Beruf : Automobilrennfahrer
Adresse: Wien
Einige Herren,alle so um die 20 Jahre,aus gutbuergerlicher
Herkunft,haetten diese Personalangaben um 1960 angeben
koennen.
Sie scharrten in den Startloechern,hatten aber damals keine
Rennstrecke und mussten sich mit Veranstaltungen an Flug-
plaetzen oder Bergrennen,begnuegen.
Das Ausland war da schon weiter und spezielle Firmen in Eng-
land und in Italien,bauten Rennautos,die bei internationalen
Renngeschehen,die Konkurrenz hinter sich liessen.
Diese jungen Herren wollten da auch mitmischen und dank des
finanziellen Hintergrunds der Familien,stellten sich einige Er-
folge ein.
Da sind zu nennen:
Dr.Curt Barry,Autobusunternehmen und Reisebuero
Dieter Quester,Baustoffgrosshandel
Jochen Rindt,Erbe
Peter Peter,Handschuherzeugung
Dr.Gunter Philip,Arzt und Filmschauspieler
Gottfrid Koechert,"Hofkronjuwelier"
Etwas spater
Niki Lauda,Industriellenfamilie
Dr.Helmit Marko,spaeter Hotelbesitzer
Alexander Wurz,Muehlenbesitzerfamilie
Gerhard Berger,Transportunternehmen
Etwa zur gleicher Zeit reifte der Entschluss,auch in Oesterreich
Rennstrecke zu errichten.
Die Steirer bei Zeltweg,die Salzburger bei Salzburg und der
Graf Erwein Schoenborn,Kleriker und Diplomatenfamilie,wollte
auf seinem Grundstueck ebenfalls eine Automobilrennstrecke er-
bauen.
Zunaechst hatten die Steirer die Nase vorne,weil einige Bauern
ihre Zusage Grundstuecke zu verkaufen,zurueckzogen.
Bis heute munkelt man,dass die auffaellig vielen Autos mit stei-
rischen Kennzeichen der Grund dafuer waren.
Ende gut,alles gut.Zwei Rennstrecken wurden gebaut,wobei sich
herausstellte,dass der Salzburgring eher fuer Motorradrennen
besser geeignet ist,als fuer Formel 1 Rennen.
Die Wr.Rennfahrerclique damals,hatte Stil,gute Ausbildung und
Manieren.
Dr.Curt Barry,trug nur Masskleidung,konnte sich leisten mit den
behaebigen Vickers Viscount Flugzeugen der AUA nach England
zu fliegen und sich neue Boliden zu kaufen.
Den alten Boliden verkaufte er an Jochen Rindt,der aber um ein
Zahlungsziel bat,weil er erst in 2 Jahren die Volljaehrigkeit erreicht
und dann erst Zugriff auf sein Erbe bekommt.
"Herr Rindt,das geht in Ordnung",der Deal wurde in einer Garage
geschlossen und die Herren blieben per Sie.
Stilvoll war auch der Tod des Herren Barry.Er und sein Freund,
ebenfalls vermoegend,starben im Frack,nach Besuch des Opern-
balls,Absacker in der Eden-Bar und Teilnahme an einer Hochzeits-
gesellschaft,stand ihnen ein Laternenmast im Wege.
Herr Peter Peter,musste auf Grund eines Machtwortes seines Vaters,
seine Rennkarriere aufgeben und sich dem Familienunternehmen
widmen.
Handschuhpeter heisst das Unternehmen,das 1838 gegruendet wurde
und noch immer aktiv ist.
(Ein Tip fuer standesgemaesse Autofahrer.Bei dieser Firma bekommt
man Autofahrerhandschuhe (handknoeckelfrei) die farblich auf das
Rot der Ferraris abgestimmt sind,und nur 139 Euro kosten.)
Das weitere Leben des Niki Laudas ist bekannt,wobei man sich
wegen der Todesursache nicht ganz einig ist.
Die Verpestung der Lunge vom Autounfall ist schuld,sagen einige,
andere wiederum meinen,er sein an seinem Geiz erstickt.
Gunter Philip ist schon lange verstorben,Dieter Quester ist Pen-
sionist,nur Gehard Bergen ist nach einigen Formel 1 Siegen und
Siegen bei schoenen Frauen,dem Motorsport treu geblieben,wie
auch Helmut Marko,der in den 60.Jahren schon so alt aussah,wie
er jetzt ist.
Auch Stirling Moss ist nicht mehr unter uns.
Als er 1961 bei einem Rennen in Wien-Aspern antrat,ueberzeugte
er sich,dass die Ueberweisung des Antrittsgeldes eingetroffen sei,
bevor er in das Auto kletterte.
1.000 englische Pfund (damals rd.70.000 ATS) waren faellig und
den Siegespreis nahm er auch mit.
An dem Tag,als ich das gelesen hatte,verwarf ich alle Plaene fuer
eine Formel 1 Karriere.
Denn mit meinem Monatsgehalt von 350 ATS haette ich mir nicht
einmal die Bremsen eines Formelautos leisten koennen.
Jock