First Dog - Ausschnitte aus dem Alltag
Mein Herrchen ist Praesident einer kleinen,aber feinen Republik
und ich sein treuer Hund.
Wache ich morgens auf,begleitet mich das Herrchen oder Frauchen,zu
einen Park,damit ich meine Geschaeftchen machen kann.
Hinterher gibt es Fruehstueck.Kaffee und resche Semmeln fuer das
Herrchen und fuer mich,finde ich in meinem Futternapf,auch etwas
Gutes.
Nachdem das Herrchen 2 Sudoku geloest hat,fahren wir ins Buero.
Unser Fahrzeug,ein BMW 745 Le ist schon was Feines.Man hoert
weder den Motor noch die anderen Strassengeraeusche.Der feine
Geruch des weichen Leders streichelt meine Nase,waehrend mein
Herrchen den Pressespiegel,den der Chauffeur mitgebracht hat,stud-
iert.
Sind wir in der Hofburg angekommen,werde ich von Herrchens
Sekretaerin hoeflich begruesst und dann ich suche mein Koerbchen
auf,um ein wenig zu ruhen.
Den Jourfix verschlafe ich meist und nehme meinen Arbeitsplatz,
der der Sessel gegenueber meines Herrchens ist,erst dann ein,wenn
Herrchen beginnt,Akten zu bearbeiten.
Erst leistet er eine Menge Unterschriften,ueberprueft,ob die Gesetze,
die er in Kraft setzt,auch ordnungsgemaess zu Stande gekommen
sind.
Das ermuedet mich allerdings und bald fallen mir die Augen zu.
Mittagszeit ist das Highlight des Tages.Herrchen geht mit mir Gassi.
Zwar ist rund um unser Buero viel Beton,aber wir finden trotzdem
noch Flaechen,wo ich "kann".
Waehrend ich also das Unvermeidliche erledigt,raucht mein Herrchen
schnell eine Packung Zigaretten und dann kehren wir wieder in die
"Bleimine" zurueck.
Ich bin nicht sehr erfreut,wenn Besucher kommen.Entweder werde
ich ausquartiert oder von meinem Stuhl heruntergestampert.
So ein Kerl,der offensichtlich Hunde nicht mag,ist der Innenminister.
Als er antrat,um sich den Kopf waschen zu lassen,setzte er sich auf
meinen Stuhl.
Herrchen erteilte ihn eine Lektion und als er durch die Tapetentuere
entschwunden war,nahm er 6.464 Haare von mir mit.
Das kostet dem Herrchen bei der Wahl sicher eine Stimme,aber das
soll es wert gewesen sein.
Apropos Wahl - Wenn ich daran denken,wieviel Trockenfutter man
kaufen koennte,fuer das ausgegebene Geld,wird mir schlecht.
Manchmal,am Nachmittag holt mich Frauchen ab.Dann gehen wir
zum Billa was einkaufen,dann und wann besuchen wir eine Konditorei,
um es uns dann zu Hause gemuetlich zu machen.
Das Sofa im Wohnzimmer hat mir gleich gefallen und habe es daher
in meinen Besitz genommen.
Es gibt Tage,wo mein Herrchen spaet nach Hause kommt.Irgendein
Termin fuer ein Festessen mit erlesen Koestlichkeiten.
Aber ich habe es aufgegeben,zu hoffen,dass mir mein Herrchen
etwas davon im Tuppergeschirr mitbringt.
Das ist mein Wermutstropfen in meinem Leben.Doch die Hoffnung
stribt zu letzt.
Ja noch etwas,was mich aergert.Boese Leute von der FPOe be -
haupten,mein Herrchen,das im Kaunertal aufgewachsen ist,sei gar
kein waschechter Tiroler.
Nun,wenn dem so ist,war der Andreas Hofer auch keiner.Punkt.
Mein Herrchen und auch ich,sind fest entschlossen,der Republik,
weitere 6 Jahre zu dienen.
Aber dazu brauchen wir bei der Wahl genuegend Stimmen,um die
ich damit ersuche.
Juli ( First Dog)