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Autor Thema: Wien, Wien, nur du allein ...  (Gelesen 12225 mal)

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #180 am: November 10, 2022, 12:42:24 »

Die taegiche Fahrt nach Wien

Nachdem wir 1971 von Wien nach Traiskirchen gezogen waren,ent-
stand das Problem,wie komme ich zur Arbeitsstelle im 9.Bezirk.

Das Auto war schnell angeschafft und sofort von meiner Frau ok-
kupiert.
Sie kann unmoeglich alleine in der Wildnis ueberleben,erklaerte sie,
sie muss einkaufen fahren,die Kinder in den Kindergarten bzw. Schule bringen und ausserdem,wenn ein Hund krank wird,wie kommt sie zum
Tierarzt.

Als Hundefreund hat mich das letzte Argument ueberzeugt und ueber-
liess ihr das Auto mit der Einschraenkung,sie faehrt mich taeglich zum
Bahnhof.

Sie stimmte sofort zu - und das haette mich hellhoerig machen sollen.

Jedenfalls in den 8 Jahren,wo ich die Badner-Bahn benuetzt habe,hat
sie mich 3 x (dreimal) zum Bahnhof gefahren.
Diese Tage habe ich rot im Kalender angestrichen.

Bei der Benuetzung der Badner-Bahn haben sich Rituale bei den Fahr-
gaesten herausgebildet,die jahrelang nicht geaendert wurden.

Traiskirchen war in Fahrtrichtung Wien,die 3. Station und die Waggons
waren schuetter besetzt,denn die Reichen von Baden wurden mir gros-
sen Autos,erst am spaeteren Vormittag nach Wien gebracht.

Nur die Underdogs fuhren zwischen 6,30 h und 8 h oeffentlich.

Die Fahrgaeste wussten genau,wann ihr Zug abfaehrt und wussten
auch,wo "ihr" Waggon zum Stillstand kam.Genau dort standen sie am
Bahnsteig und kletterten hinein.
Es waren immer zu 99 % die selben Personen,die zur selben Zeit,den
selben Waggon bestiegen und die selben Sitze einnahmen.

Eine Kommunikation erfolgte nicht.Besonders redefreudige Gesellen
rangen sich einen "guten Morgen "ab,der mit einem "Murgn"geschaefts-
maessig beantwortet wurde.
Erst nach vielen Jahren.entstanden dicke,fast familiaere Freund -
schaften.die sich dadurch ausdrueckten,dass man seinem Gegenueber
mitteilte,dass es heute "haass "ist oder im Winter bemerkte,"oba heit
is koit".

Und das Siegel unter die Freundschaft lautet :"Haums recht".

Sobald sich der Zug in Bewegung setzte,las man die Zeitung,starrte
in das Oedland oder oeffnete die Aktentasche,entnahm Geschaefts-
unterlagen und vertiefte sich darin.
Das waren meist juengere Maenner aus dem mittleren Management,
die sich fuer eine Sitzung vorbereiteten und so vorbereitet,sich ein
Blatt fuer den Chef einlegen wollten.

Bis knapp vor Wien fuellten sich die Waggons und ab Stadtgrenze le-
erten sie sich wieder.Die letzten Passagiere stiegen bei der Endstation
Oper aus und zerstreuten sich in alle Richtungen.

Erst naechsten Morgen sah man sich wieder,zur selben Zeit und im
selben Waggon.

Jahre um Jahre,der gleiche Trott,bis die Pensionierung,der Lottosechser
oder fruehe Tod,eine willkommende Aenderung moeglich machte,

Jock







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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #181 am: Dezember 11, 2022, 09:50:27 »

Die Sklavinnen von Wien

Nein,sie mussten nicht auf den Baumwollfeldern von Simmering
arbeiten,aber sie waren auf vielen Gebieten ihren Herrschaften
ausgeliefert.

Einmal eingestellt,aehnlich wie man einen Hund einstellt,wurde
deren Leben vom Rhythmus der Herrschaftsfamilie bestimmt und
dauerte z.T.bis zum Lebensende an.

Um die Jahrhundertwende zum 20.Jhd. und auch schon davor,traten
junge Maedel vom Land,in die Dienste von grossbuergerliche Fam-
ilien ein,wurden spaeter rund und ausgezeichnete Koechinnen.

Sie schliefen in kleinen Kammern und verichteten Dienste zum Wohl-
ergehen ihrer Herrschaften,nahmen sich nur stundenweise Ausgang,
hatten keinen Urlaub und auch nicht genuegend Geld,um grosse
Spruenge zu machen.

Hatten sie Glueck,verheirateten sie sich mit einem Angehoerigen der
selben Underdogsklasse und atmeten den Mief einer Zinskaserne,wo
das Paar Wohnung fand.
Aber sie waren "frei" und selbstbestimmt,wenn es die Umstaende zu-
liessen.

Diese Zeiten sind lange her.Derartige Dienstverhaeltnisse sind heut-
zutage geregelt mit fixen Lohn,13.und 14. Gehalt,Urlaubsanspruch,
Krankenversicherung und Pensionsregelung und festgelegter Arbeits-
zeit.

Trotzdem,wenn man genau hinsieht,findet man vereinzelt immer
noch Nicht-Arbeitsverhaeltnisse,die an Anno-da-zumal erinnern.

Es war noch in Wien,da wurde ich und meine Frau zur Sonntagnach-
mittagsjause eingeladen.

Dort im 18.Bezirk,wo Wien schon gruen wird,ein protziges palais-
aehnliches Gebaeude,mit meterdicken Zwischenwaenden,sassen
wir in der Kueche und die "Gastgeberin",eine aeltere Thaifrau,serv-
ierte Kaffee und Kuchen.

Sie war der dienstbare Geist ihres Hausherrn,die den Haushalt ver-
sorgte.Also  Kochen und Putzen u.s.w..
Sie "wohnte" in der winzigen Kammer neben der Kueche und achtete,
dass wir das Gebaeude so rechtzeitig verliessen,damit wir den Haus-
herren und Familie nicht zu Gesicht kamen.

Schon weit ueber 60 Jahre alt,beschloss sie,nach 23 Jahren treuen
Dienst,nach Thailand zurueckzukehren.
Ihre Habseligkeiten verpackte sie in 10 Postpakete und sandte sie
nach Thailand.

Wir halfen ihr,die Pakete zur Post zu bringen und erfuhren mehr ueber
ihre Dienstzeit.

Sie bekam nur ein schmales Gehalt,weder Urlaubs-noch Weihnachts-
geld,war nicht bei der Krankenkasse oder Pensionsversicherung an-
gemeldet und bekam natuerlich auch keine Abfertigung.

Sie wurde trefflich ausgebeutet.

Der Ausbeuter ist ein Adliger mit einer gutgehenden Firma,Hausbe-
sitzer eines Patrizierwohnhauses im 4. Bezirk,Sommervilla in Spanien,
gesellschaftlich hochangesehen und war im brieflichen Kontakt mit
Otto von Habsburg.

Bin sicher,mittlerweile hat er sie schon vergessen,aber ich hoffe doch,
dass er sich am Opernball am Glas Sekt verschluckt,damit die treue
Seele ein wenige Genugtuung erfahert.

Jock






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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #182 am: Dezember 16, 2022, 21:16:32 »

Die Kaestenweiber und ihre schmackhaften Produkte

Kaiser Maximillian I. (der letzte Ritter)siedelte um 1509, drei-
hundert kriegsgefangene Familien aus Franken und Thueringen
im Gottscher Land an.Das Gott'scher Land lag in der Krain,
einem kargen,schwer zu bewirtschaftenden Landstrich.

Die angesiedelten Familien konnten ihren Unterhalt auf dem kreid-
igen Boden kaum erwirtschaften und machten sich als Wanderhaendler
auf,um ihre Produkte anderswo zu verkaufen.

Die Produkte die sie anboten,waren Suedfruechte und Maroni.

Im 17.Jhd. erhielten sie das Wanderhaendlerprivileg und im 18.Jhd.
durch Maria Theresia,die Erlaubnis,auch in Wien Maroni anzubieten.


Bald schon sassen 300 Kaestenweiber auf ihren Kisten,den holz-
kohlenbefeuerten Bratofen neben sich und boten mit lauten Schrei-
en ihre Maroni an.
Auch heute gibt es 250 Maronibrater in der Adventszeit in Wien.

Nur Weibspersonen findet man nicht mehr.Der heutige Maronibrater
ist maennlich,seine Fuesse stecken in Moonboots,hat eine windab-
weisende Jacke an und Ohrenschuetzer auf.
Eine mittlere Portion ( 11-14 Stk) lassen sich um 4 Euro verkaufen.

Meine Frau,als sie noch in Wien lebte,fuhr auf die Maroni ab,waehrend
ich sie nicht ausstehen kann.

Dafuer mag ich Kastanienreis,denn ich vor 17 Jahren letztmalig ge-
gessen habe.

Vor ein paar Naechten,wachte ich um 3 h auf und konnte nicht mehr
einschlafen.
Ich liess meinen Gedanken freien Lauf und kam an den Punkt,der mich
veranlasste,sofort das Bett zu verlassen und den Computer einzu -
schalten.

Der Punkt hiess Kastanienreis !

Und siehe da,auch in Thailand kann man Kastanienreis zubereiten.

Von Lazada Maroni besorgen,kochen,heiss schaelen,nochmals kochen,
Zucker karamelisieren,die puerrierten Maroni dazumixen,einen Schuss
Rum zufuegen,Knoedeln formen und fuer 6 Stunden in den Kuehl-
schrank stellen.

Davor sitzten,damit niemand die Masse stiehlt.Nach 6 Stunden eine
Knoedel durch die Kartoffelpresse quetschen und mit Schlagobers
und Staubzucker servieren.

Ich gab meiner Frau,vor ihrer Abreise,strengen Auftrag,die Kartoffel-
presse mitzubringen.

Vergisst sie die Kartoffelpresse,gibt es grossen Aerger - Scheidung
nicht ausgeschlossen.

Jock



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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #183 am: Dezember 22, 2022, 12:25:47 »

Korruption in Wien ?

Nein,betonen die Granden der Volkspartei und wechseln das Thema.
wenn das Gespraech auf Meinungumfragen oder Berichtserstattung
im ORF-NOe.kommt.

Korruption gibt es nur in Bruessel bei den Parlamentariern des EU-
Parlaments.

Auch einige Foristen im TIP -Forum geiferen mit Schaum vor dem
Mund ueber die Vorkommnisse mit einer schoenen Griechin.

Korruption ist nichts Neues und es gab sie schon in uralten Zeiten.

Schon die Sumerer,die alten Aegypter,die antiken Griechen und die
alten Roemer,hatten mit Korruption schon Probleme,wie Gesetze aus
jener Zeit zeigen.

Ein besonderer Fall ist die Geschichte mit "Samson und Delilah",die
neben der Heimtuecke auch einen "Preistarif" aufzeigt,wobei die
Hoehe des Bestechungsgeldes,das die schoene Griechin kassierte,ein-
fach nur ein besseres Trinkgeld war.

Die Hintergruende waren wie folgt.

Herr Samson war wegen seiner Kraefte ein unbezwingbarer Held,was
den 28 Hohepriestern stoerte.

Sie traten an Delilah,einer Gespielin von Samson,heran und boten ihr
an,dass jeder von Ihnen 1.100 Silberlinge zahlen will,wenn sie ihn
das Geheimnis seiner Kraft entreisst.

Dreimal roch er den Braten,beim 4.Mal tappte er in die Falle.

Nach einem Liebesspiel,sank er ermattet im Schoss Delilahs im Schlaf
ein und verriet ihr zuvor,woher er die Kraft her hat,naemlich,die lag in
seinem ungeschorenem Haupthaar.

Flugs rief  darauf hin Delilah ihre Maegde,die ihn das Haar schoren.
Dann rief sie nach den Haeschern der Hohepriester,die Samson ueber-
wanden und ihn das Augenlicht blendeten.
Im OE24 konnte man lesen,sie stachen ihm die Augen aus.

Rubens hat die Szenerie in seinem Gemaelde festgehalten (National
Gallery, London),ein prachtvolles mit kraeftigen Farben geschaffenes
Werk,das Kunsthistorikern Fragen zu loesen ueberlaesst,

Der entbloeste (rechte) Busen der Delilah,erklaert die Kraftanstreng-
ung des Helden,aber warum sind sie nicht im Bett und wieso sind
sie bekleidet ?

Also rd.30.000 Silberlinge hat Delilah kassiert.Wie hoch ist der Wert
nach heutigen Massstaeben ?

Zum Vergleich,als Judas seine 30 Silberlinge einstrich,konnte er sich
einen Esel kaufen.
Ein Esel war damals der VW -Kaefer fuer das gemeine Volk.

Fuer 30.000 Silberinge haette Delilah schon ein Schloesschen an der
Loire erweben koennen oder 1.000 Eseln.

Seit diesem Vokommnis ist der Name Delilah als Vorname fuer
Frauen und Maedchen verbrannt.

Nur jedes 100.000. Maedchen wird auf Delilah getauft und damit
rangiert der Name an 3.771 Stelle der liebsten Maedchennamen.

Jock





« Letzte Änderung: Dezember 22, 2022, 12:38:32 von Jock »
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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #184 am: Dezember 23, 2022, 12:32:52 »

Die temporaer eingetruebte Freundschaft

Der @Jock ist ein freundlicher Mann.Tolerant,bestrebt seinem Um-
feld Gutes zu tun und verzeihend.

Er hat z.B.dem @Seeteufel laengst schon verziehen,dass dieser
auf sein Mail vom 8.12 nicht mehr geantwortet hat.

Es liegt jetzt schon viele Jahre zurueck,wo ich mir,ja fast die Feind-
schaft eines alten Freundes zugezogen habe.

Wolfgang ist Sonnenanbeter und stets braungebrannt.

Allerdings,wenn sich im November eine Hochnebeldecke oder eine
dichte Wolkendecke ueber Wien legt und keinen Sonnenstrahl mehr
durchlaesst,bleicht er aus.

Irgend ein Affe lauste uns und wir beschlossen nach Thailand zu
fliegen.
Wir erbaten uns von unseren Frauen Urlaub und sassen bald darauf
im Flieger nach Bangkok.

Das Hotel,wo wir fuer zwei Tage untergebracht waren,hatte am Dach
einen Schwimmingpool,wo wir die ersten Sonnenstrahlen genossen.

Fuer den naechsten Tag hatte ich eine 1/2 taegige Stadtrundfahrt
gebucht,damit Wolfgang etwas von der thailaendischen Kultur mit-
bekam.

Ich spuerte bald,Wolfgang ist nicht erfreut.Er betrat nicht den Tempel
des Goldenen Buddahs und beim grossen Palast vermied er den Schat-
ten.

Neachsten Tag flogen wir nach Phuket.Die knappen 1 1/2 Wochen,sass
Wolfgang von fruehmorgens bis am spaeten Nachmittag am Strand in
der Sonne.Er glaenzte wie eine Oelsardine.weil er genuegend Tiroler
Nussoel mitgenommen hatte,das besonders tiefe Braeune bewirkt.

Eigentlich waren es heitere Urlaubstage.Die Sonne schien jeden Tag,
die Naechte an den Bars waren kurz,nichts ging uns ab.

Trotzdem merkte ich,in Wolfgang wurmte etwas.

Als wir am Gate aufs Boarding warteten,brach sein Frust eruptiv heraus.

Er beschuldigte mich,dass er wegen der verfluchten Stadtrundfahrt,
wertvolle Sonnenstunden versaeumt hat und er nun schneeweiss zu-
rueck fliegen muss.
Was sollen nur die Leute dazu sagen,jammerte er.

Am Flughafen Wien - Schwechat holten uns unsere Damen ab.

Sie begruessten und drueckten uns und als wir zum Ausgang gingen,
raunten die anderen Abholer einander zu :

Schau dir das an,wie kommen zwei huebsche weisse Frauen dazu,sich
mit solchen dahergelaufenen Negern abzugeben.

Jock
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #185 am: Januar 05, 2023, 08:45:44 »

Neujahrskonzert

Das Neujahrskonzert 2023 ist verklungen und somit der erste
Hoehepunkt des neuen Jahres.

Doch wie kommt es zu diesem musikalischen Leckerbissen ?

Zwei Personen,der Vorstand der Wr.Philharmoniker,Daniel Froschauer
Und der Dirigent Franz Welser-Moest,Chefdirigent des Chleveland-
orchesters),vereinbaren sich telefonisch.

Der eine Ort ist Wien,der andere Chleveland (Ohio).

Im Dezember 2021 laetet das Telefon in einem Apartment in Amerika.
ein Mann hebt ab.

CL:    Joooo ?
Wien: Bist du's,Fraunz ? I bins der Dani.
CL:    Griass di,Dani,wos kaun i fir di tuan ?
Wien: I wue di frogn,ob du des Neijohrskonzert uebernehmen taetest ?
CL:     Na,i bin zmiad.Waast eh,des tepparte fliagn noch Amerika.
          I sogta,des geht ma scho so am Oarsch.
Wien: Fraunz i bitt di,loss mi net haengan.
CL:    Wos fia Tog is, der Erste ?
Wien: A Sunntog,geh,kaunst das wirkli net eirichten ?
CL:    Am Sunntog kennt i,wos zohlst ma ?
Wien: 120,mehr geht net.
CL:     In Urdnung,ober nur,waun i im Sacher wohnen kau.
Wien: Super,miar segn uns im Feber und daun red ma uebers Programm.
CL:     Jo,is guat,Servas dawei.
Wien: Daungta inzwischen und Servas.

Um endlosen Gerichtsprozessen vorzubeugen,sage ich gleich,das Tele-
fonat ist erlogen und erstunken,koennte sich aber genau so abgespielt
haben.

Jock

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #186 am: Januar 10, 2023, 12:56:41 »

Die Steuerpruefung

Unsere kleine Firma (1 Mann,1 Frau) hat sich gut entwickelt.

Immer,wenn wir im Oktober Zwischenbilanz zogen,zuckten wir
schmerzlich zusammen.Dabei standen die umsatzstaerksten
Monate noch bevor.

Zuviel Gewinn- das wird teuer.

Aber was tun ? Ein neues Auto ? Geht nicht,wir hatten ohnehin
schon 3 Lieferautos und privat jeder eines fuer uns.

Gruebel,gruebel und studier - irgenswas muessen wir uns ein-
fallen lassen. Und es fiel uns immer etwas ein.

Ende Juni eines Jahres,am Freitag,knapp vor Betriebsschluss
ein Anruf des Finanzamtes,wo uns mitgeteilt wurde,dass wir am
Montag mit einer Steuerpruefung zu rechnen haben.
Der Pruefer wird wird von der Grossbetriebspruefung aus Wien
kommen,weil hieramts keine Pruefer abgestellt werden koennen.

Wir erfuhren noch,dass die Jahre 86,87 und 88 geprueft werden.

Fuer den Montag hatten wir alles vorbereitet.In einem zweiten Buero
waren die Unterlagen griffbereit aufgestellt.

Der Pruefer kam um 9 h,frug,wer Geschaeftsfuehrer ist und gab uns
Gelegenheit Selbstanzeige zu machen.

Eine Unterschrift von mir,dass wir ehrliche Leute sind und nie im
Leben daran dachten,auch nur einen einzigen Steuerschilling,der
Staatskasse vorzuenthalten.

Der Pruefer verzog sich in sein Buero und begann die Unterlagen
zu besichtigen.
Damit hatten wir Zeit eine Kaffeepause einzulegen und frugen ihn,
ob er auch Kaffe haben will.

Nein,vielen Dank,war die Antwort.(Na gut,wer nicht will,der hat schon.)

20 Minuten spaeter,kam er zu uns und hatte Kontenblaetter in
der Hand,die mit Bewirtungungsausgaben,Repraesentationen,Werbe-
kosten beschriftet waren,aber leer waren und frug,wo wir die Kaffee-
rechnungen buchen wuerden.Er findet sie nicht.

Meine Frau,die die Buchhaltung machte,erklaerte ihm,dass wir den
Kaffee genauso wie Kleinigkeiten wie Kugelschreiber,sonstiger Buero-
kram etc.privat zahlen,damit sie nicht jeden Zettel verbuchen muss.

Da war er baff und meinte,bei jeder Steuerpruefung,findet er Ab-
rechnungen fuer Essensausgaben,Kaffee u.s.w. nur hier nicht.

Danach beschaeftigte er sich weiter mit den Unterlagen und nahm
den Nachmittagskaffee gerne an.

Naechsten Morgen kam er wieder um 9 h,trankt den Kaffee und
druckte herum,er haette noch einen Weg und wenn jemand anruft,
sollen wir auf der Telefonnummer Bescheid geben,die uns gab.

Es war die Telefonnummer seiner Schwester,die ihm,bei besten
Wetter im schattigen Garten erwartete.

Gegen 16 h kam er wieder,frug,ob jemand fuer ihn angerufen haet-
te,steckte kurz die Nase in die Unterlagen und fuhr heim.

Dieser Ablauf dauert die ganze restliche Woche.Am naechsten
Montag teilte er uns mit,dass er die Steuerpruefun wegen Aus-
sichtslosigkeit abbrechen wird.

Die Steuernachzahlung belief sich auf 2.000 ATS,der eine Ueber-
zahlung von 3.000 ATS gegenueberstand,wo er bereits die Rueck-
zahlung der Differenz eingeleitet hat.

Ich verstehe bis heute nicht,warum Firmeninhaber wegen einer
Steuerpruefung nervoes werden.

Jock






Grueb
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #187 am: Februar 01, 2023, 11:13:33 »

Beruf : Automobilrennfahrer
Adresse: Wien

Einige Herren,alle so um die 20 Jahre,aus gutbuergerlicher
Herkunft,haetten diese Personalangaben um 1960 angeben
koennen.

Sie scharrten in den Startloechern,hatten aber damals keine
Rennstrecke und mussten sich mit Veranstaltungen an Flug-
plaetzen oder Bergrennen,begnuegen.
Das Ausland war da schon weiter und spezielle Firmen in Eng-
land und in Italien,bauten Rennautos,die bei internationalen
Renngeschehen,die Konkurrenz hinter sich liessen.

Diese jungen Herren wollten da auch mitmischen und dank des
finanziellen Hintergrunds der Familien,stellten sich einige Er-
folge ein.

Da sind zu nennen:

Dr.Curt Barry,Autobusunternehmen und Reisebuero
Dieter Quester,Baustoffgrosshandel
Jochen Rindt,Erbe
Peter Peter,Handschuherzeugung
Dr.Gunter Philip,Arzt und Filmschauspieler
Gottfrid Koechert,"Hofkronjuwelier"

Etwas spater

Niki Lauda,Industriellenfamilie
Dr.Helmit Marko,spaeter Hotelbesitzer
Alexander Wurz,Muehlenbesitzerfamilie
Gerhard Berger,Transportunternehmen

Etwa zur gleicher Zeit reifte der Entschluss,auch in Oesterreich
Rennstrecke zu errichten.

Die Steirer bei Zeltweg,die Salzburger bei Salzburg und der
Graf Erwein Schoenborn,Kleriker und Diplomatenfamilie,wollte
auf seinem Grundstueck ebenfalls eine Automobilrennstrecke er-
bauen.

Zunaechst hatten die Steirer die Nase vorne,weil einige Bauern
ihre Zusage Grundstuecke zu verkaufen,zurueckzogen.
Bis heute munkelt man,dass die auffaellig vielen Autos mit stei-
rischen Kennzeichen der Grund dafuer waren.

Ende gut,alles gut.Zwei Rennstrecken wurden gebaut,wobei sich
herausstellte,dass der Salzburgring eher fuer Motorradrennen
besser geeignet ist,als fuer Formel 1 Rennen.

Die Wr.Rennfahrerclique damals,hatte Stil,gute Ausbildung und
Manieren.

Dr.Curt Barry,trug nur Masskleidung,konnte sich leisten mit den
behaebigen Vickers Viscount Flugzeugen der AUA nach England
zu fliegen und sich neue Boliden zu kaufen.

Den alten Boliden verkaufte er an Jochen Rindt,der aber um ein
Zahlungsziel bat,weil er erst in 2 Jahren die Volljaehrigkeit erreicht
und dann erst Zugriff auf sein Erbe bekommt.

"Herr Rindt,das geht in Ordnung",der Deal wurde in einer Garage
geschlossen und die Herren blieben per Sie.

Stilvoll war auch der Tod des Herren Barry.Er und sein Freund,
ebenfalls vermoegend,starben im Frack,nach Besuch des Opern-
balls,Absacker in der Eden-Bar und Teilnahme an einer Hochzeits-
gesellschaft,stand ihnen ein Laternenmast im Wege.

Herr Peter Peter,musste auf Grund eines Machtwortes seines Vaters,
seine Rennkarriere aufgeben und sich dem Familienunternehmen
widmen.
Handschuhpeter heisst das Unternehmen,das 1838 gegruendet wurde
und noch immer aktiv ist.
(Ein Tip fuer standesgemaesse Autofahrer.Bei dieser Firma bekommt
man Autofahrerhandschuhe (handknoeckelfrei) die farblich auf das
Rot der Ferraris abgestimmt sind,und nur 139 Euro kosten.)

Das weitere Leben des Niki Laudas ist bekannt,wobei man sich
wegen der Todesursache nicht ganz einig ist.
Die Verpestung der Lunge vom Autounfall ist schuld,sagen einige,
andere wiederum meinen,er sein an seinem Geiz erstickt.

Gunter Philip ist schon lange verstorben,Dieter Quester ist Pen-
sionist,nur Gehard Bergen ist nach einigen Formel 1 Siegen und
Siegen bei schoenen Frauen,dem Motorsport treu geblieben,wie
auch Helmut Marko,der in den 60.Jahren schon so alt aussah,wie
er jetzt ist.

Auch Stirling Moss ist nicht mehr unter uns.

Als er 1961 bei einem Rennen in Wien-Aspern antrat,ueberzeugte
er sich,dass die Ueberweisung des Antrittsgeldes eingetroffen sei,
bevor er in das Auto kletterte.

1.000 englische Pfund (damals rd.70.000 ATS) waren faellig und
den Siegespreis nahm er auch mit.

An dem Tag,als ich das gelesen hatte,verwarf ich alle Plaene fuer
eine Formel 1 Karriere.
Denn mit meinem Monatsgehalt von 350 ATS haette ich mir nicht
einmal die Bremsen eines Formelautos leisten koennen.

Jock






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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #188 am: Februar 13, 2023, 19:27:37 »

Die verlorenen Seelen.

Das war immer ein Hallo,wenn wir uns zum Essen im Schweizer-
haus trafen.

Kaum Platz genommen,tauschten wir Neuigkeiten aus,bewunderten
die neue Garderobe,machten Plaene,wohin der naechste Ausflug
gehen soll,bedauerten die berichteten Missgeschicke.

Auf vollen Backen kauernd nahmen wir Anteil an den Gespraechen,
unterbrochen nur durch die Pissoiregaenge nach dem 6.Bier.

Gestern informierte mich meine Frau,dass wir, Brian,Lek und ihr
erwachsener Sohn,beim Lake Essen werden.

Dort angekommen,warteten schon etwa 20 Personen eingelassen
zu werden und wir sollen waehrend der Wartezeit,draussen Platz
nehmen.

Kein Problem,der Hunger war noch nicht zu gross und eine oder
zwei Zigaretten,verkuerzt die Wartezeit.

Endlich nach 30 Minuten wurden wir ins Restaurant eingelassen.
Die Speisekarten wurden gebracht und auch die Getraenke waren
schnell am Tisch.

Nachdem wir die Bestellung aufgegeben hatten,wollte ich der Ge-
sellschaft berichten,dass mich moeglicherweise die Polizei ver-
haften wird,weil...

Ich stellte mit Erstaunen fest,dass das niemanden interessiert,
denn alle,ausser ich,waren in ihre Smartphones vertieft.

Es wurde wortlos gewischt und getippt.Alle Koepfe waren de-
mutsvoll gesenkt,gerade dass sie bemerkten,das Essen ist serv-
iert.

Ich erzaehlte ihnen eine lustige Story aus meinem Leben,die
aber nicht registiert wurde,weil ihre Blicke vom Display ihrer
Smartphones gefesselt waren.Daraufhin schwieg ich.

Verlorene Seelen dachte ich,zwar sind sie noch am Leben,aber
weit,weit vom Androit abgeholt und im Cyberspace eingekerkert.

Sie sind unfaehig geworden,verbal zu kommunizieren oder zu be-
merken,dass ich gerade verstorben bin.

Schweigend verlief auch die Rueckfahrt.Die 3 am Ruecksitz waren
mit dem Smartphone beschaeftigt,meine Frau mit dem Verkehr.

Als wir zu Hause waren,tadelte meine Frau mich,weil ich so schweig-
sam war.

Was ?,rief ich,ich war der einzige in der Runde der Reden wollte,
zum Beispiel,die Sache mit der Polizei,die mich verhaften wird wollen.

Wieso will dich die Polizei verhaften ?,frug fassungslos meine Frau.

Das,meine Liebe,antwortet ich,werde ich dir,von meinem,noch zu
kaufenden Smartphone schreiben.

Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #189 am: Februar 16, 2023, 19:59:48 »

Ueber den Schoenbrunner Tiergarten haengt Trauer.

Vladimir,das Gorillamaennchen verstarb im Alter von 50 Jahren.

Knapp vor seinem Tod,gab er noch in Interview,das hier auszugs-
weise wiedergegeben wird.

Reporter : Guten Tag,Vladimir und vielen Dank,dass du Zeit gefunden
               hast,mit mir zu sprechen.

Vladimir: Es heisst immer noch Herr Vladimir,wir haben ja nicht auf
              Bruderschaft getrunken.

Reporter : Oh,bitte um Entschuldigung,natuerlich Herr Vladimir.

Reporter :Meine erste Frage,wieso sprechen Sie so gut Deutsch ?

Vladimir : Nun ja,ich bin schon eine Zeitlange hier und es waere eine
              Schande,wuerde ich die Landessprache nicht koennen.
              Trotzdem habe ich mich nie um die Staatsbuergerschaft be-
              mueht.

Reporter : Warum nicht ?

Vladimir : Ich bin eh affig genug und ausserdem habe ich alles,was
               ich zum Leben brauche.
               Eine geraeumige Wohnung,grosser Garten,das Essen kommt
               puenktlich und meine Mitbewohnerinnen sind alle o.k.

Reporter : Vor zwei Jahren wurden Sie Vater der kleinen Kendari.
               Macht sie das stolz ?

Vladimir : Und ob ! Sie ist beim Klettern schon viel schneller als ich.

Reporter : Und die Mutter der kleinen Kendari,kuemmert sie sich um
               ihr Baby ?

Vladimir: Bestens,Sari ist eine gute Mutter und Tante Mota,obwohl
              schon 58,huetet sie wie ihren Augenapfel.

Reporter : Andere Frage - haben sie jemals gedacht in die Politik
               zu gehen ?

Vladimir : Keine Minute,meine Instinkt ist davor und ich habe
               keine Lust,mit meiner Anwesenheit im Parlament,den
               durchschnittlichen Intelligenzquotienten zu erhoehen.

Reporter : Haben Sie noch einen Wunsch,denn Sie sich erfuellen
               wollen ?

Vladimir : Ja habe ich- ich moechte einmal beim Opernball dabei
               sein,aber der Baumeister hat nur junge Weiber im Kopf.

Reporter : Vielen Dank fuer das Gespraech und alles Gute.

Vladimir : Nichts zu danken und auch Ihnen alles Gute.

Jock





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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #190 am: Februar 22, 2023, 09:11:02 »

Tante Mizzi konnte nicht schwimmen.

Immer wieder wachte sie nachts auf,schweissgebadet und ver-
suchte den Albtraum,der sie ihr Leben lang verfolgte,zu vergessen.

In ihrer Kindheit hat sie miterlebt,wie jemand ertrunken ist. Seit-
her war ihr Leibspruch,"vorm Feuer kann man davonrennen,vorm
Wasser nicht.)

Gut ja,wie sollte sie auch Schwimmen erlernt haben - dort oben
im Waldviertel,wo es keine Baeder gab,keine Schwimmkurse,nur
Karpfenteiche im Wald ?

Ueberhaupt,niemand,ausser ein Onkel,konnte in der Familie schwim-
men.Und der hatte es beim Militaer gelernt.
Dafuer hatte er das Image eines Astronauten.

Auch mir,als Kind,hatte man streng verboten,in die Naehe eines Ge-
waessers zu kommen.

Aber da war noch der "Schleiferteich"der uns Kinder im Sommer an-
zog.
Als der Teich vor Jahrhunderten angelegt wurde,stellte man auch eine
Verbotstafel hin,wo man darauf verwies,dass Baden und Schwimmen
verboten ist.

Beherzte Maenner oder Jugendliche entfernten einmal das Verbots-
schild und damit konnten wir/ich das Schwimmen (selbst) lernen.
Haette man sie ausgeforscht,waeren sie hingerichtet worden.

Nicht nur Schwimmen,auch das Tauchen beherrschten wir bald aus-
gezeichnet,denn bei der Ablassschleuse war der Teich gut 2 m tief.

Auch meinen Kindern brachte ich Schwimmen bei,wobei ich auf
die brutale Art (sie einfach ins kalte Wasser zu werfen)verzichtete,
sondern die sanftere Art anwendete.(Plantschbecken,Schwimmfluegel
u.s.w.)

Leider ist das in Wien nicht mehr moeglich.

In Wien ist es verboten,seinen Kindern (Verwandten,Freunde) das
Schwimmen selbst beizubringen.

Das duerfen nur Schwimmvereine oder staatlich gepruefte Schwimm-
lehrer im abgegrenzten Bereichen.

Die Oberaufsicht,dass alles in geordneten Bahnen ablaeuft,hat der
Bademeister (auch staatlich geprueft),der im Freibad sommers,mit
tiefgebraeunter Haut und Trillerpfeife ausgestattet ist,und unnach-
sichtig jedes Vergehen ahndet.

Eine Freundin,(Thailaenderin,seit 25 Jahren in Wien verheiratet)
hat einen Job als Bademeisterin ergattert.

Der Spruch :" Waunst das nuamoi mochst,hau a di aussi",kommt
ihr problemlos ueber die Lippen,was auch die wichtigste Voraus-
setzung,neben bisschen Schimmen,Tauchen und Erste Hilfe,zum Be-
stehen der Pruefung ist.

Neben staedtischen Baeder gibt es noch andere Badeeinrichtungen.

Private Baeder,Hotelpools,Fitnesscenter u.s.w.und auch die haben
sich an die Bestimmungen zu halten.

Daher sind die Pools nicht laenger als 24 m und nicht tiefer als 1,37.

Denn ab einer Laenge von 25 m und einer Tiefe von 1,40 m muss,
waehrend des Badebetriebs,ein Bademeister eingestellt und vor Ort
sein.

In der Wr.Badeordnung ein ein wohl einzigartiges Verbot verzeichnet.

Man darf Fahrraeder nicht in den Badebereich mitnehmen !Auch keine
lebenden Tiere.

Krokodile und Haie muessen bei der Kasse in Verwahrung geggeben
werden,gegen Gebuehr natuerlich. ( so verstehe ich das )

Jock


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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #191 am: Februar 25, 2023, 07:54:41 »

Die 888.Geschichte aus "Tausend und eine Nacht "

Die Tage auf den Karawannenstrasse sind heiss,staubig und oede.

Nur den Kamelen ist das wurscht.Geduldig trampeln sie dahin,
waehrend den Treibern,von Durst geplagt,apatisch dahintrottend,
der Schweiss in Baechen rinnt.

In der Karawanserei haben sie gehoert,wenn man dort,wo das
Abendland beginnt,scharf nach rechts schwenkt,wird die Gegend
gruen,aus den kuehlen Baechen kann man Wasser schoepfen
und den biederen Einheimischen leicht das Geld aus der Tasche
ziehen.

Die Luftspiegelung einer Fata Morgana bestaetigt das.

Ein Palast aus Eis,wo ueberall Coca-Cola-Automaten herumstehen
und blonde Frauen,fuer die jeder,der einen Harem hat,gerne so
um 100 Piaster mehr zahlen wuerde,als fuer einheimische Frauen,
weckt den Wunsch,dort zu investieren.

Die Fata Morgana loest sich nach einiger Zeit auf,Scheich Mohammed
Al-Jaber aber blieb.

Schliesslich bekam er vom Wr.Buergermeister das Goldene Ehren-
zeichen fuer die Verdienste um das Land Wien verliehen und der
Ministerrat beschloss einstimmig,Al-Jaber die oesterreichische Staats-
buergerschaft nachzuwerfen.

Wenn Al-Jaber durch die Lande schritt,war er in Einkaufslaune.

Die AUA wollte er kaufen,Hotels dutzendweise,selbst eine Ski-
fabrik und dann auch noch Joh.Backhausen & Soehne.

Er war in dieser Hinsicht grosszuegig.Kein Gefeilsche,die sich tage-
lang hinziehen,sondern er warf mit Millionen und Milliarden locker
herum.

Die meisten der angeleierten Deals endeten fuer die Firmen da-
mit,dass sie Insolvenz anmelden muessten.

Aber nicht Al-Jaber ist schuld.Schuld sind die Banken,die die Ueber-
weisungen irgendwie verschlampten oder nicht durchfuehrten.

Mag fuer Scheich Al-Jaber die Ablaeufe auf Inschallah zurueck zu
fuehren sein,sehen es die Kuffars in Oesterreich anders und laufen
prompt zum Kadi.

Das betruebt sein grosszuegiges Herz und er wird kein Angebot fuer
die Auffanggesellschaft fuer Backhausen,legen.

Manche,die mit der Abwicklung betraut sind,schlagen dankbar und
aufatmend ein Kreuz.

Jock

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #192 am: März 10, 2023, 09:04:44 »

Mikrostaaten.

Wien besteht aus dem Bundesland Wien und der Republik Kugelmugel.

Die Republik Mugelmugel wurde von einem Kuenstler 1971 ausge-
rufen und existierte 11 Jahre in Niederoesterreich auf einer Wiese,
bevor sie nach Wien uebersiedelte.

Das Staatsgebiet hat kaum 100 m2,ist von einem Stacheldrahtzaun un-
geben.Das einzige Gebaeude ist eine 8 m grosse Kugel,die derzeit un-
bewohnt ist.

Sonst ist die nichtanerkannte Republik im Dornroeschenschlaf.Den ein-
zigen Kontakt mit der Weltgemeinschaft,haelt als Botschafter,ein An-
walt,aber das soll sich bald aendern.

Da das Voelkerrecht einen Staat so definiert,dass dieser ein Staatsge-
biet haben muss,ein Staatsvolk existiert und dieses Gebilde ueber eine
Staatsgewalt verfuegen soll,ist die Anerkennungsrate eher gering.

So haben z.B. die 70 - 100 "eigenstaendige und selbstdeklarierte Sta-
aten" in Deutschland 2023,mit eigenen Koenigen,Fuersten,Staatskom-
missare etc.,eigenen Fuehrerscheine und Paesse,keine rechtliche Wirk-
ung.Auch wenn sie von den "Freibuergern","Reichsbuergern oder Free-
men" aus der Taufe gehoben wurden.

Die Bundesrepublik anerkennt sie nicht.Weder die Mikrostaaten auf
dem eigenen Gebiet noch Mikrostaaten anderswo.

Bis auf eine Ausnahme.

Ein offizieller Vertreter (mit Amt und Wuerde) wurde beauftragt,einen
"Kriegsgefangenenaustausch"zwischen der Republik Sealand und dem
Koenigreich England herbeizufuehren.

Was der Gruender der Republik Sealand sofort als offizielle Anerken-
nung seiner Republik,betrachtete.

Ein mittlerweile untergeganges Staatengebilde,auch ein Mikrostaat,
hatte ein hunderte Millionen umfassendes Staatsvolk auf gerade mal
16.000 m2.

Dieses Fuerstentum,mit dem Namen "Outer Bald Tusket" eine Insel
vor der Kanadischen Kueste,vereinnahmte alle Fischer und Angler
weltweit,als Staatsbuerger.

Der Regierunssitz war eine windschiefe Huette,von wo aus der Sowjet-
Union der Krieg erklaert wurde.
Da die Sowjetunion nicht reagierte,proklamierten sich die Other Bald
Tusketer,als Sieger.

Die Verfassung dieses Staates hebt sich von anderen Verfassungsbe-
stimmungen erfreulich ab.

Maenner haben das Recht,den ganzen Tag zu schlafen und die Nacht
durchzumachen.
Maenner haben das Recht zu fluchen und alle Hemmungen fallen zu
lassen,auch die Kleider.
Maenner haben das Recht auf Freiheit von Noergeln,Rasieren,Heucheln,
Frauen,Trinken.Luegen,sowie auf Schmeicheleien,Applaus und Eitelkeit
u.s.w.

Frauen war der Zutritt auf Outer Baldonia verboten,Maenner konnten
einen Prinzentitel erwerben,wenn sie einen Thunfisch fangen konnten
und 50 Dollar Gebuehr zahlten.

Der einzige Exportartikel waren leergetrunkene Bier-und Whiskey-
flaschen,wird noch vermerkt.

Lieber Klaus,solltest du dich mit dem Gedanken tragen,als Staats-
gruender in die Annalen einzugehen,bin ich gerne bereit,dich in Ver-
fassungsfragen zu unterstuetzen.

Jock





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norwegerklaus

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #193 am: März 10, 2023, 18:49:56 »

Zitat
Lieber Klaus,solltest du dich mit dem Gedanken tragen,als Staats-
gruender in die Annalen einzugehen,bin ich gerne bereit,dich in Ver-
fassungsfragen zu unterstuetzen.

Ich habe mein Gebiet "Sklelvalen" im Staate Norwegen durch Besitznahme jetzt 23 Jahre erfolgreich verteidigt und bin heute noch wehrhaft, sogar mit Flackgeschütz

Bild-Url: https://up.picr.de/43100980ym.png

und jetzt auch modern, mit Kampfdrohnen 8)

Bild-Url: https://up.picr.de/43100979ii.png

Ich konnte leider keinen Staat ausrufen, da ich, wie du schon richtigerweise darlegst kein Volk habe, sondern nur eine asiatische Sklavin zum Kochen, Waschen und Holz holen.
An meiner Verfassung kannst du leider nicht mitarbeiten, da ich vom Arzt gut eingestellt bin und keinerlei Hilfe brauche.
In An(n)alen stinkt es und ich will da nicht eintauchen.
War aber nett, dass du an micht gedacht hast!
Gruß Klaus

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Ich bin ganz sicher kein Grüner, lebe aber schon seit Jahrzehnten genügsam in und mit der grünen Natur!

Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #194 am: März 13, 2023, 22:12:44 »

Im Herzen einer Bank

Vor 40 Jahren hatte ich einen Besprechungstermin mit der Ab-
teilung einer Bank,zwecks Zulieferung fuer die Ausgestaltung von Bankfilialen.

An der Adresse ein mehrstoeckiges Citygebaeude mit vielen
Messingschildern auf denen stets das Logo der Bank prankte.

Dem Portier erklaerte ich,warum ich da bin und er liess mich rein.

Dann verirrte ich mich und stand vor einer gesicherten Tuere,die
man nur mittels Zugangskarte oeffenen kann.
Gerade als ich wieder kehrt machen wollte,oeffnete sich die Tuere
und ein freundlicher Mensch wollte diesen Trakt verlassen.

Als er mich sah,hielt er mir die Tuer auf und ich konnte hinein.

Ich war und das fiel mir erst spaeter auf,"im" Zentralcomputer ge-
landet.
Das waere ein Spass gewesen.Mein Debet auszugleichen und meine
Frau mit einer Millionenueberweisung zu ueberraschen.Sie haette mir
sicher etwas Gutes gekocht.

Einen der anwesenden Herren frug ich nach dem Buero des Herrn xy,
worauf der Gefragte merklich nervoes wurde und mich ins Gebet nahm,
wie ich denn da reingekommen waere.

Ich erklaerte den Sachverhalt und wurde zum richtigen Buero escortiert,

Lustig war ja,dass dieser Herr,als er mich begleitete,seine Zutrittsbe-
rechtigung verwenden musste,damit wir ueberhaupt hinaus konnten.

Hochgesicherte Gebaeude findet man in Gefaengnissen und anderen
hochsensiblen Raeumlichkeiten,wie das Schlafzimmer des US-Praesi-
denten.

Doch das Nonplusultra an Sicherungen findet man im Kunst(zoll)frei-
lager in Bern,Singapore und Luxembourg.

Nicht einmal eine Ameise haette da eine Chance.

Diese Laeger sind klimatisiert,staubfrei und die Lagerbestaende erreichen
Milliardenwerte,wenn man die Gemaelde addiert.
Die Laeger sind aber auch Ausgangspunkte fuer Betrug und Steuer-
hinterziehung.

Davon mehr bei "Kunst und Kultur"

Jock

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