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Autor Thema: Wien, Wien, nur du allein ...  (Gelesen 12252 mal)

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #150 am: November 29, 2021, 10:20:00 »

Wien ist anders.

Waehrend die Coronaseuche grassiert,die Bevoelkerungen in Quarant-
aene und Lockdowns geschickt werden,was sich aufs Gemuet nieder -
schlaegt,koennen die Wiener aus ihrer Erfahrung,wie man mit einem
solchen unangenehmen Ereignis umgeht,schoepfen.

1349,1541,1599,1679 und 1713 wuetete die Pest,daneben forderte
die Cholera und die Spanische Grippe viele Opfer.

Aber das bringt einen richtigen Wiener nicht um,wie uns der "Liebe
Augustin" vor Augen fuehrt.
Er wusste,wie man einer Seuche widersteht.Die Mischung aus Wein
und Gesang sind offenbar die bessere Medizin,als die Einnahme von
Ivermecitin.

Da offenbar die verfuegten Einschraenkungen,wie Lockdown,Kontakt-
beschraenkungen,Impfprogramme nur verzoegert Wirkung zeigen und
die Intensivbetten langsam ausgehen,erinnerte sich die Staatsfuehr-
ung an den weisen Lieben Augustin und riss das Ruder herum.

Mit einer schmissigen "Coronaparty",die landesweit vom Fernsehen
uebertragen wurde,wurde die Schlacht gegen Corona eroeffnet.

Und alle,alle kamen.

Der Bundespraesident,der Bundeskanzler,der Vizekanzler und andere
Spitzen der Oeffentlichkeit.

Sie alle,ausser der Herr Bundeskanzler schi....n auf die erlassenen
Verordnungen,sangen und schunkelten zur froehlichen Musik. Nur der
Herr Bundeskanzler ( alter Adel )schi... natuerlich nicht,sondern,Nob-
less oblige,er kotete drauf.

Natuerlich hatte die Party ein Motto - Licht ins Dunkel.

Da werden seit Jahren die Traenendruesen gedrueckt und Spenden
fuer Erbarmungswuerdige eingesammelt.
Rd.250 Millionen Euro wurden seit Bestehen der Aktion vor ca.40 J
aufgebracht.
Genausoviel,wie sich die Republik fuer die 2 Wochen Skiweltmeister-
schaften in Schladming,als Zuschuss hat kosten lassen.

Heuer steht wahrscheinlich,ein besonders vom Schicksal schwer ge-
schlagener Mitbuerger im Mittelpunkt.

H.C.Strache,vereinsamt,mittel - und gluecklos,hatte vor einiger Zeit
eine erschuetternde Beichte abgelegt und um Almosen gebettelt.

Jock








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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #151 am: Dezember 01, 2021, 12:26:46 »

Kirchen in Wien

Es scheint,als gaebe es in Wien Kirchen,wie Sand am Meer.

Einige sind uralt und sind meist in der Innenstadt zu finden.Besonders
geschichtshistorisch ist natuerlich der "Steffel".

Alle sind irgendwelchen Heiligen geweiht,doch zwei davon,haben
sich unter dem Namen der Erbauer/Archtikteten ins Gedaechtnis der
Wiener eingebrannt.

Die Wotruba- Kirche und die Otto-Wagner Kirche.

Die "Wotruba- Kirche" hat archtitektonisch ein Alleinstellungsmerk-
mal.

Auf einem Huegel im 13.Bezirk errichtet,sieht sie so aus,als haette
ein Kind eines Riesen,seine Spielzeugkiste ausgeschuettel und die
Baukloetze liegengelassen.

Ein wirrer Haufen von rohen Betonkloetzen.Nicht himmelstrebend,
wie die im gotischen Stil errichteten Gotteshaeuser,sondern eher eine
Trutzburg des Glaubens.

Schon die ersten Entwuerfe,begleiteten scharfe Proteste,denn man
kannte den Archtitekt,der den "Brutalismus" bevorzugte.

Fritz Wotruba war der bedeutenste Bildhauer Oesterreichs und schuf
sich so ein Denkmal fuer die Ewigkeit.
1976 wurde die Kirche eingeweiht,aber erst 2019 die letzten Rechts -
steitigkeiten beendet,die es ermoeglichten einen barrierenfreien Zu -
gang zu schaffen.

Faehrt man den Highway von Lamphun kommend Richtung Chiang Mai
und es ist Vormittag,reflektiert die Sonne am Chedi vom Wat Doi Su-
thep.

Das faellt einfach auf,weil es ein goldener Punkt inmitten gruen-blaeu-
licher Bewaldung ist,der ins Auge sticht.

Das selbe Phaenomen sehen auch die Wiener,wenn sie ihren Blick auf
den Gallitzinberg richten.
Dort auf der halben Anhoehe steht die "Otto-Waggner-Kirche"deren
vergoldene Kuppel weithin sichtbar ist,wenn die Sonne scheint.

Die Kirche ist der Abschluss der ehemaligen "Irrenanstalt"und der Arch-
itekt hatte besondere Vorschriften einzuplanen.

Zum Beispiel musste ein Aerztezimmer eingeplant werden,die Waende
und Boeden mussten leicht zu reinigen sind und die Bestuhlung durften
keine scharfen Kanten und Ecken aufweisen.

Bei der Bestuhlung war vorgesehen,dass "ruhige" Patienten zu fuenft
in der Reihe sitzen durften,"unruhige "Patienten zu viert,damit die Pfle-
ger leicht zugreifen konnten.
Toiletten wurden eingeplant und separate Eingaenge fuer weibliche
und maennliche Patienten geschaffen.

Vorsorglich wurde auf die Darstellung des Kreuzweges verzichtet,weil
man befuerchtete,die Bilder koennten Aggressionen ausloesen.

Der Baukoerper selbst ist bester und reinster Jugendstil und rief auch
einen scharfen Protest des Kaiserhauses hervor.
Die Folge war,dass Otto Wagner keine Auftraege des Kaiserhauses mehr
bekam.

Nach und nach siedelte die Nervenheilanstalt ab und die Gebaeude
(Kircheund Pavillons)verkamen im Laufe der Zeit.
So musste man bei der Renovierung fuer die Vergoldung der Kuppel
der Kirche 2 Kg.Gold aufwenden.

Heute ist die Otto Wagner-Kirche wieder ein Prunkstueck.

Auch die Gebaeude des Spitals sind Jugendstil und das Spital war
1906,als es eroeffnet wurde,das modernste psychiatrische Spital seiner
Zeit.
Sogar eine elektrische Eisenbahn war im Einsatz,um Essen und Material
innerhalb der Anlage zu transportieren.

"Stahof,Stahof moch's Tierl auf,der Jock kummt im Dauerlauf",noch
heute brennt mir der Schaehgesang in den Ohren.

Doch ich troeste mich mit der Gewissheit,dass Wien die einzige Stadt
ist,die Irre,Narren und Depperte eine Heimstaette finden.
(Siehe Regierungsmitgliederr)

Jock





« Letzte Änderung: Dezember 01, 2021, 12:31:03 von Jock »
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #152 am: Dezember 03, 2021, 18:15:07 »

Der Lainzer Tiergarten und der arme Schlucker.

Die Briefe,die ihre kaiserliche Hoheit,Maria Theresia erreichten hatten
alle den gleichen Inhalt.

Es waren Beschwerden,dass ihr "Vieh" grosse Schaeden anrichten
wuerde und baten um Schadensausgleich.Natuerlich gezeichnet mit "unterthaenigst"und "gehorsamst".

Das Jagdgebiet der kaiserlichen Familie war zwar mit einem Holzzaun
eingefriedet,doch der war kein Hinderniss fuer das Schwarzwild,das
die Felder verwuestete und das Rotwild,welches Flurschaeden durch
Wildbiss verursachte.

Maria Theresia erliess ein Patent fuer die Einfriedung des Gelaendes
mit einer stabilen Mauer und beauftragte ihren Sohn,Kaiser Josef II.
mit der Durchfuehrung.

Daher erschien in den Wr.Zeitungen die Aufforderung zur Anbotsleg-
ung fuer eine 2,30 m hohe und ca. 24 Km lange Mauer.

Zahlreiche Baufirmen legten ein Anbot.Die meisten Firmen wollten fuer
1 Klafter Mauer zwischen 10 und 12 Gulden.( 1 Klafter ca. 1.80m)
Nur eine Baufirma bot die Leistung fuer 2 Gulden an.( 1fl.= 10 Euro)

Der Inhaber,Philip Schlucker duerfte sich stark verrechnet haben.

Er bekam den Auftrag und der Kaiser erhoehte sogar den Klafterpreis
um 23 Kreuzer.

Zwischen 1781 und 1786 wurde an der Mauer gearbeitet,doch bald
schon stockten die Arbeiten,weil das Geld zu wenig war.
Ein muehsames Verhandel begann.
Pacta sunt servanda,hiess es von er einen Seite und "Ohne Goed kan
Musi"von der anderen.

Man eingte sich auf "Vorschuesse",die offenbar nie gegenverrechnet
wurden.

Nachdem die Mauer errichtet worden war,wurde der Baumeister
Philip Schlucker,der allgemein als "Armer Schlucker" genannt wurde,
zum Waldbaumeister ernannt und der Kaiser schenkte ihm sogar ein Grundstueck.

Als 1919 die Monarchie zerfiel,fiel das Gelaende der Stadtgemeinde
Wien zu,die sich sehr freute,weil ihr quasi kostenlos ein Grundstueck
von ueber 2.400 Hektar uebertragen wurde,das als Stadterweiterungs-
gebiet gut zu nutzen waere.

Nix da,sagten jedoch die Ur-Ur-Gruenen und setzten durch,dass der
Lainzer Tiergarten Naturschutzgebiet bleibt.

Trotz der hohen Mauer und bewachten Zutrittstoren,raeuberten die
hungrigen Wiener in den 20-Jahren,sowohl Wild -als auch die Holzbe-
staende.

Das war nach Ende des WK I.aber wiederholte sich nach Ende des
WK II.nochmals.

Laengst ist alles wieder aufgeforstet und der Wildtierbestand wird
durch Hege in Zaum gehalten.Einige Wege bieten sich fuer einen Son-
ntagsspaziergang an,Einkehren kann man auch.

Wie unverschaemt waren eigentlich die Baumeister,die die Mauer um
1781 errichten und dafuer 12 Gulden haben wollten ?

Umgerechnet verlangten sie fuer einen Laufmeter Mauer 60 Euro.
Hingegen wird Kollege @schiene 40 Euro fuer seine Mauer berappen,
die wahrscheinlich aber nur 3/4 so hoch ausfallen wird.

Jock












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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #153 am: Januar 08, 2022, 11:23:20 »

Amerikanische Botschaft in Wien

Geschaetzte 7.000 Spione halten sich in Wien auf.
Russische sind darunter,auch welche aus dem Irak,Iran,Nordkorea
oder aus der Schweiz.
Also quasi,alles aus Laendern,die der ehemalige amerikanische Prae-
sident George W.Bush zur Achse des Boesen zaehlte.

Aber nicht nur diese,sondern auch aus allen anderen Herren Laen-
dern,sind Gestalten darunter,die mit aufgestellten Maentelkraegen,ins
Gesicht gezogene Huete und Sonnenbrillen durch die Bolzmanngasse schlendern und einen scharfen Blick auf das amerikanische Botschafts-gebaeude richten.

Seit 1998 ist die Bolzmanngasse fuer den Autoverkehr gesperrt,um
die Gefahr eines Sprengstoffanschlags zu vermindern.
Seit 2001 wird die diplomatische Post an die Botschaft vom oesterreich-
ischen Bundesheer gescreent und auf Anthrax -Sporen untersucht.
(Natuerlich im Beisein eines Botschaftsangehoerigen)

In der Gegend rund um die Bolzmanngasse sind wahrscheinlich viele
Hochleistungsmikrophone und hochaufloesende Fotoaparate zu finden,
die die Botschaft Tag und Nacht "belauern".

Seit 1902 (aber mit Unterbrechungen)sind die USA in Wien durch eine
Botschaft praesent.
War es damals notwendig,im Botschaftsgebaeude eine Steckdose zu
versetzen,ging man halt zum Elektrogeschaeft am Ende der Gasse
und beauftragte den Meister damit.

Das ist heutzutage undenkbar.Fuer die Versetzung einer Steckdose
werden Spezialisten,die auf Herz und Nieren geprueft wurden,aus den
USA eingeflogen,um die Arbeit zu leisten.
Dass sie bei der Arbeit von grimmigen Marines bewacht werden,ist
selbstverstaendlich.

Diese Vorsichtsmassnahmen haben Gruende.

Nicht,weil,so mir nichts,dir nichts,aus der Residenz des amerikan-
ischen Botschafters,ein 700.000 Euro teurer Wandteppich abhanden
kam,sondern,weil man noch immer nicht weiss,was die Gruende des
"Havanna Syndroms "sind,das sich innerhalb des Botschaftsgebaeude
durch Kopfweh,Schwindelanfaelle und Gedaechtsnisverlust beim Per-
sonal bemerkbar macht.

Diese mysterioesen Vorfaelle sind aber auch in anderen amerikanisch-
en Botschaften aufgetreten.

Die neue amerikanische Botschafterin in Wien,eine angeheiratete An-
gehoerige des Kennedyclans,will der Sache auf den Grund gehen und
hat dafuer ein maechtiges Kruzifix mitgebracht.

Jock





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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #154 am: Januar 11, 2022, 11:45:30 »

Fahrraeder in Wien

"Na des hauma braucht- so a Spinnerei" empoerte sich der Statt-
halter fuer Niederoersterreich,Graf Kilmannsegg als er verfuegte eine Strassenverkehrsordnung fuer Radfahrer im Jahr 1885 auszuarbeiten.

Die Radfahrer damals galten als laestige Verkehrsteilnehmer,von
denen grosse Gefahren fuer Pferdtramways und Fussgaenger aus-
gehen und das Rad oberdrein dem politisierenden Proletariat Mobili-
taet verschafft.

Daher wurde die Benuetzung fast aller Hauptverkehrsstrassen in
Wien verboten.Jedenfalls Strassen,wo Gleise verlegt waren.

Zuderm hatten Radfahrer stets eine Laterner und eine Trillerpfeife
mitzufuehren und durften nicht nebeneinander,sondern im Abstand
von 20 m hintereinander fahren.
Auch ein Radfuehrerschein wurde eingefuehrt und spaeter eine Fahr-
radabgabe,die die Nazi's 1938,als einer der ersten Massnahmen ab-
geschafft hatten.
Das fuehrte bei manchen Fahrradbesitzern zur Versteifung des rechten
Arms.

Aber 1938 war das Fahrrad bereits eine Massenerscheinung fuer die
individuelle Mobilitaet.

Am Anfang,als die ersten Fahrraeder aufkamen und den Umweg ueber
das Laufrad und das Hochrad machten,waren nur betuchte Leute in
der Lage,sich ein Fahrrad kaufen zu koennen.

Bessere Gewerbetreibende,hoehere Beamte,Kaufleute und ein paar
Adlige konnten die 180 Gulden aufbringen,die damals ein Fahrrad kost-
ete,was einem 4 -fachen Monatslohn eines Arbeiters,bei 12 stuendigen
Arbeitslohn entsprach.

Es entstanden die ersten Fahrradvereine,die ersten Radrennen wurden
veranstaltet und da auch Frauen aufs Rad stiegen,beeinflusste das
Fahrrad auch die Damenmode und beschleunigte die Emanzipation.

Im Unterschied zu Holland,Daenemark und andere skandinavische
Laender,wo das Fahrrad als Ausdruck einer selbstbewussten Bevoel-
kerung wahrgenommen wurde,hatte in Wien das Fahrrad die Punze
von Armut zu tragen,obwohl es um 1900 zu einem billigen Massenver-
kehrsmittel heranwachsen war,

Der Sozialdemokrat und Arzt Dr.Victor Adler,der Arbeiterfuehrer Engel-
bert Pennersdorfer u.a. schwangen sich aufs Fahrrad und fuhren zu Ver-
anstaltungen und politischen Versammlungen und hielten Vortraege
und warben fuer die Befreiung des Proletariats.

1970 - 1980 hatten Fahrraeder in Wien Seltenheitswert.Die Stadtver-
waltung hatte sich vom Moloch Autoverkehr unterjochen lassen.

Doch seither wird umgedacht. Mehr und mehr Fahrradwege wurden
angelegt und das Fahrrad wird als sportliches Fitnessgeraet wahrge-
nommen.

Trotzdem,so mancher Autofahrer verflucht den Fahrradfahrer vor ihm
und vergisst,dass er selbst 2 Fahrraeder am Autodach montiert hat.

Jock


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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #155 am: Januar 28, 2022, 13:21:44 »

Staatsgeheimnisse

Jedes Land hat seine Staatsgeheimnisse,dessen Verrat streng be-
straft wird und ungeahnte Folgen mit sich braechte- bis hin zum Unter-
gang einer Nation.

So auch in Oesterreich,besonders in Wien.

Es ist nicht das Futter fuer die Lipizzanerhengste,das verfuettert wird,
auch nicht der Verrat der Nowitschok - Formel,die der ehemalige Bot-
schafter Oesterreichs in Thailand verraten haben soll,die die Republik
erschuetteren koennte,sondern es waere die Aufdeckung des jahr-
hundertalten Geheimnisses,wie einer Kaiserserviette gefaltet wird.

Es gibt keine Anleitung oder schriftliche Aufzeichnungen,wie an die
komplizierte Angelegenheit herangegangen wird.

Nur zwei Damen,Bedienstete der "Silberkammer",kennen das Ge-
heimnis und schweigen darueber wie ein Grab.

Das 1 m2 grosses Textilstueck,gewebt mit besonderen Garnen,sonst
staub-und mottensicher aufbewahrt,wird so gefaltet,das in den zwei
Laschen je ein Jourgebaeck (Semmel und Salzstangerl) hineinpasst.

Bei einem Staatsbankett muessen da an die 120 Servietten ge-
faltet werden,wo fuer man einen Zeitaufwand von 1 1/2 Tagen rech-
nen muss.

So mancher Depp legt sich die (gebrochene)Serviette doch prompt
ueber beide Oberschenkel,was voellig inakzeptabel ist.
Richtig wird die Serviette verwendet,indem man sie nur ueber den
linken Oberschenkel legt.

Die zwei Damen,die das Geheimnis hueten,sind so verschwiegen,
dass sie niemals in ihren privaten haeuslichen Umfeld (Heirat,Taufe
oder Weihnachtsessen)eine Kaiserserviette falten wuerden.

Auch der nordkoreanischen Geheimdienst verzichtet auf eine Ent-
fuehrung und Folterung der Damen,weil sie wissen,man bisse auf
Granit.

Jock





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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #156 am: Februar 19, 2022, 15:58:27 »

Das osterreichische Aussenminsterium ein Augiasstall ?

286 Jahre hatte das Aussenministerium die Adresse Ballhausplatz 1.

Maechtige Politiker,wie Metternich,residierten dort und bestimmten
die europaeische Politik.2005 zog man um und seither ist das Aus-
senministerium eher eine Dependance des Kanzleramtes.

Trotzdem,das diplomatische Personal,wie Botschafter,haben einen
hohen Stellenwert in der Wahrnehmung bei der Bevoelkerung.

Ist man einmal Botschafter gewesen,hat man beruflich alles richtig
gemacht und kann seiner Pensionierung gelassen entgegen sehen.

Nicht alle Einsatzorte sind erstrebenswert.

London,Paris,Washington oder Peking sind Dienstorte,um die man sich
streitet,waehrend Kiew zur Zeit,nicht gerade Wunschdestination ist.

Bangkok geht gerade,wenn man das Klima vertraegt und das haess-
liche Gebaeude der Botschaft ignorieren kann.(Nicht die Residenz ge-
meint)

Aber der Alltag eines Botschafters birgt auch toedliche Gefahren,wenn
man,absichtlich oder zufaellig,in Sachen verwickelt wird,die anruech-
ig sind.

Ganz schnell ist man da vergiftet und die Leiche verbrannt,bevor noch
Untersuchungen stattfinden koennen.

1969 passierte das dem ungluecklichen Botschafter in Athen,der das
Pech hatte,einem oesterreichischen Waffenschmuggel auf die Spur zu
kommen.
Einige Faeden liefen im Aussenministerium zusammen,auch das Inn-
enministerium hatte Anteil,aber nachdem ein Politiker zuruecktrat,
ein paar Geldstrafen verhaengt wurden,wuchs Gras darueber.

Der ehemalige oesterreichische Botschafter in Bangkok beeindruckte
mich mit seinen Massschuhen und seinen Sprachkenntnissen in Thai.

Als wir schieden,war ich sicher,wir werden uns nicht mehr wieder be-
gegnen.

Das koennte sich als Irrtum herausstellen,wenn ich ihn im Gefaeng-
nis besuchen sollte.

Dr.Johannes Peterlik,der nach seiner Abberufung als Botschafter in
Wien Karriere macht und es bis zum Generalsekretaer brachte,stach
der Hafer und inszinierte einen geheimen Geheimdienst im Aussen-
ministerium.

Wegen diverser Chatverlaeufen flog die Sache auf und liegt jetzt bei
Staatsanwaltschaft,

Ihn und seinen Gefolgsleuten wird Geheimnisverrat,Bestechung und
Bestechlichkeit vorgeworfen und ausserdem war diese Clique an der
Flucht des Herrn Marsalek beteiligt.

Natuerlich beteuern alle Angeschuldigten ihre Unschuld und noch gilt selbstverstaendlich die Unschuldsvermutung.

Aber es werden dringend Hilfskraefte gesucht,die diesen Augiasstall
ausmisten.

Wie die Sache auch ausgehen wird.Dr.Peterlik ist beruflich am Ende,
wurde erst suspendiert und dann entlassen.

Jock
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arthurschmidt2000

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #157 am: Mai 23, 2022, 14:38:51 »

Der für seinen Fleiß und seine Arbeitswut allseits geschätzte Franzi meinte in #405 am 23.5.:

Zitat
Ja, auch fuer ukrainische Nichtstuer, die gleich saubloed wie die Klimahuepfer in Berlin und anderen Gegenden normal denkenden Menschen ihre Trottelhaftigkeit beweisen und als arme Fluechtlinge (statt in die Westukraine zu fluechten, wo es aber wesentlich weniger -oder gar keine?- Sozialleistungen gibt), speziell in Wien Narrenfreiheit geniessen.
Da ja allgemein bekannt sein muesste, dass die meisten Ukrainer seit dem Putsch am Hungertuch nagen (und nicht wenige "nazifiziert" wurden) ist anzunehmen, dass ein grosser Teil dieser Typen A nicht so schnell verlassen und das Sozialsystem extrem belasten werden.

Meine Frage an den Herrn, Franzi, bescheißt Du eigentlich immer noch den österreichischen Sozialstaat?
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #158 am: Mai 23, 2022, 16:21:02 »

Man muss sich nicht besonders anstrengen,wenn man den
Beitrag von @franzi ueber die Kriegsfluechtlinge aus der Uk-
raine in Wien,als Ausdruck der Fremdenfeindlichkeit einstuft.

Nun,das ist man inzwischen gewoehnt,dass er in seiner Ver-
schrobenheit justament gegen dem Mainstream postet und
dabei oft die rassistische und frauenfeindliche Grenze mit
Bravour ueberschreitet.

Kollegen @Koarl ist das sauer aufgestossen und frug @franzi,
offensichtlich als Selbstschutz,welche gehirnverengende Sub-
stanzen er einnehme,um nicht irrtuemlich,das gleiche Schick-
sal zu erleiden.

Diese Frage hat im Olymp des Tip-Forums so eingeschlagen und
bewirkt,dass die Nervenstaenge von einem Moderator freige-
legt wurden.

Behaende wurde der Beitrag von @ Koarl sofort verschoben,da-
mit ja nicht etwa ein Schatten auf den @franzi faellt,der wo-
moeglich zu einer Anhebung des allgemeinen Diskussionsniveau
im Tip-Forum fuehren koennte.

Jock

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #159 am: Juni 05, 2022, 11:57:56 »

Casinos Austria A.G.

Die Spielbank in Monaco ist eine Cash-cow und sorgt mit den
Gewinnen fuer eine zufriedenstellende Finanzlage dort.

Da wollten die Oesterreicher nicht nachstehen und gruendeten
1934 ebenfalls eine Spielbank.

Der Treiber hinter den Aktionaeren war ein Postbeamter,der als
Strohmann fuer den Inhaber des Hotels Panhans am Semmering
fungierte.Daher wurde das erste Casino natuerlich im Panhans
eroeffnet.

Die Zutrittsbedingungen waren streng.Nur Auslaender durften
spielen.
Aber es waere nicht Oesterreich,faende man nicht ein Hinter-
tuerchen.

Es nannte sich Club Cercle,die Oesterreichern eine Tagesclub-
karte ausstellten und sie so in die Lage versetzte,dort mitzuspielen.

Schon 1937 waren die ersten Todesfaelle zu beklagen und die Pres-
se machte Dampf,das Casino wieder zuzusperren.

Ein Buchhalterin vom E-Werk Klosterneuburg veruntreute 60.000
Schillinge,die sie verlor.
Nicht nur sie und ihr Mann erhaengten sich in einer mondlosen
Nacht,auch der Prokurist des E-Werkes folgten ihnen,weil der die
Schande,dass in seinem Betrieb eine Unterschlagung moeglich ist,
nicht verkraftete.

1938 uebernahmen das III.Reich die Spielbanken.Auch waehrend
des Krieges,war das Casino in Baden durchgaengig geoeffnet.

Nach dem Krieg wurde der Betrieb restituiert und fiel fast zur
Gaenze an den Staat.Nur eine handvoll Privataktionaere und die
"Kirchenbank" ergaenzten die Aktionaersstruktur.

Unter den Privataktionaeren befand sich eine Industriellenfamile
und ein Adliger,ein Alexander von Hoechsmann,der einmal ein Chef
von mir war.

Die Regierung hatte keine grosse Freude am Casino und liess es
"verwahrlosen".Jahrelang fuhr man dort zu Lasten der Steuer-
zahler Verluste ein.

Erst ein Leo Wallner,konnte das Casino aufwecken,das breite Pub-
likum animieren die Casinos zu besuchen und einen internationalen
Konzern zu entwickeln.

Heute sind die Casinos Austria mehrheitlich im Besitz einer tschech-
ischen Investorengruppe.

Damals,in den 1990-Jahren,als ich erstmals das Casino in Baden
besuchte,war es ein besonderes Ereignis.

Dunkler Anzug,weisses Hemd,Krawatte,Stecktuch und gaenzende
Schuhe,waren die Voraussetzungen um eingelassen zu werden.
Den Ausweis musste man vorzeigen und "Eintritt " zahlen.Fuer den
"Eintritt"bekam man Jetons,die man aber verspielen musste,da man
sie nicht umwechseln konnte.

Ich kam,setzte auf 29 und gewann.Mit den gewonnen 1.800 ATS
verzog ich mich in die Bar.

Jahre spaeter besuchte ich mit meiner thailaendischen Frau wieder
ein Casino.

Es endete verlustreich.Meine Frau verliebte sich sofort in einen
Spielautomaten,der anfangs sehr spendabel war. 

Ueber 500 ATS waren auf dem Display als Gewinn verzeichnet und
sie hatte kein Auge mehr fuer mich.

Eine Stunde spaeter,bat sie mich um einen Kredit.Im Kreditver-
trag war festgehalten,dass ich die 500 ATS auf Heller und Pfennig
zurueckbekomme.

Darauf warte ich noch immer .

Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #160 am: Juni 23, 2022, 14:56:01 »

Wien ist die gefaehrlichste Stadt der Welt.

In Wien wimmelt es nur so von Agenten.Russische,ukrainische,
bulgarische,ungarische,amerikanische u.s.w.

Auch oesterreichische Agenten sind unterwegs,die jedoch leicht
zu enttarnen sind,weil sie alle,ohne Ausnahme Steirerhuete
mit Gamsbart tragen.

Daneben tummeln sich lungenkranke Rauchersheriffs vor Lokalen,
suffragettenaehnliche Frauen vor der Engelmacherinnenklinik am
Fleischmarkt und frueher,trieb ein Pornojaeger aus O.Oe.sein Un-
wesen.
Bevor er mit einem "Gegruesst seist du Maria"auf dem Lippen starb,
vermachte er seine umfangreiche Pornosammlung der National-
bibliothek.

Also ist es geraten,vorsichtig zu sein,wenn man in Wien unterwegs
ist und sei es nur,wenn man eine Konditorei besucht und Gusto auf
eine bestimmte Mehlspeise hat.

Ich empfehle folgende Vorgangsweise.

Beim ersten Besuch bestellt man eine Esterhazytorte,beim naechsten
Besuch vielleicht ein Punschkrapferl,danach,beim 3.Besuch eine
Schaumrolle.

Dabei muss man das Bedienungspersonal im Auge behalten und ab-
checken,ob es "koscher" ist.

Scheint es so zu sein,darf man es wagen,das zu bestellen,was zwar
auf der Speisekarte steht,aber in Verruf gekommen ist und hoffen,
dass es keine Falle ist.

Es gibt zwei Moeglichkeiten,was dann passiert.Entweder kommt die
Koestlichkeit auf den Tisch und alles ist gut oder die Polizei an den
Tisch und fraegt,welche Einstellung man zum Kannibalismus hat.

Dabei hat man nur einen "Mohr im Hemd" bestellt.

Jock





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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #161 am: Juli 05, 2022, 13:18:23 »

Arbeitszeiten

Ich habe unlaengst erwaehnt,dass an sommerlichen Sonntagen
um 1960 die Freibaeder in Wien ueberfuellt waren.

Nur an Sonntagen ? Warum nicht auch an Samstagen ?

Weil der Samstag damals noch als Werktag galt und die 48 Stunden-
woche ueblich war.

Der Reduzierung auf 45 Stunden pro Woche und diese aufgeteilt
auf vorerst 6 Tagen,dann 5 Tagen,die vor allen den Beschaeftigten
des Gewerbes und der Industrie ein " langes Wochenende" be-
scherte,ging ein langer "Kampf" voraus.

Vor etwa 1850 gab es keinerlei Einschraenkungen oder Bestimm-
ungen,betreffend der Arbeitszeit,und daher waren bis zu 16 Stunden
taeglich zu malochen.

Als die ersten Bestrebungen begannen,Arbeitszeiten zu regeln,be-
fuerchteten die Geschaefts-und Gewerbeinhaber,man wolle ihnen
vom Proletariat das Weisse aus den Augen,rauben.

Unterstuetzt wurde deren Einstellung,durch die allgmeine Auffas-
sung der Parlamente,dass kein Gesetz in die Vertragsfreiheit zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer Einfluss nehmen darf.

Daher waren eben die,bis zu 16 stuendigen taeglichen Arbeitszeiten,
die Nachtarbeit auch fuer Frauen und Kinderarbeit auch an Sonntagen
keine Ausnahmen.

Relativ spaet,unter Druck der Sozialdemokratie und der Arbeiter-
raete (spaeter Gewerkschaften)wurde 1884 eine Festschreibung 
der taeglichen Arbeitszeit eingefuehrt,was Erleichterungen brachte.

Skurril ist dabei,dass Jugendliche 14-18 besonderen Schutz be-
kamen,weil das Militaer mit Besorgnis feststellte,dass die Tauglich-
keitsrate,durch die Ueberforderung am Arbeitsplatz,rapide sank.

In Cisleithanien,wo der Kaiser nahe war,bequemte man sich zaehne-
knirschend,die neuen Arbeitsbedingungen nach und nach einzuhalten,
waehrend man sich in Transleithanien nicht viel darum scherte.

Gewerbeordnungen spaeter,die die Oeffnungszeiten der Laden-
besitzer einschraenkte,bewirkten,dass noerdlich der Donau in NOe.
die Geschaefte am Donnerstag nachmittags geschlossen halten mus-
sten,(suedlich der Donau am Mittwoch nachmittags),dafuer aber
bis Samstag 18 h offen hielten.

Daher wurde in Schrems am Donnerstag und erst wieder am Sonn-
tag Filme gezeigt.

Diese Oeffnungszeiten wurden schrittweise verkuerzt bis es ueblich
war,dass so um 13 h die Rolllaeden heruntergingen und die Trottoirs
eingerollt wurden.
Wer da keine Unterhose hatte,musste bis Montag warten.

Die "herrlichen" Zeiten fuer Arbeitsnehmer dauerten aber nicht ewig.

Das Pendel beginnt zurueckzuschlagen.

In Oesterreich wurde inzwischen die 60 h Woche moeglich.Die Laden-
schlusszeiten sind so gut wie unbegrenzt,an Samstagen sind die
Laeden bis zum Abend offen und es wird auch daran gearbeitet,
auch an Sonntagen Umsaetze zu machen.

Jock

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #162 am: Juli 17, 2022, 06:46:39 »

Die expontentiell wachsene Groesse und der @Burianer

In der Wiener Unterwelt herrscht eine strenge Hierarchie.Am
vordersten Platz rangieren die Tresorknacker,die sogar noch einige
Bonuspunkte erringen koennen,wenn sie sich als "Steher" erweis-
en und auskunftsheischende Polizeibeamten mit Schweigen auf-
laufen lassen.

Der Auftragsmoerder hingegen ist,nachdem auch im Adel die DIY-
Manie (Do it yourself)Platz ergriffen hat,ein Auslaufmodell und
nagt am Hungertuch.

Am anderen Ende der Skala finden wir den "Kinderverzahrer"
an der letzten Stelle,und davor den "Saugerl".

Warum der Saugerl einen derartigen schlechten Ruf hat,ist nicht
ganz erklaerlich.
Einmal ist er eine wichtige Person beim Stoss-Spiel und hift kurz-
fristig aus einer finanziellen Verlegenheit,dann beschaeftigt er
sich praktisch mit der expontentiellen wachsenden Groessentheor-
ie,die immerhin der beruehmte schweizer Mathematiker Bernoulli
entwickelt hat.

Nachdem der festgestellt hat,dass Arbeit nicht reich macht,sondern
Reichtum auf Verdoppelung eines eingesetzen Kapitals beruht,kann
man mit seiner entwickelten Formel genau errechnen,bei welchen
Zinsfuss,sich das Kapital verdoppelt.

Zum Beispiel bei einem Zinsfuss von 10 % p/a in ca. 7 Jahren
unter Einrechnung der Zinseszinsen.

@Burianer ist ein ehrenwerter Mann,der zwei Lebensziele verfolgt.

Er wollte den Marathon unter 2:00:00 h absolvieren und er wollte
mit der Verdoppelungszahl reich werden.

Das mit der Marathonzeit hat nicht ganz geklappt,aber unverdros-
sen drehen sich seine Gedanken um die Verdoppelungszahl.

In die Suppe,behauptet er,hat ihm ein Herr Draghi gespuckt und auch
fuer Madame Lagarde findet er nur despektierende Worte.
Herr Draghi hat den Zinsfuss gesenkt und Mme. Lagarde hebt ihn
nicht und nicht an.

Daher kann Herr Draghi nicht damit rechnen,dass @Burianer ihn
zum Abendessen einlaedt und Mme.Lagarde auch nicht.

Das ist bitter,denn bei einer Verzinsung von 0,1 % ist die Verdop-
pelungszahl 643 Jahren

Zwar hat die Hoehe des Zinsfusses Einfluss auf die Zeitdauer,bis sich
das Kapital verdoppelt,aber deswegen gilt die Formel immer noch.

Er muesste nur ein wenig Geduld haben bis sich die Verdoppelung
einstellt.

Zum Beispiel,dauert es bei einem Zinsfuss von 0,01 % es geschlagene
6.400 Jahre,bis aus 1 THB deren 2 geworden sind.

Und solange wird er fluchen.

Jock
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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #163 am: Juli 18, 2022, 19:35:48 »

Ludwig Wittgenstein und die Lottoscheine

Ludwig Wittgenstein gilt als bedeutenster Philosoph des 20. Jhd.
und entstammte einer der reichsten Familien zu jener Zeit.

Doch Wittgenstein interessierte sich nicht fuer das Geschaeftliche,
sondern wandte sich der Philosophie zu und schrieb ein epochales
Werk,das die Philosophen der damaligen Zeit aufruettelte.

Dann verschenkte er sein immenses Erbe.Jedoch nicht an Arme,
sondern an seine Familie mit der Begruendung,dass wenn er das
Geld an die Armen verschenkt,werden sie korrupt.Besser er ver-
schenkt das Geld an seine Familie,weil die sind schon korrupt.

Mittellos geworden arbeitete er als Volksschullehrer in irgendwelchen
Doerfern,wo er bald Probleme mit den Eltern seiner Schueler bekam.

1925 beauftragte ihn seine Schwester mit dem Bau ihres Stadtpalais,
wo er sich voll und ganz einbrachte.

Er plante es,er entwarf Teile der Inneneinrichtung,bis hin zu den Tuer-
schnallen,die heute noch nachgebaut werden.
Die Zeit des Bauens war turbulent und der Baumeister wurde wegen
diverser Nervenzusammenbruechen in Kliniken behandelt,denn Witt-
genstein war ein Pedant,der mit dem Millimetermassstab nachmass
und wegen 3 cm Abweichung vom Plan,das wieder neu herstellen
liess.

Die Villa gleicht einem schmucklosen kubistischen Baukoerper,schroff
und abweisend und steht heute unter Denkmalschutz.

1928 war das Haus fertig und als Wittgenstein das Haus betrat,stellte
er einen unverzeihlichen Fehler fest,der ihn zum Lottospieler machte.

In England,wo er ein philosophisches Doktorat erwarb,wurde seine
Aussage zu den muendlichen Pruefern,so uebermittelt,indem er ge-
sagt haben soll : "Nehmen Sie (meine Ausfuehrungen) es nicht so
schwer.Ich weiss,Sie werden es wohl nie verstehen".

Wittgenstein lebte fortan in England und hatte einen Lehrstuhl in Cam-
bridge.
Reich wurde er aber dadurch nicht und das relativ kleine Einkommen
verwendete er fuers Lottospielen denn mit dem gewonnen Geld,wollte
er seinen uebersehenen Fehler bei der Villa seiner Schwester,gutmachen.

Da er nie eine groessere Summe gewonnen hatte,konnte er auch nicht
den Fehler korrigieren und der bleibt bis heute erhalten.

Ludwig Wittgenstein wollte,ein Clofenster um 30 cm versetzt wissen.

Jock

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Jock

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Re: Wien, Wien, nur du allein ...
« Antwort #164 am: Juli 20, 2022, 13:53:07 »

Hitzewelle

Die Wiener begegnen eine Hitzewelle so.

Am Morgen werden die Wohnungen gelueftet,dann mit Rollos ver-
dunkelt und in den Bueros stehen Lavoirs (Lawuhren)unter den
Schreibtischen,wo man die Fuesse in kaltes Wasser tauchen kann.

Hingegen,so steht es heute in der Zeitung,nehmen die Englaender
eine Hitzewelle ueberhaupt nicht zu Kenntnis.
Wie immer stehen sie in der "Queue" bei den Haltestellen der Busse,
ohne einen Tropfen Schweiss zu verlieren und das Haus zu verlassen
ohne den Zylinder auf dem Kopf zu haben,macht nur der Poebel.

Dabei haben die Englaender erstaunliche Creativitaet entwickelt,in
den Tropen oder anderen sehr heissen Gegenden zu ueberleben
und kuehlen Kopf zu bewahren.

Sie erfanden den Tropenhelm und den Hut mit Ventil und Nacken-
schutz.

Passend zum Tropenhelm,die kurze Hose,die wollenen Kniestruempfe,
die robusten Schuhe und die Uniformjacke mit Guertel an dem der
Pistolenhalfter angebracht war.

So eroberten und beherrschten sie Teile von Asien und tlw.Afrika.

Mein alter Freund Reinhold war in den 1970gern dienstlich in Saigon
um einen Kredit,den seine Bank zu vergeben hatte,unter Dach und
Fach zu bringen.

Angereist war er als Banker,also dunkler Nadelstreif.Abgereist ist
er in Tropenausfit.

Die Verhandlungen mussten wegen Feiertagen unterbrochen werden
und er beschloss die freien Tage,Saigon zu erkundigen.

Schon nach einer Viertelstunde war er schweissnass und er liess sich
einen Tropenanzug schneidern.Dazu passend erstand er auch einen
Tropenhelm.
So ausstaffiert erkundete er die Stadt und merkte gar nicht,wie ihn
Kinder in Scharen folgten und ihn als "Alien" bestaunten.

Als es gegen Rommel ging,hatten die englischen Soldaten in den
Gefechtspausen,statt Stahlhelme Huete auf,die oben eine zu oeff-
nende Klappe hatten,um die heisse Luft entweichen zu lassen.

Der Vorlaeufer der Druckkochtoepfe war geboren.

Aber auch die Deutschen mussten in der Kolonnialzeit in Afrika
ueberleben.

Doch deren Kopfbedeckungen waren nicht das Gelbe vom Ei.Schwer
waren sie und der Tradition verpflichtet.

Statt etwas Leichtes zu entwerfen,strichen sie nur die Pickelhaube
weiss an und das war es auch.

Zurueck zu Freund Reinhold.

Er ist ein Sparmeister und alle Abschaffungen haben ein Leben lang
zu halten.Daher ist auszugehen,den Tropenanzug gibt es immer noch.

Wenn er also,bei der derzeitigen Hitzewelle so bekleidet einen BILLA
betritt,wird in der Kronanzeitung zu lesen sein.

Jock






« Letzte Änderung: Juli 20, 2022, 13:56:40 von Jock »
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