Von wegen NAZI und AfD.....und die von @Burifarmer betitelten
Member im echten TIP-Forum....
So spürt der grösste Logistikkonzern
der Welt den Zollkrieg
Der eskalierende Handelsstreit der USA mit ihren Partnern verunsichert Börsen und Märkte. Mittendrin navigiert der Schweizer Logistikriese Kühne+Nagel.
Der oberste Zöllner des Konzerns schildert Blick seine Sicht auf die Dinge.
Im Zollkrieg der USA gegen den Rest der Welt steht Kühne+Nagel mit Sitz in Schindellegi SZ an vorderster Front. Der grösste Logistikkonzern der Welt ist zwar nicht direkt von all den angekündigten, ausgesetzten und dann doch eingeführten Tarifen betroffen. Aber für seine Kunden wickelt das Unternehmen die Zollformalitäten ab und weiss deshalb, was ihnen derzeit am meisten Sorgen macht.
Seit Wochen laufen die Telefone bei Kühne+Nagel heiss, die Kunden suchen nach Schlupflöchern, um möglichst wenig Schaden durch den Zolltarifhammer zu nehmen. «Die Kunden fragen, ob es irgendwelche Lösungen gibt, um die neuen Zolltarife legal zu umgehen», sagt Marc Bernitt (59) zu Blick. Der Kühne-Kader ist als Senior Vice President Customs für Europa, den Nahen Osten, Afrika und den asiatisch-pazifischen Raum so etwas wie der oberste Zöllner des Konzerns. «Leider müssen wir die Kunden enttäuschen, weil die neue Regierung in den USA sehr streng bei der Umsetzung ist. Es gibt sehr wenig Spielraum.»
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NS-Geschichte von Kühne + Nagel
Unaufgearbeitete Vergangenheit
Beim Hamburger Harbour Front Literaturfestival wird der Klaus-Michael-Kühne-Preis vergeben. Kultur-Sponsor Kühne ist Konzernerbe des Logistik-Unternehmens Kühne + Nagel.
Ihm wird vorgehalten, die NS-Vergangenheit des Unternehmens –
anders als andere – nicht öffentlich aufzuarbeiten.
Unrühmliche Rolle in der NS-Zeit
Klaus-Michael Kühne ist Erbe und Hauptanteilseigner des Konzerns Kühne + Nagel. Und dieses Logistik-Unternehmen, das unter seiner Führung vor Jahrzehnten seinen Sitz in die Schweiz verlegt hat, spielte zur Zeit des Nationalsozialismus eine unrühmliche Rolle.
Ab 1941 wurden Jüdinnen und Juden aus den von den Nazis besetzten Gebieten abtransportiert. Viele wurden später in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet. Zurück blieben die verlassenen Wohnungen samt Einrichtungen. Diese Möbel wurden im Rahmen der sogenannten „M-Aktion“ ins Reichsgebiet gebracht, sagt Frank Bajohr, der zum Thema Arisierung jüdischen Eigentums geforscht hat.
„Das war natürlich eine gewaltige logistische Aufgabe. Wir sprechen hier von über rund 70.000 Wohnungen. Und da spielte die Firma Kühne + Nägel eine absolut zentrale Rolle.“
Firmenarchive angeblich zerstört
Auf Anfragen zu diesem Kapitel der Firmengeschichte antwortet der Konzern seit Jahren auf ähnliche Weise. Auch auf unsere Anfrage wiederholt Kühne + Nagel im Wesentlichen eine Stellungnahme aus dem Jahr 2015. Firmenintern lägen keine Dokumente für die entsprechende Zeit vor; die Bürohäuser von Kühne + Nagel in Hamburg und Bremen und damit auch die Firmenarchive seien im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
Aber – Zitat:
„Aus dem für Kühne + Nagel zugänglichen
historischen Material geht hervor, dass
das Unternehmen von 1939 bis 1945
über die deutschen Grenzen hinaus in
den besetzten Gebieten tätig war und
vor allem Versorgungslieferungen für
die Armee durchführte.
Ebenfalls war man im Auftrag der
Reichsregierung mit den Transporten
von beschlagnahmten Gütern politisch
und rassisch Verfolgter befasst.
Hierbei handelte es sich größtenteils
um Möbel.
Verschiedene Historiker und Historikerinnen,
die um Erlaubnis baten, tiefer in die Firmengeschichten
einzusteigen, erhielten ähnliche Antworten.
Dabei hatte Kühne + Nagel in einer internen Festschrift zum 125. Jubiläum selbst geschrieben, dass die Firma bei Kriegsende eine Ausweichstelle im sicheren Konstanz aufgebaut hatte.
Doch Firmen-Unterlagen scheinen dorthin nicht ausgelagert worden zu sein, folgt man den Aussagen des Unternehmens von 2015.
Rechercheergebnisse der „taz“
Der freie Journalist Henning Bleyl aus Bremen fand aber in vielen anderen öffentlichen Archiven viele Unterlagen, die Kühne + Nagels „Aktion-M“-Geschäfte belegen. Als das Logistik-Unternehmen vor fünf Jahren das 125-jährige Firmenjubiläum feierte, recherchierte Bleyl für die „taz“ zur weniger bekannten Schattenseite des Erfolgs.
„Und was ich sehen konnte, ist sozusagen die Gegenüberlieferung. Also es gibt in diversen öffentlichen Archiven Akten von Kühne + Nagel: im Bremer Staatsarchiv, im Hamburger Staatsarchiv.
Aber auch an Orten, wo man es erstmal nicht erwartet,
wie in Montreal zum Beispiel gibt es Unterlagen, die
Kühne + Nagel betreffen, weil dort die Nachkommen
des jüdischen Teilhabers von Kühne + Nagel sich
haben retten können, nach Kanada.“
Der jüdische Mitinhaber Adolf Maass schied 1933
aus der Firma aus.
Er starb später in einem Vernichtungslager.
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Damit ist ALLES gesagt.....