vom: 08. Januar 2016, 08:20:58 »
Die Fenstertage von Neujahr bis zum folgenden Sonntag
boten sich fuer einen kleinen Verwandtenbesuch foermlich
an.
Meine Frau,Gem der Wahlenkel,der Sohn meiner Frau und seine
Partnerin beschlossen eine entfernt wohnende Schwester zu be-
suchen.
Zurueck liessen sie mich,mit der strengen Order,auf Haus,Hof und
Hunde aufzupassen.
Als sie ohne Gruss und Kuss abfuhren,winkte Jock mit der Hand,
Muck und Cisar mit dem Schweif und sahen ihnen mit trauriger Miene
nach.
Diese verschwand,als das Auto ausser Sichtweite war sofort wieder,denn
wir wussten,zwei herrliche Tage lagen vor uns.
Da es mich etwas wurmte,dass meine Frau,ohne in Traenen aus-
zubrechen,einfach so davonfuhr,trug ich als Rache zunaechst den Aschen-
becher von Terrasse ins Wohnzimmer und zuendete mir eine an.
Spaeter kochte ich mir ein Apfelkompott,bei der Suche nach den Zimt-
stangen fand ich eine herrenlose vollgefuellte Keksdose,die durch Handauflegen,
juristisch korrekt,ich in meinem Besitz nahm.
Vom Braten,den ich mir zubereitete,ass ich gleich eine doppelte Portion,
schob dann ein Nickerchen ein (das zweite Bier machte mich muede) und so
kam langsam der Abend und auch die Zeit zu Bette zu gehen.
In diesem Zuchthaus,wo ich derzeit schmorre,gibt es eine strenge Regel -Hunde
haben nichts auf Sofas und Betten verloren.
Kaum lag ich im Bett,spuerte ich zwei Pfoten auf der Bettkante.Cisar der Gast-
hund wollte sich ebenfalls zur Ruhe begeben.
Nein,sagte ich,kommt nicht in Frage.Mir boese Blicke zuwerfend trollte er
sich und ich schlief ein.
Im Laufe der Nacht hatte ich einen wunderschoenen Traum.
Ich traeumte,dass eine braunhaarige Schoenheit zu mir ins Bett kam und
sich an mich schmiegte.
Als die Nacht zu Ende war,wollte ich mir noch ein Viertelstuendchen im
warmen Bett goennen,rollte mich zur Seite und versuchte,die Bettdecke
ueber mich zu ziehen.
Vergebens,ich zerrte und zerrte,aber es gelang nicht.
So musste ich die Augen oeffnen und sah Cisar tief und fest schlafend auf
meinem Bett.
Auf meine entsetzte Frage,was er hier mache,erfolgte keine Reaktion.Offen-
bar hatte der Hund sein Gehoervermoegen verloren und zusaetzlich hatte
sich auch sein Koerper in Blei verwandelt,wie ich beim Herunterzerren fest-
stellen musste.
Aus dem Augenwinkel sah ich noch dazu,wie der zweite Hund,heimlich
vom Sofa stieg,wo sie die Nacht verbracht hatte.
Panik stieg in mir auf.Was ist,wenn meine Frau just in diesem Moment in
mein Schlafzimmer kommt ? Vom Haus bliebe nurmehr eine Ruine und ich
sah mich und die Hunde fortan unter der Bruecke schlafen.
Dann fiel mir jedoch ein,dass sie 300 Km weit weg war und meine Nerven
beruhigten sich wieder.
Ich hatte einige Zeit zu tun,alle Hundehaare einzufangen und damit waren
die Spuren der Nacht beseitigt.
Spaeter,beschlossen wir,die Geschehnisse der Nacht,als Geheimnis mit
in unser Grab zu nehmen.
Ich hob die Hand,die Hunde jeweils eine Pfote und sprachen: Ich schwoere,
sowahr....
Am spaeten Nachmittag kamen meine Frau und die anderen zurueck und
hoeflichkeitshaber fragte ich sie,wie es war.
Ja,sagte sie,eigentlich recht schoen,nur bei Nacht hat sie sehr unruhig ge-
schlafen,was sie sich nicht recht erklaeren kann.
Da wechselte ich sofort das Thema.
Jock