemaelde der "Kaiserin"
Maria Theresia in den einzelnen "Bueros" zu finden.Die werden bei einem
Besuch eines auslaendischen Staatsoberhaupt nicht angeruehrt,schon gar nicht
beim Besuch er englischen Royals.

Schliesslich waren die Habsburger mit den Englaendern auf der gemeinsamen
Seite,als die Erbfolgekriege in Spanien ausbrachen.

In der geschichtlichen Retroperspektive waere es vielleicht angebracht gewesen,
das abgespeckte Staatsbankett nicht gerade in der Geheimen Ratsstube abzu-
halten.

Denn dort versammelte Kaiser Franz Josef I. nicht nur die Ministerpraesidenten
von Cis-und Transleithannien,sondern auch gut zwei Dutzend Erzherzoege und ein
paar hochrangige Kleriker, um ihnen mit schneidender Stimme zu drohen.

Nebenbei liess er den Thronfolger Franz Ferdinand schwoeren,dass die Kinder aus
seiner morgangatischen Ehe,die zu diesem Zeitpunkt noch nicht gezeugt waren,
auf den Thron verzichten werden.

Diese Raeumlichkeit mag vielleicht Prince Charles und Camilla erinnert haben,dass
auch ihr Eheeinstieg von Komplikationen begleitet war.

Heute ist das Programm leichter.Musik,Roesser und abends beim Heurigen.

Jock
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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #112 am: September 24, 2021, 08:54:33 »

 vom: 07. April 2017, 10:26:17 »
________________________________________
@Wiener

Ich bin ganz bei dir.

Es haette ein besseres Bild abgegeben,waere der HBP im klassischen
Smoking erschienen.

Aber so einfach ist es nicht.

Auf dem Einladungsbillet war von einem "Abendessen" die Rede und
auf einen Dresscode hat man verzichtet.

Auch das Wort "Bankett" welches Aufschluss gegeben haette findet man
nicht.Staatsbankett,wie in den Medien geschrieben war,war es auf keinen
Fall,da Prince Charles und Camilla ja nicht vom "Staat" eingeladen waren.

Herr Schaefer- Ellmayer spricht in der "heute" davon,dass der HBP wohl
einen schlichten Smoking trug,allerdings mit Krawatte,was zwar furch-
bar aussieht,doch nach "Neudeutschen-Benimm-Dich-Regeln"akzeptabel
geworden ist.

Leider gibt es so gut wie keine Fotos vom Abendessen,daher sieht man auch
nicht,ob die Hose des HBP einen Galon hat.

Auf dem Foto,das Gastgeberpaar und Gaestepaar zeigt,erscheinen Charles und
Camilla als 'overdressed",was man mit einem klaren Dresscode vermeiden
haette koennen.

Solche kleinen Fauxpas passieren aber immer wieder,denn der Anzug Prince
Charles bei der Ankunft war farblich zu hell.Diese Farben trugen frueher Staub-
saugervertreter.

Aber auch die Schuhe,die Prinz Harry,anlaesslich des Polterabend vor der Ver-
ehelichung seines Bruders zum Smoking trug,waren falsch.

Zum Smoking traegt man einfache Schuhe und keine mit Brogues.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #113 am: September 24, 2021, 08:55:17 »

 vom: 08. April 2017, 08:57:19 »
________________________________________
Liebe Leute lasst euch sagen,unsere Uhr hat 3 geschlagen.
Wahrt das Feuer und das Licht,damit kein Unglueck g'schicht.

Mit diesem Spruch wachten ueber Jahrhunderte in den Staedten
Nachtwaechter ueber die schlafende Gemeinde.

Obwohl ihr Dienst ein wichtiger war,rangierten sie am unteren Ende
der Sozialskala,gleich neben dem Abdecker und dem Henker.

Ihr Berufszweig starb mit der Einfuehrung des elektrischen Lichts aus
und dann war eine lange Pause,wo der private Sicherheitsdienst nur
eine geringe Rolle spielte.

Jetzt hat er wieder eine Renaissance erfahren.

Sie bewachen Discotheken,dickliche Generaldirektoren,denen die Finanz
im Nacken sitzt,Filmstars u.s.w.

Sie sind leicht an ihrem Outfit zu erkennen.Glatzkoepfig rasiert,Lederjacke,
Schnuerstiefel und grimmiges Antlitz.
Was allen zu eigen ist,ist ihre Angst vorm Zahnarzt und ihren Frauen.

Eine Etage hoeher sind die Waechter der Staatslenker einzuordnen.

Meist tragen sie Anzuege in gedeckten Farben mit Schlips,fallweise stecken
sie im Trenchcoat,haben einen Knopf im Ohr und das Mikrophon am Hand-
gelenk.
Nervoes taenzeln sie laufenden Schrittes neben dem "Beast" einher,einem
Fahrzeug,dem selbst eine "Tomahawk-Rakete" kaum etwas anhaben kann.

Trotzdem kommen sie (kleidungsmaessig)an den Rang der Beadles,die Wache
in der Burlington Arcade halten, nicht heran.

Auch sie erkennt man sofort.Da stehen sie,mit Frack und Zylinder bekleidet
herum und achten darauf,dass dort niemanden einfaellt,zu Pfeifen,zu Singen,
zu Laufen oder gar einen Regenschirm aufzuspannen.

Seit 1819 ist die Burlington Arcade eine aeusserst noble Adresse,wo exquisitete
Luxusware angeboten wird.

Vom handgemachten Schuhen ueber suendteure Kashmeerpullover zu ausge-
fallenen Uhren- und Schmuckwaren reicht das Angebot.

Neben den prestigetraechtigen Namen meist der diskrete Hinweis auf die lang-
jaehrige Tradition,ausgedrueckt mit " Est. 1641 ".

Ein Gruendungsdatum verschweigt allerdings der Inhaber des Edelladens " Hancock".

Genau in der Mitte der Arcade bietet ein Shoeshiner seine Dienste an.
5 englische Pfund kostet es und der Schuh glaenzt wie neu. 7 eine Premiumbe-
handlung.

Noblesse oblige auch fuer das Schuhwerk.Und damit haben die Gehwerkzeuge des
gemeinen Tipianer - Treffen - Teilnehmers keine Chance.

Vielleicht waren deren Schuhe der Grund,dass die Mehrheit der Briten fuer den Brexit ge-
stimmt haben ?


Jock
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #114 am: September 24, 2021, 08:55:54 »

 vom: 11. April 2017, 11:15:45 »
________________________________________
In Deutschland wird eine Geiselnahme streng bestraft.

Und es ist wirklich niemanden zu wuenschen,in eine solche
Situation zu kommen,wo man nicht weiss,wie die Sache ausgehen
wird und ob man nicht dabei sein Leben einbuesst.

Vielen ist es jedoch unbekannt,dass es jaehrlich eine Geiselnahme
gibt,wo sich ehrwuerdige Persoenlichkeiten foermlich darum pruegeln,
Geisel zu werden.

Ort dieses Geschehnis ist London und seit 1643 ist zwischen dem House
of Commons und dem Buckinghampalast vereinbart,dass solange sich
der/die Monarch oder Monarchin im Parlament aufhaelt,ein Mitglied des
Parlaments als Geisel im Palast festgesetzt wird.

Er dient als Garant,dass der Koenig oder Koenigin unversehrt vom Parlament
in den Buckingham-Palast zurueckkehren kann.Sollte etwas passieren und
es einem Guy Fawkes-Anhaenger gelingen,die Anwesenden im Westminster-
Palace in die Luft zu jagen,so ist sein Leben verwirkt.

In frueheren Jahrhunderten war es von Zeit zu Zeit tatsaechlich eine Zitter-
partie fuer den Ungluecklichen,der in einer vergitterten Kammer eingesperrt
war und ungeduldig auf die Rueckkehr der koeniglichen Kutschen warten mus-
ste.

Heute geht es etwas kommoder zu.

Beim Eintreffen im Palast wird er freundlich begruesst,gebeten in einem hellen
Raum Platz zu nehmen,wo ein weiches Kanapee wartet.
Es wird ein Taesschen Tee gereicht und der Lesestoff umfasst alle Zeitungen
bis hinauf zum Playboy.

Waehrend die Geisel im Palast einsitzt,laueft gleichzeitig ein Spetakel ab,der
seinesgleichen sucht.

Zeremonielle Unhoeflichkeiten treten zutage,sogar der Streitkolben wird ge-
braucht, aber darueber ein andermal,so es jemanden interessiert.

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #115 am: September 24, 2021, 08:56:47 »

 vom: 19. April 2017, 07:21:54 »
________________________________________
Nachdem Frau May Neuwahlen verkuendet hat,koennen wir uns schon
jetzt auf ein farbenpraechtiges Schauspiel freuen,dass anlaesslich der
Eroeffnung der Regierungsperiode ablaufen wird.

Es zeigt aber auch die jahrhundertealte Tradition im englischen Parla-
mentarismus,die ewige Gueltigkeit hat.

Die Machtlosigkeit der Krone,die Rivalitaet zwischen Unter-und Ober-
haus.

Frau May hat die Queen unterrichtet,dass sie Neuwahlen am 8.Juni an-
setzt.Das ist ein reiner Formalakt und es bleibt der Koenigin nichts anderes
ueber,als dem Wunsch der Frau May zuzustimmen.

Es ist der Queen auch untersagt,den Plenarsaal des Houses of Commons
zu betreten,sodass die Regierungserklaerung von ihr im Houses of Lords
vorgelesen werden muss.
Es ist die Regierungserklaerung des Premierminister und die Koenigin hat
keinen Einfluss auf den Inhalt.

Das Hausverbot fuer den Monarchen stammt aus dem Jahr 1643,als der da-
malige Koenig einige Abgeordnete verhaften wollte,die ihm laestig waren.

Ich glaube man hat ihm dafuer den Kopf abgeschlagen und das hat sich die
Krone gemerkt.

Am Tag der Parlamentseroeffnung hat man an eine derartige Fuelle von Zere-
monitaeten zu denken,dass man leicht die Uebersicht verlieren koennte.

Alle Abgeordneten und Lords haben sich vollzaehlig im Westminster- Palace
versammelt zusaetzlich alles was Rang und Namen in der englischen Gesell-
schaft hat.
Natuerlich die Commons und Peers getrennt.Die Commons in normalen An-
zuegen und Kostuemchen,die Peers in ihren uralten roten Roben und wenn die
weissen Peruecken nicht von den Motten gefressen worden waeren,haetten sie
diese auf.

Zuvor im koeniglichen Schlafzimmer,koennte es gemenschelt haben,wobei
folgender Dialog entstanden sein koennte :

Queen: Philip,steh jetzt endlich auf,ich muss ins Parlament und du kommst mit !

Philip: (leise) Scheisse,ausgerechnet heute,wo mir mein Kreuz eh so weh tut und
          (laut) 0k,ich komm schon.

Waehrend sich das Paar fertig macht,holt eine Kutsche,escortiert von Reitergarden
die Kroninsignien vom Tower ab.

Die Krone,mit dem grossen Brueller,das Schwert und die koenigliche Haube.

Die Koenigshaube ist eine mit Hermelin besetzte rote Zipfelmuetze,der nikolaus'
schen Kopfbedeckung nicht unaehnlich.

Schwert und Haube werden links und rechts vom Thron,waehrend die Regierungs-
erklaerung vorgelesen wird hochgehalten,die Krone selbst wurde der Queen in
Ankleideraum aufs Haupt gedrueckt und ihr die samtene Schleppe angelegt.

So betritt sie den Plenarsaal der Lords und ersucht einen Diener,die Abgeordneten
des Unterhauses moegen erscheinen.

Erhobenen Hauptes und steifen Schrittes macht der sich auf den Weg,als Zeichen
seiner Wichtigkeit traegt er dabei Stock.

Sobald er sich der Tuere des Plenarsaals der Commons naehert,wird ihm diese
vor der Nase zugeschlagen.Das gilt in England als grobe Unhoeflichkeit und zeigt
die Unabhaengigkeit des Unterhauses auf.

3 mal muss er klopfen und antworten wer,er denn sei.Dann oeffnet sich die Tuere
und er traegt den WUNSCH der Koenigin vor,die Abgeordneten zu sehen.
Waehrend er den Wunsch der Koenigin vortraegt,wird versucht,ihn an seinem Vor-
haben zu stoeren in dem er durch Zwischenrufe aus der Konzentration gebracht
werden soll.

So dann machen sich die Abgeordneten auf dem Weg ins Oberhaus,aber nicht
unbewaffnet.

Einer schultert den bereitliegenden,vergoldneten Streitkolben und wenn sie im
Oberhaus angekommen sind,wird ihnen kein Platz angeboten,sondern muessen
auf einer kleinen nur 10 Personen fassenden Balustrade stehen bleiben.

Einem Besuch keinen Platz anzubieten,gilt ebenfalls als grosse Unhoeflichkeit.

Nach Verlesen der Regierungserklaerung,kehren die Abgeordneten wieder in ihre
Raeumlichkeiten zurueck und diskutieren diese.

Die Queen,legt die Krone ab.Diese wird wieder in den Tower zurueckgebracht,
sie selbst besteigt wieder ihre Kutsche um in den Buckinghampalast zurueck-
zukehren und die Geisel wird freigelassen.

Hunderte Pferde sind im Einsatz,hunderte Garden in roter Uniform und zehn-
tausende Englaender und Touristen saeumen die Strassen.

Ein Schauspiel,das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Jock


p.s.Wenn die Koenigin den Westminster- Palast erreicht,wird der Unionjack
eingeholt und die Fahne des Koenigshauses aufgezogen.Selbstverstaendlich
die englische Ausfuehrung.

Es gibt naemlich verschiedene Ausfuehrungen davon,je nachdem ob sich die
Koenigin in England,Scotland oder Ulster befindet,unterscheiden sich diese
in Nuancen,auf die die Bewohner der Landesteile aber grossen Wert legen.


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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #116 am: September 24, 2021, 08:57:34 »

 vom: 21. April 2017, 13:21:54 »
________________________________________
Was fuer die Automobilisten der Roll Royce ist,gilt auch fuer andere Er-
zeugnisse verschiedenster Branchen fuer deren Liebhaber.

Die Firma Bugari,ein Akkordeonhersteller aus Italien,hat diesen Ruf.

Die Spitzenprodukte siedeln sich preislich bei 8 - 9.000 EUROS an.

Als ich vor ueber 33 Jahren in die Musikbranche einstieg,sassen die
Lieferanten rund um Castelfirdardo,ca 1.000 Km von Wien entfernt.
Bei den groesseren Unternehmen sprach man Deutsch oder Englisch,bei
den kleinen aber ausschliesslich Italienisch.

Da ich damals noch nicht die Sprache beherrschte,musste ein Dolmetsch
her,der mich fuer einen Tag bei meiner Geschaeftsreise unterstuetzte.

Es war eine Oesterreicherin,die seit Jahrzehnte in Castelfirdardo verheiratet
war und selbst in der Musikbranche als Vertreterin fuer Bugari taetig war.

Bei einem Abendessen sprachen wir ueber Gott und die Welt,Politik,Mafia,Kinder,
Leben in Italien u.s.w.

Dabei erzaehlte sie,dass sie in Kalabrien mit ihren Akkordeons auf Kunden-
besuch unterwegs war,schneller als geplant ihr Programm abarbeiten konnte
und die "freien" Tage noch auf Sizilien verkaufstraechtig nuetzen wollte.

Sie setzte nach Messina ueber und fuhr zum groessten Musikhaus der Stadt,
parkte vor dem Geschaeft und betrat dieses.

Groesstes Erstaunen und leichtes Befremden,dass sie so unangemeldet er-
schien.
Der Empfang war aber trotzdem herzlich,man kannte sich ja,ein Espresso wurde
serviert,die neuesten Fussballergebnisse diskutiert und Ferrari hochgelobt.

Frau Rita,so war ihr Name,wollte jedoch bald auf das Geschaeftliche zu sprechen
kommen,entschuldigte sich kurz,um vom Auto die Musterinstrumente zu holen.

Der Schreck war gross,Auto,Akkordeon,ihr Koffer - alles war weg.

Sie stuerzte ins Geschaeft zurueck,erzaehlte was geschehen war und bat, ihr den
Weg zur Polizeistation zu zeigen.

Der Geschaeftsinhaber bat um Geduld,liess sich haarklein erzaehlen,welches Auto,
welche Farbe und welche Autonummer.Nach einem Telefonat lud er sie zum Mittags-
essen ein.

Und als sie vom Mittagsessen zurueckkamen,stand ihr Auto vor dem Geschaeft.
Alles war da,das Auo gewaschen und vollgetankt.
Auf dem Beifahrersitz eine Suessigkeit und eine Karte,wo nur ein Wort drauf-
stand : "Scusi".

Beim Abschied wurde sie ersucht,doch vor dem naechsten Besuch anzurufen
und Automarke,Farbe und Nummer bekanntzugeben.

Sie hielt sich daran und konnte fortan in den grossen Staedten Siziliens ihr Auto
parken wo sie wollte,Halteverbot hin oder her,ja sie haette es nicht einmal
versperren muessen.

Jock

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Jock

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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #117 am: September 24, 2021, 08:58:14 »

 vom: 27. April 2017, 12:51:06 »
________________________________________
Die dritte Juliwoche,ist wie jedes Jahr,auf den Kalendern der Innung
der Tuchweber und Weinhaendler von London,rot eingekreist.

Schon Wochen zuvor erloschen die Lichter in ihren Sitzungszimmern
erst spaet in der Nacht.

Da galt es herauszufinden,wer integer genug ist und vor allem,wer als un-
bestechlich angesehen wird,eine hochheikle Angelegenheit uebertragen
zu bekommen.

Aber auch den Redakteuren von Forbe's Liste ist dieser Termin wichtig,weil
er einen kleinen Zipfel vom Vermoegen der Queen lueftet.

Wie hoch das Vermoegen der Queen ist,weiss man nicht so genau,Die Werte,
die herumschwirren,reichen von 400 bis 600 Mio Pfund.

Wenigsten die Wertgegenstaende die in dieser Woche gezaehlt werden,sind
sicher.

Swan Upping nennt sich diese Veranstaltung,die seit Jahrhunderten jeden Jahres
auf der Themse stattfindet.

Nach einem koeniglichen Privileg aus dem 13.Jhd. gehoeren alle freischwimmenden
Schwaene der Koenigin/dem Koenig.Zusaetzlich noch alle Wale und Delphine entlang
der englischen Kueste.

Einzige Ausnahme,auch die Innung der Tuchweber und die Innung der Weinhaendler
erstritt sich einst das Recht,ebenfalls einige Schwaene zu besitzen.

So brechen sie in der genannten Zeit mit 6 Booten auf,um die Schwaene zu zaehlen.

Die zwei Boote der Koenigin sind mit der Koenigsflagge beflaggt,"Her Majesty's Swan-
Marker" selbstverstaendlich in roter Uniform.Je zwei weitere Boote entsenden die
Innungen.

Und sorgfaeltig achten sie darauf,nicht bei der Zaehlung ums Ohr gehauen zu werden.

1646 und 1807 waren Falotten als Abgesandte an Bord der Boote,die sich fuer ein
paar Judas- Silberlinge den einen oder anderen Schwan abkaufen liessen.

In frueheren Zeiten wurden die Schnaebel der Schwaene geritzt,um die Besitz-
verhaltnisse zu dokumentieren.Heute tut es eine Beringung auch.

Sehen die Bootsbesatzungen eine unschuldige Schwanenfamilie,ertoent der Ruf :
 "Swan up"

Die Schwaene werden dann eingekreist,aus dem Wasser gehoben,untersucht,be-
ringt und wieder ins Wasser gelassen.Bei Kuecken kein Problem.Aber einen aus-
gewachsenen Schwanenvater zu baendigen,gehoert Mut und Kraft.
Diese Voegel haben eine Spannweite von 2,30 m und wiegen bis zu 20 Kg.

Ein Schwan,gut gebraten und mit Thymian verfeinert reicht fuer eine kleine
Tafel und 30 Personen.Das war auch der Grund,dass 1491 der damalige Koenig
ein Gesetz beschliessen liess,das ihm alle Schwaene gehoeren moegen.

Das Protokoll ueber die Zaehlung wird veroeffentlicht und anschliessend fuer
die naechsten 800 Jahre im Archiv verwahrt.

Jock
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #118 am: September 24, 2021, 08:58:54 »

 vom: 04. Mai 2017, 19:45:54 »
________________________________________
Fuer dieses Land habe ich gekaempf wie ein Loewe und habe mich
geschunden bis die Haende blutig waren.

Und was ernte ich ?

Weder Dank noch Anerkennung.Stattdessen wollen sie mich auch noch
finanziell ruinieren.

Die Gruenen in Oesterreich veranstalten ein richtiges Kesseltreiben gegen
mich und meinesgleichen.Nur deswegen weil das Land vor der Pleite steht,
wollen sie uns finanziell aussaugen bis auf's blaue Blut.

Die Rede ist vom Anti-Adelgesetz,das 1919 beschlossen wurde und Traeger
adliger Namen mit einer Geldstrafe bedroht.

Ich habe es auch damals schon fuer falsch gehalten,aber eine junge Republik
macht halt Fehler.

Fast 100 Jahre war Ruhe und jetzt wollen sie per Gesetz die Strafen womoeglich
verzehnfachen.Statt 14 Cent soll es in Zukunft 1,40 Euro kosten,wenn man mit
einem "von" unterzeichnet oder auf der Visitenkarte "Jock von Jockstein" zu lesen
ist.

Wenn schon Gerechtigkeit,dann ordentlich,so fordere ich die Behoerden auf,dass
sie eine schnelle Eingreiftruppe aufstellen,die in Kindergaerten,bei Faschingsveran-
stalten und bei den Weinkoeniginnen mit voller Haerte des Gesetzes die Strafen
kassieren.

                                                       gezeichnet

Jock von Jockstein                                                                    Muck von Jockstein
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Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #119 am: September 24, 2021, 08:59:37 »

 vom: 15. August 2017, 16:43:48 »
________________________________________
Obwohl die Salzburger Festspiele noch bis Ende des Monats andauern,
ist man sich schon jetzt gewiss,dass der Hoehepunkt die Auffuehrung
der Aida gewesen sein wird.

Anna Netrebko gab in der Partie der Aida ihr Debuet dieser Verdioper
und die Erwartungen waren riesengross.

Diese Oper war ein Auftragswerk des damaligen aegyptischen Vizekoenigs,
der sich ein Werk mit altaegyptischen Inhalts fuer die neue "italienische"
Oper in Kairo wuenschte.
Gleichzeitig sollte die Oper auch die Eroeffnung des Suezkanals umrahmen,
doch dazu kam es nicht.

Der Komponist Verdi zeigte sich nicht geneigt,so dass der Suezkanal mit dem
"Ringoletto" eroeffnet werden musste.

Die Aegypter liessen aber nicht locker und bearbeiteten Verdi weiterhin.

Verdi,nahm nach Zoegern den Auftrag an,verlangte aber eine gigantische
Summe als Honorar.

150.000 "Goldfranken",nach heutigem Geld etwa 750.000 Euro,war sein Preis.
Aber schlau wie er war,wollte er das Honorar in blankem Gold(barren),um der
Inflation ein Schnippchen zu schlagen.

Nach Vertragsabschluss machte er sich ans Werk und vier Monate spaeter
war die Oper komponiert.
Als Urauffuehrung war das Jahr 1870 angedacht,aber diesem Plan machten die
Deutschen einen Strich durch die Rechnung.

Im unpassenden Moment zettelten sie einen Krieg mit Frankreich an und die Ko-
stueme und Buehnausstattung,die in Paris hergestellt wurden,konnten nicht aus -
geliefert werden.

Am 24.Dezember 1871 endlich die Urauffuehrung und seither ist diese Oper ein
Kassenschlager und wird weltweit immer wieder aufgefuehrt.

Die Geschichte der Oper (aber das wissen ohnehin alle Leser) handelt von ver-
steckter Liebe,Vaterlandsverrat,Sehnsucht nach der Heimat und zu guter Letzt ein
gemeinsamer (Buehnen) Tod der der Hauptdarsteller.
(In der heutigen Zeit wuerden ein paar SMS die Eskalation des Geschehens ab-
mildern und vollends aus der Welt schaffen)


Dramatisch die Arien " O patria mio " ( die Nilarie) oder das fordernde "Qui radames
verra",welche schon manche beruehmte Sopranistin geschmissen hat.

Ein einziger Ton,das "Hohe C " ist der Messpunkt fuer eine Weltdiva. Anne Netrebko
meisterte diese Stelle hervorragend und dementsprechend war der Applaus nach
Ende der Auffuehrung.

Aber auch die Arie " O terra addio" ein Duett,sollte jeder Expat in Thailand in seinem
Repertoire haben, um seinem Abgang stilvoll zu begehen.

Riccardo Mutti,als Dirgent und Verdikenner,sass den Solisten auf der Zunge und fuehrte
sie ruecksichtsvoll ueber die fast 3 -stuendige Auffuehrung mit seinen Philharmonikern.

3.000 Euro bot man am Schwarzmarkt fuer eine Eintrittskarte und keine blieb ueber.

Ein grosser Abend !

Jock
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