Der geplatzte Traum vom gemuetlichen Sonntag.
Arbeitsfreies Wochenende.Jetzt im Winter ist man gerne Zu-
hause und man macht es sich gemuetlich.
Allerdings so ein Wochenende muss geplant sein.
Nach dem Kaffee am Morgen geht es zum Einkauf.Warten beim
Baecker,warten beim Fleischer,anstellen bei der Billa-Kasse mit
zwei Kaesten Bier im Wagen,dann schnell,weil um 12 h schliesst
alles,zum Gemuesegeschaeft und anschliessend in die Trafik,die
Zeitungen und Zigaretten kaufen.
Gerade noch geschafft,denn um 11,15 h die Uebertragung
eines Abfahrtslaufs.
Fuern Nachmittag haben sich Freunde zum Saunieren angesagt.
Gegessen wurde zwischen den Saunagaengen und es wurde
spaet.
Aber am Sonntag,da wird es gemuetlich.
Der Langschlaf endete kurz vor 7 h.Eine maechtige Hundepfote
trieb mich aus dem Bett.Wir muessen Lacki machen heisst das.
Wenigsten war anschliessend ein gestortes Fruehstuck moeglich.
Ein Hundeschaedel links,ein Hundeschaedel rechts halfen,damit
ich nicht zuviele Kalorien zu mir nahm.
Nachmittags ein Verdauungsspatziergang zur Voeslauerhuette.
Das Wetter war mies,der Anstieg wenigstens gemaechlich,nur
die Hunde hatten eine Freude.
Den 2 m langen duerren Ast,den sie quer im Maul trugen,liessen
sie irgendwann fallen und Herrchen hatte die Pflicht,ihn zur Seite
zu schaffen.Das Loch,das sie emsig vergroesserten,(koennte ja
ein Fuchs darin wohnen),uebersah ich und sehnte mich auf die
Couch,wo ich lang ausgestreckt verweilen werde,ein Buch vor der
Nase,bis mir die Augen zufallen.
Wenn ich dann wieder aufwache,wird gleich der Rest des roten
Abendhimmels verschwinden und eine eiskalte Frostnacht vor der
Tuer stehen.
Aber hier im warmen Wohnzimmer bin ich geborgen.Ich auf der
Couch,meine Frau in einer Decke eingewickelt im bequemen
Lazy-chair.So schlafen wir ein bisschen und traeumen vom Som-
mer,blauem Meer und von im Wind wiegende Palmen.
Als die Zeit gekommen war,und wach wurde,fand ich mich am
Boden liegend,an der Couch angeleht mit schmerzendem Genick.
Meine Frau lag auch am Boden,aber ohne in der Decke einge-
wickelt zu sein.
Auf der Couch lag Primus,ein ausgewachsener Boxerruede.
Seinen Schaedel hatte er auf einem Zierkissen platziert.Dann
und wann zuckten seine Hinterpfoten,auf der Jagd nach einem
Kaetzchen.
Duni,seine Schwester gab leise Schnarchtoene von sich,waehrend
sie eingerollt,den Schaedel zwischen den Hinterpfoten vergraben
hat,und erfolgreich meine Frau von ihrem Chair vertrieben hatte.
Leise gingen wir in die Kueche,um eine Kleinigkeit vom kalten
Braten zu essen.
Als ich mich vom Kuehlschrank umdrehte,blickten ich auf zwei
hungrige Boxer,die schweifwedelnd,ebenfalls eine Kleinigkeit
vom Braten haben wollten.
So ist das Leben mit Boxer.Was sie unter gemuetlichen Wochen-
ende verstehen,ist doch etwas anders als meine Vorstellung da-
von.
Jock