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Autor Thema: Wien, Wien, nur du allein ...  (Gelesen 12194 mal)

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #210 am: Juli 04, 2023, 12:11:08 »

Der Diplomat

(Fiktive Gespraeche eines Diplomaten mit seiner
chinesischen Frau)

Oesterreichisches Aussenministerium(ostasiat-
ische Abteilung).Ein Telefon laeutet.

Er: Mag.D.ostasiatische Anteilung,was kann ich tun?
Sie:Ich bins,ich bin gerade in der Stadt,um Schuhe
      zu kaufen.Gehen wir anschliessend zum Plachutta
      essen ?
Er: Eigentlich habe ich keine Zeit.Ich plage mich mit
     einem Schriftstueck der chinesischen Botschaft her-
     um.Koennen die nicht,wie normale Menschen auf
     Englisch oder Franzoesisch schreiben?
Sie:Vielleicht kann ich dir helfen ?Wie sieht denn das
      erste Schriftzeichen aus ?
Er: Wie ein verhunzter Christbaumstaender und drueber
      ein Kastel ,wo ein Vogel fliegt.
Sie:Ein Vogel ? Kann es sich vielleicht um einen fliegenden
      Drachen handeln oder um einen Meteor ?Das haette
     einen fundamentalen Unterschied.
Er: Ist mir aber im Moment voellig wurscht,Auch wenn
     es sich um eine Kriegserklaerung handeln wuerde.
     Gemma wos essen.

Jock

Teil 1

« Letzte Änderung: Juli 04, 2023, 12:16:19 von Jock »
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #211 am: Juli 04, 2023, 13:54:50 »

Teil 2 spielt sich in Oslo ab,wo der Diplomat als
oesterreichischer Botschafter fungierte.

Bei der Ankunft waren sie begeistert.Der wunder-
schoene Fruehling,die klare saubere Luft,das ange-
nehme Klima,die freundlichen Menschen und die
Mitternachtssonne,die die Nacht zum Tag werden
laesst.Und natuerlich die ruhige Kugel,die man dort,
als Botschafter schiebt.
Nur einmal wurde unser Botschafter ins norwegische
Aussenministerium zitiert,weil sich ein norwegischer
Biathlon in Seefeld beim Zieleinlauf behindert fuehlte.
Doch das konnte schnell ausgebuerstet werden.

Im Jaenner des folgenden Jahres fand folgendes Ge-
spraech statt.

Sie: Wir muessen reden.Mir ist kalt und friere den
       ganzen Tag.Meine Fuesse und Haende sind immer
       eiskalt.
Er: Ja,das habe ich gemerkt.
Sie: Und ausserdem mir geht die staendige Dunkel-
      heit auf die Nerven.Kannst du nicht woanders ar-
      beiten,wo es warm und jeder Tag Sonnenschein
      ist ?
Er: Ich schau mich mal um,wie ich gehoert habe,sollen
     die Botschaften in Jakarta und Bangkok neu besetzt
     werden.
     Aber vorher bekommen wir noch Besuch.
Sie: Der Kanzler kommt und besucht uns ?
Er: Nein,nicht der Kanzler sondern der Thomas mit
     Frau.
Sie: Ach so,lustiger waere es mit dem Kanzler gewesen.
      Du hast ja auch beobachtet,wie hoppertatschert er
      sich anstellt,wenn Austern serviert werden.
Er: Darueber spricht man nicht.Das ist top secret und
     gilt als Staatsgeheimnis.

Jock

Teil 3 spielt sich in Bangkok ab.
     




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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #212 am: Juli 04, 2023, 17:57:56 »

Bangkok und die grosse weite Welt

Es ist Bangkok geworden.Schon aus dem
Grund,weil die Frau Botschafterin nicht so
weit fliegen muss,wenn sie ihre Omi in
Schanghai besucht.

Eine kleine Irritation gab es bei der Ankunft
bei der Botschaft in Bangkok.

Sie:Wann kommt denn der Bauzaun weg ?
Er: Das ist kein Bauzaun.Die Abgrenzung hat
     beruehmter Architekt entworfen und hat ein
     Schweinegeld gekostet.
Sie:Heiliger Strohsack !

Das Einleben war kein Problem.Bangkok hat einige
riesige Malls und das Meer ist nicht weit.
Arbeit gibt es auch nicht viel und die paar Berichte
sind leicht auf einer A4-Seite unterzubringen.

Ein Jahr ging schnell vorueber und einmal beim
Abendessen sprach man ueber das Diplomaten-
leben.

Sie: Jetzt waren wir schon an vielen Orten im Ein-
      satz gewesen.Wien,Tokio,Jakarta,in Oslo und und
      und.
      Wo hat es dir am Besten gefallen und wo wollen
      wir leben,wenn du in Pension bist ?
      Paris,London,Nizza oder Rom ?

Er: In Schaerding am Inn,wo sonst ?

Jock
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #213 am: Juli 06, 2023, 12:38:00 »

Das Kaffehaus am Guertel

Zwei Herren mit Gel in den Haaren und gold-
blitzenden Rolex am Armgelenk,treffen sich
im Kaffehaus zu einem geschaeftlichen Abschluss.

Herr A : Servas,du i wue da de Rosi o'kaffa,eroeffnet
er die Verhandlung.

Herr B : Wos ? De Rosi ? Na,de gib i net her.

Herr A : Ober jo,i zohl da 20 Flockerln.

Herr B : Bist deppat,de hob i soeber o'gricht.Waunst
             sogst 40,denk i darueber noch.

Nach einigen Hinundher einigten sich die Herren.

Herr A griff in seinen gutgeschnittenen Anzug und
zaehlte die vereinbarte Summe aus einem Buendel
Tausender ab.
Dann gingen sie zu den tiefergelegten Mercedes und
fuhren davon.

Menschenhandel in Wien vor 50 Jahren.

Das Kaffeehaus steht am Guertel.Ein typisches Vor-
stadtlokal.Seit fast 100 Jahren hat es 365 Tagen im
Jahr von 8 h bis Mitternacht geoeffnet und so sieht
es auch aus.

Heruntergekommen,grindig steht es wie ein Fels in
der Brandung des immerwaehrenden Verkehrs am
Guertel.
Die Patina,von der manche schwaermen,ist die Ab-
lagerung von Nikotin an den Waenden.Der Pluesch
auf den Sitzgelegenheiten abgewetzt und die Ober,
sind,wie es sich gehoert,grantig.

Im Lokal ist es still.Unterbrochen durch das Rascheln
der Zeitungen und das Klacken,wenn die Billardkugeln
karambolieren.
Vom kalten Geruch im Raucherbereich ist nichts zu
vernehmen.Der wird uebertoent vom Geruch der
Steine im Urinal.

Das Kaffeehaus ist ein Ecklokal in einem Gruender-
zeithaus und wird seit Jahrzehnten von der gleichen
Familie betrieben.Das hat den Vorteil,dass die Miete
nicht angehoben werden kann und die Melange im-
mer noch billiger kommt,als anderswo,wo sie schon
6,90 kostet.

Auch ein Innenhof gehoert zum Betrieb.Vom Strassen-
laerm hoert man gar nichts.
Nachdem sich andere Bewohner beschwert haben,ist
das Schachspielen im Garten verboten worden.

Wanderer,kommst du nach Wien,dann denkt ueber
einen Besuch im Cafe Weidinger nach.

Billiger kannst du nicht in eine versunkene Zeitepoche
eintauchen.

Jock

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #214 am: Juli 12, 2023, 19:25:27 »

Streng Geheim-Der Regierungsbunker.

1977 errichtete die oesterreichische Regierung
eine Einsatzzentrale,den Regierungsbunker.

Tief in den Fels getrieben und 5 stoeckig.

Im Krisenfall,soll sich die Bundesregierung  dort
zusammenfinden und die Verteidigung und Ver-
waltung,von dort organisieren.

Die Anlage ist streng geheim.Man findet sie nur,
wenn man in St.Johann dem gut ausgeschildert-
en Weg folgt oder holt sich die Koordinaten von
Google Earth.

Wenn ich mich recht erinnere,waren 1977 nur
zwei Damen Ministerinnen.2023 sind es wesent-
lich mehr.So an die 5-7 werden es sein,wenn
man die Staatssekreaerinnen dazu rechnet.

Das heisst,es muss vorgesorgt sein,dass jede
Dame ihren eigenen Schminktisch haben muss.

Da nicht nur die Regierungsmitglieder und der
Herr Bundespraesident dort einziehen werden,
sondern auch Datenbestaende der Nationalbibilo-
thek und weiterer Organisationen lagern + ORF,
kann es eng werden.

Und es wird noch enger.

Beim europaeischen Raketenschild (Sky Shield)
wird Oesterreich dabei sein und genau dort wird
die Einsatz-und Befehlszentrale stationiert werden.

Das gab die Frau Verteidigugsministerin mit stolz
geschwellter Brust der Oeffentlichkeit bekannt.

Vielleicht sollte man ihr sagen,dass die ersten Ra-
keten den Regierungsbunker treffen werden.
Herr Schongui ist ja nicht dumm.

Mein Vorschlag in Guete.

Ueberlaesst den Regierungsbunker den Europaeern
und trefft euch,im Krisenfall,in "Peddersdorf".

Keiner der Geheimdienste findet "Peddersdorf".

Jock






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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #215 am: Juli 19, 2023, 17:29:46 »

Der Zentralfriedhof.

100.000e Graeber in der gepflegten Parkan-
lage,wo man auch joggen kann und Wild-
tieren beim graesen zuschaut oder manche
interessante Information mitnimmt,wenn man
eine gefuehrte Fremdenfuehrung bucht.

Da hoert man bei einem bestimmten Grab,dass
der Name des Inliegers,ein beruehmter Dichter,
Ludwig van Beethoven,sei,der auch 1913 die
Dampfmaschine erfunden hat,die er seinen
Kindern vermachte.

An anderer Stelle,am Grab von Wolfgang Ama-
deus Mozart,der das 15 baendig Werk "Aida"
verfasst hat,das jedes Jahr in der Arena von
Verona aufgefuert wird,hat zwar damit viel Geld verdient,dieses aber durch Spekulation mit IBM-
Aktien wieder verlor und im Armengrab landete.

"Fremdenfuehrende ohne Lizenz",soll es jetzt
an den Kragen gehen,beschloss die Friedhofs-
verwaltung und verfuegte,dass Fremdenfuehren-
de zukuenftig eine Pruefung bestehen muessen,
die 70 Euro fuer 3 Jahre kosten wird und 3 Euro
pro gefuehrte Person zu berappen sein werden.

Es soll damit garantiert werden,dass dem
ehrenwerten Herrn Beethoven die richtige Pro-
fession zugeschrieben wird und dass die Graeber
der Herren "Falco" und Udo Juergens nicht ver-
wechselt werden.

Damit sollen zusaetzliche Einnahmen ge-
hoben werden.
Allerdings wurden die angepeilten Milliarden
etwas gekuerzt,aber einen Ersatz gefunden.

Auf mehr und mehr Grabsteinen finden sich
Markierungen und den Hinweis,sie seien bau-
faellig.
Eine fachgerechte Sanierung belaeuft sich,
zum Freundschaftspreis,von 700 Euro.

Wird der Auftrag erteilt,sendet man Mustafa
mit einem Kuebel angeruehrtem Moertel,der
die Fuge verschmiert.

Es gibt zwar keine Aufzeichnungen,die be-
legen,dass jaehrlich tausende Opfer von um -
stuerzenden Grabsteinen zu beklagen seien,
aber man will mit dieser Massnahme,von Haus
aus,jeden Verdacht entgegen treten,man pflege
die Belegungsrate des Friedhofs.

Jock

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #216 am: Juli 21, 2023, 15:33:07 »

Wie man sich fachgerecht ins Knie schiesst.

Sich mit einer Waffe,die man nicht hat,kunst-
gerecht ins Knie schiessen kann,zeigt uns ein
Norddeutscher,der als Zoodirektor in Wien
taetig ist und einen beruehmten Namen hat.

Der Mann heisst Dr.Stephan Hering-Hagenbeck.

Der gute Mann ist von allen guten Geistern ver-
lassen worden,als er verfuegte,dass den Zooin-
sassen ihre Namen verlieren werden.

Die Elefantenkuh darf nicht mehr "Heidi"geruf-
en werden und das Gorillamaennchen nicht
mehr Georg.

Der Sturm in der Presse und bei der Bevoeker-
ung war so gross,dass eine beschwichtene Er-
klaerung notwendig wurde.

Nur fuer die Oeffentlickeit gilt der Ukas,nicht
fuer das Betreungsteam und die Massnahme
soll dazu dienen,nicht von der Natur abzulenken.

Die Zoobesucher pfeifen drauf und rufen ihre
Lieblinge weiter beim Namen.

Aber jetzt hat er das Fass zum Ueberlaufen ge-
bracht.

Die grosse gelbe "Gadse",die herrenlos bei Berlin
herumlaeuft und wo die Suche nach ihr 200 Mann
Suchtrupps,Drohnen und ein Panzer aufgeboten
werden,hat Herrn Hering-Hagenbeck's Vorhaben
aufblaettern lassen.

2021 stellte er einen Antrag,eine Pumpgun und
einen 44" anschaffen zu duerfen,um ausgebuexte
Tiere niederzumetzeln.

Er begruendet das damit,dass er schneller sei als
die Polizei und die Gefahr besser einschaetzen
kann,wenn ein zuvor ein ausgebuexter Elefant
den Laden der Augarten-Porzellanmanufaktur be-
tritt.

Die Polizei hat den Antrag abgewiesen.

Die Kommentare aus der Grube der goldenen Her-
zen der Wiener,lassen die Verlaengerung seines Dienstvertrages fraglich erscheinen.

Jock



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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #217 am: Juli 24, 2023, 16:55:37 »

Die k.u.k"Weiberstrafanstalt" in Wr Neudorf

Die Gefaengnisse in Thailand sind unzumutbar,
das weiss jeder.

Gibt es eine Steigerung an Unzumutbarkeit ?

Gibt es,wie dieser Bericht zeigt.

Dieses Gefaengnis wurde 1853 eroeffnet und
vom Nonnen gefuehrt.
Das Ziel des Gefaengnisses war,die Insassinnen
zu resozialisieren und zur christlicher Umkehr
zu bewegen.
Neben weiblicher Strafgefangene waren auch
sogenannte Zwaenglinge untergebracht.

Das waren Personen,die entweder von vornher-
ein oder nach Verbuessung ihrer Strafe,unter sehr
strenger Aufsicht zu ehrlicher Arbeit angehalten
wurden,die 3 Jahre nicht uebersteigen durfte.
Und sie waren auch von den Strafgefange getren-
nt.

Der Tagesablauf war streng geregelt,aber bevor
die Straefliche in der Tagesablauf integriert
werden konnten,wurden sie gebadet und entlaust.
Danach wurden sie 8 Tage in eine Arrestzelle ge-
sperrt,vom Arzt untersucht,der Anstaltsgeistliche
und eine Lehrerin nahmen sie in Augenschein.

5,00h wecken,aufstehen,ankleiden.Verteilung
der Morgensuppe und Brot,anschliessend Arbeits-
beginn.

Vormittags eine Stunde Hofgang.

Mittagsessen um 12 h.Dann wieder um 13,30h
Arbeitsbeginn bis 18,30 h.

18,30 - 19,30 Religionsunterricht durch Anstalts-
pfarrer oder Lesungen durch Ordensfrauen,bis
20 h Nachtruhe eintrat.

Einmal im Monat wurden abwechsend Voll-oder
Fussbaeder verabreicht,die Leibwaesche woech-
entlich gewechseltund die Straeflinge waren
verplichtet,taeglich Haende-und Gesicht zu
waschen.

Alle 4 - 6 Wochen durfte ein Brief empfangen oder
abgesendet werden.Besuche waren nicht gestattet.

Waehrend der Arbeitszeit wurden sie mit Beten,
Singen heiliger Lieder oder Vorlesen aus der Bibel
dauerberieselt.(Guantanamo laesst gruessen)

Die Haftanstalt hatte prominente Besucher.

Die Kaiserin,der Erzfuerstbischof,Erzherzoge
und Erezherzoginnen.

Die prominenteste Insassin war wohl die Gruend-
erin der Lammer - Bank,die dort verstarb.

Heute ist die Anlage ein Haus fuer betreutes
Wohnen.

Jock




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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #218 am: August 25, 2023, 17:13:09 »

Von Balkonen und der Nachtigall.

Der beruehmteste Balkon der Weltliteratur ist der Balkon
von Julias Haus in Verona.

(Es ist die Nachtigall und nicht die Lerche,rief Julia vom Balkon
ihrem Romeo zu)

Nun zu der Zeit,als Shakespeare das Drama schrieb,haette er
vom Haus nicht Julia gehoert,sondern einen Esel,denn das
Haus war zu dieser Zeit ein Stall und hatte auch keinen Balkon.

Der wurde erst angebaut,schon ahnend,dass japanische Tour-
isten millionenfach ihn fotografieren werden.

Auch in Wien gab es damals noch keine Balkone.Die wurden
erst bei den Gruenderzeitwohnbauten ab 1850,zum Status -
symbol der "Hausherren".
Die Balkone hoben die Patrizierwohnungen heraus und wurden
so gut wie nie benuetzt.

Zu dieser Zeit war es nobel,eine weisse Hautfarbe zu haben
und die bessere Gesellschaft mied jeden Sonnenstrahl.

Auch die zu dieser Zeit entstehenden Mietzinskasernen hatten
keine Balkone,sondern Pawlatschen.Das sind offene Zugaenge
zu den Zimmer-Kueche-Kabinettwohnungen.

Das aenderte sich nach der Jahrhundertwende,wo es modern
wurde,sich dem Sonnenlicht auszusetzen und ploetzlich
waren Balkone modern.
Der damals erbaute "Karl-Marx-Hof" hatte fuer jede Wohnung
einen kleinen Balkon vorgesehen.

Das Buergertum ruestete nach und versah ihre Wohnungen
mit kunstvoll gerschmiedeten Balkonen,die die geschlossenen
Haeuserfronten durchbrachen.

Das war das Signal fuer die Stadtverwaltung,die "Luftsteuer"
einzufuehren.
Alles was den staedtischen Luftraum tangierte,wurde ver-
steuerbar.Nicht nur Balkone,sondern auch Schanigaerten oder
Reklameschilder.

Der Balkon der Neuen Hofburg kam durch Hitler in Verruf,
weil er von dort aus,sich selbst meldete,dass seine Heimat
dem Altreich angeschlossen wurde.

1955 war der Spuk vorbei und der Staatsvertrag wurde unter-
zeichnet.
Aussenminister Figl wollte den Vertrag den Massen vom Bal-
kon des Belvederes zeigen und scheiterte fast.
"Auf den Balkon kennans net aussigehn,der is net kommis-
sioniert"beschied ihm ein Beamter.
Doch Figl beging einen Verstoss gegen die Verwaltungsver-
ordnung und praesentierte dem jubelnden Volk das Werk.

Kurz darauf verliess das jubelnde Volk fluchtartig den Schloss-
garten und ging heim.
Nicht der Inhalt des Vertrages war der Grund zur Flucht,
sondern der stroemende Regen.

Balkone haben mitunter hohe politische Bedeutung.

Wir,in Oesterreich haetten nie einen Bundespraesidenten
Van der Bellen,haette seine Kanzlei keinen Balkon.Etliche
Male betritt er ihn taeglich,und raucht seine Marlboros.

Aber auch in Deutschland spielt ein Balkon eine Rolle.

Die Ausrufung der Republik erfolgte am selben Tag gleich
2 x.(Doppelt haelt besser)

Einmal durch Herrn Scheidemann von einem Fenster aus.Wie
es heisst zwischen Mittagsbraten und Dessert.

Dann,am Nachmittag durch Herrn Liebknecht.Das Gemaelde
zeigt ihn am Balkon des Stadtschlosses und ist ein Schmaeh.
Freundlich gesprochen eine Allegorie.

Liebknecht rief die Republik von der Ladeflaeche eines LKWs
aus,denn er hatte keinen Zutritt zum Reichsratsgebaeude oder
Schloss.

Wie auch immer,Deutschland ist eine Republik,waehrend
Russland noch immer (voelkerrechtlich) eine Monarchie
ist.

Jock


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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #219 am: September 03, 2023, 09:50:22 »

Die Vagina am Graben

Kuenstler haben immer schon versucht,mit ihren Werken,
Empoerung hervorzurufen.
Gerne bedienen sie sich mit erotischer Symbolik oder
ganz bewusst nit sehr realen Darstellungen.

Paul McCarthny,Patricia Piccini oder aber auch Anish Kapoor,
um einige zu nennen.
Aber auch Joseph Beuys provozierte,indem er ein Stueck
Fett auf einen Stuhl legte und es als Kunstwerk bezeichnete.

Oft rotten sich Konservative zusammen und fordern den
Abbau des Werkes und beten hinterher den Rosenkranz.

Auch in Wien hat eine estnische Kuenstlerin versucht,eine
Empoerung hervorzurufen,was allerding gruendlich da-
neben ging.

Sie stellte eine Skulptur auf,die 5 m hoch ist und eine be-
zahnte Vagina darstellen soll.

Erst beachteten die Passanten das Werk gar nicht,weil sie
es fuer ein missratenes Baugeruest hielten,dann nachdem
man sie aufklaerte,was es sein soll,waren sie baff.

Manche dachten,es handelt sich um eine Reklame fuer
einen Kieferorthopaeden,andere dachten an die Unterkiefer
eines Wiederkaeuers,der sich oben kreuzt.

Auch ich war verwirrt und musste nachschlagen,wie eine
Vagina ausschaut.Jetzt weiss ich es,aber eine Reporterin
eines Boulevardblattes,schrieb,bei dem Werk handelt
es sich um eine Vulva.

Damit offenbart sie ein Nichtwissen ueber ihren eigenen
Koerper.

Ich gebe zu,nie im Leben haette ich das Werk der Ana-
tomie der holden Weiblichkeit zugemessen.

Ich dachte prompt an ein Haifischgebiss,dessen Zaehne
zum Teil ausgefallen sind.

Bis 9.Oktober kann man das rosa gestrichene Werk noch
bestauenen.

Moege der Kelch an den Wienern vorbeigehen und es kom-
mt nicht als Ersatz,die Gipsabdruecke von 399 Vaginas,des
Kuenstlers McChartny zur Schau.

Es reicht ein Vulva- Workshop im Linzer Museum "Nordic",
wo man nicht nur Farben,Gips und Anleitung zur Selbsther-
stellung einer Vagina anbietet,sondern auch die FPOe schaeum-
en laesst.

Jock



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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #220 am: September 12, 2023, 21:37:16 »

IKEA

Mitte der 1970 wurde ein grosses Einkaufscenter,sued-
lich von Wien errichtet.

Die Nachfrage von Mietern war sehr schleppend,sodass
Abgesandte bei den grossen moeglichen Firmen an-
anklopften und ihnen eine Filiale schmackhaft machen
wollten.

Meist wurden sie wieder hinauskomplimentiert,denn
dieses Konzept war fuer Oesterreich neu und man frug
sich,wer wird den so verrueckt sein,dorthin zu fahrn,

Ausserdem waren die Bedingungen abschreckend.

Neben der Ladenmiete wollten sie auch eine Provision
von den Umsaetzen,die bei den staedtischen Geschaeften
gemacht wurden,haben.

Die grossen Ketten,eben wie IKEA oder Leiner oder
auch Kleiderbauer lehnten ab,worauf die Shopping City
diesen Passus im Vertrag strich.

1990 bummelten wir durch Hongkong und stiessen auf
den bekannten Schriftzug von Ikea.

Neugierde zog uns hinein.Ikea hatte eine Etage in einem
Geschaeftshaus gemietet und wir waren gespannt,wie
dort das Haus eingerichtet ist und welche Waren sie dort
anboten.

Es war wie erwartet.Die selben Moebel,die selben Sofas,
Sessel u.s.w.Nur die Kuechenutensilien oder Vorhaenge
waren ausgeduennt,

Als wir das Haus verliessen,nahmen wir einen Katalog mit.

Er sah genauso aus,wie der,denn man uns per Post zu-
gestellt hatte,nur die Schrift war chinesisch.

Damit gingen wir zu IKEA in der Shopping City,schlugen
die Seite mit den Sofas auf und frugen,ob es dieses auch in
einer anderen Farbe gibt.Wir koennen das nicht lesen,was
da dabei steht.

Hilfsbereit nahm der Angestellte den Katalog,warf einen
Blick darauf,dann war er sprachlos.

Auch er konnte nichts lesen,dabei war ihm der Katalog nicht
neu.
Er blaetterte um,aber auch da konnte er nichts lesen,dann
betrachtete er die Deckseite und dachte sich,"bin ich ver-
rueckt,das ist doch unser Katalog".

In dem wir ihm aufklaerten,holten wir ihn wieder auf die
Erde zurueck und schenkten ihm den Katalog.

Er wusste nichts davon,dass IKEA auch eine Filiale in
Hongkong hat.

4 Mio dieser Kataloge wurden den oesterreichischen Haus-
halten zugestellt,40 Mio den Deutschen 30 Mio den Franz-
osen,7 Mio den Hollaendern u.s.w.

Ich will nicht wissen,wieviele Baeume dafuer gefaellt
werden mussten und wie hoch die Kosten fuer den Druck
und Versand dafuer waren.

Jetzt gibt es den papierenen Katalog nicht mehr.Und das
ist gut so.

Jock






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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #221 am: September 15, 2023, 09:48:17 »

Die Morgengabe

Schon waehrend der Verlobungszeit,huschten schattige
Gedanken durch das Gefuehlsleben der Braut.

Soll ich den wirklich heiraten ?Wieso ist er manchmal
beim Rendezvous geistig abwesend ?

Allen Bedenken zum Trotz,es wurde geheiratet und die
Morgengabe war originell.

Er ueberreichte ihr eine Flasche mit einer selbsthergestellten
Limonade,die einen unmoeglichen Namen trug.

Das war 1957 und heute kennen 97 % der Oesterreicher
dieses Produkt.

Der "Almdudler" war geboren.

Almdudler -g'spritzt war unser "Lebensretter"bei den Pfad-
findern,wenn wir,bei gluehender Hitze,Ruecksack am Ruek-
ken,die vorgeschriebenen 25 Km marschierten und dann
bei einem laendlichen Gasthof Rast machten.

"Almdudler-g'spritzt auf an Halben" ist ein ausgezeichneter
Durstloescher und schmeckt viel besser als ein mit Soda
aufgespritztes Cola.

Diese Limonade hatte durchaus das Zeug,ein Kultgetraenk
zu werden,wie "RedBull",wenn nicht ....

der komische Name waere,der einen internationalen Er-
folgslauf hindert,weil er Bodenstaenigkeit ,Aelplerisches,da-
mit Rueckstaendigkeit assoziiert.

weil kein wirksames Marketing und Werbung dahinterstand,
die ueber die Grenzen reichte.

weil man das Logo der Marke (Trachtenpaerchen)niemals
mit "Strangers in the Night" sondern eher mit "Kufstein
am gruenen Inn" verbindet.

Die Chance waere da gewesen.Haette man sie ergriffen,
fuehren heute in der Formel 1,"Almdudler" mit "RedBull"
um die Automobilweltmeisterschaft.

Almdudler ist auch in Thailand zu beschaffen.

Eine Firma importiert ihn,zu saftigen Preisen,wohlgemerkt.

Eine Abfuelllizenz fuer Thailand waere zu haben.

Isaaner,traut euch,statt aus Bambusgehoelzen urkomische
Dinge zu basteln,ein Kultgetraenk fuer die Thailaender auf
dem Markt zu bringen.

Jock




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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #222 am: September 27, 2023, 12:14:32 »

Jedes Schriftl ist ein Giftl.

Als Kronprinz Rudolf in Mayerling beschloss sich umzu-
bringen,wozu er seine Geliebte Mary Vetsera mit in den
Tod nahm,war danach allerhoechste Aufregung beim
Kaiser.

Eine allerhoechste Kommission sammelte jedes Stueck
Papier ein,das der Kronprinz je verfasste und liess es ver-
schwinden.

Das Konvolut,vermutet man,lagert seither in einem Schloss
in Schottland und wird nicht veroeffentlicht.Selbst der
Vatikan ist in dieser Hinsicht grosszuegigerund oeffnet zu
gegebenen Anlass sein Archiv.

Das haette man sich die SPOe zum Vorbild nehmen koen-
nen.

2024 ist in Oesterreich ein grosses Wahljahr. EU- Wahlen,
Nationalratswahlen und einige Landtagswahlen stehen an.

Da ist es gut,sich darauf vorzubereiten.

Am Besten man beauftrag ein serioeses Meinungsforschungs-
unternehmen,ein Strategiepapier auszuarbeiten,das alle
Aspekte umfasst.

Welche Themen,welche Persoenlichkeiten,welche Schwach-
punkte beherrschen die politischen Mitbewerber,wann be-
ginnt man,Plakate aufzukleben,welche Politiker sollen
welche Positionen in der Regierung einnehmen u.d.m.

So ein Entwicklungsprozess bedingt,dass die Koepfe rauchen,
ein Brainstorming jagt den naechsten,Ueberstunden in
Ueberzahl laufen auf u.s.w.

Ist das Dossier fertigt,wird es in einem dreifach versiegelten
Umschlag,der an die Hand des Ueberbringers angekettet ist,
unter schwerer Bewachung,dem Auftragsgeber uebermittelt.

Dort in der Parteizentrale verschwindet es sofort hinter einer
Tresortuere und alle,die das Werk bearbeiten,sind nicht nur
vertrauensvoll,muessen Handys abgeben und verfuegen ueber
kein fotografisches Gedaechtnis.

Doch Wien ist anders,ganz anders.

Dort in der Wienerstadt,pfeift man auf Geheimhaltung.

Man sendete das Geheimpapier gleich an 800 Adressaten,die
sich darueber die Augen rieben.

Ein kleiner Mauseklick ist schuld daran.Irrtuemlich hat man
einen Verteiler angeklickt und bevor der Vorsitzende der
Partei noch ein Auge darauf geworfen hat,lag das Dossier
bereits bei den Zeitungsredaktionen.

War ja nur ein unverbindlicher Vorschlag,betont man bei der
SPOe und beginnt vom Neuen.

Alles muss verworfen werden,bis auf einen Spruch auf den
Plakaten.
Das soll dem Wahlvolk eingetrichtert werden:

"Andi Babler statt Alibaba" 

heisst er.

Jock



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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #223 am: November 27, 2023, 16:49:10 »

Die Prater Hauptallee.

Die Prater Hauptallee ist ein 5 Km langes Strassenstueck,
das den Praterstern mit dem Lusthaus verbindet.

Eine Strasse,die man nicht benuetzen darf,weil darauf
ein Fahrverbot fuer motorisierte Fahrzeuge herrscht.Nur
Fahrradfahrer und fallweise Einsatzfahrzeuge duerfen dort
verkehren.

Da auf beiden Seiten der Allee,je ein Reiterweg und ein Neben-
weg angelegt sind,gilt die Allee als Strasse.Und auf einer
Strasse gilt die (Wr.) Strassenverkehrsordnung.

Daher ist es auch verboten,dass Fussgaenger,Jogger oder
Kinderwagenschieber,die aspahaltierte breite Strasse,in der
Laengsrichtung benuetzen duerfen.
Nur Ueberqueren geht.Aber im rechten Winkel,bitte schoen
und im gebotenen Tempo.

Wenn Radfahrer,die eine 30 Km/h Begrenzung einhalten
muessen,duerfen sie sich nicht durch die Fahrradglocke
ankuendigen,weil in ganz Wien Hupverbot herrscht.

Es hat sich eingebuergert,dass Radfahrer (m),sich insoferne
bemerkbar machen,indem sie harmlose,aber verbotenderweise
flanierende Spaziergaenger,mit dem Zuruf :"Scheich di,
du Oarschloch" von der Strasse scheuchen.

Fuer die Fussgaenger ist es ein Glueck,dass es einen Geh-
weg gibt,der ihnen in Wien das Recht gibt nebeneinander
zu Gehen.

In NOe ist es z.B.geboten,dass Fussgaenger,die entlang
einer Strasse gehen und wo es kein Trottoir gibt,dieses nur
im Gaensemarsch auf der linken Seite,absolvieren duerfen.

Zu Coronazeiten war es erlaubt,dass Fuessgaenger auf
der Strasse gehen duerfen,wenn es durch eine Zusatz-
tafel erlaubt wurde.
Kein Corona mehr,keine Erlaubnis.Die Extraverordnung,
ist ausgelaufen.

Fuer Fahrradfahrer ist es auch nicht erlaubt,dass sie
nebeneinander fahren. Das duerfen nur Benuetzer eines
Rennrades bei einem Strassenrennen.

Fuer diese 5 Km lange Allee,die Fussgaenger nicht be-
nuetzen duerfen,wurde ein neues Asphalt aufgetragen,damit
einmal im Jahr,der Marathon ein brauchbareres Ergebnis zeigt.

Wien bleibt Wien

Jock
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #224 am: Dezember 31, 2023, 16:15:32 »

Vom Tellerwaescher zum Millionaer (uninteressant)
Vom Admiral zum Kassier einer Essigfabrik (interessant)

Vom Admiral abzusteigen zum Kassier,ist eine Spezialitaet der
Wiener Buerokratie,der jedoch dem verlorenen WK 1 als
Grund hatte.Ja,und auch Geldmangel des Staates.

Viktor Pohl war seit Jugend der k.u.k.- Marine verbunden und
absolvierte alle Schulungen,um die Karriereleiter empor zu
steigen.

Schon in verhaeltnismaessig jungen Jahren bekam er den Auftrag,
die "Szent Istvan" (Heiliger Stephan)nach Stapellauf innerhalb
innerhalb eines Jahres fertigzustellen.

Das gelang,wofuer er sich fuer hoehere Aufgaben qualifizierte.

Sein naechstes Arbeitsgebiet war die Abwehr von feindlichen U-
Booten,wo er durchaus am Anfang erfolgreich war.

Aber dann,lobte man ihn weg nach Wien ins Kriegsministerium.

Durchlief dort einige Positionen und dann war der Krieg zu Ende.

Im Finanzministerium der Ersten Republik war er mit der Ver-
wertung der restlichen Marinebestaenden beschaeftigt.
Viel gab es auf dem Gebiet nicht zu tun,weil die Schiffe an
die Feinde uebergeben werden mussten,bzw. weil sie ge-
sunken waren.

Jedenfalls es gab keine Marine mehr und auch in sonstigen
Heeresteilen wusste man nicht,wohin mit den vielen Generaelen.

In diesen Jahren wurden an die 500 Generaele pensioniert,
wo ein guter Teil erst nach dem Krieg ernannt wurden.

Es war allerdings ein Titel ohne Mittel,weil das Geld fuer eine
anstaendige,dem Rang entsprechende Versorgung fehlte.

1926 wurde auch Viktor Pohl gefragt,ob er als "Hofrat" oder
als "Konteradmiral" aus dem Staatsdienst ausscheiden will.

Da war er gerade 51 Jahre alt und entschied sich fuer den Admiral.

Die Pension reichte hinten und vorne nicht und daher blieb
nichts anderes uebrig,als eine Stellung als Kassier einer Essig-
fabrik anzunehmen.

Herr Pohl war damit der letzte von Oesterreich ernannte
Admiral,obwohl es damals keine Marine mehr gab.

Jock





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