Beispiel Balkan
Was haben China und Wolfgang Grupp gemeinsam ?
Wolfgang Grupp ist Textilunternehmer und ein wenig exzentrisch.
Er traegt gerne Massanzuege,wo er das Stecktuch am Revers
platziert,Masshemden und wahrscheinlich auch die Badehose stammt
vom Massschneider.
Fabrikant nennt er sich und seine Firma erzeugte fuer den Gross-
handel.Spaeter fuer Grossabnehmer,wie Aldi oder Warenhausketten.
Nachdem der Grosshandel "ausgeschaltet" wurde und die Gross-
abnehmer direkt am asiatischen Markt einkauften,musste Herr Grupp
reagieren und sich selbst um den Detailhandel kuemmern und schuf
ein eigenes Filialnetz.
China denkt aehnlich und investiert in die Transportwege,damit die
chinesischen Produkte schnell und reibungslos die europaeischen
Maerkte erreicht.
Unter dem Schlagwort "Neue Seidenstrasse" wurden Eisenbahnlinien,
in den Transportlaendern modernisiert und teils neu gebaut und auch
den Kauf/Beteiligung von/an Haefen in den Fokus genommen (Piraeus,
Hamburg)
Von Piraeus aus,sollen die Warenstroeme ueber Eisenbahn und neue
Autobahnen,die Abnehmer am Balkan erreichen.
Es blieb jedoch nicht nur an der merkantilen Zielsetzung sondern es er-
oeffnete auch damit die Moeglichkeit politischen Einfluss zu gewinnen.
Der chinesische politische Brueckenkopf ist Serbien und China ist da-
bei,der alten Schutzmacht der Serben,naemlich Russland,den Rang ab-
zulaufen.
Das geschieht auf verschiedenen Wegen.
China anerkennt den Kosovo als Staat nicht an und unterstuetzt alle
Bestrebungen der Serben,den Kosovo wieder "heimzubringen".
China handelte bei der Coronapandemie blitzschnell und lieferte den
Serben nicht nur chinesischen Impfstoff sondern auch tonnenweise
Masken,Schutzkleidung u.aeh.
Damit hat China das Wohlwollen der Serben erworben und eine Abkuehl-
ung der Begeisterung an einem EU-Beitritt erreicht.
Gefaehrlich ist auch dass Serbien ihre Digitalisierung,in verschiedenen
Bereichen,der ehrenwerten Firma Huawei anvertraut hat.
Alle anderen Suedbalkanstaaten (Bosnien,Nordmazedonien,Montenegro)
haben nicht erkannt,dass alle Chinesen den "Niki Lauda-Gen"im sich
tragen (Ich habe nichts zu verschenken) und die Kredite,die China
vergibt,ein Danaergeschenk sind.
Die Ablaeufe gleichen sich.
Die jeweiligen Staatsfuehrungen wollen etwas vorweisen.Eine neue Auto-
bahn da,ein neues Kraftwerk dort und obendrauf noch ein neues Stahl-
werk.
Die chinesische Staatsbank ist bei der Finanzierung grosszuegig be-
hilflich.
Das Filetstueck der Investition ergeht ohne Ausschreibung an chines-
ische Firmen,ein paar Broesel an einheimische,die der Staatsfuehr-
ung nahestehen.
Dass westliche Investitionsbanken oder die EU eine Finanzieung,wegen
Unrentabillitaet abgelehnt haben,darueber wird hinweggesehen.
Da auch ein wenig Korruptionsgeld fliesst,ist es nicht verwunderlich,
dass darunter die Qualitaet des Bauvorhabens leidet.
10 Jahre wird die Autobahn halten,doch dann muss sie saniert werden,
Die Sanierung wird der Empfaengerstaat zu leisten haben,der dafuer
einen neuen Kredit nehmen wird muessen.
Die chinesischen Kredite und auch neue,treiben das Verschuldungs-
niveau nach oben und sind Bremsen fuer einen baldigen EU-Beitritt.
Den Chinesen ist es recht.Ein einiges Europa koennte einen boesen
Kratzer im wirtschaftlichen Streben nach Expansion verursachen.
Die Stadt Hamburg hat zugestimmt,dass ein chinesisches Unternehmen
sich am Hamburger Hafen beteiligt.Es soll bei einer Minderbeteiligung
bleiben,steht da geschrieben.
Was mich allerdings interessiert ist,ob der Vertrag auf eine DIN A4
Seite passt.
Jock